Dagmar Dietl - Welten - das Erwachen
Здесь есть возможность читать онлайн «Dagmar Dietl - Welten - das Erwachen» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.
- Название:Welten - das Erwachen
- Автор:
- Жанр:
- Год:неизвестен
- ISBN:нет данных
- Рейтинг книги:4 / 5. Голосов: 1
-
Избранное:Добавить в избранное
- Отзывы:
-
Ваша оценка:
- 80
- 1
- 2
- 3
- 4
- 5
Welten - das Erwachen: краткое содержание, описание и аннотация
Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Welten - das Erwachen»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.
Welten - das Erwachen — читать онлайн ознакомительный отрывок
Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Welten - das Erwachen», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.
Интервал:
Закладка:
„Schau, was aus meinen beiden Söhnen geworden ist! Phil ist bei Audi unentbehrlich und über sein Gehalt kannst du dich nicht beschweren!“
Nein, kann ich tatsächlich nicht. Aber was nützt es uns,
wenn wir keine Zeit haben, in der wir das Geld miteinander ausgeben können und Phil permanent seine Gesundheit gefährdet? Diese Argumentation interessiert meine Schwiegermutter nicht, obwohl sie das sollte. Er ist schließlich ihr Sohn! Die Sorgen um Phil trage ich ganz alleine. Ich wüsste nicht, was ich mit meinem Leben anfangen sollte, wäre er nicht mehr da. Ich „schmeiße“ zwar unsere Familie, aber er gibt mir dafür den Halt und das Vertrauen.
„Und Thomas ist Richter am Oberlandesgericht in München.“
Das betont meine Schwiegermutter dann immer so, als wäre ich zu blöd, das Wort Oberlandesgericht zu verstehen, oder wüsste nicht, wie bedeutend die Landeshauptstadt Bayerns ist. Diese Sätze höre ich seit 18 Jahren, ab dem Zeitpunkt, an dem ich das erste Mal Phils Mutter getroffen habe.
„Ich bin Frau Wittmann, Therese Wittmann. Da wir uns nun häufiger sehen werden, darfst du mich Therese nennen!“
Diesen Satz habe ich, mit all den Betonungen und Pausen, immer noch im Ohr. Von oben herab, arrogant und selbstverliebt.
Ich bin damals noch in meiner Ausbildung zur Bank-kauffrau gewesen. Für alle coolen Ausbildungsplätze war mein Notendurchschnitt von 2,3 schlicht und ergreifend zu schlecht. Therese musterte mich von oben bis unten und fragte mich nach all meinen Vorlieben und Hobbys, Haushalts- und Kochkünsten aus. Wie ich Wäsche wasche, wie ich bügle, welche Gerichte ich zubereiten kann. Es hätte mir auffallen müssen, in welche Familie ich da einheirate. Aber ich war jung, verliebt und trug immer die Worte meines Vaters spazieren: „ Dein Mann muss erst noch gebacken werden.“ Mein Vater war der Ansicht, dass meine Ansprüche an meinen Zukünftigen viel zu hoch wären. Er kam aus der Nachkriegszeit, vertrat das damals typische Frauenrollenbild. Ich dagegen war ein Kind der BRAVO-Generation, mit ständig neuer Schwär-merei für ein Boy-Band-Mitglied. Die Träume für mein Leben setzten sich zusammen aus Karriere machen, aufregende Orte erleben, ein schickes Auto besitzen und emanzipiert durchs Leben schreiten. Dann traf ich im Leichtathletik-Verein auf Phil, den Mädchen-schwarm: groß, sportlich, schlank, muskulös. Phil war dort der Lokalmatador und das Ziel der Begierde aller nicht vergebenen Frauen unter 25, wahrscheinlich auch darüber. Alleine sein Name war für damalige Verhält-nisse ausgefallen. Kein Mensch sonst hieß Phil. Schließlich war das englisch und daher exotisch. Dieser Name war die Idee seines Vaters gewesen, der lange in England gelebt hatte. Er wollte seinem Kind mit diesem Namen etwas Besonderes mitgeben.
Phil war von sich selbst und seinen Erfolgen bei der Weiblichkeit eingenommen und ignorierte mich völlig. Es war aber auch nicht schwer, mich zu übersehen. Ich war klein und „zaundürr“, hatte daher keinerlei Attribute der Weiblichkeit zu bieten. Außerdem trug ich einen faden Haarschnitt, eine nichtssagende, fahlgraue Haarfarbe, und machte eine Ausbildung im langweiligsten Beruf, den man sich, meiner damaligen Meinung nach, vorstellen kann. Außerdem scheiterte ich meist schon an einem vernünftigen Bewerbungs-bild. Ich sah einfach langweilig aus. Hatte ich es einmal bis zu einem Vorstellungsgespräch geschafft, bekam ich meinen Mund nicht auf. Nein, selbstbewusst war ich noch nie und Sprüche meines Vaters, wie „Frauen gehören an den Herd“ förderten mein Selbst-bewusstsein auch nicht gerade.
Meine Mutter hingegen hatte immer für eine ordentliche Ausbildung plädiert. Sie war aber auch eine andere Generation, 21 Jahre jünger als mein Vater. Meine Mutter ist mir auch heute noch eine große Stütze. Als mein Vater 2002 an Lungenkrebs gestorben ist, war meine Mutter gerade einmal 45. Mein Vater hat mir durch seine guten Beziehungen als Vorstand einer Bank zu einem Praktikum in meiner jetzigen Arbeitsstelle verholfen, wo ich nach meiner Ausbildung auch geblieben bin.
Meine Mutter muss nicht arbeiten, da sie finanziell
gut abgesichert ist. Nach dem Tod ihres Mannes ist sie sehr selbstbewusst geworden, unternehmungslustig und sozial stark engagiert. Es kommt mir so vor, als ob sie sich noch einmal neu erfunden hat. „Noch ein Mann kommt mir nicht ins Haus“ ist ihre Devise. Meine Mutter ist liebevoll, hat Humor, kann Situationen sehr schnell richtig einschätzen, findet immer die passenden Worte und weiß, wann ich eine Umarmung bitter nötig habe. Sie ist mein großes Vorbild. Sie holt mich auch immer wieder aus meinem Trott und Frust. Wir gehen dann ins Café, zusammen einkaufen oder machen kurze Ausflüge. Ohne meine Mutter würde ich im Alltag ertrinken. Auch die Kinder lieben ihre Oma, weil sie immer ein offenes Ohr für sie hat.
Meine Mama sagt mir immer wieder, dass ich eines Tages meinen Weg finden werde, und macht mir damit Mut.
Oh Mama, danke für diese Worte. Du weißt gar nicht, wie gut sie mir tun . Realistisch betrachtet sieht es nicht ganz so rosig aus. Ich bin mittlerweile 35, die Jugendträume sind ausgeträumt, und ich kann außer dem Weg in die Waschküche und zum Supermarkt nichts erkennen, was die Bezeichnung mein Weg verdient hätte.
Als junges Mädchen war ich also weder schön noch sportlich oder besonders gut in der Schule, unterer Durchschnitt, nach meiner eigenen Beurteilung. Dass man sich, besonders als weiblicher Teenager, selbst aburteilt, gehört wohl mit zum Erwachsenwerden. Nur bei mir ist das miese Selbstbewusstsein erhalten geblieben.
Rückblickend wundere ich mich deshalb über mein erstes Zusammentreffen mit Phil. Das war auf der Kartbahn, auf der ein Sechs-Stunden-Rennen veranstaltet wurde, mit einer parallel stattfindenden großen Party. Da pro Gruppe immer eine Frau und zwei Männer fahren mussten und meine Freundin sich hartnäckig weigerte, saß ich ein paar Minuten später zum ersten Mal in einem Kart. Ich fuhr und anscheinend machte ich meine Sache gut, vor allem immer besser. Meine Teammitglieder feuerten mich an. Ich fand Gefallen am Kartfahren, fuhr über drei Stunden und verschaffte unserem Team einen riesigen Vorsprung. Wir wurden Zweiter.
Mein erster Pokal! Das erste Mal Respekt und Anerkennung von einer größeren Menge Menschen. Plötzlich nahmen mich die Jungs wahr, weil ich ja so cool gefahren war.
Phils Team wurde nur Dritter. Er sprach mich zum ersten Mal an, obwohl wir im gleichen Leichtathletik-Verein waren, gratulierte mir förmlich und fragte nach meinem Namen. Das war mein erster Schritt aus dem Schatten meines Vaters. Phil lud mich an diesem Abend auf eine Cola ein, fuhr mich nach Hause und ab da waren wir unzertrennlich.
„Ich wusste gar nicht, wie liebenswert und intelligent du bist!“, waren seine Worte am Abend meines Rennerfolgs. Was darauf hindeutete, dass er mich sehr wohl wahrgenommen hatte, ich aber nicht in sein „Beuteschema“ gepasst hatte. Aber: Was für ein Satz von so einem Typen! Ich war sofort hin und weg.
An diesem Abend kam es zum ersten Kuss.
Wie ein Tag das ganze Leben verändern konnte!
Ich färbte mir die Haare strahlend blond, begann mich zu schminken, achtete auf meine Kleiderwahl und wurde zu einem hübschen, jungen Mädchen.
Durch Erfolge in der Ausbildung entwickelte ich ein bisschen mehr Selbstbewusstsein und fühlte mich zum ersten Mal wertgeschätzt. Für seine Unterstützung bei dieser Entwicklung bin ich Phil unendlich dankbar. Aber mein Selbstbewusstsein war immer an Phil gekoppelt. War er nicht da, fiel ich immer wieder in meine alten Selbstzweifel zurück. Immer, wenn ich unsere Ehe überdenke, erinnere ich mich an dieses Erlebnis. Unser Alltag hat wohl unsere Zuneigung ermüden lassen, trotzdem schätze und liebe ich meinen Mann.
Читать дальшеИнтервал:
Закладка:
Похожие книги на «Welten - das Erwachen»
Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Welten - das Erwachen» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.
Обсуждение, отзывы о книге «Welten - das Erwachen» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.