„Was?“, fragte Schlotte und Fee erzählte ihr von ihrem Gespräch mit Herrn Maler.
„Der geht ja total ab“, stellte Schlotte schließlich fest, „was für’n Spinner. Und davon lässt du dich aus der Ruhe bringen?“
„Naja“, sagte Fee bedrückt, „ich find das so bescheuert, ich hab das Gefühl, der hat das aus purer Schikane gesagt. Mal ehrlich, das war doch Quatsch, oder?“
„Natürlich. Nur weil der zum Lachen in den Keller geht, hindert das alle anderen noch immer nicht daran, es zu verkraften, wenn jemand ein lebendigeres Referat hält als der dröge Durchschnittstudent und trotzdem zu erkennen, dass das wissenschaftlichen Wert hat. Was für’n Arschloch.“
Fee lächelte Schlotte dankbar an. Ihre Loyalität bedeutete ihr viel.
„Ich frag mich nur, wieso er mich so kacke findet. Ich meine, so richtig mich, persönlich.“
„Ich glaub, das kommt dir nur so vor.“
Fee schüttelte den Kopf. „Ich glaub eher, dass der eigentlich gerne locker wär. Weißt du, der geht so ab auf Forschen und Arbeiten und bloß nichts als Archäologie den ganzen Tag lang, dass der überhaupt keinen Spaß am Leben hat. Und dann darf das bitte auch sonst niemand haben. Und deswegen fühlt er sich persönlich davon provoziert, wenn jemand wie ich herumflattert und ihm demonstriert, dass es Leute gibt, denen seine Werte egal sind.“
Schlotte nickte langsam. Etwas überspitzt formuliert vielleicht, aber sie war sicher, dass Fee die Situation erfasst hatte.
Fee kaute auf ihrem Daumennagel herum. Dann zuckte sie mit den Achseln.
„Weißt du, einen Augenblick lang dachte ich gestern, ich hätt’s möglicherweise mit ’nem normalen Menschen zu tun. Er hat mich Fee genannt, weißt du. Ich hätt’ nie gedacht, dass er weiß, dass ich so genannt werde. Aber bei dem darf man nie nachlassen in der Wachsamkeit, der ist nämlich nicht normal. Bam, da würgt er dir wieder eine rein. Der tickt nicht richtig.“
„Du magst ihn!“
Fee rieb sich die Stirn.
„Um Gottes Willen, Fee, der Typ spinnt! Abgesehen davon, dass er ein Dozent ist.“
„Ich will ja nicht wirklich was von ihm, du liebe Zeit.“ Fee zog eine Grimasse. „Ich find ihn nur interessant und ich dachte, … ja, keine Ahnung… irgendwie mag ich ihn bestimmt, aber ich weiß, dass der gestört ist… ist ja auch egal.“
„Komm Fee, da gibt’s echt nettere, normale Männer. Du musst doch mitgekriegt haben, dass Raphael hin und weg von dir ist?“
Fee öffnete den Mund um zu widersprechen, dachte nach und schloss ihn wieder. Dann lächelte sie. „Echt?“
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