Klaus Robra - Alles Fake oder was?

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Dichtung und Wahrheit. Aber was ist Wahrheit, sprach Pilatus. Und wer hat recht? Goethe oder Pilatus? Oder ist das Leben ohnehin nur «ein Traum», wie es der spanische Dichter Calderón de la Barca einst ausdrückte, aber nicht wörtlich meinte? Und was ist Weisheit? Fragen über Fragen- und ein paar Wegmarken in 'Alles Fake oder was?'.

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Aber drei Monate gehen dennoch schnell vorbei. Franz hatte danach das fragwürdige Glück, in einen Büro-Dienst der besonderen Art ver-setzt zu werden, und zwar in einem Integrierten NATO-Stab in einer am linken Niederrhein unweit der holländischen Grenze gelegenen Kleinstadt; Franz – wohl wegen seines Abiturs und seiner guten

Englisch-Kenntnisse – sogar in der Service-Einheit ‚Feindnachrichten und Sicherheit‘ (‚Intelligence-Service‘), wo er hauptsächlich Kataloge einer NATO-Luftflotte mit Zielen in der damaligen DDR up-to-date zu halten hatte. War dort irgendwo ein Militär-Flughafen um 10 oder 20 Meter verlängert worden, musste dies fein säuberlich vermerkt werden. Hinzu kamen gelegentliche „Trockenübungen“, auf Target Boards („Zielbrettern“) simulierte Manöver-Einsätze im Operations-Room („Ops-Room“), der vorwiegend von hochrangigen Militärs belegten Einsatzzentrale. Wobei neben Tiefflieger-Attacken (,Fighter Ground Attacks‘) auch ‚Special Strike Missions’, d.h. Atomschläge , manövermäßig geübt wurden. – Die simplen Tätigkeiten, die Franz dabei auszuführen hatte, wurden ihm bald zur Routine, über die er nicht weiter nachdachte, obwohl die Zeiten damals keineswegs ruhig waren. Die Berliner Mauer gab es erst seit gut einem Jahr, und im Oktober 1962 stand die Welt in der Kuba-Krise am Abgrund. Worüber man sich im NATO-Stab, so jedenfalls in Franzens Dienststube, mit teils zynischen Witzen hinweghalf: „Kuck‘ da, schon wieder ein Fighter Ground Attack!“ (in Wirklichkeit ein eher harm-loser Übungsflug), was den Stubenchef, einen englischen Sergeanten, dennoch heftig zusammenzucken ließ. Im Übrigen vertrieb man sich nicht selten die Zeit mit Scrabble- und anderen Spielchen. Unvergesslich blieben Franz die Witze englischer Soldaten, wie z.B.: „You know the trouble about the Germans? Too many Germans!“ Oder auch: „When do the fucking German soldiers get up in the morning? At fucking six o’clock in the fucking morning!” (Was nicht zutraf, tatsächlich schliefen auch die Deutschen in der Kaserne durchweg länger.) – Unvergesslich auch das Zusammentreffen eines holländischen Offiziers mit einem einfachen Soldaten auf dem Kasernengelände. Der Offizier: „Hackjes!“ (Der Soldat sollte strammstehen, die Hacken zusammenschlagen.) Antwort des Soldaten: „Niet noodig!“ (‚nicht nötig‘). Hätte ein deutscher Soldat so etwas gewagt? Wer weiß?

Neben den alltäglichen Widrigkeiten und Ödnissen hatte Franz hin und wieder, d.h. eher selten, Streitereien mit rücksichtslosen Stuben-kameraden auszuhalten. All dies verblasste jedoch in seiner Bedeu-tung angesichts der deprimierenden Erfahrung, die er eines Tages während eines Briefings im Ops-Room machte. Besprochen wurde die Lage, die sich im Laufe eines militärischen Konfliktes mit den Truppen des Ostblocks in Deutschland ergeben würde. Dieser Streit-macht war man hinsichtlich der herkömmlichen, nicht-atomaren Be-waffnung und der Truppenstärke vollkommen unterlegen. Die militä-rische Führung der NATO-Einheiten ging daher davon aus, dass man einen Angriff aus dem Osten frühestens an der Rhein-Linie aufhalten, aber nicht würde zurückschlagen können, so dass dann ein Einsatz

von Atomwaffen unvermeidlich werden würde. Und als Folge davon ganz Deutschland sich in eine ausgebrannte, nuklear verseuchte Wüste verwandeln würde. – Was bei Franz und seinen Kameraden einen hef-tigen Schock auslöste, der sogar noch nachwirkte, als bekannt wurde, dass die NATO-Einsatzzentrale vom linken Niederrhein in eine weit-läufige, angeblich atombombensichere Höhle in Holland verlegt werden sollte, was auch verwirklicht wurde, und zwar schon kurz nachdem Franz im Sommer 1963 seine Dienstzeit in der NATO-Zentrale beendet hatte. – Unverständlich und eher befremdlich wirkt bei alldem die Tatsache, dass Franz sich trotz der erwähnten deprimie-renden Erfahrungen bereitfand, zunächst an einem Unteroffiziers-Kurs und später sogar an einem dreimonatigen Offizierskurs teilzunehmen, und zwar so erfolgreich, dass er seinen Grundwehrdienst bei der Bundeswehr als Offiziersanwärter abschloss. Es war wohl die pure Neugier, die ihn dazu motiviert hatte. Für Abwechslung und neue, vielleicht interessante Erfahrungen war Franz immer zu haben, jeden-falls damals noch. Woran sich wieder zeigt: Sinn schließt Unsinn nicht aus. Beides kann erzeugt werden. Was nicht bedeutet, dass beides immer und ausschließlich auf solche Art und Weise entsteht.

Nachzutragen bleibt, dass Franz sich, zusammen mit seiner Melanie, noch während der Bundeswehr-Zeit einen 10tägigen Urlaub in Venedig gönnte, der allerdings nicht immer harmonisch verlief, zumal die beiden für so viel körperliche Nähe seelisch wohl noch nicht reif waren. Geradezu kindisch kam Franz sich vor, wenn er später darüber nachdachte, wie er sich eines Morgens früh im Bett mit dem Kopf ans Fußende legte, so dass seine Füße gleich neben Melanies Kopf zu liegen kamen. Ein wahrlich sonderbares Gebaren! Das zum Glück die beiden Verliebten nicht daran hinderte, die unvergleichliche Atmosphäre der Lagunen-Stadt in vollen Zügen zu genießen. Wo sonst auf der Welt gab es denn eine altehrwürdige Großstadt ohne Autos, ohne den Lärm und Gestank des Straßenverkehrs? Wo sonst gab es einen Dogen-Palast mit Casanovas Verließ und Fluchtweg über den Dächern, die herrlichen Plätze, San Marco und die zahllosen Kanäle, Brücken, Trottoirs und überdachten Wandelgänge direkt am Wasser? Die wunderbaren Museen und Gemälde-Galerien! Die prachtvollen Paläste, von denen einer die beiden besonders be-eindruckte: der Palazzo Vendramin-Calergi, in dem Richard Wagner seine letzten Lebensjahre verbracht hat. Dass der Großmeister des Ge-samtkunstwerks eines der bedeutendsten Musik-Genies gewesen war, darüber hegten Franz und Melanie nicht den geringsten Zweifel.

Erst später, viel später, lange nach Beendigung seines Studiums, bekam Franz Gelegenheit, seine Meinung über Wagner zu rela-tivieren, und zwar durch seine Beschäftigung mit Kritikern wie

Nietzsche, Baudelaire und Adorno. Atemberaubend fand er Nietzsches Wandlung vom Freund und Bewunderer zum erbitterten Gegner Wagners – hervorgerufen durch dessen Parsifal , erschienen im Jahre 1878, woraufhin Nietzsche erklärte, Wagner sei nunmehr unter dem Kreuz zusammengebrochen... Das Musikgenie wurde für ihn, den Philosophen, zum „Fall Wagner“, Anlass für eine überaus polemische Generalabrechnung im Jahre 1888. Er nennt ihn eine „kluge Klapperschlange“, einen Demagogen, einen Verführer, der es verstanden habe, sein Publikum mit raffinierten Bühnen-Effekten irre- zuleiten. Wodurch? Z.B. dadurch, dass er immer wieder „die Erlösung“ thematisiert: „Wagner hat über nichts so tief wie über die Erlösung nachgedacht: seine Oper ist die Oper der Erlösung. Irgend-wer will bei ihm immer erlöst sein: bald ein Männlein, bald ein Fräulein – dies ist sein Problem.“ Und am Parsifal sei Wagner regel-recht „erstickt“, wie Goethe es im Blick auf die Romantiker trefflich ausgedrückt habe, wonach das „Romantiker-Verhängnis“ darin beste-he, „am Wiederkäuen sittlicher und religiöser Absurditäten zu ersticken“. Erst recht verhängnisvoll durch dass, was Nietzsche Wagners „Dekadenz“ nennt, eine Krankheit, dem alles zum Opfer falle, vor allem aber die Musik. Und nicht nur die leichtgläubigen, nicht-psychologischen Deutschen, nein, auch Franzosen, Russen und andere seien dem Verführer auf den Leim gegangen, der nichts als „Hysteriker-Probleme“ auf die Bühne gebracht habe und seinen ganzen Ruhm überhaupt nicht der Musik, sondern nur der Schau-spielerei verdanke, einer notorisch neurotischen obendrein: „In seiner Kunst ist auf die verführerischste Art gemischt, was heute alle Welt am nötigsten hat – die drei großen Stimulantia der Erschöpften: das Brutale , das Künstliche und das Unschuldige (Idiotische).“ In der Kunst habe Wagner jedoch nichts Besonderes geleistet, zumal er Stil und Gesetzlichkeit stets missachtet habe. Musikalisch halte dieser ‚dé-cadent‘ sich doch nur an das schlicht Elementare, aber sinnlich Effek-tive. Was dabei herauskommt, sei nichts anderes als „ die Heraufkunft des Schauspielers in der Musik : ein kapitales Ereignis, das zu denken, das vielleicht auch zu fürchten gibt“. Denn jeglicher musikalischer Geschmack werde durch Ausdruck („expressivo“) um jeden Preis er-setzt. Erforderlich seien nunmehr „weder Geschmack, noch Stimme noch Begabung“, sondern nur „Germanen“ (!), für die insbesondere „Gehorsam und lange Beine“ charakteristisch seien, so dass keines-wegs zufällig „die Heraufkunft Wagners zeitlich mit der Heraufkunft des >Reichs<���“ zusammenfalle. Was mithin Wagner und das Zweite deutsche Kaiserreich verbinde: „Nie ist besser gehorcht, nie besser be-fohlen worden.“Auf seine Art und Weise habe Wagner es geschafft, alles und jedes und sogar sich selbst „groß“ zu machen – Letzteres in Anspielung auf Wagners geringe Körpergröße.

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