Gisela Kalina - Großmütter im hinterberlin'schen nach-sozialistischen Land

Здесь есть возможность читать онлайн «Gisela Kalina - Großmütter im hinterberlin'schen nach-sozialistischen Land» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Großmütter im hinterberlin'schen nach-sozialistischen Land: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Großmütter im hinterberlin'schen nach-sozialistischen Land»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Fünf Großmütter im hinterberlin'schen nach-sozialistischen Land.
Beim Kaffeetrinken und Reisen und anderen Oma-Events erzählen sie
Storys – schonungslos, wütend, anrührend: Von ihren verschiedenen Lebensschicksalen, von Ausländern, Schutzengeln, Sex, Geld, Ehe, Krieg. Von der «ganz großen Liebe».
Und vor allem von Freuden und Ängsten der Enkel in den 30 Nachwendejahren.

Großmütter im hinterberlin'schen nach-sozialistischen Land — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Großmütter im hinterberlin'schen nach-sozialistischen Land», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Glück kaufen? zweifelt Caminchen und neigt ihren Kopf hin und her. Hmm... ich erzähl mal von meinem Befinden in dem schönen Schlaraffenland, in dem wir jetzt leben... Eine Enkelin wohnt in... bei Berlin. In den Ferien laden die Eltern das Urenkel-Mädchen − zweite Klasse geht sie inzwischen − auch mal bei mir ab. Da wird’s mir oft klar, wie ich mich fühle

I n diesem schlampampig en Leben.Ja, ziemlich viel kann ich kaufen, brauch den Groschen nicht siebenmal umzudrehn. Warum bin ich trotzdem nicht immer glücklich? Weil ich zum Beispiel mit ansehn muss, wie das Kind mit Luxus vollgestopft ...hmm, wie ihre Seele im glitzernden Spielzeug verschüttet wird. In sinnlosem Krimskrams. Mehr als vierzig Kuscheltiere besitzt sie − hab gezählt − aber es kommen immer noch welche dazu. Neuerdings gibt’s auch in der Schule noch Kuschelkaninchen − für gutes Einmal-eins-Lernen. Und auch scheußlich die kleinen Plast-Viecher aus China: wackelköpfige Minimonster, geflügelte Einhorn-Zauber-Pferde mit Kronen, Glitzer-Prachtschwänzen und eklem Chemiegeruch. Und Littlest petshops. Bei jeder Gelegenheit kriegt das Kind so eine Schweinerei als »Belohnung«, markt-wirksam und umwelt-verschlingend verpackt hinter Klarsicht-Hüllen und bunten Pappen, worauf verlockend bebildert noch tollerer Sammel-Müll lockt und die Gier des Kindes entzündet. Da bin ich unglücklich, weil ich das mit ansehn muss und nicht reinreden darf, denn man will es ja nicht verderben mit seinen Nachkommen.

Ja, das versteh ich, bestätigt Frau Westphahl. Hab ich auch erlebt mit der Schwiegertochter.

Wann ich glücklich bin? fragt Caminchen weiter. Ja, auch mit dem Kind. Wenn ich sage: Komm Herzl, hilf mir, Eulen zu malen. Im Park wird morgen die Wiese gemäht, und du weißt doch, da wachsen die Königskerzen mit diesen Großblüten, die’s auch auf Hiddensee gibt. Damit die nicht untergerattert werden, hängen wir an die Pflanzen so Bildchen, die jeder versteht: »Natur − geschützt!« Schwarze Uhus auf gelbem Papier. … Und mein Kind malt mit Eifer und sie berät mich, wie wir die Schildchen festmachen könnten. Mit Büroklammern oder Bändchen markieren wir Pflanzen: die kräftigsten, die schon einen Meter hoch sind.

Am Mittag des nächsten Tages – schwarze Wolken in meinem Gemüt. Die Königskerzen sind weg. Nur Schnipsel von den gemalten Eulen und von großen pelzigen Blättern. Zerfetzt von den Krachmach-Maschinen.

Du musst denen die Eulen erklären, rät mein Kind.

Leider, das hilft nicht, hab’s im Vorjahr probiert.

Dann musst du dich bei dem Chef beschweren oder – was schenken, schlägt sie mir vor.

Was schenken? überlege ich laut. Tasse Kaffee bezahlen?

Ich könnte ein Littlest petshop geben, bietet sie an. Von der alten Serie hab ich eins doppelt.

Ich seufze: Lieb von dir. Aber meinst du, dass so ein Arbeiter sich freuen kann über den Schnickschnack?

Vielleicht hat er ein Kind, dem er’s schenkt. Und ich hab eine gute Idee: Eine Königskerze wächst doch in deinem Garten. Den Samen davon können wir überall ausstreuen, und nächstes Jahr machen wir größere Eulen, und wir schenken dem Arbeiter was, und wir stellen uns hin vor die Blumen und erklären ihm alles.

Obwohl ich weiß, dass ihr solche Aktionen im nächsten Jahr peinlich sein werden, muss ich lachen. Bin glücklich trotz schlemmer-verschwenderisch’ Vaterland.◄

Ja, nickt Frau Westphahl, versteh ich. Aber warum man uns aus den alten, den... westlichen Bundesländern so… so distanziert begegnet, das kann ich net nachfühl’n.

Sie müssen uns halt näher kennen lernen. Kommen Sie doch gegen Abend ein Stündchen rüber zu mir. Wir können plaudern und auf hm... ein nachbarschaftliches Du anstoßen. Und jetzt... so bis nachher, ich muss mein’m Urenkel Schnitzelchen braten, der will heut noch zum Flughafen Dresden. Also dann Tschüss... oh, und ich höre das Telefon, das ist meine Kleine aus Rosenheim. Enkelin, 14 Jahr alt, ruft jeden Tag an, braucht meinen Rat oder vielmehr mein Ohr...

Viel später am Abend stoßen die beiden mit Apfelsaft an auf das Du, und plaudern von Haus, Blumen, Katzen und Hunden, von Kindern, Einkauf und allerlei. Auch Thema West-Ost kommt wieder zur Sprache. Wieso, fragt Frau Westphahl noch einmal, wieso hat man Vorbehalt gegen uns Deu... gegen uns aus den Altbundesländern?

Hmm... tja, allgemein, man hat uns doch allerlei übergestülpt an Gesetzen, Beamten und Besserwissern. Und wir erlebten noch ganz persönlich so... so manches Absurde. Ich selbst mit meiner Wessi-Cousine, na das wird Sie... wird dich nicht interessieren.

Doch, unbedingt, sagt Frau Westphahl mit Nachdruck.

Hm. Ich erzähl lieber erstmal ein schönes Erlebnis, das ich in der Wendezeit mit dem Wessi-Volk hatte. Mit unsern zwei jüngsten, damals halbstarken Enkeln, fuhren wir zwischen Weihnacht und Neujahr nach Westberlin.

D as Empfangsgeldfür Bürger der DDR, das holten wir von einer Westberlin-Bank: das »Beitritts«geschenk, 100 DM pro Kopf. Kostenlos durften wir uns mit einem Super-Bus rumschaukeln lassen, der Kraftfahrer trug weißes Hemd und Schlips. Wir staunten und kritisierten den Luxus der 1000 Lichter an Läden und Häusern und Bäumen.

Dann schlenderten wir durch Neukölln und da war ein Bäckerstand vor einem Geschäft und mein Ilja, ohne mich mit einem Wörtchen zu fragen, kaufte für sich und die Jungen drei von den prachtvoll riesigen Super-Pfannkuchen – so was hatten wir niemals vorher gesehn – ja kaufte: für je eine Westmark, wechselte einen von diesen heil’gen Geldscheinen ... hmm... Pfannkuchen ach, bei uns kosteten die – zwar etwas kleineren, nicht luft-aufgeblöfften – nur 0,30 Ostmark. Ich wurde innerlich blass, mir verschlug’s vor Empörung die Sprache, denn ich hatte für alle Stullen im Rucksack. Aber sie fraßen – so muss ich es nennen – das kostbare Westgeld in sich hinein, und sie sollten es bald bereuen.

Wir neugierten dann durch ein Kaufhaus und entdeckten ein kleines Farb-Fernsehgerät. Wir standen entzückt und enttäuscht, fast heulend vor diesem Traum, denn es fehlten uns – grade die eben verschlungnen drei DM.

Bis eine Verkäuferin unseren Kummer bemerkte. Sie holte aus ihrer eigenen Tasche die fehlenden Münzen, und wir zogen davon mit unsrer Bunt-Flimmerkiste, beglückt von der freigebigen Seele des westdeutschen Volkes.◄

Frau Westphahl bestätigt: Ja, wir freuten uns alle, dass ihr nun wieder mit uns vereint seid, da war auch die Gebe-Lust groß, heut ist’s bissel abgeflaut. Aber erzählens mir bitte auch von Ihrer Verwandten, ich muss doch wissen, womit man ins ostdeutsche Fettnäpfchen tritt, möcht mich, wenn möglich, ein bissel anpassen.

Es geht um die Unterwäsche meiner Cousine in Bamberg. Erst tat sie mir leid, aber dann war ich stinkwütend: Ich hatte hmm, eine... ich nenn’s mal

B üstenhalter-Empörung.Der Anfang war bald nach der Wende, als wir ein paar Tage in ihrem Traumhaus verbrachten. Am ersten Tag nach dem Abendbrot stell ich das Geschirr und alle Rester auf ein Tablett, während sie schon Weingläser ranholt. Dann will ich raustragen, aber es ist ziemlich schwer und so sage ich ihrem Mann, der grade steht: Bring mal raus! Er guckt verblüfft, stutzt lange, aber schließlich nimmt er’s und bringt’s in die Küche.

Als wir Frauen später allein sind, sagt sie: Was du dich getraust!

Da kapierte ich und sie tat mir leid. Aber am Ende – was sie uns da unterstellte – da konnt ich nicht mehr begreifen, das war empörend. Na, ich erzähl mal der Reihe nach. ... Früher also, in Vorwende-Zeiten, schickte sie uns Pakete mit abgelegten Klamotten. Oft waren nette Sachen da drin, die Kinderkleidung meist noch sehr ordentlich und aus guten Stoffen. Was mich damals schon ärgerte, waren die abtragnen BHs. Die hatten erstens ausgeleierte Gummis, zweitens verfärbte, verwaschene Teile. Na, dachte ich damals, die denkt wohl, wir laufen hier nackt rum im Osten. Zeit hatte ich nicht zum Einnähen neuer Bänder und Häkchen; Kinder, Mann und Beruf waren mir wichtiger. Aber ich wollte nicht meckern, dem aus dem Westen geschenkten Gaul guckte man im Osten nicht ins Maul. Und außerdem hatte sie es nicht leicht damals: Vier Kinder und jahrelang pflegte sie ihre grätige Schwiegermutter. Ja, und der Haushalt, dafür hatte sie zwar eine Putzfrau, aber trotzdem blieb noch reichlich zu tun und der Mann rührte keinen Finger. … Hm, ja... und weiter. Im Herbst 19/90 waren wir drüben zum Schlussverkauf. Eines Tages fuhren wir, die Cousine und ich, in die Stadt. Ich suchte ein bisschen Unterwäsche zu günstigen Preisen. Ja, sagt sie, ich nehme immer Triumph . Meine Güte, denk ich bei mir, aber doch ich nicht mit meinen paar Kröten vom neuen Geld und ich frage unsicher: Markenfirma? Na, für mich kein Thema.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Großmütter im hinterberlin'schen nach-sozialistischen Land»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Großmütter im hinterberlin'schen nach-sozialistischen Land» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Großmütter im hinterberlin'schen nach-sozialistischen Land»

Обсуждение, отзывы о книге «Großmütter im hinterberlin'schen nach-sozialistischen Land» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x