Jules van der Ley - Goethes bunter Elefant

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Wer das Abenteuer unternimmt, Goethes Farbenlehre zu lesen, darf ihn getrost einen eitlen Schwätzer nennen. Im Buch wird erzählt warum, auch warum Heiner Lauterbach den Bus nimmt, warum Bild-Chefredakteur Julian Reichelt mit einer Mülltonne kämpft und was passiert, wenn man US-Präsident Donald Trump zu Gast hat. Wer das erlebt hat, den kann eine Exkursion in den Fahrradkeller der Realschule Würselen nicht mehr schrecken. Eine dringende Warnung vor Äpfeln ist ein Dienst an Leserin und Leser. Viele der Ideen aus dem Buch entspringen der genauen Alltagsbeobachtung und Traumgesichten und nehmen überraschende Entwicklungen, wenn etwa Tee aus einer Feldflasche eine Gespenstergeschichte auslöst. 81 kurzweilige Geschichten zu einer Vielzahl von Themen sind im Buch versammelt, manche heiter-komisch, manche surreal, aber immer philosophisch.

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Wir hatten einmal, lang ist’s her, eine Vogeluhr. Auf ihr war abzulesen, welcher Vogel wann sein Liedchen pfeift oder tiriliert. So richtig funktioniert hat die Vogeluhr aber nie. Zu dieser Zeit haben gewisse Völker, ich will jetzt keine Namen nennen, noch Singvögel in ausgelegten Netzen gefangen, um sie als Delikatessen zu verspeisen. Sie haben quasi die halbe Vogeluhr verputzt. Andererseits, warum keine Singvögel fressen? Das Wort Singvogel enthält eine Wertung aus Menschensicht. Weil Hühnervögel für menschliche Ohren nur hässlich gackern und krähen, erlauben wir uns, ihnen den Hals umzudrehen und sie auf Bratspieße zu stecken. Ist das gerecht? Nur weil sie nicht schön genug singen? Der Hund singt auch nicht.

Karges Traumgesicht

Die Besiedlung alter Kulturlandschaften ist bestimmt durch die Fruchtbarkeit der Böden. Wo die Erde fruchtbar ist, siedeln die Menschen so dicht beieinander, wie es geht. Es gibt Regionen, wo ein Abstand von etwa zwei Kilometern reicht, die Dörfer und Flecken zu ernähren. Anders die Lüneburger Heide. Dort wo arme Böden kaum Landwirtschaft erlauben, wo über viele Quadratkilometer nur Flechten und Moose, karges Gras, Gestrüpp und Krüppelholz wachsen, siedeln nur wenige Menschen.

Es erfreut und beruhigt den Reisenden, dass sein Zug das unfruchtbare Land mit 200 Stundenkilometern durcheilt und erst halten wird in der großen Stadt, deren Bewohner sich vom Fernhandel ernähren. Eine Weile schaut er durchs Fenster auf das Eintönige hinaus. Eine Landschaft in Grau-Grün-Dreckigbraun. Weitere Farbakzente fehlen, und auch sonst ist in allem eine ständige Wiederkehr der gleichen krüppeligen Birken und schlammigen Waldwege, die von Rädern zerfurcht und zerfahren ins Nirgendwo zu führen scheinen, mal im großen Bogen zur Seite weichen und sich aufschwingen zu einer Brücke, die niemand braucht. Abseits der Gleise ist rückständiges Land, ein einschläferndes Einerlei.

Drei, fünf, acht quadratisch angelegte Fischteiche hintereinander sind schon der zivilisatorische Höhepunkt. An deren Zufahrt parkt ein dunkelgrünes Auto, ein Kescher liegt da, der Mensch dazu aber ist weit und breit nicht zu sehen, wie verschluckt vom schwarzen Wasser der Teiche, wo der Reisende ihn ahnt, wie er inmitten seiner fetten Karpfen dahintreibt, deren kalte Leiber er mehr spürt als sieht, aber dieses glitschige Spratteln ringsum drückt ihn hinunter zum schlammigen Grund. Es trachtet ihm nach dem Leben als perfekte Spiegelung der gleichgültigen Gnadenlosigkeit, mit der er einige Karpfen fürs Weihnachtsessen hatte abfischen und schlachten wollen. Da treibt auch der Reisende hinter dem Fenster unter Wasser dahin, und sein zur Seite ans Fenster lehnender Kopf durchdringt die Scheibe so wenig wie den Wasserspiegel.

Da jedoch wird die Luft ihm knapp, ihn drängt es nach oben, und er steigt, die glitschigen Leiber tretend wie Treppenstufen, vom Teichgrund auf, fährt prustend an die Oberfläche und rettet sich an Land. Er ist sich keiner Schuld bewusst, als er sich triefend und durch den Schlamm kriechend in sein Auto schleppt. Vor Kälte zitternd, lenkt er heimwärts. Er hatte doch nur den Speiseplan seiner geladenen Großfamilie ein wenig bereichern wollen. Seine schöne Frau Nora, wie sehr ist sie es leid, sich von Flechten und Moosen zu ernähren, und obwohl nicht von hier, beginnt auch bei ihr schon der Bewuchs. Und es dauert sie der Anblick ihrer hier geborenen Kinder, die inzwischen selbst von Flechten und Moosen überzogen sind. Irgendwann werden sie Teil dieser Heide sein, knorrig und vom Moos bepelzt in den torfigen Boden gerammt werden.

Zu Weihnachten großer Auftrieb in der kleinen Klause der Familie Strauch. Die weitverzweigte Verwandtschaft hat sich angesagt. Seit Tagen karrt Vater Strauch bereits Essen heran, das meiste aus der fernen Stadt, schwer genug und kompliziert. Seit Tagen steht Nora Strauch in der Küche und macht und tut für die drangvolle Runde da am Tisch der Klause direkt beim krüppeligen Weihnachtsbaum, jeder redet, und keiner hört zu.

Als Nora das Tablett mit dem Korn herumreicht, lehnt Schwippschwager Baltus ab: „Mein Arzt sagt zu mir, Herr Wingens, Sie haben einen kaputten Magen, Sie müssen alle scharfen Getränke weglassen!“

Tante Liesl kippt erst ihren, dann seinen Korn hinterher und widerspricht: „Ich nicht, ich soll sogar trinken!“

„Seien Sie vorsichtig mit dem Trinken, besonders mit scharfen Sachen, hat er gesagt“, fährt Onkel Baltus fort.

Tante Liesl hat jetzt die Bosheit gepackt: „Mein Arzt sagt: Trinken Sie nur, Bier, Wein … und ein Schnäpschen in Ehren kann niemand verwehren.“

„Meiner nicht. Auch Bier nicht, Herr Wingens, lassen Sie bloß das Bier aus dem Leib!, sagt er. Am besten lassen Sie die Finger ganz vom Alkohol weg!“

„Meiner sagt: Trinken Sie nur! Sie müssen jeden Tag zwei Liter Flüssigkeit trinken!“

„Was ist mit Cola? Cola trinke ich doch so gern, Herr Doktor.“

„Cola? Ganz schlecht!, sagt er, kennen Sie das Fleisch-Experiment? Legen Sie mal ein Stückchen Fleisch über Nacht in eine Cola, dann sehen Sie am nächsten Morgen, was die Cola mit Ihrem Magen machen kann!“

„Zwei Liter Flüssigkeit müssen Sie trinken, Frau Blum, egal was es ist, von mir aus Cola, Cola ist gut und Kaffee, Bier, Hauptsache, Sie trinken!“

„Ich frage, was ist mit Kaffee?“

Kaffee, Herr Wingens? Trinken Sie um Gottes Willen keinen Kaffee!“

„Trinken, trinken, trinken, Frau Blum.“

„Auch keinen schwarzen Tee?“, frage ich. „Nein, Tee ist ganz schlecht.“

„… was gerade da ist, Kaffee, schwarzer Tee, Sprudel, Limonade“

„Und alles mit Kohlesäure ist Gift für Sie, Herr Wingens!“

„Ich vertrage ja nichts Glutenfreies“, ruft Tante Hubertine.

„Nora! Nora! Ist die Wurst auch BSE-reduziert?!“

„Ich brauche Lactose“, ruft Nachbarin Gundula, „ohne Lactose habe ich kein Weihnachten. Da bin ich intolerant!“

„Wünschen Sie Kaffee, Cappuccino, ein Kaltgetränk?“

„Nein, danke“, murmelt der Reisende im Halbschlaf, „der Arzt hat es verboten.“

Er schaut auf. Die Zivilisation hat ihn wieder. Er nimmt den letzten Schluck aus der mitgebrachten Wasserflasche. Er schmeckt torfig.

Ein einfaches und ein normales Brötchen

Um 8:00 Uhr musste ich mich zu einer Routineuntersuchung bereits in der Praxis meiner Ärztin einfinden, durfte wegen der anstehenden Blutabnahme vorher nichts essen, trat nach dem Gespräch mit Frau Doktor wie runderneuert wieder vor die Tür und fuhr bei der Bäckerei vorbei, um mir zwei Brötchen zum späten Frühstück zu holen. Die Bäckereifachverkäuferin fragte nach meinem Begehr.

„Ich hätte gerne ein normales und ein einfaches Brötchen.“

Sie hielt ratlos inne. „Ein Normales und ein Einfaches?“

„Äh, ich korrigiere: Ein Normales und ein Mohnbrötchen.“

Bitte, ich hatte Blut gelassen und noch keinen Kaffee getrunken. Aber eigentlich bot ich der Bäckereifachverkäuferin in meiner Schusseligkeit ein feines Kõan, mit dessen Hilfe sie zum erstrebenswerten Zustand der Erleuchtung hätte finden können. „Das ist doch kein Kõan“, wird mancher sagen, der sich ein bisschen mit Zen-Buddhismus auskennt. Was ich gesagt hätte, wäre mit Logik aufzulösen. Ein „einfaches Brötchen“ ist gleichbedeutend mit einem „normalen Brötchen“, das lernt jede Bäckereifachverkäuferin im ersten Lehrjahr. Aber vermutlich war die Frau nur eine angelernte Hilfskraft, denn sonst hätte sie selbstbewusst beide Forderungen als Synonym verstanden und hätte mir zwei normale vulgo einfache Brötchen eingepackt. Da meine Forderung für sie widersprüchlich war und eine unlösbare Frage im Sinne des Zen-Buddhismus aufwarf, hätte sie an diesem Morgen durch mein Kõan zur Erleuchtung kommen können, genauso als hätte ich gefragt: „Wie klingt das Klatschen einer Hand? Sprich, sprich!“ und hätte sie mit einem Stock bedroht.

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