Gisela Kalina - Großmütter im hinterberlin'schen nach-sozialistischen Land

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Großmütter im hinterberlin'schen nach-sozialistischen Land: краткое содержание, описание и аннотация

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Fünf Großmütter im hinterberlin'schen nach-sozialistischen Land.
Beim Kaffeetrinken und Reisen und anderen Oma-Events erzählen sie
Storys – schonungslos, wütend, anrührend: Von ihren verschiedenen Lebensschicksalen, von Ausländern, Schutzengeln, Sex, Geld, Ehe, Krieg. Von der «ganz großen Liebe».
Und vor allem von Freuden und Ängsten der Enkel in den 30 Nachwendejahren.

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Ja, brubbelt Božena, Planlosigkeit. Der Markt nennt es Freiheit, aber in Wirklichkeit – das ist gewollt, ist System!

Was könnt ma’ tun? fragt nur Weshilda. Auch ich hab ein’ ähnlichen Fall, mein Enkel in Celle...

Božena sieht sie aufmerksam an, möchte mehr hören. Aber Isolde winkt ab: Nichts kann man tun. Wir hatten mal Demokratie probiert, in kleinerer Dimension, sind wochenlang auf die Straße gegangen mit einem Plakat gegen die Rodung der Bäume am Ufer der Spree. Ergebnis: Ein kurzes Gespräch mit dem Bürgermeister und ein Mini-Artikel in einem Mikro-Eckchen der Zeitung – aber geändert hat sich rein gar nichts, die Sauerei ging munter weiter.

Der Anblick der Torte verhindert weitere Klagen, sie verteilen endlich und schmausen mit Wonne. …

Guckt mal, freut sich Euline. Jetzt steckt mein neuer Nachbar den Kopf raus... kommt, nein, geht wieder rein.

Alle bemühen sich zur Balkontür, Isolde voran, aber das Objekt der Neugier zeigt sich nicht mehr.

E in angenehmer Mannist der Neue, erklärt Euline. Das Gegenteil von dem vorher, der hatte ’nen Köter, äh... den sperrte der auf den Balkon raus, immer wenn ich mein Mittagsschläfchen bei offenem Fenster, äh… dann jaulte das Vieh und ich kam nicht zur Ruhe. Ich hab ihn drauf angesprochen, aber er ließ seinen Hund weiter kläffen. Da habe ich mich versündigt, den Alten oftmals zum Teufel ... und... äh... meine bösen Wünsche... er ist gestorben.◄

Sie seufzt und betupft ihre Augen: Äh... meine Erbsünde... Nun hab ich ein schlechtes Gewissen.

Ja, mein Kollege Plotzek ist ein passabler Mann, trumpft Božena auf. Auch wenn er am Stock geht wie ich.

Erkunde mal, ob er’s ist! fordert Isolde. Wär int’ressant.

Božena stampft mit dem Stock auf. So, heimwärts. Wann sehn wir uns? … Kränzchen? Bei Lebbi? Wsjo jasno, in Ordnung.

JORINGEL: Noch immer schwebender Zustand. Bin ich wirklich oder dremmle im halbtoten Dschumm nur? Egal. Die alte Neugier hält mich bei meinen vertrauten Urmutter-Wesen. Was hatten sie grad noch palavert von diesem Plotzek und von »Volk« im Plattenwohnhaus? Ah, über die Story aus seiner Serie »Mein Freund Plauschi und ich« die klick ich mir raus:

A nteil der Nicht- Arbeit an der Aff werdung des Menschen.

In unsrer »Platte«, sage ich zu meinem Freund Plauschi, als ich ihn wieder beim Einkauf treffe, in unserer Platte ist es ziemlich triste geworden. Früher wusste man über jeden einzelnen aus dem Eingang, wie wo was er arbeitet, wohin er in Urlaub fährt, welches Hobby er treibt usw. Wir kannten uns alle unter’nander und dies und das wurde ganz offen miteinander beplaudert. Jetzt hat sich das alles gewendet-gewandelt. Ich bin nur noch im Bilde über die WandanWand-Nachbarn. Weil man eben sinnlos rumlungert, lauscht man und gafft man den öden Tag lang in der Gegend umher. Frau Müller ist Putzteufel und ihr Mann flüchtet nach draußen mit Hund, Frau Meier ist schlampig und ihr Mann brüllt öfters, dass er auf der Müllhalde lebt, Herr Schmidt kann nie genug Sex kriegen, man hört sie oft jammern: Heute nich, kriegst Stück Schok’lade....

Sagge mal, unterbricht Plauschi mich grinsend: Hast du ’nen eignen Horch und Guck ?

Ich schäm mich ja, dass ich ein Klatsch-Wasch-Weib bin, nee, aber ich wollte was Ernstes erzählen. Das Klima in unserm Haus hat sich gründlich verändert. Die Arbeit haben hüllen sich in Datenschutz sichere Schweige-Mäntel, sie gehen bei Nacht und kommen bei Dunkel, müssen ja auch unser Essen erschuften. Die Abgewickelten verstecken sich mehrstenteils hinter zugeknöpften Gesichtern. In der Jugend studierten wir bei Marxengels: Anteil der Arbeit an der Menschwerdung des Affen . Jetzt lehrt die Marktwirtschaft: Anteil der Nicht- Arbeit an der Aff -Werdung des Menschen.

Hä? Aff-Werdung? Übrigens Engels, Friedrich.

Weeß ik doch, ey. Also ich meine die Aff-Werdung normaler Leute. Beispiel: Einer bei uns im Haus, der is’ Doktor Ing., bloß das nützt ihm nichts mehr, außer dass es an seiner Wohnungstür prankt. Das Schild, vergoldet, hat ihm seine Frau seinerzeit als Geschenk zum 40. aus dem Westen kommen lassen. Nach der Wende wollten sie bauen, sie schenkte ihm zum 50. schon die Mülltonne mit der riesigen Aufschrift DR. SCHULZE. Dann brach sein Betrieb weg; er humpelte eine Weile so rum, wurde grau und geduckt, wie ein geprügelter Gorilla. Einmal traf ich ihn in der Straßenbahn als Kontrolleur und er erzählte, dass er mehrere Mini-Jobs tätigt, nicht wegen Geld, sondern um unter Leute zu kommen. Befragungen, Reklame austragen und so. Aber seine »Frau Dr. Schulze« nörgelte, bis er nun ihren Spuren folgt. Die verbringt ihre Tage damit, auf jeder Hochzeit zu tanzen, wo’s was gratis gibt. Wo sie ’ne kostenlose Untertasse oder ’n Strumpfband oder ’n Zahnstocher bekommen kann, taucht sie auf mit ihm im Schlepptau. Von Vernissagen und Jubiläen hamstern sie irre Trophäen: Osterhasen, Faschingsnasen, Balkonkasten-Rasen... Bei jeder Verkostung, wo man umsonst an ’nem Kaffee schnuppern darf, fressen die sich durch: Machen sich zum Affen.

Dein geprügelter Gorilla tut mir leid, sagt Plauschi. Aber wart mal... das ist für mich diiie Gelegenheit: Ich hab nämlich von meinen Kaffeefahrten auch diverse Kleinigkeiten, die könnte man denen doch vermachen: Klositzhüllen, Pipidillen, Bloblodollen… Da wär ick dir dankbar, wenn wir alles an’ Mann bringen täten, an Doktor Ing. und Frau Doktorin Gattin. Kostenlos!

Sagge mal? frage ich meinen Freund Plauschi. Du hast dir die gleiche Affen-Art erwählt wie diese Dame?

Nee, grinst er, wir bräuchten halt Platz für wat Neuet.◄

Caminchens offene Veranda. Lesbikchen kommt später, verkündet Euline. Sie hat Ren-dez-vo-us.

Deinen »Wissensdurst« musst du beherrschen, wenn sie da ist, mahnt Caminchen die neugierende Božena. Sie wird schon berichten. Worüber woll’n wir inzwischen palavern?

Über unsre verflossnen, äh... ddr-lichen Zeiten. Hilda hat ein ganz falsches Bild über uns, nicht wahr?

Die nickt kurz, schüttelt den Kopf, sagt: Alle gleich wart ihr oder solltet ihr sein? Das ist doch unmöglich und wenn, dann ganz furchtbar. Wenn alle Männer die gleich gelben Hüt’ tragen müssen und Frauen ein graues Dirndl. Das habens doch angestrebt eure Gleichmacher-Kommunisten?!

Nein, ach, im individuellen Bereich war... hmm...

Lies mal bei Marx, knurrt Božena. Halblaut nur, denn eigentlich weiß sie nicht mehr, wo man das findet, bei Marx oder Engels, Lenin? ...Jeder nach seinen Fähigkeiten, jedem nach seinen Bedürfnissen... Du hast falsche Bilder, belehrt sie stattdessen. Die Gleichheit für alle, das war prinzipiell gemeint, für die Lebensgrundlagen. Vorteile oder jetzt heißt’s »Privilegien«, die waren begrenzt, wenn man’s mit heute vergleicht. Bergleute, die unter Tage, glaub ich, kriegten eher ein Auto, standen nicht auf Wartelisten der Normalbürger.

Aber die Oberen, widerspricht Euline, für die wurden Extrawürste gebraten, nicht wahr, die hatten Armaturen aus Edelstahl, wir mussten uns mit Plastik-Hähnen rum-ärgern.

Aber... hmm, Gutes gab’s auch, erinnert Caminchen in ihrer bedächtigen Art. Jedem Volksmenschen sollte preiswerter Wohnraum zugeteilt werden, nullacht-fuffzen zwar, alle fast gleich. Wohnsilo, Käfighaus spotteten wir. Andrerseits: Niemand war obdachlos und... das war fast geschafft, aber da... Sie bricht ab, gähnt. Entschuldigt, bin furchtbar müde.

Und dort hinein kaufte sich jeder, nicht wahr, eine fast gleiche Schrankwand, den Fernseher auch... oder...

Jajaja, erregt Božena sich. Identische Grünpflanzen hatten wir alle, pflegeleichte, sonst gingen sie ein bei unserm berufstät’gen Leben. Monstera, Gummibaum, Cyperngras. Jammert nicht!

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