Felix Sobotta - In der Struth Band 1
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Begleitet von positiven und negativen Erscheinungen, begann ich am Rhein ein neues Leben. Dabei fand ich die große Liebe, die zur Mutter einen neuen Volkes fernab der alten Heimat wurde.
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Was gab es für uns zum Frühstück? Ihr könnt es euch schon denken! Es ist dasselbe wie gestern Morgen und gestern Abend, gegrilltes Reh- und Bärenfleisch und Wasser aus dem nahen Wasserloch. Auch die Pferde haben ihr Futter gefunden und im nahen Bach ihren Durst gelöscht und so wurden die Pferde beladen und gesattelt, festgebunden und ab ging die Reise nach dem unbekannten Westen, immer dabei die Gegend um uns herum gut im Auge zu behalten, obwohl die verräterischen Rauchsäulen ein kleines Bisschen zurückgeblieben sind. Bald musste ich sehen, warum ich heute früh so zeitig munter wurde. Wir mussten schon so gut drei Stunden unterwegs sein. Da schnupperten Thor und Odin, als ob sie sich verabredet hätten in der Luft und prusteten ihre Lüstern, gerade so laut, als wollten sie nur uns auf etwas aufmerksam machen, das nur uns drei etwas angeht.
Der verletzte Mann im Unterholz
Und da blieben Thor und Odin stehen und witterten nach rechts ins Unterholz. Ich stieg ab, nahm meinen Ger wurfbereit in meine rechte Hand und schlich möglichst lautlos ins Unterholz, um alles was vor mir passieren könnte genauestens im Auge zu haben und der erste sein, der es wahrnimmt. Und da war schon das was unsere Pferde hat unruhig werden lassen. Es war ein verletzter Mensch, ob Mann oder Frau, das konnte ich auf Anhieb nicht gleich erkennen, denn sein Kopf war frauenähnlich behaart, und die waren wirr durcheinander. Auch lag er auf seinem Bauch. Zunächst versuchte ich mit meinem Ger sie oder ihn vom Geäst, das über ihr oder ihm lag, zu befreien und habe festgestellt, dass durch die Geräusche die ich da verursacht habe, keine ungebetenen Gäste angelockt habe. Mit einem kurzen Blick habe ich den vor mir Liegenden abgetastet, ob er vielleicht in seiner Hände Nähe ein griffbereites Messer liegen hat oder etwas Ähnliches, mit dem er nach mir hätte stechen oder schlagen können. Ich stieß meinen Ger neben den vor mir liegenden in den Boden, das war das Zeichen unter uns Kriegern, dass ich ganz friedfertig bin und das gleiche auch von dir jetzt erwarte und kniete mich neben seinen Oberkörper auf den Boden und drehte ihn/sie längs um 180° auf seinen Rücken. Jetzt sah ich, dass der da, der vor mir am Boden lag ein noch nicht zu alter Mann war, einige Jahre sicher älter als ich, der auch zu unserem Stamm, wenigstens der Kleidung nach, gehörte, dass er auch keinen Schmuck bei sich trug, aus dem man eventuell auf seine Herkunft hätte schließen können, wie bei meinem Vater und seiner Kleidung und seine Bärenzähnehalskette, die normalerweise nur ein Mann tragen durfte, der so ein Amt wie mein Vater innehatte. Da stand auch schon Didilind neben mir und meinte: „Man müsste diesen armen Mann erstmals ein bisschen waschen und allgemein reinigen! Und sicher täte ihm auch ein Schluck frisches Wasser gut, wie mir damals.“ Und da ging sie schon, meinen Esstopf in der Hand und begleitet von allen sechs Pferden, um eine Wasserstelle zu suchen. Auch hier waren die Pferde beim finden der Wasserstelle ihr durch ihr Schnuppern in der Luft behilflich, denn sie waren es, die den kleinen schmalen Bach, der unter dem Gestrüpp dahinplätscherte entdeckten und von dem dahinfließenden Wasser auch als erste trinken durften. Nachdem sie wieder ihre Köpfe in die Höhe hoben, schöpfte auch Didilind in meinem Kochtopf Wasser und kehrte zu mir zurück. Mit dem Wasser wusch ich zunächst seine Verletzungen, die scheinbar von einer Attacke eines wilden Tieres herstammen können. Didilind holte noch einmal Wasser und ich versuchte den unbekannten Verletzten zum Sprechen zu bringen. Ich fragte ihn, wobei ich bei meiner Fragerei immer lauter wurde, wer er sei und was passiert ist. Vielleicht war es die dreizehnte oder vierzehnte Frage, als er plötzlich die Augen aufmachte und ängstlich in der Runde herumschaute, als wollte auch er sich erst einmal überzeugen, dass vorerst keine Gefahr besteht, vor der man, wenn man es noch könnte, hätte flüchten müssen. Und als er sich ganz sicher war, das auch wir seine Sprache sprechen, war das Eis schon mal halbwegs gebrochen. Er versuchte, was ihm hörbar schwer fiel, uns zu erzählen, dass er, seine Frau, seine Kinder als Einsiedler auf einer weiten Lichtung wohnten. „Ich wollte langsam die umliegenden Wiesen, eine nach der anderen, in fruchtbare Felder umwandeln und mit den späteren Kindeskindern einen neuen Ort in einer bisher unbewohnten Gegend, die etwa einhundertfünfzig Kilometer südöstlich von euch daheim liegen musste, gründen. Und er versuchte uns zu erzählen, dass er mit seiner Familie auf der Flucht vor den anrückenden Slawen sei und dabei war, für seine Familie etwas Essbares im Wald zu organisieren. „Dabei muss ich“, so sagte er mit immer noch matter Stimme, „einem riesengroßen Tier, vielleicht war es ein Wisent, übersehen haben, der mich überraschend von hinten umgeworfen hat. Was weiter geschah, weiß ich nicht mehr. Nur dass ihr mich wieder ins jetzt so harte Leben zurückgerufen habt. Ein ausgewachsener Keiler konnte es nicht sein, denn auf seinen vier Beinen ist er zu niedrig. Dem großen Wodan sei Dank!“ Auch ich fragte ihn, ob er denn so ganz unbewaffnet auf Nahrungssuche in den Wald gegangen sei, was er verneinte. „Und wo sind jetzt deine Waffen, die du angeblich bei dir hattest? Das Wisent wird sie doch sicherlich nicht gefressen haben?“ Je mehr er zu sich wieder kam, desto unruhiger wurde er, was mich ihm und seinen Aussagen gegenüber sehr misstrauisch machte! „Ob er die Wahrheit sagt? Ob er etwas zu verbergen hat? Oder hat er hier eine kleine Abreibung von jemandem bekommen, die ihn dabei überrascht haben, als er gerade dabei war ein krummes Ding zu drehen!“ Ich durchsuchte zunächst erst mal die Umgebung um ihn herum, ob da vielleicht etwas Verdächtiges liegt oder etwas Waffenähnliches? Aber nichts konnte ich da finden. Ich fragte ihn wieder sehr ernsthaft, wo er denn sich von seiner Familie verabschiedet hat, als er in den Wald ging, um etwas Essbares zu organisieren, wo sie womöglich auf ihn warte. Er überlegte eine ganze Weile, dann sagte er, dass er immer gegen die Sonne gegangen sei bis er plötzlich den Schlag in den Rücken bekam. Wenn das so stimmt was er hier sagte, so musste er in südöstliche Richtung gegangen sein, das heißt, er kam aus nordwestlicher Richtung. Wenn seine Familie tatsächlich auf ihn warte, dann müsste das, der Sonne nach in dieser nordwestlichen Richtung irgendwo sein. Aber da kam mir der Gedanke, war das, wenn er die Wahrheit sagt, überhaupt ein Tier auf vier Beinen, oder war das ein zweibeiniges Tier in Menschengestalt, das hier noch irgendwo einige Komplizen hat, die hier ihr Unwesen treiben. Das heißt: „Eberhard sei doppelt wachsam, denn wenn es ein zweibeiniges Tier war, muss ich mich nicht wundern, wenn von seinen Waffen nichts mehr zu finden ist!“ Zunächst gab es ein riesiges Problem: „Wie kriegen wir den hier am Boden liegenden Verletzten nur auf den Rücken eines der vier Banditen Pferde?“ Ich fragte so vor mich hinsprechend: „Wie bekomme ich dich nur auf den Rücken eines Pferdes?“ Didilind schaute mich so richtig vielsagend an und sagte: „Ich bin ja auch noch da. Und wenn er seine Zähne noch zusammenbeißen kann, dann hilft er auch mit!“ Zunächst tastete ich seinen Körper ab, ob da etwas gebrochen sei. Seine Beine, Arme und Hände konnte er schon unter Didilinds und meiner Mithilfe bewegen. Auch seine Wirbelsäule schien den Schlag in die Rückenpartie, außer einigen blauen Flecken, einigermaßen gut überstanden zu haben. Didilind gab ihm ihre linke Hand in seine linke Hand und ich ihm meine rechte Hand in seine rechte Hand. Schon das uns entgegenstrecken seiner Hände im Liegen, schien ihm keine allzu große Schwierigkeiten zu bereiten. Jetzt sollte er versuchen sich an unsern Händen in eine sitzende Position aufzurichten, was sichtlich ohne größere Schwierigkeiten gelang. Das Schlimmste aber sollte jetzt noch kommen, das Aufstehen. Didilind sagte zu ihm: „Zähne fest zusammenbeißen und eins, zwei, drei!“ Ein kurzer Ruck mit unsern Händen, und er stand auf seinen zwei Beinen. Noch etwas benommen musterte er jetzt stehend, von oben herab sein Umland. Auf meine Frage, ob er auch schon alleine stehen kann, nickte er. Wir ließen seine Hände los und er versuchte mit einem schmerzlichen Gesicht ein paar Schritte zu gehen, denn die blauen Flecke auf seinem Rücken waren bestimmt nicht von schlechten Eltern. Nachdem ich seine doch ein bisschen wankenden Schritte gelobt habe, fragte ich ihn, ob er sich auch traue auf den Rücken eines Pferdes zu setzen, denn, wenn das zutrifft, was ich befürchte, sollten wir uns eiligst auf den Weg machen und deine Familie suchen. Mit unsrer beiderseitigen Hilfe gelang es ihn auf den Rücken eines Banditenpferdes zu heben. Er machte auf dem Rücken des Pferdes gar keine so schlechte Figur. Er vertrug es so gar, dass wir in einem leichten Trab in nordwestlicher Richtung, dabei immer einen Sichtpunkt im Auge behalten, dahinritten. Auch flüsterte ich immer wieder Thor in sein rechtes Ohr auch wachsam zu sein, denn wir wissen nicht was wir finden werden, was uns vielleicht noch überraschen kann. Es musste doch schon recht spät sein, denn die Sonne stand dicht überm Wald, da prustete Thor so halblaut vor sich hin, was so viel heißen sollte: „Da vorne, Vorsicht, da ist etwas!“ Ich fragte den heute gefundenen, unsern neuen Gast, wie seine Frau oder seine Kinder denn heißen? Und er sagte mir, sie heiße Kunigunde. Worauf ich ihm sagte: „Dann rufe sie laut bei ihrem Namen, denn wenn sie deine Stimme hört, wird sie eher sich melden als bei meiner ihr unbekannten Stimme!“ Er rief mit einer mir verdächtig vorkommenden Stimme dreimal ihren Namen. Aber nichts passierte, keine Antwort, keine Reaktion. Ich schaute ihn sehr ernst an und fragte ihn mit einer noch ernsthafteren Stimme: „Warum belügst du uns? Du hast gar keine Frau und gar keine Kinder! Was mein Pferd da erwittert hat, ist deine Lagerstatt! Raus mit der Sprache! Wenn du weiter mit uns ziehen willst, dann will ich die ganze Wahrheit von und über dich wissen! Ansonsten sind unsere Wege ab sofort getrennt, denn so wie du dich bis jetzt benommen hast, das ist eines Goten, wie wir es sind, höchst unwürdig!“ Er versuchte mich wieder mit Unwahrheiten oder Halbwahrheiten hin zu halten. Ich fuhr ihn ziemlich barsch an, endlich mit der Wahrheit herauszurücken, oder unsere Wege sind ab sofort getrennt. Auch das hat bei ihm nichts gebracht. Also sagte ich ihm, er möge bitte schön von seinem Pferd absteigen und zusehen, wie er weiter kommt. Er stieg, ohne Widerrede und ohne einen Verdacht zu wecken von seinem Banditenpferd, direkt neben Didilind. Aber kaum, dass er mit beiden Füßen auf der Erde stand, riss er Didilind vom Pferd, legte seinen linken Arm um ihren Hals und rückt fest zu und rief mir laut zu, dass ich möglichst schnell ohne meine Waffen verschwinden soll. Aber da hat er die Rechnung ohne den Wirt gemacht, denn ich dachte nicht im Geringsten, ihn mit Didilind und meinen Waffen hier allein zu lassen und ging mit meinem Ger auf ihn zu. Er versuchte es immer wieder Didilind so zu halten, dass ich ihn mit meinem Ger nicht treffen konnte. Dabei drückte er immer fester ihren Hals zusammen. Ich sah wie ihr Kopf mehr und mehr blau anlief. Ich versuchte ihn zu täuschen, indem ich so tat, als wollte ich ihm links den Oberschenkel treffen, aber dann blitzschnell mit meinem Ger in den rechten Oberschenkel stach, etwa sieben Zentimeter tief. Und damit es ihm auch richtig weh tun sollte, habe ich die Gerspitze blitzschnell einmal nach links und einmal nach rechts gedreht. Es musste ihm wirklich sehr weh getan haben, denn schneller als ich denken konnte hat er Didilind losgelassen und viel rücklings auf den Boden. Didilind torkelte so einige Schritte von ihm weg und setzte sich recht unsanft auf ihren Hinterteil. Als ich mich von diesem kleinen Schrecken halbwegs erholt hatte, zog ich ihn an seiner Haarmähne ein ganzes Stück über den Erdboden von uns weg, drehte ihn auf seinen Bauch und hieb ihm mit der Breitseite meines Kurzschwertes zwei drei kräftige Schläge auf seinen Hinterteil, dass er die nächsten Tage darauf nicht sitzen werde können. Als ich zu Didilind zurückkam, lag sie immer noch, nach Luft japsen, auf ihrem Rücken. Ich versuchte, hinter ihr kniend, beide ihre Arme seitwärts auseinander zu breiten, um sie dann senkrecht anzuheben und dann waagerecht auseinander zu breiten. Beim Anheben sollte sie fest ausatmen, beim Herablassen der Arme sollte sie wieder, so fest sie konnte wieder einatmen. Das haben wir vielleicht über zwanzig Mal gemacht und dabei habe ich diesen niederträchtigen Landsmann immer im Auge behalten, der vermutlich schon heute Vormittag jemanden ausnehmen wollte und dabei an den oder die Falschen geraten ist, der ihn wie auch immer, niedergeschlagen hat! Didilind meinte plötzlich, dass es ihr schon viel besser gehe und sie wieder aufstehen kann. Während dieser hier nicht so geplanten Pause haben unsere Pferde doch ziemlich viel Gras gefuttert, banden das vierte Banditenpferd zu den andern Banditenpferde, bestiegen die Reitpferde und setzten unsern Weg fort, ohne unsern verkommenen Landsmann eines Blickes zu würdigen. An einen kleinen Abendimbiss hat keiner von uns gedacht; er hat uns nicht nur viel Zeit geraubt, sondern auch noch unsern Appetit verdorben. Wir mussten schon sehr weit in diese Nacht geritten sein, ohne auch nur ein Wort miteinander gewechselt zu haben. Da erinnerten uns die Pferde, dass sie heute Abend schon was gefuttert aber noch nichts getrunken haben, anders konnte ich ihr Murmeln nicht deuten. Wir stiegen von den Pferden und ließen sie ihr Wasser schon mal selber suchen. Ich weiß nicht wer von den Pferden gewiehert hat, als wollte er den andern sagen, hier ist Wasser. Bald standen sie friedlich neben einander und tankten was sie tanken konnten. Als alle Köpfe wieder oben waren, soviel konnte ich noch in der Dunkelheit erkennen, ließ ich den Uhu einmal halblaut schreien. Tor hat diesen Ruf verstanden und kam mit den anderen Pferden langsam zu uns zurück und ließen sich in ummittelbarer Nähe bei uns nieder. Es war ein bisschen frisch in dieser Nacht. Ich stand auf, gab Didilind meine Hand und führte sie an Thor seinen Rücken. Sie setzte sich so, dass sie mit ihrem Rücken an Thors Rücken zum Sitzen kam. Ich holte noch die Zeltplane, setzte auch mich mit meinem Rücken an Thors Rücken neben sie und deckte unsere Vorderpartie mit der Plane ab. Die Plane war aus einem Gemisch gewebt, das wiederum aus einer Mischung von Schafwolle und einer Wolle bestand, die angeblich irgendwo in wärmeren Ländern auf Sträuchern wächst. Soviel wusste ich von den Kaufleuten, die zu uns nach Odense kamen. Offensichtlich hat dieser mein einmalige Uhu Ruf andere Uhus auf den Plan gerufen, die ihren Nebenbuhlern sagen wollten, dass sie auch noch da sind und hier ihr Wohnrecht haben; die aber doch um einiges schauriger erklangen als meiner. Thor hob jedes Mal, wenn irgendwo ein Uhu gerufen hat seinen Kopf, als wollte er sich vergewissern, dass ich noch da bin. Didilind war immer noch sehr nachdenklich und mit ihren Gedanken beschäftigt. Es sah so aus, als wollte sie heute nicht mehr mit mir reden. Und auch mir war immer noch nicht nach schlafen zu mute. Und wenn mich ihr Atmen nicht täuscht, schläft sie auch noch nicht und hängt ihren heute gemachten Erfahrungen nach. Und so fragte ich halblaut, was sie so betrübt, dass sie mit mir nicht mehr reden will und alles in sich hineinschluckte? Und ich sagte weiter: „Willst du mir nicht sagen, was dich so bedrückt, denn wenn du mich an deinen Sorgen teilnehmen lässt, teilst du sie mit mir und geteilte Sorgen sind nur noch halbe Sorgen. Und so ist es auch mit den Freuden, die du mit andern teilst, das sind dann doppelte Freuden.“ Während ich so zu ihr sprach bin ich ganz dicht an sie herangerutscht. Als ich mit meinem Prolog fertig war holte sie tief Luft und sagte: „Erinnerst du dich noch an den Frommen Mann von dem ich dir schon so vieles erzählt habe, der damals bei uns übernachtet hat?“ Ich nickte und sagte, das ich mich immer wieder an diese Gespräche erinnere. Und sie sagte weiter: „Tut Gutes denen, die euch böse sind. Wenn ich mich an die Begebenheiten von heute mit dem Fremden erinnere, weiß ich nicht ob ich und du, ob wir beide richtig gehandelt haben. Du hättest ihn fast mit deinem Ger getötet. Sollten wir ihn nicht mit einem Pferd seine Wege ziehen lassen?“ Und ich habe ihr erwidert: „Haben wir ihm nicht Gutes getan, als er fast leblos da lag, obwohl wir nicht wussten mit wem wir es zu tun haben. Sollte ich ihn gewähren lassen und weg gehen, als er dich erwürgen, oder dich dann als seine Sklavin benutzen wollte? Ich habe ihn nicht töten wollen, sondern nur kampunfähig machen. Und das er immer an den heutigen Tag denken solle, bevor er wieder seine brutale Tour erneut fahren will, hat er mit der Querseite meines Schwertes seine Belohnung auf seinen Allerwertesten bekommen, dass ihm das Sitzen immer an etwas erinnern möge und er keine Lust auf irgendwelche schmutzigen Abenteuer bekommt, bei dem unschuldige Menschen vielleicht ihr Leben lassen müssen! Und normalerweise steht bei uns Goten auf so einen Ausrutscher immer die Todesstrafe. Ich habe ihn mit einem Denkzettel weiter leben lassen. Und etwas ganz Wichtiges darfst du nicht vergessen: Ich will dich auf keinen Fall an so einen schmutzigen Typen verlieren!“ Ich glaube, dass ich sie mit meinem letzten Satz ein kleines bisschen aus ihrem Gleichgewicht gebracht habe. So viel wusste ich schon, dass sie so alt ist, wie auch ich bin; wir sind ein Jahrgang, also fast achtzehn Jahre. Nach einer kleinen Pause sagte sie nicht allzu laut: „Du großer unbekannter Gott, der du alles erschaffen hast, die guten aber auch die bösen Menschen. Ist es auch dein Wille, dass ich mich von diesem Mann hätte erwürgen lassen sollen? So viel weiß ich noch vom frommen Mann, den du vermutlich zu uns in unser Haus geschickt hast, um hier bei uns ein Samenkorn des Glaubens zu legen. Er hat uns auch gesagt, dass niemand das Recht hat andere zu töten. Nur du, du großer unbekannter Gott, nur du, der das Leben gibt, hat auch das Recht es wieder zu nehmen und das auf deine Art.“ Und weiter sagte sie nach einer kleinen Pause: „War es etwa dein Wille, dass ich heute durch den Arm dieses Fremden hätte sterben müssen?“ Und was war das, hat da nicht jemand „nein“ gerufen, das so überzeugend klang. Das wir beide deutlich hören konnten und allem Anschein von weit herkam. Und dann war diese Stimme noch einmal zu hören, die da sagte: „Aber eines von euren Pferden hättet ihr ihm lassen sollen! Es ist mein Wille, dass er wieder vernünftig wird!“ Wem gehört diese alles durchdringende und doch so vertraulich sanfte Stimme, die von so weit her und doch so nahe erklang?, und sie hat sich so gebieterisch und doch so warm und lieblich angehört. Wenn das eine menschliche Stimme war, die sich in unserer Nähe aufhielt, hätten sich doch unsere Pferde bemerkbar gemacht. Sicherlich galt diese Stimme nur für uns beide, denn die Pferde reagierten überhaupt nicht. Darüber mussten wir beide eingeschlafen sein. Wir mussten so fest geschlafen haben, dass wir es gar nicht mitbekamen, dass Odin und die vier Verbrecherpferde um uns herum aufstanden und schon beim Fressen waren und nur Thor da war und uns mit seinem Rücken unsern Rücken warm hielt. Als wir aufgestanden waren, ist auch Thor aufgestanden, schüttelte sich paar Mal, als wollte er sagen, wo bleibt meine Belohnung? Didilind und ich, jeder von einer Seite verabreichten ihm recht lieb die gewohnten Kraul- und Tätscheleinheiten an Hals und Mähne. Als Thor sich dann zu den anderen Pferden gesellte, um auf seine Art zu frühstücken, schauten wir nach unsern Essensvorräten und stellten fest, dass der Rehbraten, der schon vor vier Tagen überm offenem Feuer gebraten wurde, noch immer essbar war, was fast an ein Wunder grenzte. Nachdem wir unser Frühstück gegessen haben, dass heute sehr reichlich war, denn gestern Abend hat es nichts gegeben und das heute wieder aus Rehbraten mit Rehbraten bestand, machten wir unsere Morgentoilette, packten alles zusammen, banden es an den Pferden fest und sie, wie immer, zwei Packpferde an unsere Pferde, stiegen auf die Pferde, schauten uns an und sicher hatten wir beide den gleichen Gedanken: „Nicht zurückreiten, sondern unsern Weg nach Westen fortsetzen.“ Wir nickten uns zu, und ich visierte einen Punkt in westlicher Richtung an und ab ging es, immer auf diesen Punkt zu. Zu Mittag machten wir rast an einem Bach mit glasklarem Wasser, in dem so gepunktete und recht große Fische schwammen. Mit meinem Ger habe ich einige dieser Prachtkerle herausgeholt, die Didilind, nachdem ich sie geschlachtet habe, ausgenommen und geputzt hat, während ich in der Zeit ein Feuerchen machte, an dem sie die Fische auf der Spitze meines Gers und der Schwertspitze essbar gemacht wurden. Die Pferde haben wie immer ihr Mittagessen im Gras gefunden. Nach dem Mittagessen haben nicht nur die Pferde, sondern auch wir unsern Durst mit dem glasklaren Wasser im Bach gestillt. Der Bach erinnerte mich mit seinem klaren Wasser und den Fischen an ein Wasser, das oberhalb unseres Ortes von den Bergen herabkam, unten aber nicht mehr die Fische im Wasser waren wie oben. Unwillkürlich kam der Gedanke: „Eberhard, bewegst du dich etwa schon in Richtung Gebirgskamm? Wenn ja, dann musst du gut aufpassen, denn das weiß ich noch von meinem Vater, der immer sagte: Junge, je höher du in die Berge kommst, um so mehr musst du auf die Bären aufpassen, ihre Schinken schmecken zwar köstlich gut, mit denen ist es aber nicht gut Kirschen essen, denn sie verstehen keinen Spaß; absolut keinen Spaß, besonders mit uns Menschen. Aber sie verraten sich immer wieder durch ihre Spuren, die sie hinterlassen und durch ihr fortwährendes Brummen.“
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