Jules van der Ley - Goethes bunter Elefant

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Wer das Abenteuer unternimmt, Goethes Farbenlehre zu lesen, darf ihn getrost einen eitlen Schwätzer nennen. Im Buch wird erzählt warum, auch warum Heiner Lauterbach den Bus nimmt, warum Bild-Chefredakteur Julian Reichelt mit einer Mülltonne kämpft und was passiert, wenn man US-Präsident Donald Trump zu Gast hat. Wer das erlebt hat, den kann eine Exkursion in den Fahrradkeller der Realschule Würselen nicht mehr schrecken. Eine dringende Warnung vor Äpfeln ist ein Dienst an Leserin und Leser. Viele der Ideen aus dem Buch entspringen der genauen Alltagsbeobachtung und Traumgesichten und nehmen überraschende Entwicklungen, wenn etwa Tee aus einer Feldflasche eine Gespenstergeschichte auslöst. 81 kurzweilige Geschichten zu einer Vielzahl von Themen sind im Buch versammelt, manche heiter-komisch, manche surreal, aber immer philosophisch.

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Natürlich wäre zu diskutieren, ob es überhaupt wünschenswert ist, dass eine 400-Euro-Hilfskraft zur Erleuchtung kommt. Würde sie dann nicht erstaunt aufblicken hinter ihrer Bäckereitheke und sich fragen: „Was mache ich hier eigentlich? Hat meine gute Mutter mich geboren und liebevoll an ihrer Brust genährt, damit ich für einen Hungerlohn Bleche mit tiefgefrorenen Brötchenrohlingen aus China in den Backautomaten schiebe?“ Würde eine derartige Erleuchtung ihr nicht die Arbeit unmöglich machen und ihr Los erschweren?

Das glaube ich nicht, denn im Zustand der Erleuchtung würde sie das hinter die Bäckereitheke Geworfensein leicht ertragen. Selbst indem sie mit der Hand in den Plastikhandschuh schlüpft, um eine Backware aus der Auslage zu nehmen, würde sie das Wesen der Dinge erkennen und eins werden mit ihrem Tun. Zen wäre für sie eine Sorte geistiges Valium. Ich hätte ihr geholfen wie ein guter Arzt. Sie hätte aufhören können, an sich selbst zu leiden, wie es die meisten von uns tun.

Schade, dass die Frau durch mich nicht erleuchtet wurde. Es fehlte vermutlich der Stock. Aber ginge ich absichtsvoll in Bäckereien, um unlösbare Fragen zu stellen und dabei mit drohend erhobenem Stock: „Sprich, sprich!“ zu rufen, ich fürchte, meine lieben Damen und Herren, dann würde man mich bald aus dem Verkehr ziehen. Also ist von mir leiderleider keine Erleuchtung zu erwarten.

Superlative, Handschrift und Fußleisten

Mir träumte, eine junge Frau werde von der Bildzeitung gefeiert als Hannovers klügste Studentin, weil sie ihre Examensklausur auf die Fußleiste des Hörsaals geschrieben hatte. So sehr wurde sie von Bild in den Himmel gehoben, als wäre sie die Erfinderin und Bewahrerin der Handschrift zugleich. Das ärgerte mich und ich dachte, was fällt denen ein? Jedenfalls war ich mindesten sehr ungehalten darüber, dass die Studentin von Bild derart gefeiert wurde. Darum sagte ich ihr, darauf brauche sie sich nichts einzubilden. Auf die Fußleiste zu schreiben, wäre ja keine Kunst und ganz und gar nichts Besonderes.

Schon allein, wie sie habe auf dem Boden kriechen und sich bäuchlings winden müssen, um die Fußleiste überhaupt beschreiben zu können, das hätte doch etwas ziemlich Würdeloses. Man könnte das keiner jungen Frau zur Nachahmung empfehlen, so sehr würde es unser sittliches Gefühl verletzen und gegen den wissenschaftlichen Geist verstoßen. Zumal sie weder mir noch irgendeinem erklären könnte, was damit eigentlich gewonnen ist, wenn man nicht in sein Schreibheft, sondern auf die Fußleiste schreibt. Ich als ihr Prüfer hätte jedenfalls keine Lust, mich zum Lesen und Korrigieren ihrer Examensklausur ebenfalls auf dem Bauch zu winden. Das könnten die Deppen von der Bildzeitung ja machen. Die seien daran gewöhnt, im Dreck herumzukriechen. Ich jedenfalls würde mich nicht so weit herablassen. Und die Fußleisten abzureißen, nur um sie bequem vor sich auf den Schreibtisch legen zu können, das würde die Stadt Hannover als Eigentümerin des Gebäudes gewiss nicht gutheißen. Am Ende sind die Wände noch mit Asbest belastet, der durch das Abreißen der Fußleisten erst recht aufgewirbelt würde.

„Wenn man das alles bedenkt“, sagte ich abschließend, „können Sie froh sein, dass Bild Sie gefeiert hat und Sie nicht etwa betitelt hat mit ‚Hannovers blödeste Studentin!‘ Das jedenfalls würde ich in Ihrem Fall sofort unterschreiben.“

Die Erkundung digitaler Grenzen

Indem er als Computerpionier eine gewisse Virtuosität im Programmieren erlangt habe, sagte Jeremias Coster, der dubiose Professor für Pataphysik und Leiter des Instituts für Nachrichtengeräte an der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule (RWTH) zu Aachen, seien auch die von ihm in Atari-Basic erstellten Computerprogramme immer komplexer geworden, und nicht selten habe er gedacht, derweil er ein besonders diffiziles Programmelement in den Bauch des Computers hinab geschickt hätte, da habe er gedacht, es wäre kein Wunder, wenn der Computer sich auf irgendeine Weise beschweren würde, etwa ächzen oder stöhnen ob der komplizierten Programmzeilen, die er jetzt wieder abzuarbeiten habe, aber das wäre niemals geschehen, sondern wenn er Coster mit seinen Programmierkünsten die systeminhärenten Grenzen überschritten habe, dann habe der Computer einfach seine Mitarbeit eingestellt und sich aufgehängt, wie man landläufig zu sagen pflegt, und so würde er, Coster, sich fragen, wo wohl die Grenzen für das Überschriftfeld im Wordpress-Blog zu finden wären, ob bei einer wirklich langen Überschrift etwa ein altes Weib erscheinen würde, das all die Wörter gebuckelt hätte und ächzen würde: „Jetzt ist’s aber genug, der Herr!“

Wasser und Türme

Als gebürtiger Kölner und mit Rheinwasser getauft, habe er in seiner neuen Heimatstadt Aachen vor allem Wasser vermisst, sagte Coster. Der Stadt fehle ein ordentliches Fließgewässer, und das größte stehende Gewässer sei ein Weiher. Das wäre um so seltsamer, als Aachen auf Lateinisch aqua, Wasser, zurückgehe, was auf die heißen Quellen verweise, die schon die Römer in Thermen genutzt hatten. Auch das hinter Aachen aus seinem unterirdischen Lauf hervortretende Flüsschen Wurm bedeute eigentlich „warm“, weil es aus den heißen Quellen gespeist werde.

Die Aachener hätten im 19. Jahrhundert den Fehler gemacht, alle Bachläufe ins unterirdische Kanalsystem einzuleiten. Mit dem Versuch, wenigstens den Johannisbach wieder ans Licht zu holen, sei man in den 1990-er Jahren kläglich gescheitert und habe statt eines intakten Bachlaufs nur ein oberirdisch kanalisiertes Rinnsal zustande gebracht, dessen klares Wasser zwar hübsch über die Straße Annuntiatenbach plätschere, aber eigentlich ein Hohn sei. Da könne man jeden Aachener fragen.

Daher, fuhr Coster fort, habe er bei einem Besuch Hannovers dessen Wasserreichtum geschätzt. Als er aber einmal gesehen habe, wie Leine und Ihme über die Ufer getreten waren, habe ihn die lehmigtrübe Färbung des Wassers nahezu entsetzt. Es müssen bei solchen Überschwemmungen Unmengen fruchtbaren Bodens von den Feldern des Umlandes weggeschwemmt werden, eine Form der Erosion, die sicher nicht unterschätzt werden dürfe.

Einmal sei er am Ende einer Fahrt durch die Eifel an einen Fluss gelangt. Wie es schien, war es die Mosel. Da sei eine Bäckerei mit einem Café gewesen, wo er eingekehrt sei. Er habe als einziger Gast unten in der lichten Stube gesessen, bei ihm die Bäckerin. Durch die kleinen Fenster zu seiner Rechten habe er auf die Straße sehen können. Der Raum habe etwas unterhalb des Straßenniveaus gelegen. Plötzlich habe er gewahrt, dass dort gar keine Straße war, sondern auf Augenhöhe und über seinen Kopf hinweg die Wogen der Mosel vorbeirauschten. Er habe selten so prächtige klare Wogen gesehen, und ihr lichtes schimmerndes Grün wäre einzigartig gewesen. Die Wogen wären so hoch gegangen, dass durch die leicht geöffneten Fenster die Gischt hereingeflogen kam. Die Bäckerin habe nur kurz „huch!“ gerufen, doch ihn habe das Schauspiel geängstigt, so dass er die Bäckerin gebeten habe, die Fenster zu schließen, was sie mehr erstaunt als überzeugt getan habe.

„Hören Sie, Coster!“, sagte ich, „ich schätze Sie als integren Mann. Aber das können Sie unmöglich an der Mosel erlebt haben. Solche klaren Wasser führt vielleicht ein Fluss, der aus dem Hochgebirge kommt, und statt Ackerböden nur Felsbrocken und Steine mitreißen kann, die er rundschleift zu Kieseln, die aber sein Wasser nicht trüben. Ich sah derlei nur an der Isar bei München.“

„In meiner Welt ist das auch an der Mosel möglich“, sagte Coster. „In meiner Welt betrat ich bald darauf ein Haus, das sich gewaltig in die Höhe erstreckte. In den unteren Räumen tummelten sich viele festlich gekleidete Menschen. Eine Weile ging ich auf dem Fest umher, dann aber war ich der Menschen überdrüssig und stieg die Treppe hinauf. Hinauf und hinauf, so weit ich konnte. Die Treppe endete an einer Tür. Als ich sie öffnete, stand ich hoch über einem leeren Großraumbüro. Eine kurze Metalltreppe führte ins Büro hinab. Ich erinnere mich, wie hell und laut meine Schritte auf den Stufen klangen, so dass ich Angst bekam, mich würde jemand hören. Plötzlich öffnete sich im hinteren Teil des Raums eine Tür und heraus kam ein finsterer Mann, der einen großen schwarzen Hund an der Leine führte. Der Mann wirkte so bedrohlich, dass ich mich hinter einem Schreibtisch verbarg und stiekum hervorlugend seinen Weg quer durch den Raum verfolgte. Er ging auf eine Wand zu und verschwand mitsamt seinem Hund, ohne dass ich ihn hätte eine Tür öffnen sehen. Nach einer ganzen Weile traute ich mich hervor, ging vorsichtig zur Wand, um zu sehen, wo er verschwunden war. Ich fand eine Holztäfelung, und in einem großen Fach war eine Intarsie. Da war mit verschiedenfarbigen Hölzern ein lebensgroßes Bild des Mannes mit seinem Hund eingelegt. Er starrte mich finster an und wirkte noch bedrohlicher als eben, als könnte er jeden Moment aus dem hölzernen Bild hervortreten und seinen zähnefletschenden Hund auf mich hetzen. Ich erschrak und flüchtete zu der Tür, aus der er gekommen war. Sie führte auf eine Plattform hinaus. Von ihr aus sah ich, dass das Haus noch viel höher aufragte als ich gedacht hatte und hätte steigen können. Denn die Treppe endete wie gesagt im Großraumbüro. Hoch oben in den Wolken schien ein Hubschrauberlandeplatz zu sein. Ich hörte ganz leise das Flapflap eines Propellers. Nebenan ragte eine Kirche auf. Ich stand auf der Höhe ihrer Turmgalerie. Da waren einige Menschen, winkten aufgeregt zu mir herüber und riefen etwas. Aber ich sah nur ihre aufgerissenen Münder. Kein Ton drang an mein Ohr.“

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