Peter Eichner - Yes, das Leben ist genug ...

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Wollen Sie erfahren, wie man Rennfahrer wird; wie man eine Uhrenfabrikation über Jahrzehnte erfolgreich leitet; wie man mit Jack Nicholson und Audrey Hepburn den US Open Sieg in Flushing Meadows feiert; wie es dazu kam, dass man sowohl für Mercedes-Benz wie auch für Montblanc die erste offizielle Uhr entwickeln und produzieren konnte; warum man eine Einladung zum Frühstück mit Karl Lagerfeld bekommt und zwei Wochen später eine weltweite Lizenz mit ihm abschließt; warum man rote Ferraris kauft; warum man später als Beifahrer von Michael Schumacher die Grenzen aufgezeigt bekommt; warum George Clooney, Brad Pitt, Matt Damon und Julia Roberts fragen, ob denn noch ein Tisch frei wäre – und warum man trotz alledem ein völlig normaler Mensch bleibt??? – dann dürfte die Lektüre dieses Buches, ein MUST für Sie sein!

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Impressum

Copyright © 2014 Peter Eichner, München, Deutschland

Verlag: epubli GmbH, Berlin, www.epubli.de

ISBN 978-3-7375-1886-4

Autoren-Beratung und Umsetzung:

Literaturagentur Roswitha M. Bauer, München

Alle Rechte vorbehalten – auch die der auszugsweisen Wiedergabe in Print- oder elektronischen Medien

Cover: Helge Ulrich

© Alle in diesem Buch verwendeten Fotos stammen aus dem privaten Besitz von Peter Eichner

Peter Eichner

Yes, das Leben ist genug …

Ein Leben mit Speed

Der Autor Peter Eichner Wer Schmetterlinge lachen hört der weiss wie - фото 1

Der Autor

Peter Eichner

Wer Schmetterlinge lachen hört, der weiss wie Wolken schmecken, der wird, von Furcht ganz ungestört, im Mondschein die Nacht entdecken.

Der wird zur Pflanze, wenn er will, zum Stier, zum Narr, zum Weisen; und kann in einer Stunde durchs ganze Weltall reisen.

Der weiss, dass er nichts weiss, wie alle andern auch nichts wissen, nur weiss er, was die andern, wie auch er selbst, noch lernen müssen.

Wer Schmetterlinge lachen hört, der weiss wie Wolken schmecken, der wird, vom Mondschein betört, furchtlos die Nacht entdecken.

(Christian Morgenstern)

Für Renate und Philipp in Liebe…

&

für meine Freunde,

damit ihr mich nicht so schnell vergesst!

Das Gestern ist fort - das Morgen nicht da, leb also heute! (Pythagoras)

Der 4. Juni 1950 war einer dieser ungewöhnlich stickigen Frühsommertage in München. Die ganze Nacht hatte es zwar über der Stadt geblitzt und gedonnert aber das erlösende Gewitter mit erfrischendem Regen kam einfach nicht. Früh am Morgen war es immer noch schwül, dicke Wolken hingen über der Stadt und Sophie Dietl war in Eile. Sie hatte verschlafen. Und dabei war doch heute so ein wichtiger Tag! Das erste Mal durfte Sophie auf der großen Bühne der Oper in München mit den anderen Solisten proben.

Der Chef des Balletts hatte schon lange ein Auge auf Sophie geworfen. Sie war eine natürliche Schönheit, anmutig und dazu außerordentlich talentiert. Trotz ihrer erst 17 Jahre wirkte sie schon so professionell, dass niemand mehr über ihre Jugend sprach.

Sophie sprang die Treppen von ihrer Wohnung am Prinzregentenplatz derart hastig hinunter, dass sie fast gestolpert wäre. Sie wollte unbedingt die Linie 1 um 8:31 Uhr erreichen. Als sie um die Ecke kam, sah sie allerdings nur noch, wie sich die Tram in Bewegung setzte und ohne sie davonfuhr. Laut fluchte sie. In diesem Moment öffneten sich die Wolken schlagartig und es begann wie aus Kübeln zu schütten. Binnen Sekunden war Sophie bis auf die Haut durchnässt. Völlig entnervt dachte sie „Heut‘ geht aber auch alles schief!“ Da die nächste Straßenbahn erst in zehn Minuten kommen würde, versuchte sie, sich bis dahin notdürftig unterzustellen. Plötzlich hörte sie eine Stimme. Als sie sich umdrehte, sah sie einen Mann in einem schwarzen VW Käfer, der die Beifahrertür seines Wagens aufhielt und ihr vom Fahrersitz aus zurief: „Kommen sie, sie werden ja ganz nass! Ich kann sie doch mit runter in die Stadt nehmen!“

Im ersten Moment reagierte sie völlig irritiert und wollte schon dankend ablehnen, doch dann – seine Stimme war ja so angenehm… Und eh sie sich versah, saß sie auch schon neben dem Unbekannten im Auto. “Wohin darf ich sie bringen, mein Fräulein?“ Als sie ihn ansah, blickte sie in wunderschöne Augen. Neben dieser faszinierenden Stimme, das Zweite an ihm, das ihr besonders auffiel. „An die Oper bitte.“ „An die Oper? So früh am Morgen?“ „Ja, ich bin Mitglied des Balletts und habe um 9:00 Uhr Probe!“

Christian Kessler war entzückt. Trotz des prasselnden Gewitterregens, dem die Scheibenwischer kaum noch Herr werden konnten, hatte dieses durchaus nicht selbstverständliche, frische weiße Kleid mit den roten Punkten - und natürlich das, was darin steckte - sofort sein Interesse geweckt. Durchaus ungewöhnlich, so früh am Morgen und noch dazu bei strömendem Regen, an einer Haltestelle einem derart hübschen Geschöpf zu begegnen.

Er musterte sie und fühlte sich sofort gefangen. Eine solche Anmut, so grazil und dieses lockige braune Haar…! „Das ist mein Tag“, dachte er und wusste gleichzeitig, dass er jetzt handeln musste. So nahm er, nachdem sie die Maximilianstrasse erreicht hatten, seinen ganzen Mut zusammen: „Ich möchte sie heute Abend zum Essen einladen!“ „Gerne“, sagte Sophie ohne zu zögern. Das Wort war noch nicht ganz ausgesprochen, da erschrak sie schon über sich selbst.

Sophie Louise Dietl war Einzelkind. Im Jahr 1933 hatte sie das Licht der Welt erblickt. Ihre Eltern besaßen die Lodenmanufaktur Dietl in Tegernsee in der 2. Generation. Die Familie lebte in einer stattlichen, eleganten Dachgeschosswohnung am Prinzregentenplatz in München-Bogenhausen.

Sophies Aussehen und die Art und Weise wie sie sich bewegte, führten dazu, dass sich Sophies Mutter - trotz der schwierigen Zeiten - durch setzte und der Tochter bereits im Alter von sechs Jahren Ballettunterricht ermöglichte.

Anna, ihre Lehrerin, war eine sehr strenge Frau. Schließlich konnte sie als ehemalige „Ballerina Assoluta“ auf viele Jahre als Solistin zurück blicken, in denen sie auf den auf den größten Europäischen Bühnen gestanden hatte. Obwohl sie sich damit ein ziemliches Vermögen verdient hatte und vollkommen unabhängig war, gelang es ihr nicht, die Bretter „die die Welt bedeuteten„ vollkommen zu verlassen.

Zur Überraschung der Familie war Sophie von Anna total begeistert. Die Härte, mit der Anna ihre Elevin behandelte und die hohen Anforderungen, die sie an sie stellte, waren seltsamerweise nie ein Problem. Am liebsten wäre Sophie jeden Tag dorthin gegangen. Sie war nicht zu bremsen.

Oftmals, wenn Sophie ihre Übungen mit besonderem Erfolg absolviert hatte, setzten sie sich die beiden an den runden Tisch im Erker von Annas Wohnung. Dann gab es als Anerkennung einen heißen Kakao und dazu selbstgebackene Kekse. Besonders freute sich Sophie, wenn die Mentorin auch noch ihre Fotoalben herausholte und sie gemeinsam die Bilder aus Annas aktiver Zeit betrachteten, die Sophie geradezu mit den Augen verschlang.

Lange hatte Anna realisiert, dass in Sophie ein außerordentliches Talent steckte. In all den Jahren als Lehrerin war ihr so etwas noch nie begegnet. Sophie war geradezu süchtig nach dem Ballett und unendlich belastbar. Wenn sie mal etwas nicht verstand oder merkte, dass Anna nicht so recht zufrieden mit ihren Leistungen war, flossen schnell auch einmal ein paar Tränen, aber dann machten die beiden so lange weiter bis sie auch diese Übung beherrschte.

Danach lief Sophie, überglücklich, schnell die Treppen vom Erdgeschoss nach Oben. Ein wunderbarer Zufall, dass Anna im selben Haus wohnte! Das Erste was sie dann tat, war Lisa, der Haushälterin, zu zeigen, was sie Neues gelernt hatte, denn die Geduld, damit auf die Eltern zu warten, hatte sie nicht, weil beide abends immer erst sehr spät nach Hause kamen.

Nachdem Christian so schnell eine Zusage von Sophie bekam – womit er nicht im Entferntesten gerechnet hatte – strahlte er über das ganze Gesicht. Sophie fühlte, wie sie errötete und das verunsicherte sie noch mehr. Aber nun war nichts mehr rückgängig zu machen! Und das wollte sie eigentlich auch gar nicht. Im Gegenteil – es wurde Zeit, so einen beeindruckenden Mann näher kennenzulernen! Irgendetwas in ihr hatte die Barriere der Zurückhaltung durchbrochen und so fügte sie hinzu: „Um 19:00 Uhr! Hier vor dem Künstlereingang der Staatsoper. Ich freue mich.“ Sie stieg aus, schenkte ihm noch einmal ihr bezauberndstes Lächeln, winkte ihm zu und verschwand im Eingang. Christian fuhr los und hätte fast einen Radfahrer übersehen. Er konnte sein Glück kaum fassen.

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