Gisela Kalina - Großmütter im hinterberlin'schen nach-sozialistischen Land

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Großmütter im hinterberlin'schen nach-sozialistischen Land: краткое содержание, описание и аннотация

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Fünf Großmütter im hinterberlin'schen nach-sozialistischen Land.
Beim Kaffeetrinken und Reisen und anderen Oma-Events erzählen sie
Storys – schonungslos, wütend, anrührend: Von ihren verschiedenen Lebensschicksalen, von Ausländern, Schutzengeln, Sex, Geld, Ehe, Krieg. Von der «ganz großen Liebe».
Und vor allem von Freuden und Ängsten der Enkel in den 30 Nachwendejahren.

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Wir stöbern also im Kaufhaus herum. Warte mal, sagt sie auf einmal, ich brauch neue Knöpfe für eine Bluse. Acht D-Mark achtzig. Ach Schreck, sagt sie an der Kasse, ich hab vergessen, mir einen Hunderter einzustecken, kannst du mal eben aushelfen?

Ich leg also aus. Wir durchschnüffeln weiter die Angebote, schließlich finde ich baumwollne Schlüpfer. Ganz einfache, zehn Stück für 12 D-Mark. Sehr schön, nehm ich zwei Päckchen, da kann ich meinen Mädels zu Hause noch schenken. Aber sonst find ich nichts für meine Preisklasse. Mir reicht’s, sage ich. Wo ist die Kasse? – Warte mal, sagt sie, ich brauch einen neuen BH, leg mir den auch noch mal aus.... Und sie schmeißt einen Büstenhalter so ganz beiläufig in meinen Korb. 22 DM, war ja damals noch relativ billig. Aber... jey... was passiert? Sie hat mir das Geld nicht zurückgegeben. Weder das Knopf-, noch das BH-Geld. Natürlich war ich stinkwütend, aber ich brachte’s nicht fertig, das Geld zu verlangen, schließlich fraßen wir uns eine Woche lang bei ihnen durch. An einem Abend erzählt noch mein Ilja, dass wir, Mann und Frau, getrennte Gehaltskonten führen. Ich, zur Verteidigung, gebe zum Besten, wie es dazu gekommen war. Na, das war so eine Geschichte mit einem Auto, das er gekauft hat, ohne mich vorher mit einer einzigen Silbe zu fragen. Und wie mich danach die Wut gepackt hat, so dass ich ein eigenes Konto... Da hörte sie ganz ergriffen zu und ein bisschen Neid stand in ihren Augen: Als Frau Gattin-Gemahlin ein eigenes Konto – undenkbar für sie. … Damals verstand ich jedenfalls wenig, dass sie mich um 30 Mark prellte, drei- oder viermal hatten wir erst das Gehalt in Westmark bekommen und der Arbeitsplatz meines Ilja fing schon an zu wackeln. Und da musste ich für die West-Cousine einen Büstenhalter bezahlen?! ... Mit der Zeit war’s vergeben und auch vergessen. Aber der Hammer kam vier Jahre später. Da waren wir, Ilja und ich, auf der Durchreise zu einem Frankreich-Urlaub kurz zu Besuch in Bamberg in ihrem Traumhaus. Und bald danach kriegt ich den Brief: Liebe Gudrun, ... d d d Wetter... Urlaub... Kinder.. was weiß ich noch. Und am Schluss der Knüller: Ich suche mein türkisblaues Top, das mit Bustier. Hast du es zufällig mitgenommen? Liebe Grüße deine...

Hmm. Ist das nicht ein fettes Ding?! Natürlich habe ich damals einen Antwort-Brief rübergedonnert, und seitdem herrscht Funkstille zwischen uns.◄

Hast wohl recht, urteilt Frau Westphahl. Etwas verdreht.

Ja, aber wodurch denn verdreht? Auch Isolde und Božena haben so Sachen erlebt mit West-Bekannten und -Tanten.

Was hat mir denn trotzdem dein... eure Gunst verschafft?

Na, du bist ein ganz andrer Typ. Wenn du lachst, dein kleines Ling-Lang, und wenn ich dein’n Singsang höre, der so oft – manchmal traurig – bis zu mir rüberschallt, dann merk ich, dass du aus gutem Holz bist... ein Klanginstrument... hm... ein Cello vielleicht?

Ich geb mir Müh, sagt Frau Westphahl verlegen. So. ’S ist Zeit. Danke! Pfüati! Quatsch, das verstehst du ja nicht. Servus, Adieu, bis...? Du meinst, sie laden mich wieder ein zu euerm... bei Božena nächstens, zu dem Freundinnen-Kreis?

Im Seniorenheim. Božena in ihrem Zimmer, stiert in den PC auf ihrem Schoß. Was wollt ich noch dokumentieren? ... Ja, was Euline gestern erlebt hat. Wie schreib ich’s? … Gleich erstmal in Ich-Form, klingt mir noch im Ohr, Eulchens Ääh-Pausen und Heuler, die lass ich weg und die »Nicht wahr?«-Seufzerei:

Ü berfall am hellerlichten Tag:Kurz vor Camin-chens Haus kamen von hinten zwei junge Männ... oder nein, es war’n fast noch Kinder. Ich kriegte schon bisschen Angst, als sie hinter mir mit ihren Hähnchenstimmen krakeelten und rülpsten und ballerten, hin und her, mit irgendwas. Dann kam eine Plastflasche an mir vorbei, gleich noch eine, fast in Kopfhöhe, da bin ich furchtbar erschrocken. Dann waren sie rechts und links bei mir angelangt, marschierten neben mir eine Weile – da wurde ich zittrig, noch mehr als sonst... ach, hätt ich doch meinen Rolli genommen, dacht ich – sie rückten mir auf die Pelle, näher und näher, und dann trat einer vor meinen Stock, so dass ich ins Wackeln kam. Der andre sagte: Sorry, alter Uhu! Er grölte dazu, höhöhö, und der andre krächzte: Oma-Schmarotzer, mach Platz, jetzt sind wir dran!

Dann waren sie schnell vorbei, schossen die Flaschen nochmal zurück, direkt auf mich zu. Eine prasselte an meine Tasche, hier, der Verschluss sprang gleich auf. Die andre sauste auf meinen Kopf zu, ich wollte abwehren, verlor das Gleichgewicht und fiel auf meine schmerzende Seite. Die Jungen verschwanden in Richtung zur Schule da vorn. Ich lag, ich wimmerte, denn meine Hüfte, ihr wisst ja. Zum Glück kamen zwei Mädels, halfen mir hoch und fragten, ob ich verletzt bin.

Was habe ich denen getan? fragte... nein, weinte ich.

Ich sollte es nicht persönlich nehmen, wollte die Klein’re mich trösten, die mit den kringligen Löckchen: Das sind zwei Idioten, und jetzt hätten die sich noch ’ne Schnapsidee in ihr Spatzenhirn reingeholt: Dass die Alten an allem schuld sind.

Wieso schuld, woran denn? fragte ich ganz erschrocken.

Schuld an den Schulden. Sie hätten grade in »Ethik« das Problem diskutiert und da behaupten die halt, erklärten die Mädchen, dass die Alten zu sehr geprasst haben und noch schwimmen im Geld, und die Jugend muss Zinsen und alles abzahlen.◄

So, Punkt. So lass ich’s, spricht Božena zu sich selbst. Und sind wir wirklich schuld an den Schulden? überlegt sie. Seit der Wende sind uns ja fette Bäuche gewachsen. Obwohl doch viele sich nicht von gebratenen Tauben ernähren oder von Lindt-Schokoladen-Torten. Wo lag, wo liegt unser Fehlverhalten? Nie habe ich Schulden gemacht und wir alle nicht. Ich kenne doch meine Freundinnen-Truppe, keine würde etwas verprassen, was unsre Kinder und Enkel dann abzahlen müssten. Und doch: Als Volk, mit dem Volk stecken wir tief in der Kreide und die Jugend muss jetzt schon wie alle die Zinsen bezahlen. Da stand doch neulich ein Text...

Sie steht mühsam auf, kramt in der Zeitungsablage. Die Mäuse-Zinsen-Plage, satirisch. Geschrieben von meinem Schreibfreund Plotzek. Ein aufmöpfiger Text, der gar nicht in jetzige Trends passt. Das muss ich den andern vorlesen.

M äuse-Zinsenplage(für die Volksochsen-Herde).

Wie kommen wir raus aus der Schuldenfalle? frage ich meinen Freund Plauschi, als wir vor der Sparkasse stehn.

Wieso Schulden? fragt er. Ich kauf nichts mehr auf Pump.

Na, die großen Schulden, die wir alle zusammen, die auf den Schultern des Volkes lasten.

Merk ich doch gar nicht als einzelne Volksgestalt.

Doch merkst du’s. Nämlich an deiner Geldbörse, weil die an galoppierender Schwindsucht leidet. Du bezahlst bei jedem Brötchen fast die Hälfte nur für die Schulden und bei jedem Bierchen und überhaupt.

Ach so. Tjaa. Den Gürtel müssen wir immer wieder mal enger schnallen. Aber bevor wir am Hungertuch nagen: Das Volk hat ’nen dicken Bauch, guck mich an. Und breite Schultern. Und irgendwann irgendwie werden Die-Oben das schon hinkriegen, dass wir alles zurückgezahlt haben. Aber sagge mal, bei wem eigentlich haben wir die Billiarden Schulden, oder wie viel sind’s inzwischen?

Na, bei privaten »Geldgebern«. Den Aktionären. Und bei Banken, die für private Geldgeber Geld machen. Stinkreiche Millio-, Billio- Trillionäre, die ständig Tausende von uns einfahren, ohne den Finger zu rühren.

Woll’n die ihr Geld nicht langsam zurückhaben, diese Privaten?

Nee, woll’n die eben grad nicht. Endlos vermehrt sich ihr Geld durch die Zinseszinsen. Und die »erarbeiten« wiederum Zinses-Zinses-Zinsen. Jeden Tag hecken die wie die Mäuse und Ratten neue Zinses-Zinses-Zinses-Zinses-Zinses… Unendlich, weil wir Volk es nie schaffen abzuzahl’n.

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