Stephan Roiss - Triceratops

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Ein kleiner Junge malt Monster in seine Schulhefte und spricht von sich selbst als Wir. Seine Mutter schluckt in der geschlossenen Anstalt Neuroleptika mit ungesüßtem Früchtetee hinunter. Der bibeltreue Vater kocht nur Frankfurter und die Schwester bewegt sich wie ein Geist durch das Haus. Die einzigen Vertrauten des Jungen sind die Aschbach-Großmutter und später die blauhaarige Helix, die auf ihrem Snakeboard in sein Leben fährt. Eines Tages ereignet sich eine Tragödie, die das Wir und die ganze Familie von Grund auf erschüttert.
In harten Schnitten und bildhaften Szenen erzählt Stephan Roiss die Geschichte seines namenlosen Protagonisten, der dem Trauma und der Einsamkeit zu entfliehen versucht. Ein intensiver Roman, der lange nachhallt.
"Eines Tages brachen wir ein ungeschriebenes Gesetz. Wir hörten, dass Mutter im Wohnzimmer zu weinen begann. Doch diesmal gingen wir nicht hinunter. Langsam schlossen wir die Tür und schalteten das Radio an."

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Wir liefen durch den Garten, kletterten auf den weißen Findling, warfen den Putzfetzen in die Luft und fingen ihn wieder, umrundeten den Tümpel, hüpften von Trittstein zu Trittstein, bis wir das Gatter erreichten. Dort brockten wir ein paar Walderdbeeren und kehrten in den Hof zurück. Der Kater wärmte sich auf dem Misthaufen den Bauch. Wir gingen in die Scheune und stellten uns tot.

Unsere Schwester zeichnete gerade das Muster des Teppichs ab, als wir ihr Zimmer betraten. Ein schmales Rahmenband, Zackenlinien, Dreiecke, im Zentrum eine flache Raute. Langsam tastete sich ein Weberknecht über das Poster, das die Werte und Zugformen der Schachfiguren erklärte. Speedy lag rücklings im Käfig und rührte sich nicht. Seine Schnauze stand offen. Napf und Trinkflasche waren leer, das Stroh dunkel und klebrig. Unsere Schwester erhob sich, legte Block und Kugelschreiber parallel zueinander auf ihren Schreibtisch.

»Hattest du eine gute Zeit bei Großmutter?«, fragte sie und verließ das Zimmer.

WIR VERSPÜRTEN DRUCK in der Brust und in den Ohren setzte ein Rauschen ein, das erst nach Stunden abklang. So gut wir konnten, beschrieben wir Mutter, was wir empfanden: »Hühnerfleisch macht da alles schwer und eng und dann kommt es bei den Ohren heraus.«

Mutter zerzauste uns die Haare.

Tags darauf stellte unsere Tante einen dampfenden Teller vor uns hin und sagte: »Lass es dir schmecken!«

Mutter fügte hinzu: »Das ist Kalbsragout. Ganz was Feines!«

In der Küche unserer Tante hingen zwei gerahmte Fotografien. Die eine zeigte einen Sternennebel, die andere einen tibetischen Mönch mit tiefen Lachfalten. Nach drei Bissen fühlten wir, wie der Druck in der Brust stärker wurde. Wir wollten unsere Tante nicht beleidigen. Wir wollten unsere Mutter nicht beschämen. Wir aßen auf.

»Und? Hat es dir geschmeckt?«, fragte unsere Tante.

»Ja«, pressten wir hervor.

»Und weißt du was?«, sagte Mutter. »Das war Hühnchen.«

UM DEN KLEINEN grünen Tisch waren Plastikhocker angeordnet: vier große Fliegenpilze.

»Steh auf«, sagte unsere Schwester.

Wir nahmen unser Heft, gingen ein Stück durch die Wiese und ließen uns auf dem Rand der Sandkiste nieder. Unsere Schwester umrundete die Fliegenpilzhocker und zählte die weißen Punkte auf den roten Sitzflächen. Immer und immer wieder. Wir schrieben unterdessen einen Brief an uns selbst. Dass wir alt genug sein wollen, um alleine auf den Spielplatz zu gehen. Dass Vater ein gebückter Riese ist und gelbe Zähne hat. Dass die Drachen in der Bibel kein Feuer spucken. Dass wir in der Speisekammer einen Papiersack mit harten Brotwürfeln entdeckt haben, und Mutter heute mit uns Enten füttern geht. Dass Mutter große Angst hat dick zu werden, aber keine Angst zu verhungern. Dass unsere Tante gesagt hat, dass wir im Sternzeichen Stier sind. Dass Stier ein Erdsternzeichen ist. Dass Speedy so groß wie ein Stier sein wird, wenn er zurückkommt, um Rache zu üben.

»Zweimal zwölf und zweimal vierzehn«, sagte unsere Schwester. »Zweiundfünfzig.«

KLUMPEN FÜR KLUMPEN zog Mutter aus der Waschmaschine.

»Fertig«, sagte sie und wischte sich an ihrem Rock ab.

Sie blieb auf dem Schemel sitzen und starrte in die Trommel. Wir griffen nach den Henkeln der Zinkwanne.

»Lass nur«, sagte Mutter. »Mama macht das schon.«

Sie begann zu weinen. Wir streichelten sie, spürten die Wirbelsäule durch den Stoff ihrer Bluse. Mutters Körper bebte.

»Ich fühle mich wie hinter Glas«, sagte sie und drosch die Tür der Waschmaschine zu.

Wir weinten auch. Wenn uns die Lehrerin zurechtwies, wenn wir uns im Garten an der Buchenrinde die Handflächen aufschürften, wenn wir auf dem Schotterweg stürzten. Man wunderte sich über unsere Tränen, die vielen Tränen. Andere Kinder verlachten uns, nannten uns ein kleines Baby, eine Mimose. Wir weinten nie, wenn Mutter uns bat, noch ein wenig bei ihr zu bleiben.

»ACHTUNG, DAS BRENNT jetzt ein bisschen«, sagte unsere Tante, »aber du bist ja schon groß und stark, nicht wahr?«

Sie kniete sich vor uns hin, desinfizierte die Wunden an unseren Knien und bedeckte sie mit bunten Pflastern. Das Brennen wich allmählich einem dumpfen Pochen. Hinter unserer Tante saß unsere Schwester und übermalte alle Seiten eines Zauberwürfels mit schwarzem Lackstift. Als kein Fleckchen Farbe mehr zu sehen war, setzte sie den Würfel in den leeren Mäusekäfig und zog die Einweghandschuhe ab. Unsere Tante verschloss die Hausapotheke und richtete sich auf.

»War gar nicht schlimm, oder?«

SCHWESTER ALOISIA BEFAND, dass die Actionfiguren, die der Bub mit der Igelfrisur von zu Hause mitgebracht hatte, zu furchterregend aussahen.

»Die bekommst du nachher wieder«, sagte sie und nahm Skeletor und Battle Cat an sich. Während Schwester Aloisia sich streckte, um die Figuren auf ein Regalbrett zu stellen, packte der Bub das Steckenpferd und brüllte es an: »Du dummes Scheißertier, du bist so dumm, du bist so dumm wie ein Schwein!«

Schwester Aloisia kam zu spät. Das Steckenpferd wurde gegen einen Bettpfosten gedroschen und krachend enthauptet.

»Du dummes Scheißerschwein!«

Schwester Aloisia zog den Buben am Ohr und verschwand mit ihm in der Garderobe des Horts.

»Ich bin sehr gespannt, was deine Mutter dazu sagen wird!«

Die weiße Tür dämpfte das Kreischen des Buben ab.

»Wendolin freut sich sicher, dass du so lieb zu ihm bist«, sagte Schwester Aloisia, legte ihre raue Hand in unseren Nacken und lächelte.

Wir hockten auf dem Kuhfell und kraulten die Wollmähne des Steckenpferdes. Unsere Finger waren übersät mit grauen und gelben Filzstiftstrichen. Wir hatten gerade einen Zyklopen gemalt, dessen Pelz aus Metallspänen und Sonnenlicht besteht. Um den Hals des Steckenpferdes war eine dicke Schicht aus Klebeband gewickelt.

»Ist Wendolin nicht tot?«, fragten wir.

MUTTER RUHTE AUF dem Sofa. Vater hatte die Fernbedienung in der Hand. Rings um die Obstschale stapelten sich alte Zeitungen. Auf dem Parkett lag ein loses Blatt mit einem Kreuzworträtsel. Vater hatte Drudensterne in die Kästchen der obersten Reihe gekritzelt.

Wir saßen auf einem zerschlissenen Fauteuil zwischen unseren Eltern und verfolgten, wie Vater alle fünf Sekunden auf einen neuen Sender umschaltete. Irgendwann begannen Mutters Lippen zu zittern, sie griff sich an die Stirn, schluchzte laut auf. Es schnürte uns die Kehle zu. Wir sind nicht alleine mit Mutter, sagten wir uns, Vater ist da. Er wird sich um sie kümmern. Vater starrte auf den Fernseher, drückte auf irgendeine Ziffer der Fernbedienung, das Bild wurde kurz schwarz.

»Wird schon wieder«, sagte er.

Der Arzt hatte es bereits mehrfach mit Nachdruck empfohlen und Mutter wochenlang mit der Entscheidung gehadert. Nie wieder hatte sie in die geschlossene Abteilung gewollt. Mit geröteten Augen stieg sie zu Vater ins Auto. Wir sperrten die Haustür ab, ließen uns im Keller ein Bad ein, lagen bei Kerzenschein im warmen Wasser. Ab und an holten wir Luft, tauchten mit dem Kopf unter, sprachen blubbernd ein Wort aus. Fell. Welle. Delfin . Die Haut an den Fingerkuppen wurde schrumpelig. Wir hörten, wie die Haustür geöffnet wurde. Mutters Stimme. Schritte auf der Stiege. Mutter öffnete die Tür zum Badezimmer und schaltete das Licht an.

»Ihr braucht mich doch!«

Unsere Schwester war mit ihrer Klasse in Rom.

Tief in der Nacht gingen wir in den Keller hinunter und legten uns mit einem Schlafsack in die leere Badewanne. Unser eigenes Kratzen weckte uns. Wir hielten unsere Unterarme in das Licht der Leuchtstoffröhre. Striemen, rot und feucht, von den Ellenbeugen bis zu den Handgelenken. Wir stiegen aus der Wanne, stellten uns vor das Waschbecken und ließen kaltes Wasser über die Arme laufen. Das betäubte den Juckreiz für einige Minuten. Danach legten wir uns wieder in die Wanne, deckten uns mit dem Schlafsack zu und versuchten einzuschlafen. Bis wir den Juckreiz erneut spürten, aufstanden, den Wasserhahn aufdrehten.

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