Udo Barsuhn
... und Coon zum Dritten
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Inhaltsverzeichnis
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Was sich in diesem Jahr in mein Gedächtnis eingebrannt hat: Was sich in diesem Jahr in mein Gedächtnis eingebrannt hat: (Manche sagen dazu auch Inhaltsverzeichnis) Monat: Wichtige Vorkommnisse Januar Besonderheiten der Pfälzer // Mein Frisör ist der Beste Februar Wegen Rolling Stones Essen fast verbrannt // Seuche auch anderswo März Horst und Peru // Polizei in Bremen bald mit Rollschuhen? April Fangfrische Beute im Schlafzimmer // Es wird heiß Mai Brasiliens hübsche Frauen weggesperrt? // Geißbock-Festspiele Juni Weibliche Missgunst verhindert Liebe // Richtfest: Seniorenprojekt Juli Das rote Auto taucht wieder auf // Eine Katze wird gerettet August Manfred macht sich Luft // Mörderfang erfolgreich umgesetzt September Kerwe in unserer Stadt // Manfred als Strohwitwer Oktober Martina kommt zurück // Pflanzaktion beim Seniorenprojekt November Weinprobe mit 2-Meter Ernstl // Platanen versus Rosskastanien Dezember Sekt beim Haarkünstler // Jahresende
Januar:
Februar:
März:
April:
Mai:
Juni:
Juli:
August:
September:
Oktober:
November:
Dezember:
Impressum neobooks
Was sich in diesem Jahr in mein Gedächtnis eingebrannt hat:
(Manche sagen dazu auch Inhaltsverzeichnis)
Monat: |
Wichtige Vorkommnisse |
Januar |
Besonderheiten der Pfälzer // Mein Frisör ist der Beste |
Februar |
Wegen Rolling Stones Essen fast verbrannt // Seuche auch anderswo |
März |
Horst und Peru // Polizei in Bremen bald mit Rollschuhen? |
April |
Fangfrische Beute im Schlafzimmer // Es wird heiß |
Mai |
Brasiliens hübsche Frauen weggesperrt? // Geißbock-Festspiele |
Juni |
Weibliche Missgunst verhindert Liebe // Richtfest: Seniorenprojekt |
Juli |
Das rote Auto taucht wieder auf // Eine Katze wird gerettet |
August |
Manfred macht sich Luft // Mörderfang erfolgreich umgesetzt |
September |
Kerwe in unserer Stadt // Manfred als Strohwitwer |
Oktober |
Martina kommt zurück // Pflanzaktion beim Seniorenprojekt |
November |
Weinprobe mit 2-Meter Ernstl // Platanen versus Rosskastanien |
Dezember |
Sekt beim Haarkünstler // Jahresende |
Ich bin in meinem Geheimversteck, im Holz-Gartenhaus und linse aus den Bretterlücken um zu sehen was Menschen an Sylvester, besonders ab Mitternacht, alles anstellen. Der Himmel wird erhellt durch explodierende Raketen und glitzernden Sternenregen. Dem Geknalle selbst kann ich partout nichts abgewinnen, da meine Ohren immer wieder empfindlich zusammenzucken. Kein Wunder, daß Ihr Menschen so schlecht hört, wenn Ihr solche, schrecklichen Geräusche erzeugt und es sogar offensichtlich eine Freude für Euch darstellt immer lautere Geräusche zu produzieren, ganz nach dem Wahlspruch: „Je lauter, desto besser“. Auch dem Geruch, der von all dem Feuerwerk ausgeht, kann ich nichts Positives abgewinnen, während ich die vielen Farben am Firmament und die tollen roten und silbrigen Schweife der Himmelskörper so richtig gut finde.
Ach, entschuldigt bitte, ich habe ganz vergessen mich vorzustellen: Mein Name ist Coon und ich bin ein schwarzer, Main Coon Kater, mit einem üppigen, glänzendem Fell, und kann sogar ganz gut schwimmen – zumindest wenn es sein muß. Mein Kampfgewicht beträgt derzeit fast 7.000 Gramm und ich habe die tollsten golden-grünen Augen die Ihr je gesehen habt. Meine Vorfahren setzten sich zusammen aus britischen Siedler Katzen, langhaarigen russischen Exemplaren und skandinavischen Beutegängern. Unser Urvater war „Captain Jenks of the Horse Marines“, der 1861 auf Katzenausstellungen in Boston und New York Bewunderung und Erstaunen auslöste. Wir können auch extrem langen und eisigen Wintern trotzen und haben gute Jagdeigenschaften – doch genug von meinen Vorfahren und mir gesprochen, denn ich möchte ja Dir berichten was in der kleinen, pfälzischen Stadt, in der ich lebe, so alles vorgeht.
Soeben erleuchtet ein Sternenmeer den dunklen Himmel und unterbricht meine Gedanken, denn die violetten und grünen Farben faszinieren mich. Erzeugt werden die Farben durch Metallkügelchen und Metallverbindungen, die beim Entzünden, neben den freiwerdenden Temperaturen, auch diese Farben ergeben. Mein Mund steht offen über soviel Kunst und Einfallsreichtum bei dieser jährlichen Inszenierung. Menschen übertönen manchmal die Geräuschkulisse, wenn sie sich ganz laut „Prosit Neujahr“ zurufen, was wohl aus dem lateinischen zu kommen scheint und so viel wie „es möge gelingen“ bedeutet, also ein Segenswunsch für ein erfolgreiches und gesundes neues Jahr.
Warum dieses Zurufen im Laufe der Nacht immer undeutlicher wird, mag wohl an der zunehmenden schwere der Zungen liegen die durch den Genuss des vielen Sekts und der anderen alkoholischen Getränken, völlig beeinträchtigt sind. Doch trotz dieses Mankos geht die Vernichtung des Alkohols ungehindert und unvermindert weiter. Ich kann nur hoffen, dass die dann stark angetrunkenen Mitbürger sich nicht darauf verlassen, dass Ihr Auto auch ganz allein den Weg nach Hause finden kann. Ein Taxi zu bekommen wird wohl schwierig werden, aber wer vorhat zu feiern, sollte sich auch im Vorfeld Gedanken darüber machen wie er wieder den Weg in ein Bett findet – es muss ja nicht sein eigenes sein.
Im Notfall kann man auch einmal ein Hotelzimmer buchen, was auf jeden Fall finanziell wesentlich günstiger sein dürfte als den Führerschein nochmals zu machen, oder sogar ein anderes Wesen gesundheitlich zu schädigen! – Obwohl, wenn ich es recht bedenke, dem einen oder anderen Autofahrer würde es bestimmt nicht schaden nochmals einige wichtige Aspekte der gegenseitigen Rücksichtnahme im Straßenverkehr ins Gedächtnis gerufen zu bekommen. Wenn dieser Effekt durch die Zahlung einer Geldsumme und durch den Zeitaufwand verstärkt wird, ist dies bestimmt nicht von Nachteil – schon gar nicht für den betroffenen „Täter“.
Doch zurück zu diesem tollen Licht- und Farbenspiel am Firmament: Es gefällt mir. Viele unterschiedliche Charaktere und Menschen verschiedener Nationalitäten sind zeitgleich ein Bestandteil dieser aktiven, zeitlich sehr beschränkten Kunst und doch ist es schön innerhalb weniger Sekunden ein neues Spektrum von Formen und Gestaltungen in verschiedenen Höhen sehen zu können.
Für einige Augenblicke wird die Szenerie fast taghell erleuchtet und ich schaue zum Fensterrahmen, wo sich in Ritzen scharenweise Marienkäfer seit dem Spätjahr eingefunden haben und gemeinsam in eine Winterstarre gefallen sind, die sie wie leblos wirken lässt. Die rot-gepanzerten Insekten mit ihren schwarzen Punkten erwachen weder durch die Lichteffekte, noch durch die Lautstärke der Böller und setzen ihren gemeinsamen Winterschlaf fort, bis das kommende Frühjahr wieder Nahrung hervorbringen wird. Auch ein Pfauenauge-Schmetterling der festgehakt an einem Deckenbalken der Hütte, in seiner Kältestarre verharrt, lässt sich vom Spektakel der Menschen nicht stören.
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