Johann Widmer - Sandra

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Misserfolge gehören auch zu unserem Leben, das erfährt man schon in jungen Jahren. Da genügen ein paar Bauklötze, die den Gesetzen der Statik nicht trotzen können.
Ich kann nun die Bauklötze voller Wut in die Ecke schmeissen, aber ich kann auch geduldig mein Bauwerk nochmals aufbauen, diesmal die Gesetze der Schwerkraft beachtend und gelange zu einem Erfolgserlebnis.
Es kommt sehr darauf an, wie ich mit Erfolg, Misserfolg, Tiefschlägen, Lob und Tadel oder Schicksalsschlag umgehe. Ich kann kapitulieren, den Kopf in den Sand stecken und im Sumpf des Selbstmitleids ertrinken, aber ich kann auch wieder aufstehen, kann mich wehren, kann dem Schicksal trotzen. Dabei riskiere ich vielleicht alles, aber ich habe auch die Chance, alles zu gewinnen.
Wir haben die Wahl: Spieler oder Spielball zu sein.
Und wenn das Leben seine eigenen Wege geht kann man immer noch träumen.
In der Erinnerung liegen Traum und Wirklichkeit oft sehr nahe.
Bitte, lesen (träumen) Sie weiter …

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Ich aber stand an der Hausecke und starrte gebannt wie das Kaninchen vor der Schlange zur Brennerei hinüber und musste nun mit ansehen, wie mein Vater plötzlich sein Gleichgewicht verlor und rücklings in die heisse Maische stürzte. Einer der Männer, ich kannte ihn gut, er war ein reicher Bauernsohn, reichte ihm hilfreich die Hand und zog ihn auf und liess ihn aber im letzten Moment los und mein Vater stürzte unter grossem Gelächter der Anwesenden ein zweites Mal in diese zerkochte, widerlich aussehende Masse.

Beim nächsten Versuch auf die Beine zu kommen stiess ihn der junge Sonnenhöfler kopfvoran in den warmen Brei und die anderen begannen seine Manteltaschen und Hosensäcke mit Maische zu füllen.

Schliesslich zogen sie ihn heraus, bewarfen ihn mit dem Dreckszeug und gaben ihm das Fahrrad, das vorher auch noch mit Unrat „getauft“ worden war, wie sie es nannten, in die Hand und schickten ihn nach Hause

Ich schlich weg, machte einen grossen Umweg durch die Baumgärten, völlig verzweifelt und angeekelt von mir selber, weil ich nicht den Mut gehabt hatte im rechten Moment einzugreifen.

Immer noch hörte ich das Wort „Feigling“ als ich schon bei unserm Haus angelangt war.

Und dann kam diese grosse dunkle Wolke mit den kreischenden blauschwarzen Raben und nachher war alles anders. Wenn ich die Zeit nachrechne war ich noch nicht fünf Jahre alt als das Unglück hereinbrach.

Eines Nachts erwachte ich, geweckt durch einen Schrei, den kein menschliches Wesen ausstossen kann.

Ein grauenhafter Schmerz hatte sich in Geschrei und Gestöhne verwandelt. Ich sah im matten Lampenlicht wie Gestalten vorbeihuschten, dann kam der Viehdoktor, der zwei Häuser weiter weg wohnte, die Treppe hochgepoltert, dann kam ein Arzt, dann wieder dieser Schrei, der aber plötzlich verstummte und einem langgezogenen Stöhnen Platz machte.

Ich hatte mich in meine Bettdecke gewickelt und beobachtete stumm und erschreckt das Geschehen.

Irgendwann fuhr dann eine Militärambulanz an den Fuss unserer Treppe und zwei Soldaten trugen ein längliches Paket die Treppe hinunter, verstauten es im Krankenwagen und fuhren dann los.

Es war das letzte Bild das ich von Vater habe.

Man brachte ihn nach Winterthur ins Kantonsspital.

Man hatte den Krankenwagen des Militärs benutzt, das in jenen Kriegsjahren im Dorf stationiert war, denn für Privatfahrzeuge war damals kein Benzin da.

Als Vater weggebracht worden war, begann meine Mutter plötzlich zu schreien und zu toben, kreischte und heulte, dass ich mich vor Angst in einem Kasten versteckte und mir die Ohren zuhielt.

Der Militärarzt der bei ihr war, versuchte sie zu beruhigen, aber sie begann nun zu toben und Sachen zu zerstören. Wieder aus dem Kasten befreit sah ich, wie ihr der Arzt eine Spritze machte. Daraufhin schlief sie friedlich ein.

Am nächsten Tag kamen die schwarzen Krähen.

Alle möglichen Tanten und andere weibliche, mir unbekannte Verwandte füllten unsre Stube. Ein widerlicher Geruch von Fisch und Mottenkugeln breitete sich aus.

Mutter sass heulend am Tisch von den Raben umlagert.

Als sie mich erblickten stürzten sich alle auf mich, umarmten, küssten mich und machten mich nass mit ihren Tränen. Es war ekelhaft.

Alle waren schwarz gekleidet, trugen schwarze Hütchen mit einem schwarzen Schleier über dem Gesicht und jede drückte mich an ihre Brüste, meist so dicke schwammige Ungetüme, die mich zu ersticken drohten. Aber das Schlimmste waren die verschiedenen Gerüche der verschiedenen Tantenbrüste. Olga stank nach Mottenkugeln und die machten mich niesen, Berta roch nach muffigem Keller, wenn die Kartoffeln faulen, Marta roch nach Käse, Inge nach Fisch und Bea nach altem Schweiss und Rosa nach kaltem Tabaksrauch. Man nannte mich „armen Jungen“ und „arme Waise“ und schliesslich liessen mich die bösen Vögel plötzlich los und flatterten zum Stubentisch, wohl um sich nun gegenseitig die Augen auszuhacken.

In einem günstigen Augenblick huschte ich durch die Türe hinaus und eilte hinunter zu Ida.

Sie sass auf der Treppe wie immer und hielt mir ein wunderbar duftendes Butterbrot entgegen und da erinnerte ich mich, dass ich schon längere Zeit nichts mehr zu essen gekriegt hatte.

Aber bevor ich ins Brot biss, roch ich noch an Idas Brust.

Sie roch nach frischer Seife.

An diese eigenartige Geste hatte auch sie sich noch viele Jahre später erinnert und dazu gelacht, aber, sie meinte dann, es hätte sie damals nicht besonders erstaunt, denn ich sei von Anfang an ein verrückter Kerl gewesen.

Dass mein Vater nun tot sei, berührte mich überhaupt nicht. Er war nicht mehr da, aber er fehlte mir nicht.

Was mich aber sehr interessierte war das seltsame Wort „Starrkrampf“.

Das soll die Todesursache gewesen sein.

Am folgenden Morgen wurde ich sonntäglich gekleidet, erhielt ein schwarzes Band an den linken Ärmel meines Mäntelchens geheftet und fuhr mit der Tante „Mottenkugel“ nach Wiesendangen zu meinen Grosseltern.

Ich freute mich mächtig auf die Reise und vor allem auf „Wiesendangen“, denn das Wort erschien mir so friedlich, so verheissungsvoll. Es war ein schönes Wort und es roch nach Wiese und man sah die Schmetterlinge und man spürte einen angenehmen Windhauch.

An die Grosseltern hatte ich keine Erinnerung aber auch dieses Wort hörte sich vielversprechend an.

Am Bahnhof erwartete uns ein älterer Herr in einer eigenartigen Kleidung. Schwarze Hosen, die gegen unten sich erweiterten, eine farbige Weste mit goldener Uhrkette und zuoberst ein imposanter Hut.

Ich hoffte gleich, dass dies mein Opa sein würde, und er war es auch.

Er begrüsste mich mit einem kräftigen Händedruck und ich drückte zurück, so kräftig ich nur konnte.

Die Tante Mottenkugel fuhr mit dem nächsten Zug zurück und wir wanderten nach Wiesendangen, ja wir machten einen langen Fussmarsch bis ins Dorf, das weitab vom Bahnhof lag.

Oma war eine grosse, stattliche Frau mit grauen Haaren und feinen Falten im Gesicht und zwei Augen, die so warm blicken konnten. Sie gefiel mir auf den ersten Blick.

Am Abend dann, allein in einem fremden Bett, an einem fremden Ort, in einem Haus das ganz andere Geräusche hatte als das Unsrige, wurde mir dann doch etwas bange und ich begann leise vor mich hin zu weinen. Aber dann spürte ich plötzlich Omas warme Hand, hörte ihre tiefe Stimme, die mir eine Geschichte zu erzählen begann.

Am folgenden Tag fand ich Opa am Stubentisch in seine Zeitung vertieft und fragte mich, was er da sehen mochte in diesen schwarzen Linien. Dann fragte er mich unversehens, scherzhaft, ob ich auch lesen möchte.

Ja, das hätte ich ja noch so gerne getan, aber wie das von sich gehen mochte, das war mir unklar.

Er zeigte mir die Titelseite und sagte, dass die grossgedruckten Wörter, den Namen der Zeitung verrieten, nämlich „Der Landbote“ aber da musste ich ihn gleich korrigieren, denn diese Zeitung war „Delampott“

Dann zeigte er mir den Buchstaben „o“. Ja der schien mir den rechten Namen zu haben, aber da war noch ein kaputtes „O“ ganz hinten. Das sei eben ein „e“ wurde ich belehrt. Ich akzeptierte, denn Grossvater musste es ja wissen, aber ich hätte das „e“ lieber andersherum gehabt. Ich suchte nun ein ganzes Zeitungsblatt ab um noch mehr von diesen o und e zu finden, dabei fand ich ein Wort, es war auf einer Todesanzeige, das hinten und vorne ein O hatte.

Das sei der „OTTO“ wurde ich belehrt, das war einleuchtend, aber die zwei Stangen dazwischen. Das seien zwei T, gleich deren zwei, weil der Otto ein so starker Kerl sei.

Auf diese Weise ungefähr wurde ich in den Zauber der Schrift eingeführt und weil ich eine sehr gute Auffassungsgabe habe, konnte ich nach den zwei Wochen Urlaub bei den Grosseltern schon alles Mögliche entziffern.

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