Klaus Robra - Alles Fake oder was?
Здесь есть возможность читать онлайн «Klaus Robra - Alles Fake oder was?» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.
- Название:Alles Fake oder was?
- Автор:
- Жанр:
- Год:неизвестен
- ISBN:нет данных
- Рейтинг книги:4 / 5. Голосов: 1
-
Избранное:Добавить в избранное
- Отзывы:
-
Ваша оценка:
- 80
- 1
- 2
- 3
- 4
- 5
Alles Fake oder was?: краткое содержание, описание и аннотация
Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Alles Fake oder was?»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.
Alles Fake oder was? — читать онлайн ознакомительный отрывок
Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Alles Fake oder was?», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.
Интервал:
Закладка:
M. „Es ist aber zweifellos so gekommen! Du solltest mal der Realität ins Auge schauen.“
F.: „Realität? Aha, du meinst wohl den berühmten „real existierenden Sozialismus“, der keiner ist.“
M.: „Verdammt nochmal! Du drehst einem ja das Wort im Mund ‘rum. Ich glaube langsam, mit dir kann man gar nicht darüber reden.“
F.: „Das wäre schlimm, liebe Melanie, wenn wir nicht mehr reden könnten, sehr schlimm! Ich nehme an, du hältst es mal wieder mit Martin Luther: ‚Das Wort sie sollen lassen stah’n!‘ Ganz im Sinne seiner Buchstabengläubigkeit. Jeder weiß doch, was dabei heraus-gekommen ist.“
M.: „So, so, meinst du also. Ich will dir mal was sagen: Hätte ich zwischen Luther und Marx zu wählen, würde ich auf jeden Fall Luther vorziehen.“
F.: „Ach ja? Tatsächlich? Obwohl Luther sich so oft abfällig über Frauen geäußert hat und in seiner Buchstabengläubigkeit sogar der Paulinischen Erbsündenlehre auf den Leim gegangen ist und dann die Willensfreiheit des Menschen einfach geleugnet hat? Und was tat er im Bauernkrieg, dieser Prophet der Nächstenliebe? Schlug sich einfach auf die Seite der Adligen!“
M.: „Na und? Lieber adelig als krimineller Bauernlümmel!“
F.: „Oho, sieh an! Das ist ja ganz neu! Das Dämchen wird adelig! Na dann viel Vergnügen! Aber ohne mich!“
M.: „Du willst mich einfach nicht verstehen. Ist ja nicht das erste Mal, dass wir Streit kriegen!“
F.: „Ja, wenn das so ist, das macht mich stutzig, sehr sogar. Anschei-nend stimmt was nich zwischen uns. Au weia!“
M.: „Ja, au weia, würd‘ ich auch sagen. Und noch viel Spaß bei den Bauernlümmeln, wünsch‘ ich dir!“
Woraufhin Franz sich bald verabschiedete – mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Weinend, weil er nun fürchtete, Melanie zu verlieren; lachend, weil er sich jetzt für neue Erlebnisse offen fühlte. Wozu sich schon bald Gelegenheit bot, nämlich im Kölner Karneval, dem ‚Fastelovend‘, an dem Franz eine flüchtige, aber heftige Liebes-Affäre widerfuhr, die er wenig später in dem folgenden Gedicht fest-zuhalten hoffte:
Rosenmontagsliebe
Jung war sie, nicht zu jung. // Schön war sie, fast zu schön (zu schön!), // hübsch war sie, anmutig und grazil, // wir liebten uns innig und heiß.
Ich verlor sie, ich verlor sie, // ich verlor sie, ja, ich verlor sie. // Ich war traurig wie nie. Sie vergaß mich. // Sie verschwand, sie kommt nie mehr zurück.
Und sie bleibt in mir. Alle sahen uns. // Wir tanzten auf der Straße. Wir waren wie Kinder im Mai. // Wir sah’n uns zuvor in der Straßenbahn. // Ich sah sie an und liebte sie.
Wir sprachen und sahen und liebten es. // Wir gingen zusammen und hielten einander ganz fest. // Ganz sachte. Und wie sie denn war? // Sie trug eine khakifarbene Hose, auch Tennisschuhe und einen weichen hellblau-weiß-rosa Pullover. // Sie war wie Angora. Ein süßes, himmlisches, liebliches Schätzchen.
Sie lächelte freundlich. Sie hatte ein Ebenmaß, eine Zartheit, // eine rosige Helligkeit in ihrem Gesicht, // wie ich niemals es sah. // Sie bleibt in mir. Wo bist du, du, du, du, du Liebe Du?
Sie trug kleine bunte Plastik-Schirmchen im Haar. // Mittelblond war sie. Jung war ihr leicht gekräuseltes, // eng anliegend sorgfältig frisiertes Haar.
Sie nannte mich Don Juan. („Naa, Don Juan?“) // Und was denn nun mit den anderen Frauen wohl sei. // Der Rosenmontagszug hat Verspätung, kommt erst um halbdrei. // War alles nur Scherz? War alles absurd?
Der Tag war so blau wie nie. // Es war ein Strahlen, ein Blühen, ein Himmelsblau. // Da tanzten die Farben, prunkvoll und glänzend wie nie. // Ich war so glücklich wie nie. Aber sie?
Wir küßten uns. Wir lagen uns lange wie tot in den Armen. // Sie schmiegte sich, wie ein Daunenkleid, ganz dicht an mich. // Sie trank mich und sie versank fast in mir. // Das Ganze so drei Stunden lang.
Dann war sie verschwunden. Trickreich verduftet. Ich war allein. // Ich wollte verzweifeln. Das war zu viel. // Das preßte in mich die größte Müdigkeit, die es je gab. // Wie soll ich dich denn, meine Liebe, je nur verwinden?
---
Alkohol war übrigens bei den beiden nicht im Spiel, auch wenn der Tag „so blau wie nie“ war. Ob es zwischen den beiden überhaupt zu einer dauerhaften Beziehung hätte kommen können, ist fraglich, denn die junge Dame war eigens zum Kölner Karneval aus Bayern ange-reist.
Wie der Zufall es wollte, bekam Melanie Wind von der Sache. Eine Bekannte hatte Franz beim Fremdgehen beobachtet und Melanie alles berichtet. – Danach nahm das Schicksal seinen Lauf. Franz und Melanie stritten und zerstritten sich immer wieder, entfremdeten sich mehr und mehr voneinander. Hinzu kam der schier unwiderstehliche Sog, den Ruven und Dirk mit ihren angeblich viel besseren Studien- möglichkeiten in Heidelberg und Tübingen auf Franz ausübten, und zwar nicht zuletzt hinsichtlich der Marxismus-Studien. Außerdem lehrte in Heidelberg der weltberühmte Professor H., einer der bedeutendsten Experten der Verstehenslehre, der Hermeneutik. Mit H. ist natürlich nicht Heidegger gemeint, der lebte und lehrte ja nicht in Heidelberg, sondern in Todtnauberg/Schwarzwald bzw. in bzw. Freiburg. Nein, in Heidelberg lehrte ein anderer H., ohne allerdings zu leugnen, dass er vor allen Heidegger und Schleiermacher (und nicht etwa Karl Marx!) die Grundlagen seiner Hermeneutik verdankte, ein Umstand, der Franz seinerzeit noch gar nicht bekannt war. Im Übrigen übten die Hermeneutik, der Marxismus und schließlich auch die alten Schulfreunde Dirk und Ruven eine Faszination aus, der er sich nicht lange entziehen konnte und die ihn ihm einen folgenschweren Entschluss reifen ließ: Melanie und Köln hinter sich zu lassen und sein Studium in Heidelberg fortzusetzen. Ein Entschluss, den Melanie nicht lange unbeantwortet ließ. Sie wandte sich kurzerhand einem neuen Verehrer zu, der schon lange ein Auge auf sie geworfen hatte und ihr überdies bei ihren Examensvorbereitungen helfen konnte, weil er, anders als Franz, die gleiche Fachrichtung wie sie studierte.
Als Franz von Melanies neuer Liaison erfuhr, wurde ihm erst klar, was sie ihm tatsächlich bedeutet hatte: Eine überaus romantische erste Liebe und mehr als das: eine Art Mutter-Ersatz. Wie sollte er diesen Verlust verkraften? Denn es gab kein Zurück. Melanie wollte zu ihrem Neuen und Franz wollte unbedingt nach Heidelberg. Also trenn-ten sich ihre Wege unwiderruflich. Es war das traurige Ende einer tief-gehenden, existenziell ergreifenden Verbindung, von der Franz später glaubte, er habe sie leichtfertig aufs Spiel gesetzt und damit vielleicht sogar sein Lebensglück verfehlt. Und nicht nur das...
Umbrüche in Heidelberg
Was die unvergleichliche Atmosphäre und den besonderen Reiz Hei-delbergs ausmacht, erahnte Franz, als er sich die folgende, von Thomas Mann aus einem Brief des Jahres 1922 stammende Einschät-zung zu Gemüte führte, in der es heißt: „Ich war bezaubert. Überhaupt hat Heidelberg mir den schönsten Eindruck gemacht. Die romantisch-deutsche Landschaft, die jugendliche Geistigkeit der Atmosphäre thaten es mir an. Ich machte die Bekanntschaft Onckens, sprach mit Alfred Weber, der mich besonders interessiert.“ Tatsächlich scheint das ganze Geheimnis dieser Atmosphäre in ihrer eigentümlichen Mischung aus naturschöner Landschaft, origineller Architektur und romantischer Vergangenheit zu liegen. Kein Wunder, dass sich hier immer wieder herausragende Geistesgrößen niederließen, unter ihnen Hannah Arendt, Hilde Domin, Erich Fromm, Georg Lukács und die Brüder Alfred und Max Weber.
Als „der Vaterlandsstädte ländlichschönste“ hatte schon Hölderlin die Stadt gepriesen und in seiner Oder Heidelberg verewigt. Weniger an-spruchsvoll, aber nicht weniger innig besang Goethe die Stadt mit den Versen: „Ros‘ und Lilie morgenthaulich / Blüht im Garten meiner Nähe; / Hintenan, bebuscht und traulich, / Steigt der Felsen in die Höhe; / Und mit hohem Wald umzogen, / Und mit Ritterschloß gekrönet, / Lenkt sich hin des Gipfels Bogen, / Bis er sich dem Thal versöhnet.“ So als habe er die literhistorisch bedeutsame „Heidel-berger Romantik“ des frühen 19. Jahrhunderts vorausgeahnt, eine Strömung, an der Franz allenfalls die deutschnationalen Anwand-lungen störten, während es ihm ähnlich mit der Tatsache erging, dass Heidelberg eine Hochburg der evangelischen Reformation war, jedoch in ihrer calvinistischen Ausprägung, der Franz eher mit Skepsis begegnete. Wohingegen er voll und ganz einverstanden war mit dem, was sich einst Heinrich Heine gewünscht hatte: „Die alten, bösen Lieder, / Die Träume schlimm und arg, / Die laßt uns jetzt begraben, / Holt einen großen Sarg, / Hinein leg ich gar Manches, / Doch sag ich noch nicht was; / Der Sarg muß sein noch größer / Wies Heidelberger Faß.“ Was Franz als wunderbar empfand, und zwar trotz der darin enthaltenen dichterischen Übertreibung, hatte doch das erste, 1591 entstandene Heidelberger Weinfass ein Fassungsvermögen von mehr als 100.000 Litern, das vierte und letzte aus dem Jahre 1751 von mehr als 200.000 Litern. Was bei Jean Paul (1763-1825) folgenden Nachklang fand: „Ich habe hier Stunden erlebt, wie ich sie unter dem schönsten Himmel meines Lebens gefunden, besonders die Wasserfahrt, das Studentenvivat, und gestrige Gesänge (...) Der
Читать дальшеИнтервал:
Закладка:
Похожие книги на «Alles Fake oder was?»
Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Alles Fake oder was?» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.
Обсуждение, отзывы о книге «Alles Fake oder was?» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.