Max Brym
Verrat in München und Burghausen
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Inhaltsverzeichnis
Titel Max Brym Verrat in München und Burghausen Dieses ebook wurde erstellt bei
„Verrat in München und Burghausen“ „Verrat in München und Burghausen“ Unser Romanheld Hans Faber, Rechtsanwalt in München, lebte im Widerstand gegen die Niedertracht und Barbarei der Nazi-Diktatur. Faber ist Mitglied des geheimen Abwehrapparates der KPD und als solcher formal auch Mitglied der NSDAP. Seit 1932 ist er zudem Mitglied der Gruppe „Neu Beginnen“, die aus Mitgliedern der KPD und SPD besteht. Außerdem arbeitet er eng mit der Widerstandsgruppe unter der Leitung von Hermann Frieb aus der Schellingstraße in München zusammen. Faber hat seine Anwaltskanzlei und seine Wohnung in München, Schwabing. Am Wochenende zieht es ihn jedoch oft in die elterliche Wohnung nach Burghausen an der Salzach und zu seiner Schwester in Kraiburg am Inn in der Nähe von Mühldorf. In dieser ländlichen Gegend trifft er sich insgeheim mit Widerstandskämpfern aus ganz Deutschland. Sowohl in der Großstadt, als auch in der Provinz erlebte er die Brutalität und Amoral der Nazis aus nächster Nähe. Hans Faber kannte alle Nazigrößen persönlich, sie widerten ihn an. Durch seine konspirative Tätigkeit für die KPD und „Neu-Beginnen“ kannte er aber auch den heldenhaften Widerstand der linken Widerstandskämpfer gegen den Faschismus. Ihr Mut und Einsatz soll dem Vergessen entrissen werden.
Januarkälte
Rosenberg und Frank im Café
Im Englischen Garten Baum 3 und Baum 6
Alltag
Feierlichkeiten
Alpträume
Kein Generalstreik
Mit Franz Stenzer bei Baum 6
Burghausen
Der Hund muss raus
Fritz Schwaegerl im Unterbräu
Pläne am Schlossberg
Wieder in München
Lore arbeitet bei Röhm
27. Februar 1933
Mit Ludwig Ficker bei Baum 6
Wahlen am 5. März - Putsch am 9. März
Der Bericht
Wieder bei Baum 6
Lore ist mit den Nerven am Ende
Hilferuf aus Burghausen
Schnell in den Bezirk Altötting- Burghausen
Bei der Mutter in Burghausen
Aussprache mit dem Vater
Schreiben und ein Treffen in Kraiburg
Die Lage der KPD in Südostoberbayern
Fritz Rottmeier in Kraiburg am Inn
Spaziergang und Einkehr
Zurück in München
Bei Hans Frank
Miles in München
Der 1. April in München
Hans Beimler verhaftet
Eine Einladung und eine Analyse
Diskretes und Schmutzeleien
Der 1. Mai 1933
Schlecht geschlafen
Gedanken zum Heckert Bericht
Wieder in Burghausen
Im „Hotel Post“
Im Rathaus
Bücherverbrennung, aber der Beimler ist weg
Im Bratwurstglöckel
Cliquenkämpfe
Im September in Leipzig
Debatte über die Fehler und die Perspektiven der Arbeiterbewegung
Zur Lage in der KPD
Reichstagsbrandprozess und Burghausen
Zur Bedeutung des Chemiedreiecks
Weihnachten 1933
Weihnachten mit Hitler und Hanfstaengl in der Prinzregentenstraße
In der Schweiz
Mit Hans Beimler in Dürrenroth
An Dreikönig in Burghausen
Mit Ludin und Rühle im Tambosi
Bericht über den Konflikt SA gegen NSDAP
Wieder in Burghausen
Der Bericht
Lores letzte Tage in der SA Zentrale
Die Tage fliegen
Absicherung bei Hans Frank
Der 30. Juni
Suche nach Hans Faber und Lore
Wieder in München
Nochmals in der GESTAPO Zentrale
Wieder bei Baum 6
Der Schenk ist in Ordnung
Bericht für Kippenberger
-Die Konterrevolution kam der Konterrevolution zuvor-
Mit dem Hund und Therese rund um Kraiburg unterwegs
Am Obersalzberg
In der Tschechoslowakei
Ein Anpfiff von Ulbricht
Wiedersehen mit Waldemar von Knoeringen
Erholung in Karlsbad
Wieder In München
Nach Freiburg
Mit Hans Beimler in Basel
Malcomeß ist gestorben
Im Dienst von Ernst Wilhelm Bohle
Weihnachten bei den Eltern in Burghausen
Impressum neobooks
„Verrat in München und Burghausen“
Unser Romanheld Hans Faber, Rechtsanwalt in München, lebte im Widerstand gegen die Niedertracht und Barbarei der Nazi-Diktatur. Faber ist Mitglied des geheimen Abwehrapparates der KPD und als solcher formal auch Mitglied der NSDAP.
Seit 1932 ist er zudem Mitglied der Gruppe „Neu Beginnen“, die aus Mitgliedern der KPD und SPD besteht. Außerdem arbeitet er eng mit der Widerstandsgruppe unter der Leitung von Hermann Frieb aus der Schellingstraße in München zusammen.
Faber hat seine Anwaltskanzlei und seine Wohnung in München, Schwabing. Am Wochenende zieht es ihn jedoch oft in die elterliche Wohnung nach Burghausen an der Salzach und zu seiner Schwester in Kraiburg am Inn in der Nähe von Mühldorf. In dieser ländlichen Gegend trifft er sich insgeheim mit Widerstandskämpfern aus ganz Deutschland. Sowohl in der Großstadt, als auch in der Provinz erlebte er die Brutalität und Amoral der Nazis aus nächster Nähe. Hans Faber kannte alle Nazigrößen persönlich, sie widerten ihn an.
Durch seine konspirative Tätigkeit für die KPD und „Neu-Beginnen“ kannte er aber auch den heldenhaften Widerstand der linken Widerstandskämpfer gegen den Faschismus. Ihr Mut und Einsatz soll dem Vergessen entrissen werden.
Wir schreiben den 15. Januar 1933. Hans Faber liegt im noch Bett. Er betrachtet die attraktive Frau neben ihm an und denkt sich: „Was bin ich nur für ein seltsamer Charakter, nicht einmal meiner geliebten Lore darf ich sagen, wer ich wirklich bin. Sie denkt sie hat sich einen renommierten Steuerfachanwalt aus der Barerstrasse in München geangelt. Lore ist naiv und verliebt. Zum Glück ist sie keine überzeugte Nazistin. Aber es stört sie nicht, dass ich offiziell ein angesehenes Mitglied der NSDAP bin. Leider ist sie nur an Mode und an mir interessiert. Sie ist aus Rosenheim nach München gezogen und arbeitet in meiner Kanzlei in der Barerstrasse 70 als Sekretärin. Offensichtlich gefalle ich ihr. Mit einem 1,85 Meter, meinen grünen Augen, dem sehr kurz gehaltenen Schnurrbart und meinem zum Glück vollen, leicht gewellten dunkelbraunen Haaren entfalte ich so einige Wirkung in der Damenwelt. Viele der Damen würden sich gerne wegen meiner Reputation mit mir verbinden. Lore aber scheint mich wirklich zu lieben.
Meine wirkliche Gesinnung und meine Funktion im „Abwehr Apparat“ der KPD“ muss ich vor ihr geheim halten. Wir leben in gefährlichen Zeiten. Lore hat zu viele plappernde Freundinnen in der Maxvorstadt. Die Gegend ist voller Nazis. Um die Ecke wird das Drecksblatt „Völkischer Beobachter“ gedruckt. Laufend treffe ich Figuren wie Alfred Rosenberg, Max Amann, meinen Anwaltskollegen Hans Frank oder gar den NS-Starfotografen Heinrich Hoffmann aus der Schellingstraße 50.
An der Ecke Schelling/Schraudolphstrasse hat der Vegetarier Hitler hat sein Lieblingslokal, die „Osteria“. Die meisten der Herren sind momentan allerdings nicht da. Sie verhandeln mit den Junkern und der Schwerindustrie im Rheinland, wo sie sich am 5. Januar im Haus des Bankiers Schröder mit von Papen trafen, der weiterhin, obwohl er nicht mehr Kanzler ist, im Palais des Reichspräsidenten wohnt. Sie hoffen General von Schleicher zu stürzen. Gestern sagte mir der kleine dicke SA-Führer Röhm auf offener Straße: „wir sind bald an der Macht.“
Gestern Abend ließ Faber seinem Verbindungsmann zu Leo Roth (Viktor), dem Sekretär von Hans Kippenberger, mitteilen. „Es bleibt zu hoffen, dass diesmal nicht der ultralinke Optimismus siegt, sondern dass der aktive Widerstand gegen die Nazis unmittelbar zusammen mit kampfbereiten sozialdemokratischen Arbeitern organisiert wird.“ Faber, der von der Einheitsfrontpolitik von unten und oben überzeugt ist, ist der Meinung: „Wir dürfen die Nazis nicht an die Macht lassen oder gar zusehen wie sie ihre Macht konsolidieren“.
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