Klaus Robra - Alles Fake oder was?
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Die Grundschule hieß damals noch ‚Volksschule‘. In dieser Schule, überdies einer ‚evangelischen‘, machte Franz schnell gute Fortschritte. In einem seiner ersten Zeugnisse hieß es: „Franzens Leistungen liegen weit über dem Durchschnitt!“ Mit vorbereitet hatte diesen Schulerfolg seine große Schwester Trine, selbst Gymnasiastin, die sich stets rührend um ihn gekümmert und ihm sprachlich viel Sicherheit und Ausdrucksvermögen vermittelt hatte.– Es wäre eine rundum glück-liche Kindheit gewesen, wenn nicht das Unglück zugeschlagen hätte, als nämlich seine innig geliebte Mama früh, allzu früh an Krebs
erkrankte und verstarb, als sie kaum 50 und Franz noch keine 12 Jahre alt war. Das erschütterte den Kleinen zutiefst, und auch die Stief-mutter, die er wenige Jahre später bekam, vermochte nicht, ihm darüber hinwegzuhelfen. Im Gegenteil, zwischen ihr und Franz entwickelte sich keine harmonische Beziehung, und als er 16 Jahre alt war, nannte er sie nicht mehr ‚Mutter‘, sondern nur noch ‚Selma‘ oder ‚Tante Selma‘.
Franzens schulische Leistungen, auch auf dem Gymnasium, der „Penne“, wie man sie seinerzeit noch nannte, ließen erstaunlicher-weise kaum zu wünschen übrig. Das Gymnasium schloss er erfolg-reich und mit guten Abitur-Noten ab. Von seinem Elternhaus aber hatte er sich entfremdet – mit einigen schwerwiegenden Konsequen-zen. Mit 17 Jahren hatte er unter seinen Schulkameraden eine neue Freundes-Clique gefunden, mit ihnen eine Old-time-Jazzband gegrün-det und rauschende Wochenend-Parties (‚Feten‘) gefeiert – und dann auch seine große Jugendliebe Melanie kennengelernt. Ein lustiges, sehr gesprächiges dunkelhaariges Mädchen, immer adrett, immer gut gelaunt. Eine Beziehung, die sich schon zu Beginn sehr intensiv entwickelte, mit langen, ergiebigen Gesprächen, einmal von fast 8stündiger Dauer, und schließlich, d.h. nach ca. einem Jahr, mit allem, was zu einer echten Liebesbeziehung dazugehört, wenn auch oft unter widrigen Umständen, sie waren ja nicht verheiratet, hatten keine eigene Wohnung, so dass sie ihre Liebe zueinander zuweilen mit der Liebe zur freien Natur verbanden, wohl oder übel verbinden mussten.
Einmal hatte Franz sich allerdings dumm verschätzt, als er mit Melanie irgendwo in der Eifel fernab des Wanderwegs ein geeignetes Lagerplätzchen suchte. Ringsum gab es nur Gestrüpp und steinharten Boden, dazu trübes Wetter in der Dämmerung. „Was suchst du hier eigentlich?“, fragte Melanie, darauf Franz: „Gute Frage, weiß ich auch nicht, anscheinend haben wir hier gar nichts zu suchen.“ Machten kehrt und gingen durch das unwirtliche Gestrüpp zurück zum Weg.
Unbestrittenes Idol und geistige Leitfigur des Freundeskreises war Ruven, der Schöngeist, dem es ziemlich rasch gelang, eine muntere Schar weiblicher und männlicher Bewunderer um sich zu versam-meln, eine Clique mit betont nonkonformistischem, anti-bürgerlichem Anspruch. Das Wort „Bürger“ galt als Schimpfwort. – Von der äußeren Gestalt her wirkte Ruven eher unscheinbar, war von mittlerer Statur, schlank und rank, aber wenig sportlich. Auffällig sein langes dunkles Haar, das mit dem Aufkommen der Beatles-Mode noch länger wurde, dazu dunkle Augen, ein feines längliches Gesicht mit hellem Teint und leicht hebräischem Einschlag, auf den Ruven immer besonders stolz war. Sein Prestige beruhte nicht nur auf seinem
gewandten Auftreten und seiner Eloquenz, sondern vor allem auf der Tatsache, dass er sich schon im zarten Alter von 15 Jahren mit anspruchsvollen philosophischen und musiktheoretischen Texten beschäftigt hatte, darunter von Adorno, Horkheimer und Herbert Marcuse, so dass er imstande war, sowohl dem gesellschafts-kritischen Anspruch als auch der libidinösen Freizügigkeit der Clique die hochwillkommene theoretische Fundierung zu vermitteln. Kein Wunder, dass sich in der Clique schon bald eine echte Streitkultur entwickelte, die nicht selten auch auf den Feten zum Tragen kam. Die Diskussionen entzündeten sich an Themen wie repressiv-bürgerliche Moral, Klerikalismus, Gesellschafts- und Verhaltenstheorien usw. Eine der Diskussionen zwischen Ruven und seinen Freunden Franz, Armin, Dirk und Helge verlief folgendermaßen:
Armin : Hei, Jönkes, was haltet ihr davon ..., eh, was haltet ihr davon, wenn wir uns mal darüber unterhalten, in welcher Gesellschaft wir eigentlich leben?
Ruven : Eigentlich? Was heißt denn hier ‚eigentlich‘?
Armin : Nur so, nur so ‘ne Redensart, sagt man doch so, oder nit?
Ruven : Sagt man so, sagt man so, ja, aber trotzdem bitte Vorsicht mit der sogenannten Eigentlichkeit! Daran hat sich schon mancher den Mund verbrannt. Namen nenne ich nicht.
Franz : Bringt ja auch nichts. Armins Frage war aber gar nicht schlecht. Mein Vorschlag: Wir könnten uns auch fragen, in welcher Gesellschaft wir überhaupt leben wollen !
Helge : Oder auch: in welcher wir überhaupt leben können !
Ruven : Schön und gut. Aber wovon reden wir denn? Was ist das denn: die Gesellschaft? Gibt es das überhaupt?
Dirk : Und ob es das gibt! Der Mensch ist doch ein geselliges Wesen, wie man schon lange weiß. Gleich und gleich gesellt sich gern – und zack! Schon haben wir die Gesellschaft!
(Lautstarkes Gelächter der anderen, dann:)
Ruven : Ja, kolossaler Witz: „gleich und gleich“! Sind denn alle Menschen gleich? Doch bestimmt nicht! Und trotzdem redet man von der Gesellschaft. Woraus besteht sie denn, die Gesellschaft? Doch zweifellos aus einzelnen Individuen. Was aber ist das Individuum? Bei Marx das Ensemble der gesellschaftlichen Verhältnisse. Wenn man also die Gesellschaft verstehen will, muss man erst mal die Verhältnisse beleuchten, die in ihr herrschen.
Helge : Beleuchten ist gut, bei so viel Armleuchtern!
Ruven : Ja o.k., aber so kommen wir doch nicht weiter. Witze machen, Possen reißen, das kann jeder. Aber nicht jeder hat den Durchblick, den z.B. Marx hatte oder heute Adorno und Marcuse haben. Nur: Das alles hier zu erzählen, würde bestimmt zu weit führen.
Franz : Und warum, lieber Ruven, gibst du hier mit den großen Namen an?
Ruven : Angeben? Hab‘ ich nich nötig! Aber wenn man keine Ahnung hat, kann man nich mitreden, nä? Frust, nä? Aber lassen wir das mal! Adorno sagt: Es gibt kein wahres Leben im falschen. Und dass wir hier im falschen Film sind, steht fest, solange ringsum die Ungleichheiten, die Ausbeutung und die Ungerechtigkeit fortbestehen und immer mehr zunehmen.
Dirk : Du sprichst ein großes Wort gelassen aus, Ruven.
Ruven : Mag sein. Klar ist jedenfalls: Der ganze bürgerliche Schlam- massel stinkt zum Himmel! Und solange wir alle nicht über eine kritische Theorie der Gesellschaft verfügen, kommen wir nicht ‘raus aus dem Schlammassel. Es gibt eben kein wahres Leben im falschen.
(Woraufhin die anderen nur noch mit dem Kopf nicken, bis Dirk vorschlägt, lieber mal das Thema zu wechseln.) –
Eines Tages kam man auf das Thema Nr. 1, die Liebe, zu sprechen. Anwesend waren die gleichen Teilnehmer wie bei dem zuvor aufgezeichneten Gespräch; hinzu kamen allerdings die jungen Damen Silke, Jennifer, Gertrud und Melanie. Den Anfang machte
Jennifer : So, liebe Leute, jetz wollen wir mal über das Thema Nr. 1 sprechen, ja?
Armin : Und was meinst du damit: Liebe oder Sex?
Jennifer : Weder noch, eh, bzw. sowohl als auch, aber nich nur. Liebe ist doch allumfassend; sie kann Agape, Caritas, Eros und Sexus sein.
Franz : Donnerwetter! Woher nimmst du denn plötzlich all die Fremd-wörter? Und was bedeuten sie?
Jennifer : Ganz einfach: Agape, das ist die uneingeschränkte Nächsten-liebe, die sogar bereit ist, sich selbst zu verleugnen und aufzuopfern. Caritas ist Nächstenliebe, Zuwendung, Fürsorge. Eros dürfte bekannt sein, Sexus auch, ne wahr?
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