Joachim Kath - Das vitale Ich

Здесь есть возможность читать онлайн «Joachim Kath - Das vitale Ich» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Das vitale Ich: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Das vitale Ich»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

DAS VITALE ICH ist wichtig für die Gestaltung des Lebens. Das Ich bezeichnet die eigene, ganz individuelle Identität. Sein Zustand ist fundamental für die Vitalität. Wer wünschte sich nicht, volle Lebenskraft zu haben? Das Ich ist die Instanz in der Psyche, die für die Wahrnehmung und Überprüfung der Realität zuständig ist. Außerdem ist es für die Steuerung der Schutzfunktionen und Abwehrmechanismen verantwortlich. Beispielsweise für die Vermeidung von Affekten, die mit Angst, Schuld, Scham oder Minderwertigkeitsgefühlen einhergehen.
Eine der größten Herausforderungen unserer Zeit ist es für den Einzelnen, die Kraft und Disziplin aufzubringen, wachsam zu sein. Denn das Vertrauen in sämtliche Institutionen hat aufgrund der Vorkommnisse und Krisen arg gelitten. Hinzu kommt als unterschätzte Bedrohung, dass unser Real-Ich durch das Digital-Ich, wie es in Solzialen Netzwerken vorkommt, massiv gedrängt wird, zum virtuellen Doppel-Ich zu mutieren. Dieser bereits in sämtliche Medien und beim Sammeln unserer persönlichen Daten in vollem Gange befindlicher Prozess der totalen Kommerzialisierung und Überwachung lässt sich kaum aufhalten. Aber er kann in gwünschte Bahnen gelenkt werden, wenn es uns gelingt, unser vitales Ich weiter authentisch und lebenskräftig zu erhalten.
Menschen mit vitalem Ich haben gesundes Selbstbewusstsein, Fairness und Gelassenheit. Sie lassen sich nicht vom virtuellen, digitalen Ich vereinnahmen. Sie wollen weiterhin ihre Entscheidungs-Autonomie behalten, Regeln anzunehmen oder abzulehnen. Dafür sind sie bereit, sich verlässliches Wissen und Informationen aus der realen Welt anzueignen. Ihnen ist klar, dass das Internet in der Kommunikation einerseits Vorteile bietet, andererseits aber auch Daten für personalisierte Werbung nutzt. Die Entwicklung hin zum Doppel-Ich, real und digital, mit allen seinen verdecktenGefahren der Beeinflussung, lehnen sie ab.

Das vitale Ich — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Das vitale Ich», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Zunächst einmal möchte ich das Thema, bei dem in der Regel viele Fragen und ebenso viele diffuse Antworten zu lesen und zu hören sind, dadurch konkretisieren, dass ich zwei Begriffe gegenüberstelle: „Identität“ und „Image“. Und mit dieser bewussten Polarisation gleichzeitig die strikte Aufforderung verbinden, sie auf keinen Fall zu verwechseln. Denn genau das kommt leider immer wieder vor, genau so wie die Auffassung, es würde sich um dasselbe handeln.

Ihr Imageist ihr äußeres Bild. So wie Sie gesehen werden möchten. Ihr Wunsch bedeutet aber keineswegs, dass Sie tatsächlich genau so sind wie Sie sich darstellen. Sie sind auf jeden Fall zumindest ein bisschen anders und es kommt darauf an wie viel anders. Manche Menschen unterscheiden sich vollkommen von ihrem Image. Ist der Unterschied zu groß, werden diese Personen von anderen Menschen zwangsläufig ganz anders als gedacht wahrgenommen. Die unbeabsichtigte Folge ist, die anderen entziehen ihnen teilweise oder ganz ihr Vertrauen.

Ihre Identitätdagegen ist gleichzeitig Ihr inneres und Ihr äußeres Bild. Also wie Sie wirklich sind und wie Ihr Umfeld Sie wahrnimmt. Und jetzt kommt der entscheidende Punkt: Je kongruenter, also je deckungsgleicher, Image und Identität sind, desto besser für ihr Ich. Eine 100%ige Übereinstimmung von Image und Identität können Sie nicht erreichen, aber wenn Sie mehr als 80% schaffen würden, wäre das schon ein sehr authentisches Idealbild. Sie haben nach wie vor ihre kleinen Geheimnisse und Unzulänglichkeiten, die Sie nicht in der Öffentlichkeit ausbreiten, denn das machen nur die Naiven in den Talkshows der Asozialen. Und es ist natürlich auch nur eine Momentaufnahme, an der weiter gearbeitet werden muss, um die Kongruenz vielleicht noch ein paar Prozentpunkte zu verbessern.

Ihr Streben nach Authentizität ist für ihr Selbstbild extrem wichtig. Authentisch kommt aus dem Griechischen und heißt so viel wie verbürgt, echt. Eine „echte“ Persönlichkeit, die Vertrauen ausstrahlt, vielleicht sogar Charisma hat, wer wollte das nicht sein? Nicht leicht zu verwirklichen, doch eines ist klar: Wir sind immer wir selbst, gleichgültig wie wir uns verhalten! Aber es ist überhaupt nicht egal, was wir denken, fühlen, tun. Ein umfassendes Selbstbild besteht in einem lebenslangen Prozess der Selbstverwirklichung. Und die wohl entscheidende Frage ist: Wer will ich sein?

Meine Erfahrungen

Es ist sicherlich nie zu spät, sein eigenes Leben als persönliches Projekt zu begreifen. Doch im Gegensatz zur heutigen Erlebnisgesellschaft, die ihren Höhepunkt wohl inzwischen überschritten hat und aktuell auf der Kippe steht, habe ich schon früh und sicherlich auch teilweise intuitiv damit begonnen, drei Dinge in den Mittelpunkt zu stellen: meine Familie, meine künstlerische, ökonomische und wissenschaftliche Arbeit sowie meinen sportlichen Ausgleich. Alles wäre nicht ohne Anstrengungen und Askese gelungen und auch nicht ohne Rücksichtnahme und psychologisches Einfühlungsvermögen. Als Mann kann ich mein Verhalten natürlich nur aus der Männersicht, also durchaus einseitig beurteilen, aber ich will es auch gar nicht aus einem anderen Blickwinkel versuchen. Es macht keinen Sinn, wenn Männer sich bemühen wie Frauen zu denken und Frauen wie Männer. Die Identität ginge einfach dabei verloren.

Natürlich bietet sich die Frage an, ob es wissenschaftliche Erkenntnisse gibt, aus denen sich schließen lässt, dass Frauen überhaupt anders denken als Männer. Nun, die weiße Gehirnsubstanz bei Frauen ist etwa zehn Mal größer als bei Männern, während die graue Gehirnsubstanz bei Männern ungefähr sieben Mal größer ist als bei Frauen. Beide Substanzen unterscheiden sich und auch die Aktivitätszentren im Denkorgan sind unterschiedlich verteilt. Diese Tatsachen bedeuten nicht etwa, es gäbe bei den Geschlechtern keinen gleichen Intelligenzlevel. Sie lässt jedoch vermuten, dass es biologisch begründete, unterschiedliche Strategien des Denkens gibt.

Was auffällt in der heutigen Zeit, ist beispielsweise, dass die Illusion der persönlichen Verfügbarkeit sämtlicher Optionen mit einer erheblichen Rücksichtslosigkeit verbunden zu sein scheint. Nicht nur gegenüber anderen, sondern auch gegen sich selbst. Ist der Konsumkapitalismus etwa nicht teilweise zu einer Zumutung für unsere Intelligenz geworden? Sind Fakeprofile in Single-Börsen zum Zwecke von Vertragsabschlüssen etwa kein Betrug? Sind denn etwa nicht unsere gegenwärtigen Führungseliten von der grassierenden Geldgier und Machtgeilheit befallen? Von der sichtbaren Blindheit für das, was man tun darf und sollte, und was unter gar keinen Umständen? Nicht wenige Selbstbilder der Ex-Vorbilder stimmen nicht mehr und haben damit als Vorbilder ausgedient.

Im Klartext: Ein Selbstbild ohne Überzeugungen und Werte ist im wahrsten Sinne des Wortes nichts wert. Es ist zum Lifestyle degeneriert. An die Stelle des Bemühens wirksame Problemlösungen zu schaffen sind Gefühle und Symbole getreten. Das Selbst und die Bilder vom selben haben sich leider vielfach getrennt, entzweit, entkernt, schubladisiert und schizophrenisiert.

Es kommt auf die Balance an

Vermeiden Sie möglichst die beiden Extreme, sich entweder ein überhöhtes Selbstbild zu schaffen oder andere Menschen zu idealisieren. Das ist leichter gesagt als getan, hier eine Balance zu erkennen und durchzuhalten. Wenn Sie sich überschätzen, wozu immer mehr Menschen heute neigen, weil sie alleine leben und kein partnerschaftliches Korrektiv haben, steigt ihre Kränkbarkeit. Sie fangen dann an, nicht nur Positives, sondern auch Negatives verstärkt zu sich in Beziehung zu bringen. Vom Lob können wir gar nicht genug bekommen, aber wer hört schon gerne Kritik? Diese narzisstischen Kränkungen, die im Alter generell zunehmen, weil man eben auf vielen Gebieten gegenüber anderen zurückfällt und in unserer Kultur ältere Menschen nicht gerade besonders verehrt werden, führen unbewusst zu unangemessenen Reaktionen. Beispielsweise zu Kontaktarmut, man zieht sich zurück, oder auch zur übertriebenen Idealisierung anderer, die man auf ein zu hohes Podest stellt. Beides hemmt die Entwicklung eines eigenen Selbst.

Dieser ganze, überhand nehmende Starkult wird vor allem von jungen Menschen ohne bereits ausreichend vorhandenes Selbst getragen. Und leider auch von manchen Erwachsenen mit uneingestandenen Minderwertigkeitsgefühlen. Alle diese inszenierten Erhöhungen von Personen und Produkten sind lediglich Marketing-Strategien, ohne die unsere soziale Marktwirtschaft nicht auszukommen glaubt. Sehr wahrscheinlich basiert der gesamte Kapitalismus auf eben diesem Prinzip des Oben und Unten, man kann auch sagen, der Dialektik der Polarisierung. Berühmte Persönlichkeiten haben ebenfalls ihre Schattenseiten. Ihre Selbstmordrate ist rund zehnmal so hoch wie bei der übrigen Bevölkerung. Nicht jeder angehimmelte Prominente kann mit dem Druck, überall erkannt zu werden und bestimmte Erwartungen über längere Zeit zu erfüllen, fertig werden.

Sicherlich haben Sie den Begriff „Hybris“ schon gehört, der aus dem Griechischen kommt und verschiedene Bedeutungen wie Übermut, Stolz, Frevel und Trotz hat. In der antiken Ethik ist die Selbstüberhebung des Menschen, insbesondere gegenüber den Göttern, die darauf mit Zorn und Bestrafung reagieren, ein wichtiges Thema und das Leitmotiv der griechischen Tragödie. Das Trauerspiel ist neben der Komödie die bedeutendste Gattung des europäischen Dramas. Ich will damit ausdrücken, dass überhebliches Verhalten eine lange Geschichte hat und in Shakespeares Charaktertragödien die Helden allesamt diesen Konflikt in sich tragen.

Stört moderne Technik die Wahrnehmung?

Eine Vorstellung von sich selbst zu haben, setzt voraus, den anderen wahrzunehmen. Gerade diese unbedingte Voraussetzung für ein sinnvolles Selbstbild wird heute paradoxerweise durch die Informationstechnik teilweise behindert. Denn wir können, wenn wir uns der mo-dernen Kommunikationsmittel bedienen, Botschaften senden und empfangen, die mit der Wahrnehmung im ursprünglichen Sinne wenig zu tun haben. Ich behaupte, dass die Technik zwar einerseits eine Beschleunigung der Kommunikation gebracht hat, aber andererseits auch die Wahrnehmungsentwicklung stört.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Das vitale Ich»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Das vitale Ich» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Das vitale Ich»

Обсуждение, отзывы о книге «Das vitale Ich» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x