Gottfried Bruno Resch - Mit Notarztkoffer und Geigenkasten, 50 Jahre unterwegs

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Als Arzt im Notfalldienst sind Kreativität und Ideenreichtum, vor allem in einer Zeit ohne moderne Medien, manchmal lebensrettend. Welche Auswirkungen dieser Einfallsreichtum auf das Leben schwerkranker Patienten hat, bezeugen ein gewöhnlicher Staubsauger, ein Perlonstrumpf und ein Harnröhrenkatheter. Und welche Rolle spielt eigentlich ein alter schwarzer Arztkoffer im Leben eines Notfallarztes?
Diese Geschichten, die das Leben geschrieben haben, verdienen es, aufmerksam oder schmunzelnd gelesen zu werden und erinnern daran, dass menschliche Fantasie und Intelligenz, aber auch unspektakuläre Zufallserlebnisse gleichberechtigt sind, als alle technischen Fortschritte unserer Zeit.

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Inhaltsverzeichnis

Impressum

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie­.

Detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://www.d-nb.de abrufbar.

Alle Rechte der Verbreitung, auch durch Film, Funk und Fern­sehen, fotomechanische Wiedergabe, Tonträger, elektronische Datenträger und ­auszugsweisen Nachdruck, sind vorbehalten.

© 2020 novum Verlag

ISBN Printausgabe: 978-3-95840-932-3

ISBN e-book: 978-3-95840-933-0

Lektorat: Silvia Zwettler

Umschlagfoto und Innenabbildungen:

Gottfried Bruno Resch

Umschlaggestaltung, Layout & Satz: novum Verlag

www.novumverlag.com

Vorwort

„50 Jahre mit Notarzttasche und Geigenkasten unterwegs“

Gottfried Bruno Resch war mit 26 Jahren approbierter Arzt Bald suchte er die - фото 1

Gottfried Bruno Resch war mit 26 Jahren approbierter Arzt. Bald suchte er die Möglichkeit neben seiner fachärztlichen Weiterbildung nach zusätzlicher Erfahrung in einer Allgemeinarztpraxis als Vertreter. Dabei wurde er mit dem kassenärztlichen allgemeinärztlichen Notdienst in der Hansestadt Hamburg konfrontiert, der ihn sein Leben lang nicht mehr losließ. Als Wehrpflichtiger, als Assistenz- und Oberarzt, als leitender Arzt einer Klinik, als Praxisinhaber und schließlich als Pensionär! Bis heute. Er hat mehrere Systeme der Organisation miterlebt, z. B. als anfangs die angeforderten Besuche über die Polizeiwache liefen, „Polizeiarzt“ hieß es damals. Zu Hause wurde die Familie eingespannt und nahm die Aufträge entgegen. Von einer öffentlichen Telefonzelle wurden sie abgerufen. Handy? Heute undenkbar, damals unbekannt. Mit eigenem Wagen, ohne Navigationssystem, die Straßenkarte war unverzichtbar. Später der Wechsel zu einem organisierten Funktaxidienst. Eine große Erleichterung. Die Umstellung auf einen professionellen Krankenwagendienst in Hamburg wurde bereits nach seinem Ausscheiden aus dem KV-Notdienst vorgenommen. Eine neue „Heimat“ fand er in einem privatärztlichen Hausbesuchsdienst, längst mit eigenem Mobiltelefon und Navigationsgerät. Nun nicht mehr bezirksweise, sondern für ganz Hamburg und Umfeld an den Diensttagen in Bereitschaft. Manchmal waren die weiten Strecken im Berufsverkehr die größte Belastung hatte man, manchmal schwierig genug, einen Parkplatz gefunden, der eingentliche Besuch war dann meistens verantwortliche Routine. Seit seiner Kindheit war die Geige sein Hobby. Zunächst in der Schule, auf Reisen, zu Familienfeiern, öffentlichen Veranstaltungen, Seniorenheimen und gern auch als Straßenmusiker. Mit Gitarren- oder Akkordeonbegleitung hatte er viele schöne Erlebnisse. Nach einem wilden Konzert in Havanna/Kuba wurde seinem Hobby durch eine Erkrankung ein jähes Ende gesetzt. Die vielen Erinnerungen sind geblieben. Einige von ihnen hier niedergeschrieben.

800 Jahre Blankenese Hamburg Blankenese das war ja nun seit Jahren meine - фото 2

800 Jahre Blankenese

Hamburg Blankenese das war ja nun seit Jahren meine Heimat geworden Ganz - фото 3

Hamburg Blankenese, das war ja nun seit Jahren meine Heimat geworden. Ganz zufällig hatte es sich ergeben. Bevor ich dahin kam, hatte ich die Elbe aus dieser Perspektive noch nie gesehen. Nun fühlte ich mich dort heimisch und vielleicht sogar ein bisschen privilegiert, kannte viele Leute und hatte Freunde. In meiner Praxis war die beste Akustik, mehr oder weniger störte ich kaum jemanden. Eigentlich lag immer ein Instrument griffbereit auf dem Karteischrank und es gehörte zu meiner regelmäßigen Morgengymnastik – vor Beginn der Arbeit –, mich an ein paar Akkorden auszutoben. Es bot sich an, mit Freunden dort mehr oder weniger lautstark Vorbereitungen für manchen Auftritt zu treffen. So entging mir nicht, dass zu einem besonderen Jubiläum dieses beliebten und exklusiven Ortsteiles von Hamburg eine musikalische Ausschreibung in der lokalen Presse erschien. Man suchte kreative Musiker, die an diesem Jubiläum auf einer eigens dafür hergerichteten Bühne vortragen konnten. Nein, so etwas hatte ich noch nie gemacht, aber nun fühlte auch ich mich angesprochen. Warum auch nicht? So eine Gelegenheit würde sich nie wieder ergeben und im stillen Kämmerlein ein bisschen ohne Stress vor sich her dichten und komponieren, das müsste doch zu schaffen sein. Also nur Mut. So schrieb ich einen Lobgesang auf den mir so lieb gewordenen Ortsteil, wohin mich das Schicksal für viele Jahre platziert hatte.

„Verliebt nach Blankenese“ nannte ich meine Kreation und begann in aller Stille das Vorhaben zu realisieren. Dies wurde dann immerhin auch für würdig befunden, mit Herzklopfen am 8. 6. 2001 neben 19 anderen kreativen Teilnehmern vorgetragen werden zu können.

Refrain:

„Wir lieben unsre Hansestadt und sind ja sonst bescheiden.

Nur einen kleinen Unterschied, den wollen wir nicht meiden.

Man gönnt sich ja so wenig in seinem trauten Heim,

doch Hamburg-Blankenese, das soll es dann schon sein.“

Verse:

Wer muss, der fährt zum Hafen, ein andrer hat das Glück,

der hat die Chefetage und Büro mit Alsterblick.

Doch dieser kleine Unterschied, der tut doch keinem weh,

denn abends sind sie alle gleich im Stau auf der Elbchaussee!

Und kommst du auf der Elbe aus fernen Ländern rein,

an Backbord liegt der Süllberg, dann bist du schon fast daheim!

Nur einen kleinen Umweg noch zum Hafen Altona,

nun wieder auf die Elbchaussee und nun bist du endlich da!

An einem Tag im Sommer, es muss ein Sonntag sein,

da trifft sich Blankenese bei Bier, Musik und Wein!

Bei Sonne, Regen ganz egal, zum Klönschnackfestival.

Den folgenschweren Montag vergessen wir dann einmal.

Der eine ist Professor, der andre hat die Mark,

mal knapper und mal besser, mit Hinz und Kunz am Park!

Der Dritte, der ist Kneipenwirt, den weithin jeder kennt.

Doch bist du Blankeneser,

dann bist du prominent!

Am Blankeneser Strandweg mit Ebbe, Flut und Sand,

wer hat denn schon in Hamburg so einen eignen Strand?

Da unten an der Elbe, sind wieder Fische drin,

das mit dem Badewasser, das kriegen wir auch noch hin!

Wenn du es mal spätabends nicht mehr geschafft zurück,

weil unter alten Bäumen am Elbstrand begann dein Glück!

Beim zarten Spiel der Wellen gib den letzten Kuss,

vergiss dann, wo dein Auto steht, zurück kommst du auch zu Fuß!

Es kann ja nun nicht jeder ein Blankeneser sein,

dazu ist Blankenese vielleicht dann doch zu fein.

Doch jedem sei geraten, besucht uns doch einmal,

vielleicht entdeckst du auch für dich dein eigenes Stammlokal!

Wenn auch ein fest zugesagter und eingeplanter Mitsänger kurzfristig abgesagt hatte, mit Akkordeon und Gitarrenbegleitung meiner musikalischen Freunde, abwechselnd mit meiner Violine und mutigem Solo-Gesangsvortrag, ließ sich, moderiert von einem über Hamburgs Grenzen weit hinaus bekannten Kinderliederkomponisten, ein akzeptabler Beitrag neben den 19 anderen Teilnehmern zu der Gesamtveranstaltung abliefern und darbieten.

Die gemogelte Probezeit Ärztlicher Notfalldienst Grenzerfahrungen Einmal gab - фото 4
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Grenzerfahrungen

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