Gisela Kalina - Großmütter im hinterberlin'schen nach-sozialistischen Land

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Großmütter im hinterberlin'schen nach-sozialistischen Land: краткое содержание, описание и аннотация

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Fünf Großmütter im hinterberlin'schen nach-sozialistischen Land.
Beim Kaffeetrinken und Reisen und anderen Oma-Events erzählen sie
Storys – schonungslos, wütend, anrührend: Von ihren verschiedenen Lebensschicksalen, von Ausländern, Schutzengeln, Sex, Geld, Ehe, Krieg. Von der «ganz großen Liebe».
Und vor allem von Freuden und Ängsten der Enkel in den 30 Nachwendejahren.

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Tjaa? Gegen Mäuse und Ratten hilft ’ne anständige Ladung Gift. Das heißt... nee, vergiften brauchen wir sie nicht gleich, aber… Enteignung würde helfen. Ach, aber ja: Das geht gar nicht , wär ja Kommunismus und Diktatur. Jetzt herrscht schließlich Freiheit.

Freiheit? Nee, für dich und mich gewissermaßen noch lang nicht, wir müssen doch Zinsen bezahlen.

Tjaa. Freiwillig in unfreier Freiheitlichkeit. Wie könnte man sich aber rausretten aus der Zinsen-Plage?

Tjaa, schlimm. Alles muss verhökert werden, was den Volksochsen eigentlich gehört. In Österreich werden Berge verschleudert. Die Griechen sollen bald den Olymp und so weiter veräußern. Aber sage mal, ist doch Quatsch, keiner wird so viel flüssig machen, dass er Hiddensee und Tatra und Kilimandscharo bezahlen kann?

Na, was soll’n die denn mit den Mäusen machen, die ständig Zinsen kassieren von breitschult’rigen Völkern?

Tjaa? Aber wir Deutschvolk steck’n da im Schlamassel, was könn wir schon groß verscherbeln? Vielleicht Kulturschätze, wie?

Das ginge. Ob ein Opernhaus mir gehört oder irgendei’m Privat-Arsch, ist doch egal. Ich geh sowieso nicht mehr rein in unser Jugendstil-Prachtstück, seitdem die Karten so teuer sind und seitdem ’s kein Anrecht mehr gibt von unserm Betrieb, weil der... ist auch verhökert.

Tja, das Volk bleibt halt immer der Dumme .

O ja, wie schön und einfach, dumm zu sein. Selbstkastriertes Menschen-Rindvieh. Uns müssen sie erst den Gürtel um den Hals schnallen und immer enger zurren.

Nana, jetzt brems mal deine aufsässige Fantasie.

Die malt noch wildere Bilder, wenn sie wütend wird. Zum Beispiel so: Erst wenn die heckenden Mäuse-Monster an dir hochkrabbeln, Wimpern und Nase anknabbern und eine Ratte sich in deiner Zunge festbeißt, falls du doch noch deine Redefreiheit gebrauchen willst… dann...

Huuch! Tjaa? Na, dann ist alles zu spät.◄

Nicht schlecht, sagt Božena laut zu sich selbst. Kurz vor Schluss ein bisschen verläppert – ver-märchent. Ja, der Herr Plotzek aus meiner Zeitzeugen-Gruppe kann solche Wut-Storys schreiben, mit seiner Sarkasper-Figur, dem Plauschi. Wie hat der das in die Zeitung geschafft!? – Und ich? Komme nicht aus der Schublade raus. … Müsste vielleicht die »West-Hilde« ins Schreib-Auge fassen?

OST-»EMANZEN«

Im Park. Weshilda mit Hund: So Darling, brav. Fein still liegst immer bei der Nachbarin, Frau »Kamjenski«. Das soll aus dem Russischen sein: der Steinige. Caminchen sagens, das kenn’n wir von hiesiger Oma, von meiner lieben Starka im Spreewald. Klingt auch viel schöner halb-sorbisch: Caminchen − das Steinchen. Und sie ist ein Halb-Edelstein. Großzügig, eine Wiener spendiert sie für dich, das bist net g’wöhnt, my Darling, bei meinem schmalen Geldbeutel. Angst habens, hast du’s g’merkt? Angst vor dir Darling. Schmarrn! Lammfromm dein Charakter, hast noch niemanden hier auch nur an’knurrt. Und dein Fellglanz, die edle G’stalt, alles vom Feinsten. Du bist doch mein Trost in der neuen Einöde hier. Königlich hat zwar die eine gesagt, die Ält’re, die Euli-Euline... die sie attakiert hatten neulich, die Bub’n auf der Straß’n. Verkäuferin ist sie gewesen in einer »Kaufhalle«, wie sie im Osten so hatten. Die scheint extra ängstlich, von Schuld und geheimem Kummer soll sie so krumm g’worden sein. Und diese Floskel »nicht wahr?« streut sie in jede Rede. Wenn Caminchen was sagt, nickt und nickt sie immer verklärt. Sieht auch bissel vertränt aus... Lichtscheue Sorgen und Sünden? Hat sie gespitzelt für Stasi und Bonzen?

Komische Anreden habens einander g’geben. Die sich in deine Näh g’traut hat, die am wenigsten auffällt mit ihrer grauen Bekleidung, unscheinbar ist sie vom äußeren her, nur der stämmige Hintern fällt auf. Božena will sie g’nannt sein, verblüfft mit mopsiger Rundheit, alles kuglig und knollig: Stirn, Nase, Kinn und der vollbusig, dick-ärschlige Körper. Wie’s auf- und abdreht ihr Hinterteil, wenn sie mit dem Stock so daherstapft. … Halt! Hier kannst net dein Würstl, da schau her, hinüber zum Busch. Hundeklo kennens hier nicht? ... Weiter. Kommkomm! … Božena also: DU soll ich sagen zu allen, habens empfohlen ─ Lehrerin war sie gewesen in der Unrechtsschul, in der russisch-ostdeutschen. Und danach im g’samten, im richtigen Deutschland, da hat sie im Dienst bleiben dürfen, obwohl sie wahrscheinlich links wählt oder noch linker? Zu der Beisetzung von der Verstorbnen hat sie rote Nelken g’tragen, nicht wie vereinbart die gelbe Rose. Auch sie könnt beim Stasi g’wesen sein, vielleicht noch immer spioniert sie für Russland? Mit einem Bleistift-Stummel sah ich sie etwas notieren und schnell verstecken. Wie sie diktatorisch herausschaut unter der Grauhaar-Frisur! Diese Stimme und ihr Befehlshaber-Ton. Wenn sie lacht: Hoho-hoo! laut wie ein Kutscher. ... Pfui, Darling, weg da! … Frau Borman, hab ich einmal gesagt, da hat sie mich an’knurrt: Nicht dieser Name! Ich bin kein Bohrer. Drauf hat die Isolde sich zwischeng’mischt: He, manchmal bohrst du ganz nervig in gestrigen Ansichten rum...

Nein, halt, Darling, hier nicht entlang, siehst da die Wolke, es könnt nochmal Schnee...

Sind alle zur Arbeit gerannt in den jüngeren Jahren, trotz Heirat und trotz ihrer Kinder. Ingenieurin ist sie gewesen, die unlängst Verstorb’ne. Sie soll den siebenten Sinn g’habt haben. Sinds denn aberglaubsch, alle mit’nand? ... Was schaust so? Komm, komm! … Im Büro war unsre Caminchen gewesen, »Wissenschaftliche Mitarbeiterin« im Kraftwerk. Wohl nicht viel andres als eine Tipse? Ein Nam’ hat mir Neugier g’weckt: Ich sollt ein Junge sein, Isolde − Ichsollte. Oft sagens Lesbi zu ihr? Das klingt ja nach Schwul-Lesbizität? Da müss’n wir uns bald a’mal schlau machen, Darling. Sie sieht ziemlich flott aus, wenn auch ein bissel verkitscht die Bemalung: blondiertes Antlitz, Augenbrau-Dünnstrich mit g’schwungenem Gipfel. Und am Busen die Rosenbrosch, dran fingert sie ständig herum. … Was jetzt? Nein, hier neben dem Spielplatz darfst net markiern.

Kommkommkomm! Ja, dort ist’s möglich, am Baum. Nun mach scho’... und weiter. Isolde: Die Haare so kurz... wie an’ abgenutzte Schuhbürst, hat die Božena g’spottet, aber ich find, das passt scho’ für sie. Ja, schlank ist sie und auch beweglich, war auch amal so, jetzt aber... verdickt und verholzt von unendlicher Arbeit... die am Ende umsonst war. Bei allen ulkig z’sammengewurstelte Kleidung. Die knollige Božna unlängst mit Hose in Grau und Schuhe in Braun. Frau Caminchen, mit rosa… pfui, Darling! … …»Fach-Kräfte« warens, habens geprahlt. Isolde, die mit dem lesbischen Spitznam’: Krankenschwester sei sie gewesen. Fachkräfte? Büro, Ladentisch, Nachttopf-Entleerer, auch nicht so toll. … So, my Darling, nu komm, wir habn’s gleich g’schafft… Alle wohnen in ihrem umplatteten Käfig, eine, die knollige Božna schon im betreuten Heim. Nur unsre Nachbarin, Frau Caminchen… ach und jetzt wissen wir auch, warum sie ein Häusel hat neben dem unsrigen. Wegen der vielen Nachkommen hatt’ sie das Recht g’habt in der kommunistischen Zeit, da durften sie bauen. Ärmlich durch DDR-Konditionen, Zement und Holz waren rationiert.

Pfui, my Darling, nicht Exkremente anderer Köter beschnuppern. Igitt, weg da! … Ich wär beinah selbst in dieser dürftigen Enge verblieben. Gut, dass der Großvater uns weg’holt hat von der Starka-Großmutter im Spreewald. Nur in den Ferien hab ich herüberfahr’n dürfen. Zwischen zwei Großmüttern g’lebt und zwischen zwei Ländern. Und wegen dem Schreckens-Ereignis mit diesen Russen, als ich ein Kind war, bin ich g’blieben… Hier hätt ich vielleicht einen schlaueren Job, so gewieft wie die alle zusamm’ bin ich auch. Ja Darling, sogar berühmt war ich g’wesen mit meiner Spezial-Intell’genz. Als Kunst haben’s manche benannt. Obwohl, das macht’s auch nicht allein, diese... das Nachbar-Caminchen hat noch was andres, sie schaut so freundlich und harmlos, oft bissel müde und träumend ... Komm, Darling, weiter! … Sie kleidet sich zwar etwas... schlampig – wie sie im Garten umhergeht! Trägt woll’ne Pullover, die älter sind als sie selbst, sagt sie und amüsiert sich darüber. Und rosa Latzhosen hat sie oftmals am Leibe, bekleckste im Garten, und mit pieksaub’ren steigt sie aufs Fahrrad. So möcht ich mich net vor die Tür traun. Die wilden Haare, flüchtig gebündelt, wie ein aufgeplatzt’s Kissen schaut’s aus von der Fern. … Trotzdem, sie hat was. V’leicht kann ich doch wieder ei’m Menschen vertraun, offen und ohne Maske? Ach, my Darling, einmal hab ich mich lassen derblecken... vom Traum meines Lebens... und bin fast versunken... aaach... Werd sehn, wie ich mit den Weibeln hier auskomm. Bis jetzt schaut mich keine verkehrt an, als wüsst sie von meinem Skandal. ... Sie reden von Enkeln, von Kur und Theater, mal schaun, was ich mitmachen kann oder darf. Da schau her, meine Schöne, da samma daheim. Das neue Z’haus, ob’s Glück bringt? …

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