Stephan Roiss - Triceratops

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Ein kleiner Junge malt Monster in seine Schulhefte und spricht von sich selbst als Wir. Seine Mutter schluckt in der geschlossenen Anstalt Neuroleptika mit ungesüßtem Früchtetee hinunter. Der bibeltreue Vater kocht nur Frankfurter und die Schwester bewegt sich wie ein Geist durch das Haus. Die einzigen Vertrauten des Jungen sind die Aschbach-Großmutter und später die blauhaarige Helix, die auf ihrem Snakeboard in sein Leben fährt. Eines Tages ereignet sich eine Tragödie, die das Wir und die ganze Familie von Grund auf erschüttert.
In harten Schnitten und bildhaften Szenen erzählt Stephan Roiss die Geschichte seines namenlosen Protagonisten, der dem Trauma und der Einsamkeit zu entfliehen versucht. Ein intensiver Roman, der lange nachhallt.
"Eines Tages brachen wir ein ungeschriebenes Gesetz. Wir hörten, dass Mutter im Wohnzimmer zu weinen begann. Doch diesmal gingen wir nicht hinunter. Langsam schlossen wir die Tür und schalteten das Radio an."

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STEPHAN ROISS TRICERATOPS ROMAN Es ist jetzt dunkel genug Wir wollen uns - фото 1

STEPHAN ROISS

TRICERATOPS

ROMAN

Es ist jetzt dunkel genug Wir wollen uns an alles erinnern aber nur noch - фото 2

Es ist jetzt dunkel genug. Wir wollen uns an alles erinnern, aber nur noch einmal.

Es ist jetzt dunkel genug. Wir wollen uns an alles erinnern. Aber nur noch einmal .

Inhalt

Kapitel I I

Kapitel II

Kapitel III

Der Autor dankt insbesondere

I

DIE TÜR UNSERES Kinderzimmers stand weit offen Hörten wir ein Schluchzen - фото 3

DIE TÜR UNSERES Kinderzimmers stand weit offen. Hörten wir ein Schluchzen, gingen wir hinunter ins Wohnzimmer und setzten uns ans Kopfende des Sofas. Wir streichelten Mutters Stirn, das strohblonde Haar, befühlten den Abdruck, den das Kreuzstichmuster des Polsters auf der Wange hinterlassen hatte. Drehte sich Mutter auf den Bauch, streichelten wir den Rücken, fuhren mit der Handfläche über die weit vorstehenden Schulterblätter, zählten die Rippen. Zweimal zwölf. Wir sagten Mutter, dass wir sie lieben. Es war nicht wahr. Wir wollten nichts sagen, sie nicht berühren, nicht alleine mit ihr sein. Vater arbeitete bis in die Abendstunden, und unsere Schwester blieb nach dem Unterricht zumeist noch in der Stadt: Schachtraining, Freifach Musik, Vorbereitungskurs zur Mathematik-Olympiade. Wir gingen in die Volksschule, waren mittags wieder daheim.

ES GAB FOTOS, auf denen wir glücklich aussahen: im Maradona-Trikot hinter einer rosaroten Torte, beim Martinsfest von Laternen und Anoraks umringt, mit Flossen an den Füßen in der Sandkiste, Hand in Hand mit Vater vor einem verschneiten Büffelgehege.

Vater war beinahe zwei Meter groß. Für gewöhnlich hielt er sich weit vorgebeugt und zog seinen kahlen Kopf ein. Auf dem Foto sah er so groß aus, wie er wirklich war. Er steht aufrecht in der Winterlandschaft und trägt eine riesige Fellmütze.

Mutter war fünfmal in der geschlossenen Abteilung. Dort schluckte sie Neuroleptika mit ungesüßtem Früchtetee. Dort band man sie fest und jagte Stromschläge durch ihren Körper.

AUF DEM SERVIERWAGEN, den der Pfleger durch den Korridor schob, stapelten sich weiße Untertassen. Mutter trug ihren Morgenmantel über einem ausgewaschenen Nachthemd und starrte auf den Becher in ihrer Hand. Vater klopfte mit dem Zeigefinger auf die Stuhllehne. Unsere Schwester ordnete die Ziersternchen, die auf der Tischdecke lagen, in einer Linie an. Der Pfleger fuhr mit dem Servierwagen über eine Aluminiumleiste. Es klimperte. Es klimperte noch einmal. Über dem Tisch hing ein Tannenzweig, daran ein hölzerner Engel mit roter Schleife.

»Hier ist es schön geschmückt«, sagten wir.

In der Glastür am Ende des Ganges erschien eine dürre Greisin, holte Luft und schrie: »Verschissen ist der rote Gott, verschissen ist der Führer, verflucht und verschissen!«

Hinter ihr wurde eine Stimme laut: »Frau Gattringer!«

»Luzifer soll alles holen, was sich regt!«, kreischte die alte Frau, während sie ein Pfleger von der Tür wegzerrte.

»Alles, was irgendwann gelebt hat, das gehört ihm schon!«

Die Glastür fiel zu.

WIR MALTEN MIT Filzstiften Monster in unlinierte Schulhefte und gaben den Monstern Namen. In unseren Bildern verschmolzen verschiedene Tiere miteinander und menschliche Figuren bekamen groteske Körperteile: dornenbesetzte Tentakel, Hufe und Reißzähne, zwei Bärenköpfe, Pranken aus Feuer, Mondsteinhaut, Skelettflügel, Schlangen anstatt von Armen, dreizehn Hörner auf einem Nackenschild aus Stahl. Allen unseren Monstern fehlte der Hals. Ihre Augen saßen auf Höhe ihrer Schultern.

»Stammen die alle von der Schildkröte ab?«, fragte Vater, als er eines unserer Hefte durchblätterte.

Er schmunzelte. Wir senkten den Kopf. Vater schlug die nächste Seite auf.

»Ah, ein Drache«, sagte er und deutete auf die Bibel, die offen neben ihm lag. »Da kommt auch ein Drache vor.«

Vater gab uns das Heft zurück, steckte sich eine Zigarette in den Mundwinkel und zog sein Sturmfeuerzeug aus der Hosentasche.

»Hatte Jesus einen Drachen?«, fragten wir.

IM NATURKUNDEHAUS ZEIGTE die Lehrerin auf einen großen, blau leuchtenden Monitor. Ein dunkler Rochen löst sich aus dem Sand, wühlt den Meeresboden auf. Korallenwälder. Schroffe Felsen, aus deren Ritzen Seegras winkt. Hunderte knallgelbe Fische schnellen zur gleichen Zeit im gleichen Winkel nach oben und geben den Blick auf einen silbrig schimmernden Schwarm frei, der durchs Wasser schwebt, ruckartig die Richtung wechselt, weiterschwebt.

»Diese vielen kleinen Fische tun so, als wären sie ein einziger großer Fisch«, sagte die Lehrerin.

»Wieso machen die das?«, fragte ein Mädchen vor uns.

»Damit Raubfische glauben, sie hätten es mit einem starken Gegner zu tun. Und nicht mit leichter Beute.«

Hinter einem zerklüfteten Riff kommt ein Hai zum Vorschein, gleitet heran, füllt bald den halben Monitor aus, pechschwarze Augen, Kiemenspalten. Schnitt. Ein dunkler Rochen löst sich aus dem Sand. Allmählich setzte sich die Klasse wieder in Bewegung. Wir aber blieben stehen, wollten warten, bis der knallgelbe Schwarm wieder ins Bild kam. Korallenwälder. Die Lehrerin winkte uns zu sich.

ER STRECKTE SICH, gähnte, strich sich über die Glatze.

»Also gut«, sagte Vater, schaltete den Fernseher aus und nahm seine Bibel zur Hand.

» Offb steht zum Beispiel für ein Buch namens Die Offenbarung des Johannes . Diese großen Zahlen wiederum, das sind die Kapitelnummern. Und diese kleinen, das sind die Versnummern. Buch, Kapitel, Vers. Verstanden?«

Wir nickten. Vater blätterte ans Ende der Bibel.

»Und wenn man jetzt alles über Drachen lesen will, kann man hier hinten unter dem Stichwort Drache nachschauen. Dort sind dann alle Stellen aufgelistet, wo ein Drache vorkommt. Siehst du?«

Vater übergab uns die Bibel, griff zur Fernbedienung und schaltete den Fernseher wieder ein. Werbung für Zahnpasta. Werbung für Milch. Wir lasen leise vor uns hin: Der Drache stand vor der Frau, die gebären sollte; er wollte ihr Kind verschlingen, sobald es geboren war .

»Pscht«, machte Vater.

Werbung für das Brettspiel des Jahres.

UNSERE SCHWESTER HOCKTE auf dem Teppich im Wohnzimmer und breitete Frischhaltefolie vor sich aus. Auf die Folie legte sie einen Kreis aus Zuckerln. Danach steckte sie sich ein Zuckerl nach dem anderen in den Mund, abwechselnd ein gelbes und ein oranges. Wir taten es ihr gleich: gelb, orange, gelb, orange, orange.

»Falsch«, sagte unsere Schwester mit prall gefüllten Backen.

Wir lachten, warfen den Kopf in den Nacken, ein Zuckerl rutschte in die Luftröhre. Wir rissen die Augen auf, rangen nach Atem, beugten uns vor, die übrigen Zuckerl fielen uns aus dem Mund. Erst dachte unsere Schwester, wir würden nur Spaß machen, schließlich aber begann sie uns auf den Rücken zu schlagen, anfangs zögerlich, dann schmerzhaft fest. Wir erbrachen auf den Teppich.

»Alles ist gut«, sagte unsere Schwester, sprang auf, schleifte den Teppich über das Parkett und zerrte ihn vor die Haustür.

Danach ging sie in den Keller und ließ uns ein Bad ein. Sie prüfte die Temperatur des Wassers, wir mussten uns in die Wanne legen.

»Ich mache Kakao«, sagte unsere Schwester und verschwand nach oben.

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