Gisela Kalina - Großmütter im hinterberlin'schen nach-sozialistischen Land

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Großmütter im hinterberlin'schen nach-sozialistischen Land: краткое содержание, описание и аннотация

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Fünf Großmütter im hinterberlin'schen nach-sozialistischen Land.
Beim Kaffeetrinken und Reisen und anderen Oma-Events erzählen sie
Storys – schonungslos, wütend, anrührend: Von ihren verschiedenen Lebensschicksalen, von Ausländern, Schutzengeln, Sex, Geld, Ehe, Krieg. Von der «ganz großen Liebe».
Und vor allem von Freuden und Ängsten der Enkel in den 30 Nachwendejahren.

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Es klingelt und kurz darauf sitzt Isolde – etwas atemlos – mit am Tisch und verkündet: Ich muss was erzählen, aber erstmal ... aaah danke, ’n Kaffee.

Sie trägt ein hellgrau-silbernes Kleid, vorn eine echte, leicht entblätterte Rose in ihrer neuen Haarfarbe: weinrot.

Also, ich wollte zum Rendezvous, bin total aus der Puste, konnt mich auch nicht mehr umziehn, auf meinem Balkon hat’s nämlich gebrannt. Ja genau, und zwar durch den oberbeknackten Kerl über mir in der Platte. Schon paarmal haben wir uns beschwert, aber der Vollidiot schmeißt weiter alles Mögliche runter. Mülltüten segeln, Rester aus Bierflaschen tröppeln, Zig’retten-kippen, noch glimmend, wirft er abwärts, und wenn der Wind richtig steht, dann wedelt’s den Scheiß zu uns untendrunter und diesmal hat’s mich. Ich hatte Knüllpapier rausgestellt, wollt es später nach unten. Auf einmal seh ich Flammen hochschießen. Da musste ich löschen und dann: Zu dem hoch, hab paar deftige Takte gebrüllt, hö, das wär nichts für eure empfindsamen Ohren. So ist das in unsern Platten. Tja, Hilda, wir leben mitten im dämlichen Volk.

Mach mal ’n Punkt, mahnt kopfschüttelnd Božena, wir sind selbst Volk und viele Vernünftige wohnen dort.

Die andern wenden sich wieder zu Hilda, berichten: Wenn kein Bäcker ums Eck war, aßen wir gleich oder ähnliches Brot, drei Sorten gabs vom Konsumkombinat oder vier? Gleiches Schreibpapier kauften wir, Klopapier, Butterbrots...

Genau so isses, spottet Isolde. Klopapier war ohne Blümchen, dagegen jetzt die Vielfalt zum Popo-Abwischen: Herzchen und Schmetterlingstänze und … und …und.

Ja, nicht wahr?! Da haben wir in der Wendezeit mächtig gestaunt, äh... über die tolle Auswahl im westdeutschen Handel. Ein Bekannter ließ sich im Baumarkt mit, äh... mit den zwanzig Klodeckel-Sorten fotografieren, die dort ausgestellt waren.

Jaajaajaa, zugegeben! spottet Božena. Sie greift die Kaffeekanne und sarkaspert lautstark: Es war tatsächlich ein schmerzlicher Mangel, dass alle 17 Millionen Einwohner der DDR auf gleichen Klobrillen ka... chch... sitzen sollten. Nicht ein bisschen bunte Vielfalt am Hintern! Sooo ein Eeelend! Wer will noch Kaffee?

Ach, Božena, hör auf, du willst schon wieder die negativen Seiten unsrer, äh... Mager-Wirtschaft verleugnen, nicht wahr. Es kam doch vor, dass im Hochhaus vor der gleich aussehenden Tür mit dem fast gleichen Schlüssel, weil der, äh... in der falschen Etage...

Jetzt muss ich etwas erzählen, freut sich Isolde. Passt auf:

A lle gleich.– Ich hab auch mal was Irres erlebt, im Urlaub mit gleichen Bungalows und einheitlich minimal’n Möbeln. Das war ganz am Anfang, als man die ersten Ferienplätze gekriegt hat von der Gewerkschaft. Um 19nert 60 war’s gewesen, an einem See in Mecklenburg hatte ich einen ergattert, und mit einer Kollegin bewohnten wir eine von ungefähr zwanzig Hütten, damals noch Holz, später bauten sie so was aus irgendso Platten, weil Holz, ja das wurde wohl in die BRD exportiert. Jedenfalls alle Häusel war’n gleich von außen und auch von innen. Zwei Betten drin, Tisch, Stühle, Schrank. Besen und so vier, fünf Ausstattungsdinge, unter anderm zwei Zinkeimer. Das Essen gab’s zentral in einer größ’ren Baracke am südlichen Ende der Siedlung, die Toiletten am nördlichen, bisschen abseits. Das war für uns ziemlich weit, und nachts benutzten wir die Eimer für klein’re Geschäfte. … An einem Abend hatten sie ein Fest veranstaltet, mit Musik und Tanz, und Bier gab’s und Bratwurst. Wunderschön war das, so unter freiem Himmel zu tanzen, hach, wir genossen es. Aber irgendwann verspürte ich ein biologisches Bedürfnis, natürlich ging ich nicht sofort, kniff zusammen, tanzte weiter, bis die Kollegin, mit der ich den Ferienplatz vom Betrieb bekommen hatte, mich beiseite nahm: Kommste mit, flüsterte sie, ich muss mal pullern? – Ja, gab ich zur Antwort, noch ein Tanz.

Und dann rannten wir außen rum um das Camp, weil das schneller ging, dachten wir, aber da war ein Kartoffelacker und die Bauern hatten ’ne Strippe gespannt, damit ihnen niemand das Feld zertrampelt, und über die sind wir in der Finsternis mit Karacho gestolpert, ich flog sogar hin, und dabei ist natürlich schon ein Tröpfchen in die Hose... und weil wir so lachen mussten, gleich noch... hehe... na das will ich nicht ausmal’n. Jedenfalls war’s jetzt höchste Zeit, zur Toilette hätten wir’s nicht geschafft, also stürzten wir in den Bungalow, rissen im Dunkeln die Schlüpfer runter und rauf auf die Zinkeimer, dass es laut trullerte. Da ging plötzlich das Licht an und eine Männerstimme fragte empört: Was’n hier los?! – Wir waren im Nachbar-Bungalow auf den gleichen Zinkeimern gelandet. O, Gott, war das peinlich... .◄

Ja, dagegen, unterbricht Euline, später war’s, äh... Luxus, nicht wahr, wir nannten es Urlauber-Intensivhaltung, wenn wir in drei Schichten eingeteilt waren zum Essen, dann raus an den Strand oder äh... Mittagsschlaf in den Betten, die im ganzen Kurort verstreut waren, oder wenn man Glück hatte, einmal Dieter mit mir im neuen Gewerkschafts-Heim, na... das war schön, nicht wahr!?

Ja genau, absolut. Aber gleich, gleich, sogar die Zinkeimer gleich, das war eben doch noch nicht Paradies.

Hilda schaut zu Isolde und fragt: Ihr wart alle gleich arm?

Hm... jey... arm auf hohem Niveau, bestätigt Caminchen.

Reich auf niedrigem Pegel! verbessert Božena scharf. Dazu eine Story zum Thema Vielfalt, Spass und Klopapier:

D enkaufgabe:Sachverhalt: Familie N. aus Ostberlin hat fünf Kinder. Für die ersten vier, in DDR-Zeiten, also unter den Bedingungen der sozialistischen Planwirtschaft geboren und aufgewachsen, kauften die Eltern einen Kombi-Kinderwagen. Kurz nach der Wende warfen sie ihn weg; er war zwar noch heil, sah aber ziemlich zerrunkst und unmodern aus.

Das jüngste Kind, einspäter Nachkömmling, wurde bald danach geboren und wuchs in der Bundesrepublik Deutschland, also in der Marktwirtschaft auf. Für ihn kauften die Eltern vierKinderwagen: Weil sie die wunderbare Vielfalt der westlichen Warenwelt noch nicht kannten, erstanden sie zuerst einen preiswerten, hübsch geblümten Babywagen, der aber bald zu klein war. Ein größerer wurde angeschafft. Drittens ein Sportwagen und viertens ein klappbarer Leichtwagen zum Mitnehmen im Auto. Ich fasse zusammen: Ein Wagen für vier Kinder, vier Wagen für ein Kind.

Frage: Welches Wirtschafts- bzw. Gesellschaftssystem ist dem anderen um wie viel Prozent überlegen?◄

Kopfschütteln, Schmunzeln, Lachen. Isolde kritisiert die hochgestoch’nen Wortbomben aus der alten Zeit: Ge-sell-schafts-system ! Phhf!

Nur Hilda schüttelt den Kopf. Das sind andre Probleme. Aber was mich auch interessiert: Wie ist man um’gangen mit denen, die anders g’dacht hab’n, die sich der Gleichmacher-Ordnung nicht angepasst haben? Sie war’n doch nicht »gleich«berechtigt, sondern hatten Nachteile g’habt? So was hat man bei uns in den Zeitungen oftmals gelesen, das kann doch nicht alles erdacht g’wesen sein. Und noch eine Frage an Božena: Wie hat sie... wie hast du persönlich... in der Buchhandlung hab ich eine Broschur liegen sehn LügVaterland war der Titel und » Erziehung in der DDR« . Hast du mit Lügen die Kinder erzogen?

Nuu? Direkte Lügen, kann man’s nicht nennen, springt Isolde für Božena ein. Im Weglassen hab’n sie die Wahrheit vermauschelt, ich erzähl mal ’nen passenden Witz zu dem Thema, den von Kennedy und... ja genau, der passt! Also: Chruschtschow zu Besuch in den USA. Unter anderm auch Sportwettkampf zwischen den beiden Staatschefs, natürlich gewinnt der jüngere schlanke US-Präsident. Und danach steht in unserer Zeitung ND : USA-Besuch, dedede, Wettkämpfe dedede... schließlich: Chruschtschow belegte einen hervorragenden zweiten Platz, Kennedy wurde nur Vorletzter.

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