„ Meinetwegen, mir ist eh alles egal. Ich habe sozusagen nichts mehr zu verlieren. Wenn sie unbedingt etwas von der hessischen Erde in ihre Panzerketten quetschen wollen. Meinen Segen haben sie.
Aber nur die Einheiten, die wir eh nicht brauchen. Die schweren Panzer und die Kampfhubschrauber können in den Städten nichts machen. Ich kann ja nicht mit panzerbrechenden Granaten auf Leute schießen lassen. Die Pioniere, die hier stehen, können aber nicht weg. Also Brücke bauen am Main geht nicht. Aber wenn sie wollen,...dann lasse ich sie Panzerminen verlegen. Das macht auch Laune.
Wir können alle in diesen Gebieten zwischen den Ortschaften biwakieren “.
Er zeigte auf einen Streifen auf seiner Karte.
„ Heute Nacht ist dann Alarmübung und wir passen wieder auf, dass alles ruhig bleibt. Dann sehen wir ja wie fit die Leute noch sind und machen dann morgen früh weiter “.
„ Ja, das klingt gut. Wir rufen jetzt die Kommandeure wieder rein und dann verteilen wir mal die Arbeit. Ich kann es gar nicht erwarten meine Jungs in Aktion zu sehen. Machen wir doch eine Wette. Wenn meine Abrahams vor ihren Leos in Hanau sind gewinne ich “.
„ O.K. und wenn meine Leo’s gewinnen, was ist ihr Einsatz, Sportsfreund ?“
„ Da sie nicht rauchen, kann ich die Kubanischen abhacken. Trinken sie wenigstens “.
„ Das meiste verschütte ich. Aber wenn dann nur Champagner !“
„ O.k. den kann ich zur Not meiner Frau mitbringen. Also eine Kiste“ „ Vom Feinsten „“.
„ Abgemacht !“ Er reichte Jackson die Hand und der griff zu.
„ Abgemacht, ich wusste gleich das wir aus dem gleichen Holz sind. Sie und ich, wir sind noch vom alten Schlag, stimmt’s Hauser!? Ich rufe die Anderen “.
Er ging nach draußen und rief die Kommandeure zu sich.
Was folgte war die Verteilung der Befehle und eine kleine Einweisung, was es zu erreichen galt.
Vorstoß der Panzer mit aufgesessenen Grenadieren 60 km durch unwegsames Gelände.
Verminung von Planquadrat 7G und 8E mit Panzerminen.
Simulierte Angriffe von Panzerabwehrhubschraubern gegen die Panzer.
„ Alles wird als normale Truppenbewegung zum Erreichen der Einsatzräume deklariert und dient der Sicherung der Öffentlichen Ordnung. Klar !“
Als die Einweisung fertig war, schwirrten die Kommandeure eilig zu ihren Einheiten und die Arbeit, während der Arbeit, ging los.
Es war jetzt 10.00 Uhr und die Panzermotoren wurden angeworfen. Die Fahrer waren eingewiesen und die Aktion startete.
Den ganzen Vormittag war es ruhig. Die Panzer von General Hauser waren knapp hinter denen von Jackson in Hanau eingetroffen und wurden jetzt betankt. Sehr zum Ärger der beiden nahm die Truppe das ganze weder für voll, noch machten sie euphorisch mit.
Für die Fahrer und Piloten war es einfach nur lästig, was sie hier machen sollten. Aber sie durften sich nicht weigern. Befehl ist Befehl. Als Jackson einen seiner Soldaten dabei erwischte, wie der per Funk über „den Alten“ herzog, fielen Worte wie Kriegsgericht und Standrecht. Es war halt kein Spaß sondern bitterer Ernst. Es war nicht die einzige Zigarre die verteilt wurde.
Als es Mittag war, wurde erstenmal die Verpflegung eingenommen. Mittlerweile hatten die Versorger ein paar Lager in den Wäldern aufgebaut und die Feldküchen wurschtelten dann das Essen zusammen. Einige Amerikaner ließen sich dann auch dazu hinreißen sich in die Schlangen zu den Deutschen zu stellen. Leider wurden sie von ihren Sergants rausgerufen bevor sie sich satt essen konnten. Sie mussten dann mit ihrer amerikanischen Feldküche vorlieb nehmen. Wer selbst einmal bei solchen Übungen dabei war und dabei vielleicht mal bei den Amis mitessen musste, weiss was es heißt ein GI in der U.S. Army zu sein. Es sind praktische Übung zum Thema „Bauchschuss“.
Als das Essen vorbei war, legten die Pioniere weiter ihre Minen und die Panzerbesatzungen begannen damit ihre Panzer abzutarnen. Die Grenadiere legten Stacheldrahtsperren und Schützenlöcher an.
Nach 2,5 Stunden war der Wald militarisiert und die beiden Kommandeure sahen sich alles an.
Beide waren sehr zufrieden mit ihren Soldaten. Hier war jetzt mehr Elan zu sehen. Deutsche und Amerikaner halfen sich gegenseitig. Dann wurde eine Besprechung angesetzt um die weiteren Schritte mit den Kommandeuren auszuarbeiten. Kurz nach 15.00 Uhr, man wollte gerade die Befehle zum Abmarsch nach Frankfurt geben, kam folgende Meldung herein:
„ Unbekannte Flugobjekte in Planquadrat 7f und 8f gelandet. Kein uns bekanntes Muster. Air-Base meldet Abschuss von 4 Flugobjekten im Anflug auf Flughafen Rhein-Main. Bisher Verlust von 2 Kampfhubschraubern im Planquadrat 8e. Kontakt durch Pioniereinheit östlich des Mains bei Fechenheim“.
Das war alles. Jackson schnauzte erst mal den Funker an, er solle nachfragen was mit „unbekannt“ gemeint sei und wie viele von diesen unbekannten Flugobjekten denn gelandet seinen. Wie groß sie sind und ob man Hoheitsabzeichen erkennen könne. Vielleicht hatte man auch eigene Einheiten abgeschossen oder sonst wenn.
Dann grummelte er was von „ Scheiß Rote Banditen “. Hauser selbst versuchte mit seinen Pionieren zu sprechen. Er bekam einen Hauptmann Rupp an den Apparat und der wiederholte die vorherige Meldung sinngemäß.
Der Hauptmann forderte sofort Artillerie und Panzer an, um die Eindringlinge noch an Ort und Stelle festzunageln. Der General versprach sofort alle verfügbare Verstärkung in Marsch zu setzten und beschwor dann den Mann:
„ Hauptmann Rupp sie und ihre Männer müssen jetzt die Stellung halten. Wenn sich der Feind nähert, keinen Mucks; lassen sie ihn auf die Minen auflaufen und halten sie sich ansonsten zurück. Melden sie uns die Bewegung der feindlichen Bodentruppen, hat er Infanterie oder Panzer. Alles ist wichtig. Von ihnen hängt jetzt das Schicksal Deutschlands ab. Ich verlasse mich darauf, dass sie ihre Pflicht tun.
Hauser ende “.
Er gab dem Fernmeldeoffizier das Funkgerät zurück; stürzte dann an die große Karte und fing an hastig die Lage zu skizzieren.
Er rief Jackson zu sich und die beiden begannen, wie von einer höheren Macht verzaubert, mit der Planung eines Gegenstoßes. Sie waren beide voll in ihrem Element.
Hauser folgerte aus den Berichten:
„Wir haben Glück das die Panzer, die wir heute morgen nach Hanau entsannt haben, noch dort stehen. Wesentliche Teile der XXI. Panzerbrigade und ihrer IV Panzerdivision stehen hier in diesem Gebiet. 15 km weiter westlich sind, HIER, die feindlichen Truppen gelandet.
Unmittelbar daneben befinden sich die Pioniere von der IX. Diese haben seit heute morgen etwa 2000 Panzerminen in den besagten Planquadraten gelegt. 4 Km nördlich sind die Fallschirmjäger mit ihren Wiesel-Waffenträgern. Die werden wir sofort in Marsch setzten. Sie sollen sich westlich der Pioniere aufstellen und denen den Rücken freihalten. Sobald wir genauere Angaben über die Lage der feindlichen Landezone haben, wird die Artillerie eingesetzt. Dann rücken die Panzer Richtung Westen vor. Wir kesseln den Gegner hier ein und reiben in auf“.
Jackson war einverstanden und gab die entsprechenden Befehle an seine Leute. Er beorderte dann noch zusätzlich die Luftaufklärung, seine Kampfhubschrauber und A 10 Bodenkampfflugzeuge in diese Gegend. Diese sollten nach dem Artillerieschlag von Süden und Norden die Lücken zwischen den Fallschirmjägern und Panzereinheiten schließen. Danach versuchte er noch zum NATO-Hauptquartier in Belgien Kontakt aufzunehmen. Aber sie kamen nicht durch. Die Leitungen waren total überlastet.
Insgesamt waren mittlerweile 18! Fähren gelandet und alle Kampfläufer ausgeladen. Dadurch das die Landezonen in Berlin und München zu heiß waren, wurden diese Truppen nach Frankfurt beordert.
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