Tina Peel - Ohne Beipackzettel fürs Leben

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Ohne Beipackzettel fürs Leben: краткое содержание, описание и аннотация

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Es ist schon verrückt, wenn man soeben geboren wurde und feststellt, dass die eigene «Festplatte» aus unerfindlichen Gründen nicht formatiert wurde und man sich deshalb an seine Vorleben erinnert. Auch wenn es weitere Irrwege nicht verhindert, wir haben schließlich viel Fantasie und machen immer neue Fehler, so erkennt man wenigstens, dass man es sich oft unnötig schwer macht und Karma auch witzig sein kann. Und so erzählt die Protagonistin denn auch mit viel Witz, Farbe und Leichtigkeit von ihren Eskapaden, vergangener wie neuer, und wie sie zusammenhängen. Der Leser fiebert mit, während sie sich durchs Abenteuer Leben schlägt, auf die Nase fällt, wieder aufsteht, weiterzieht und immer besser versteht, wie die Sache funktioniert. Unterwegs erhält sie Unterstützung in unterschiedlicher, ja sogar magischer Form, und natürlich gehört auch eine Portion Romantik mit hinein.

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Das Klavier ist schon alt, aber gut gepflegt. Ich interessiere mich schon von klein auf dafür. Immer wenn wir meinen Patenonkel besuchten, entlockte ich ihm Töne und manchmal hämmerte ich sogar wild darauf herum, um das Klavier singen zu hören. Mein Patenonkel sagte mal, irgendwann würde ich bestimmt mit dem Klavier im Duett singen können. Er lachte dabei fröhlich übers ganze Gesicht. Er ist überhaupt sehr fröhlich, mein Onkel. Nun sind meine Hände groß genug, mit langen Fingern, ideal zum Spielen, aber ungeeignet fürs Schlachten von Tieren.

Es folgen Jahre voller Musik. Mein Patenonkel stellt eines Tages einen Knecht fürs Grobe an, der auch das Schlachten übernimmt, ‚damit ich meine Hände schonen könne und mehr Zeit fürs Klavierspiel hätte‘ wie er sagt. Ich habe nichts dagegen, im Gegenteil, es macht mich überglücklich.

Der Onkel sagt, ich sei ein Naturtalent am Klavier, und er ist nicht der Einzige, der das findet. Die edlen Damen des Ortes lassen sich von mir vorspielen und laden mich zu Musikabenden ein, wo ich ihre Gäste mit Musik und Gesang unterhalte.

Da erhalte ich nicht nur ungewohnte und leckere Speisen, sondern manchmal sogar eine Münze. Längst bin ich keine dürre Bohnenstange mehr, ausreichend Nahrung hat meinen Körper wohlgeformt. Mein Haar ist ordentlich in Form geschnitten und mit einem Band gezähmt. Meine Kleidung ist zwar immer noch einfach, aber um einiges besser als früher. Ich besitze sogar zwei Paar Schuhe, ein Paar für alle Tage und eines nur für Feiertage, was ziemlich verschwenderisch ist. Doch ich kann es mir leisten.

Eines Tages vermischt sich meine Leidenschaft für die Musik mit der Liebe zu einem Mädchen. Sie wird nach einer Zeit der Werbung meine Frau und ist von da an immer an meiner Seite, begleitet mich überallhin, zu Auftritten in Salons und zu Feierlichkeiten, manchmal sogar zu richtigen kleinen Bühnen-konzerten. Das macht mein Glück perfekt.

Obwohl wir keine Kinder haben, sind wir glücklich. Es gibt so viele Kinder hier im Ort, die uns besuchen, darunter auch die Kinder meiner Geschwister. Vor allem haben wir einander und das bringt meine Seele ebenso zum Klingen wie das Klavier.

Als mein Onkel stirbt, hinterlässt er mir das Haus samt Klavier. Wahrscheinlich bin auch ich Pfarrer, oder vielleicht Mu-siklehrer, aber daran erinnere ich mich nicht. Beruf und Haus gehören jedenfalls zusammen. Am Ende dieses erfreulichen – und wie mir scheint langen – Lebens blicke ich zurück auf eine völlig aschefreie Zeitspanne voller Musik und Liebe. Davon würde meine Seele noch lange zehren, ja zehren müssen, denn nach dieser Atempause von den Dramen würde es ein Weilchen keine mehr geben.

Geboren werden und weitere theatralische Auftritte

Als ich bei der Geburt im aktuellen Leben steckenblieb, spielte es keine Rolle, dass ich keinen Kragen hatte und weder jüdisch noch unehelich war. Fakten und Tatsachen hatten sich mir noch nicht erschlossen. Da war nur reinstes Gefühl, und das sagte eben „Jetzt geht’s dir an den Kragen!“. Es war ja auch sehr eindrücklich, in voller Fahrt abgewürgt zu werden (so ‚voll‘ war die Fahrt durch den Geburtskanal zwar auch wieder nicht, doch man reagiert etwas sensibel, wenn man gewürgt wird). Ich war so beeindruckt, dass ich diesen Eindruck auf der Stelle instinktiv als Programmierung ins Repertoire aufnahm. Die Folge davon: Die Art, wie ich mich durchs Leben bewegte, hatte große Ähnlichkeit mit einem Auto, das mit angezogener Handbremse herumfährt.

Als jedoch mit der Zeit nichts weiter geschah als dass ich in die Zehen gebissen und von Rosen gepiekt wurde, verschwand das Gefühl der Bedrohung von der Bildfläche und landete im Untergrund. Damit war es aber nicht vom Tisch, im Gegenteil.

Es machte sich unterschwellig breit und immer breiter, sodass ich zunehmend jeden und alles als lebensbedrohlich empfand, was mir den Spaß am Leben vergällte.

Logisch, dass man sich da nicht gerade zum Wonneproppen entwickelt. Attribute wie ‚verschlossen‘ und ‚eigenbrötlerisch‘ treffen es schon eher. Hätte ich gewusst, dass man mit Charme besser durchs Leben kommt, hätte ich diese Rolle subito in mein Repertoire aufgenommen. Aber man wird ja beim Eintritt ins Leben sehr schlecht bis gar nicht informiert. Ich musste mich an meine Instinkte halten, die misstrauisch waren und ihren eigenen Willen hatten.

Meine Schwester hatte nicht nur einen eigenen Willen, sondern wusste auch, wie man ihn durchsetzt (Man muss nur hartnäckig und ausdauernd genug brüllen, das hält auf Dauer keiner aus). Nur mich, den unerwünschten Eindringling, wurde sie weder mit brüllen, noch mit beißen los. Vom Moment an, wo ich auf zwei Beinen stehen konnte, klebte ich an ihr wie die Schmeißfliege am Hintern einer Kuh. Sie war schließlich, obwohl nur ein Jährchen älter, die große Schwester. Was sie nach Ansicht unserer Eltern dazu verpflichtete, sich um ihre kleine Schwester zu kümmern. Das tat sie manchmal leidenschaftlich gern und manchmal nicht, je nach Lust und Laune (Man sollte Kindern eben kein Haustier anvertrauen).

Mit dem zaghaft eroberten Gang auf zwei Beinen (Ich war weder ein besonders bewegliches, noch ein abenteuerlustiges Baby, da ich mich aufgrund einschlägiger Erfahrungen bereits darauf versteift hatte, dass das Leben eine unsichere Angelegenheit sei.) traten bestimmte Charaktermerkmale immer deutlicher hervor. Ich brauchte viel Zeit, um mich ungestört dem Spielen und Philosophieren hingeben zu können, und wollte einfach nur in Ruhe gelassen werden.

Hätte es damals schon Computer gegeben, hätte ich wahrscheinlich über kurz oder lang viel Zeit mit Videospielen verbracht. Im virtuellen Leben passiert einem nichts, das heißt, wenn man stirbt, beginnt man einfach von vorne oder bei der letzten gespeicherten Stufe. Oder noch besser, man knackt den ‚God-Modus‘ und wird unbesiegbar. Von Computern fürs gemeine Volk waren wir jedoch noch Jahre entfernt. Sie waren zu diesem Zeitpunkt noch so groß, dass ein einziger Rechner einen riesigen Raum füllte. Jeder USB-Stick hat heute zigmal mehr Speicherkapazität als ein Computer von damals, unvorstellbar!

Ich stellte mir lieber vor, meine Puppen und Teddys wären lebendig und würden sich hinter meinem Rücken bewegen. Ich versuchte, sie dabei zu ertappen, indem ich mich plötzlich umdrehte. Doch sie waren schneller, immer. Umgeben von harmlosen Stofftieren ließ es sich jedenfalls herrlich loslassen, sie unterstützten mich seelisch vorbehaltlos. Von ihnen hatte ich auch nichts weiter zu befürchten, als dass sie mir hinterrücks die Zunge herausstrecken. Das war zu verkraften.

Dann war da noch die Bücherwelt. Kaum lernte ich lesen (natürlich sehr früh, Eigenbrötler haben ja immer gewisse besondere Fähigkeiten. Nicht unbedingt, weil sie was Besonderes wären, sondern eher, weil sie irgendetwas, das sie mögen, ständig wiederholen.), vergrub ich mich darin. Wäre ich ein echter Wurm gewesen, statt ein Bücherwurm, wäre ich fett geworden, denn ich fraß mich systematisch durch die Bücherregale, angefangen bei denen im Kindergarten. Während der Schulzeit mussten die öffentlichen Bibliotheken herhalten.

In der Pubertät hielt ich mich für reif genug, mich über den üppigen Bücherbestand meines Vaters herzumachen, um anschließend auf den Inhalt privater Bibliotheken von Bekannten und Verwandten überzugehen. Sogar Schwerverdauliches wie die alten Klassiker mutete ich mir zu. Das schürte wahrscheinlich den bestehenden Hang zum Drama, die Komödie scheint in Klassikern ja eher untervertreten zu sein. Verdauen war nebensächlich, Hauptsache mein Geist erhielt Nahrung und ich Ablenkung vom diffusen Gefühl der Bedrohung.

Der Hunger meines Geistes war fast noch größer als meine Lust auf Süßigkeiten, die auch nicht von schlechten Eltern war. Sie brachte mich mangels Alternativen dazu, mich heimlich am Hustensaft zu vergreifen (Allerdings könnte das auch nicht nur am Zuckerbedarf gelegen haben. So eine Codein-Dröhnung ist ebenfalls betörend.).

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