Klaus Robra - Alles Fake oder was?

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Dichtung und Wahrheit. Aber was ist Wahrheit, sprach Pilatus. Und wer hat recht? Goethe oder Pilatus? Oder ist das Leben ohnehin nur «ein Traum», wie es der spanische Dichter Calderón de la Barca einst ausdrückte, aber nicht wörtlich meinte? Und was ist Weisheit? Fragen über Fragen- und ein paar Wegmarken in 'Alles Fake oder was?'.

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Ruven : Nun aber mal langsam, Leute. Es waren die Romantiker, die das Unbewusste, den Traum, die geheimnisvollen Seelenregungen erst für Kunst, Religion und Philosophie erschlossen haben, lange vor Sig-mund Freud. Auch Nietzsche ist zwar durch und durch Romantiker, aber nachweislich nicht für den Hitler verantwortlich zu machen. Melanie : Und wie steht’s mit der romantischen Innerlichkeit? Ist die etwa nationalsozialistisch?

Franz : Natürlich nicht. „Nach innen geht der geheimnisvolle Weg“, sagte Novalis und meinte damit was ganz anderes als die Nazis.

Dirk : Ja, gut! Aber bitte trotzdem mit Vorsicht zu genießen!

Jennifer : Und warum, wenn ich fragen darf?

Dirk : Nu pass‘ mal gut auf! Ins innere Geheimnis eindringen, das wollten schon viele, z.B. die mittelalterlichen Mystiker, dann Jakob Böhme und andere – das waren die besonderen Spezis der Romantiker – aber lange davor auch schon der Kirchenvater Augustinus. Der hat empfohlen, überhaupt nich mehr nach draußen zu gehen, weil angeblich nur im Inneren, im tiefsten eigenen Selbst, die Wahrheit wohnt.

Silke : So, so, nich mehr rausgehen, starkes Stück! Ich lach‘ mich tot!

Dirk : Ist aber nicht zum Totlachen, sondern ne sehr wichtige Schote. Verbinde nur mal Augustinus und die Mystiker mit Novalis. Was er-gibt sich dann?

Silke : Watt weiß ich!

Dirk : Dann ergibt sich klipp und klar, dass Novalis mit dem geheim-nisvollen Weg nach innen nichts anderes meinte als den Katholizis-mus, den er restaurieren wollte, um Europa zu vereinigen. Das Geheimnis, von dem er spricht, ist nichts anderes als das sogenannte „Geheimnis der Wandlung“, auf das sich die Katholiken bei ihrer Auf-fassung vom Abendmahl so viel zugute halten.

Armin : Oh je! Nur gut, dass Novalis damit keinen Erfolg hatte. Wo wären wir denn ohne die Reformation? Weiterhin, immer noch in der geistigen Unmündigkeit. Wenn ich wie Novalis aufs Ich zurückgehe, muss ich mit Kant dem Ich zugestehen, sich des eigenen Verstandes zu bedienen und der Unmündigkeit zu entfliehen.

Franz : Das schlägt dem Fass den Boden ins Gesicht! Novalis, den großartigen Sprachkünstler, den Seelen-Erforscher, den Autor wunderbarer Dichtungen wie Hymnen an die Nacht und Heinrich von Ofterdingen , einfach zu einem Pfaffenbüttel herabzuwürdigen, nee, nee, dat geht gar nich! Ich lass‘ mir jedenfalls meinen Novalis nicht nehmen.

Melanie : Und auch nicht die zahllosen anderen Romantiker! Schließlich gab es Romantik auch in Frankreich, England, Skandinavien, Russland und anderswo! Ruven : Ja Leute, wenn das so ist, dann wünsche ich noch viel Spaß bei der Suche nach der Blauen Blume, nach dem Geheimnis des Univer-sums, des Seins und alledem. Wie soll man sonst dahinter kommen, wenn nicht durch Dichtung, Philosophie und Religion, die allesamt aufs Ganze gehen, auch wenn man das Ganze nicht mehr überschauen kann. Also lassen wir’s mal gut sein, ja? Okay, dann also bis zum nächsten Verzell, unserm nächsten Wunschkonzert, ne wahr?

Zu solchen „Wunschkonzerten“ gehörte auch das Album Jazz und Lyrik , darin insbesondere Gottfried Benns Gedicht: Fürst Kraft, rezi-tiert von Gerd Westphal, musikalisch unterlegt mit Motiven aus Old Man River :

„Fürst Kraft ist – liest man – gestorben / Latifundien weit / ererbte, hat er erworben, / eine Nachrufpersönlichkeit / »übte unerschrocken Kon-trolle, / ob jeder rechtens tat, / Aktiengesellschaft Wolle / Aufsichts-rat.«

So starb er in den Sielen. Doch wandt‘ er in Stunden der Ruh / höchsten sportlichen Zielen / sein Interesse zu; / immer wird man ihn nennen, / den delikaten Greis, / Schöpfer des Stutenrennen: / Kisca-zonypreis. /

Und niemals müde zu reisen! / Genug ist nicht genug! / Oft hörte man ihn preisen / den Rast-ich-so-rost-ich-Zug, / er stieg mit festen Schritten / in seinen sleeping-car / und schon war er inmitten / von Rom und Sansibar.

So schuf er für das Ganze / und hat noch hochbetagt / im Bergrevier der Tatra / die flinke Gemse gejagt! / Drum ruft ihm über die Bahre, neben der Industrie / alles Schöne, Gute, Wahre / ein letztes Halali!“

Nun wird es ernst. Franz beim Militär.

Das waren noch Zeiten, dachte Franz, der Rekrut, bei sich, während sein Zug sich allmählich dem Zielort im Breisgau näherte. So viele Er-innerungen! Und was für welche! Wie sollte er das alles je verarbeiten können? Fragte er sich wehmütig in einer Anwandlung von Nostalgie, die durch die schmerzliche, wenn auch vorübergehende Trennung von seiner geliebten Melanie noch verstärkt wurde. – Kaum in Schlettin-gen angekommen, machte er sich schon auf den Weg zu der Kaserne, die nur wenige 100 Meter vom Bahnhof entfernt lag. In der Kaserne nahm man ihn sehr freundlich auf und unterrichtete ihn über alles Notwendige und einiges Wissenswertes: Verhalten im Gebäude und auf dem Kasernengelände, Vorgesetzte, Stubenkameraden, Tages-ablauf, Appelle, Ausgang usw. Ziemlich viel auf einmal. Aber Franz gelang es trotzdem, sich rasch zurechtzufinden, auch wenn, wie sich bald herausstellte, in der sogenannten Grundausbildung nicht alles Gold war, was zu glänzen schien.

Besonders auf die Nerven gingen ihm penible Stuben-Feldwebel, die sich abends einen Spaß daraus machten, die Rekruten zu schurigeln,

indem sie beispielsweise hinter den Heizkörper griffen, um dabei regelmäßig eine kleine Staubwolke zu erzeugen, aus der jedesmal ein kleines Staubklümpchen, oder auch nur ein paar Staubkörner, zum Vorschein kamen. „Und was ist das?“ meckerte dann der Vorgesetzte und hielt den Stubenkameraden das Staubklümpchen unter die Nasen. „Das nennen Sie gereinigt und gelüftet?“ – Uralte Unteroffiziers-Maschen, nicht kleinzukriegen... Und auch die Offiziere hielten es zuweilen für nötig, sich zusätzlich zu profilieren. Einer von ihnen machte sich frühmorgens, wenn die ganze Kompanie vor der Kaserne angetreten war, um zum Frühstück abzumarschieren, einen Spaß daraus, Kommandos zu verballhornen; da schallte es dann über den weiten Platz: „Im Gleichschritt ... Arsch!!!“ Wohl um zu illustrieren, was er, der Offizier, in Wirklichkeit von seinen Untergebenen hielt.

Dafür pflegten die Mannschaftsgrade, die Rekruten, sich gelegentlich zu revanchieren. So einmal, als es darum ging, ein traditionelles Marschlied anzustimmen: „Blutrot sank die Sonn‘ am Himmelszelt“, wobei dann aus dem Himmelszelt ein „Arsch der Welt“ wurde, sehr zum Missvergnügen des begleitenden Feldwebels, der vergeblich ver-suchte, den Frechling ausfindig zu machen, der das schöne Lied in den Dreck gezogen hatte. – Und überhaupt die Marschlieder, von denen einige unüberhörbar aus der NS-Zeit stammten, z.B. wenn wie üblich lauthals angekündigt wurde: „Auf Kreta!“ Mit der Anfangszeile: „Auf Kreta in Sturmwind und Regen, da steht ein Fallschirmjäger auf der Wacht...“ Wogegen sich erstaunlicherweise bei den jungen Soldaten anscheinend keinerlei Widerwille oder gar Widerstand regte, solche Nazi-Lieder mitzusingen. Man fragt sich, ob das Kreta-Lied bei der Bundeswehr weiterhin Karriere gemacht hat oder inzwischen aus dem Verkehr gezogen wurde.

Nicht wenige Ausbildungsinhalte des dreimonatigen Grundwehr-dienstes empfand Franz als ausgesprochen öde. Dazu gehörte die un-vermeidliche Putz- und Flickstunde ebenso wie das stundenlange Exerzieren, die sogenannte Formalausbildung, bei der jeder Rekrut, dem ein Fehler unterlief, sogleich zehn Liegestütze auszuführen hatte. („Zehn Kalte fürs Vaterland!“) In schlechter Erinnerung blieben dem Franz außerdem weitere Putz- und Küchendienste, wobei mal endlos lange Flure mit Steinböden zu putzen oder einen ganzen Tag lang Kartoffel-Schälmaschinen zu bedienen waren.

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