Gisela Kalina - Großmütter im hinterberlin'schen nach-sozialistischen Land

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Großmütter im hinterberlin'schen nach-sozialistischen Land: краткое содержание, описание и аннотация

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Fünf Großmütter im hinterberlin'schen nach-sozialistischen Land.
Beim Kaffeetrinken und Reisen und anderen Oma-Events erzählen sie
Storys – schonungslos, wütend, anrührend: Von ihren verschiedenen Lebensschicksalen, von Ausländern, Schutzengeln, Sex, Geld, Ehe, Krieg. Von der «ganz großen Liebe».
Und vor allem von Freuden und Ängsten der Enkel in den 30 Nachwendejahren.

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Isolde, da hörst du’s, die Enkel sollst lieben, nicht wahr?!

Jaa! Wenn ich das wüsste, ob mein Sohn da drüben in Kassel? Vielleicht hab ich ja dort noch Enkel? Ich glaub es allerdings kaum, dass seine jetzige Frau, wie soll denn ein Kind auf weißem Teppich aufwachsen? Keine Ahnung, dort bin ich unerwünscht.

Božena, von Schreibneugier geplagt, möchte mehr wissen: Erzähle, Isolde, ein weißer Teppich? Und warum nicht erwünscht?

Das braucht nicht jeder zu wissen, warum mein Sohn, er steht halt unter dem Filzpantoffel der Frau.

Nach einigen fragenden Blicken und peinlichem Schweigen stichelt Božena weiter: Aber du müsstest mal Nägel mit Köpfen machen, nicht mehr so flattern von einem zum nächsten.

Vielleicht eine Anzeige in einer Zeitung, wirft Weshilda vorsichtig ein: Sympathische SIE sucht…

Euline: Jaa: Attraktive... ältere äh... Dame sehnt sich...

Alle schnattern neue Vorschläge durcheinander: Zärtliches, leidenschaftlich einsames Herz, schick, extrovertiert...

Wartet mal, unterbricht Caminchen die fröhliche Formulier-Lust. Ich hab was aus einem Astro-Buch, das mir Joringel mal schenkte, ich kann’s auswendig, weil ich’s so lustig find: Waage m. aufgeschl. Verst., hoffnungsv. Herz., hat ihre Seele der Liebe geweiht; ihre ruhige Sinnlichkeit ist teuer und erlesen und nach neuester Mode verpackt.

Darf ich aus dem Album meiner Großmutter zitieren? fragt Weshilda nach allgemeinem Gelächter: Isolde wirst du genannt/du trägst eine Rose in der Hand/die sollst du tragen bis an dein Grab/dann nimmt sie dir ein Engel ab .

Da alle amüsiert auf Isoldes silberne Brosche schaun, die sie heute als Verschluß einer Jacke trägt, wehrt die sich: Ach, nun lasst mir doch meinen Rosen-Spleen, hängt schließlich Erinnerung dran.

Von der ganz großen Liebe, nicht wahr!? rät Euline

Ach Quatsch, winkt sie ab. Und ich hab alles schon durch: von sachlich formuliert bis tropfend von Gefühlsschmalz-Herz-und-Schmerz. Aber die meisten Männer, die sich auf Annoncen melden, sind ziemlich verknaupelt.

Was heißt denn das? fragt Euline pikiert.

Verknaupelt?

Krumm wie ein schief eingeschlagener Nagel. Oder Backen wie ’n Hängebauchschwein. Giftzahn-Blick, Säufer-Tropf-Nase, Grämlichkeitsfalten und Totschlag-Grimasse. Obwohl: Bin selbst eine Knitterlook-Oma und andrerseits, wenn ein Mann meine Seele anspringt wie unlängst, dann darf seine Hülle dickbäuchig oder auch lattendürr sein.

Seele anspringt? bohrt Božena wieder. Unlängst? Wann?

Sei nicht wunderfitzig. Aber was andres: Das Gräßlichste ist der Kartoffelblick, den die meisten haben.

Was ’n das?!

Zum Beispiel der Helmut, von dem ich Caminchen neulich erzählt hab. Der war ’ne Annoncen-Bekanntschaft. Durfte mich in der Wohnung besuchen, weil ich ihn ganz nett und einigermaßen ansehnlich fand. Und was erleb ich?! Er bringt beim zweiten Besuch einen riesigen Blumenkohl mit, der sei im Angebot in der Pücklerpassage und derart billig... Da hatte er sich enttarnt: Altersgeiz und Kohlkopf-Blick. Nee, danke, kochen will ich nicht für so einen Knacker. Ich hasse den Haushalt, und dann sogar Kohl, der die ganze Wohnung verstinkert. Und passt mal auf, die Story kommt erst, warum ich ihn rausgehaun hab: Ich fahr morgen nach Leipzig, sag ich zu ihm, meiner Enkelin, ach... öh Tochter, der muss ich helfen, deren Zwillinge sind krank, bisschen kochen für sie und die Kleinen betreun – da sagt der doch: Wieso musst du? Das stimmt nicht, du willst! – Nee, sage ich: muss. Das ist der Gluckentrieb, der ist unausrottbar: Erstens kommen dreimal die Enkel, dann nichts, dann nochmal die Enkel. Und danach kommt noch lange kein Mann, für den ich Kohlköpfe kochen soll. – Da ist er gegangen, tja. Ich hab keine Hoffnung, den Traum-Mann zu finden, in all den Jahren hat mir außer einer verrückt großen Liebe nur, tja echt verrückt war das und lang lang ist’s her – nur ein einziger auf den ersten Blick richtig gefallen. Auf den zweiten Blick einer, das war im letzten Jahr, der von Boženas Schreib-Club.

Jetzt wird Kaffee getrunken, fordert Božena, und dabei erzählst du, welcher das war, der dich entzü... berauscht hat?

Ach, den habt ihr doch alle gesehn, nee, der zweite Blick war es auch noch nicht, er schien gar zu gespenstisch dürr und die riesigen Ohren... aber was er dann von sich gab, das fand ich lustig und mein Herz hat wieder mal’n bisschen gezappelt. Ich kann nicht genau definier’n warum, drollige Storys über zwei Arbeitslose hat er gelesen.

Ach, mein Herr Plotzek von den Zeitzeugen, der aus dem Spreewald-Dorf, freut Božena sich. Der schreibt immer diese Plauschi-Geschichten. Den kannste nicht kriegen, ist verheiratet.

Impulsiv fragt Weshilda: Spreewald? Ich kenn aus meiner Zeit bei der Starka, meiner hiesigen Oma...

Weil Caminchens Teelöffel scheppernd und spritzend in ihre Tasse fällt, kriegt sie keine Antwort. … ...

Später, als sie bei einem Gläschen Wein sitzen, richtet Frau Westphahl – inzwischen längst Weshilda benannt – die Frage an die heutige Gastgeberin: Sie schreiben, Božena? Pardon du. Und was schreibens, wenn man die Frage stell’n darf?

Halt meine Vita. Und Storys, die ich so höre.

Euline nach einem Schniefen: Ist dein Leben denn so int’ressant? Ich höre noch deine Worte: Mit 6 Jahren bin ich in die Schule gekommen, mit 60 wieder heraus.

Der Lehrer lebt am Busen der Gesellschaft. Und exemplarische Geschichten, die mir zu Ohren kommen, schreibe ich auf.

Was für Geschichten?!

Na, zum Beispiel das Leben unsrer Verstorb’nen, wie sie es erzählt hat. Exemplarisch, weil zigtausend weibliche Leben so abgerollt sind hier im Osten.

Božena steht auf, kramt eine Weile in ihrer Schreibecke, wo ein Laptop steht, umrahmt von Büchern, Lexika, Zetteln...

Na, ihr wisst sowieso, dass ich schlampig bin, brubbelt sie. Die Schlafkoje wollt ich geschlossen lassen, aber na, eure Neugier... Übrigens wollte Joringel über ihr Leben selbst schreiben, das hat sie oftmals gesagt, aber sie hatte so viel-viel zu tun, hohoho.

Caminchen berichtet für »Weshilda« Westphahl: In ihrem letzten Leben, also hmm... nach Beruf und als die Kinder fort waren und der Mann verstorben, da hat sie am... hm »Busen der Natur« ihr Traumleben gelebt. Stundenlang in Wald und Wiese...

Bei Tröpfelwetter den Wald durchstrolcht, spricht Euline dazwischen. So hat sie immer gesagt, nicht wahr?

Hm... ja auch Jäger und Sammler hat sie gespielt. Schnittlauch, Holunderblüten, Haselnüsse. Und Pflaumen aus verlass’nen Schrebergärten schleppte sie heim in ihren Taschen der rosa Latzhosen, die auch ich von ihr... hm... oder im Büstenhalter verstaut, wenn sonst kein Platz mehr war...

Rosa Latzhosen? fragt Weshilda. Kurios. War das

K ommunistische Uniform? – In der Wendezeit, erläutert Isolde, als ihr Betrieb von volkseigen in privat umgewälzt wurde, wollte der neue, der Wessibesitzer, alles zur Müllkippe fahren, was an Berufskleidung und Sonst-Materialien noch da war. Auch sämtliche Bücher der Bibliothek – ihr wisst noch. Ein Gewerkschafter hat dann verhandelt – darauf haben die Arbeiter und Angestellten sich wegnehmen dürfen, was sie noch brauchbar fanden. Zu der großen Verteilung kam unsre Joringel als letzte dazu, da war kaum noch was da von den Möbeln, Tischlampen, Decken und Kissen aus Frauen-Ruheräumen usw., und da hat sie Bücher gebracht für die lese-besess’ne Božena. Arbeitskleidung war auch fast alles schon weg, Filzstiefel, gefütterte Jacken und so. Latzhosen waren noch, aber nur noch in rosa – Laborbedarf – zwanzig Stück, die wollte niemand. Joringel hat den ganzen Stapel genommen, sehr leichte Baumwolle, und sie hat ein paar an Caminchen verschenkt, auch selbst getragen und sich nichts draus gemacht, wenn andre glotzten.◄

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