Dagmar Dietl - Welten - das Erwachen
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Das ist bei den wenigsten meiner Kunden der Fall. Bei manchen habe ich das Gefühl, ich blicke ins abgrundtiefe Böse. Bei anderen, durchaus auch bei solchen, die gut betucht sind, sehe ich tiefste Traurigkeit. Trotzdem immer wieder die Fragen nach noch mehr Geld, Zinsen und Gewinn. Wieso gibt es nur so viele Menschen, mit deren Lebenseinstellung und Auffassung von Zufriedenheit ich nicht zurecht-komme? Ich bin selbst nicht zufrieden mit mir. Vielleicht ist es ja nur Frust über mein eigenes Leben und der Versuch, mit der Suche nach Fehlern bei anderen von meiner eigenen Armseligkeit abzulenken? Diese Frage stelle ich mir oft. Dann fühle ich mich noch mieser.
Sehr oft passiert es mir, dass mich die Gefühle meiner Mitmenschen erdrücken. Phil sagt dazu nur, ich solle sie doch nicht so an mich heranlassen. Wenn das so einfach wäre! Ich sehe in die Gesichter der Menschen vor meinem Schalter und es kommt mir vor, als würde ich bis auf den Boden ihrer Seelen sehen. Das ist nahezu unmöglich abzustellen, ganz besonders bei negativen Gefühlen. Ich habe den Eindruck, dass ich die Alltagslasten anderer Menschen förmlich anziehe.
Bei Frau Wagerle ist das anders. Ihr Gesicht strahlt, es spendet mir irgendwie Energie und Wärme, anstatt sie zu rauben. Vor einiger Zeit hat sie ihre Hand auf meine gelegt, ist mit ihrem freundlichen, faltigen Gesicht ganz nah an mein Ohr herangekommen und hat geflüstert: „Wissen’s, Frau Wittmann, Sie sind etwas ganz Beson-deres. Das wird Ihnen bald bewusst werden.“
Sie hat langsam gesprochen und immer wieder Pausen gemacht, geradezu, als würde sie etwas ganz Wichtiges sagen oder etwas heraufbeschwören wollen. Als sie ihre Hand auf meiner Hand ablegte, kribbelte es warm auf meinem Handrücken. Ihre Worte hatten für mich solch eine beruhigende Macht. Wertschätzung und Achtung sind nicht so häufig in meinem Beruf, ebenso wenig in meinem Privatleben. Daher wiederhole ich ihre Worte hin und wieder und stelle mir vor, wie schön es wäre, wenn Frau Wagerle Recht behalten würde.
Inzwischen ist es dunkel geworden. Leila und ich stehen immer noch vor Frau Wagerles Haus. Im Licht des Fensters taucht die zierliche, gebückte Gestalt der älteren Dame auf. Sie stützt sich auf die Fensterbank, winkt mir zu und sofort fühle ich mich nicht mehr so wertlos. Ich lächle und winke freudig zurück, wie ein kleines Kind, das eben Süßigkeiten geschenkt bekommen hat.
Das geschieht fast jeden Tag. Und immer, wenn wir vor
dem Haus stehen bleiben, schaut Frau Wagerle aus dem Fenster und winkt. Fast magisch sind diese winzigen Lichtblickmomente in meinem Leben.
In dem Moment fällt mir siedend heiß Sina ein. Ich rufe nach meinem Hund.
„Komm, Leila, wir schauen morgen wieder nach Frau Wagerle!“ Dabei weiß ich genau, dass Frau Wagerle wohl eher nach uns schaut.
Kapitel 2
Die Herbstferien der Kinder kommen mit großen Schritten auf uns zu und ich würde – wieder einmal – gerne verreisen Raus aus diesem Alltag und weg von den Verpflichtungen, die mich so belasten. Wieder einmal möchte ich suchen, was ich dann doch nicht finden kann, weil ich nicht weiß, wonach ich eigentlich suche. Also erwähne ich im abendlichen Kurzgespräch mit Phil die Urlaubsplanung, in der Hoffnung, dass er mir zumindest so lange zuhört, bis wir ein passendes Urlaubsziel gefunden haben. Vermutlich wird es wieder mir überlassen bleiben, wo wir hinfahren. Ich bin sehr wählerisch, habe oft Kritik an Urlaubsorten, den Unterkünften und an der Art der Anreise, deshalb überlässt Phil mir normalerweise die Auswahl. Aber seine Zustimmung möchte ich trotzdem gerne haben.
Pünktlich um acht schneit Phil zur Tür herein. Er hängt sein Jackett fein säuberlich im Flur auf den Butler und betritt die Küche. Ohne hinzusehen kann ich jedes Geräusch seinen vertrauten Bewegungen und Hand-griffen zuordnen, könnte die Sätze, die jetzt folgen werden, mit hundertprozentiger Sicherheit voraus-sagen.
„Hallo, Schatz!“
Und los geht’s! Ein kurzer Schmatz auf die Wange, väterlich, so als würde er seine Kinder begrüßen. Ein kurzes „Was gibt’s?“, nachdem er seinen Blick über den Herd schweifen ließ, auf der Suche nach dem übrig gebliebenen Mittagessen. Immerhin schätzt Phil meine Kochkünste. Natürlich ist noch etwas übrig, weil die Kinder „keinen Hunger “ haben und den lieber mit irgendeinem Fast Food stillen. Das ist cooler!
Etwas zu kochen, das allen schmeckt und bekommt, ist
in meiner Familie eine logistische Meisterleistung, kombiniert mit einer seherischen Gabe. Phil muss auf Cholesterin und Fett achten. Er ist nicht übergewichtig, aber der Stress in seiner Arbeit hat ihm in der Vergangenheit bereits ein Vorhofflimmern beschert. Er sollte sich mehr bewegen, aber das schafft er zeitlich nicht. Zumindest achtet er auf sein Essen, sein Abendbierchen lässt er sich aber nicht nehmen. Am Wochenende setzen wir uns ab und an aufs Fahrrad oder Phil begleitet mich bei einer Runde mit dem Hund. Für alles darüber hinaus ist er zu erschöpft. Er hat schon lange keine geregelten Arbeitszeiten mehr. Häufig arbeitet er mehr als 50 Stunden in der Woche und nimmt sich, wenn es nicht reicht, Arbeit mit nach Hause, um am Wochenende „mal drüber zu schauen “ . Das bedeutet, dass er sich stundenlang in seinem Büro verschanzt und nur zu den Mahlzeiten auftaucht.
Raphael hätte gern nur Fleisch auf seinem Teller und dann bitte Filet oder Rindersteak. Burger, Pizza, Pommes oder Chips isst er zur Not auch. Gemüse taugt seines Erachtens nur zur Dekoration. Von Cola und Spezi konnte ich ihn abbringen, wenigstens zu Hause – ich habe einfach keines mehr gekauft. Er hat Übergewicht, was ihm angeblich egal ist. Wie es in ihm drinnen aussieht, kann ich nur ahnen. Seine Aggressionen lassen aber darauf schließen, dass er überhaupt nicht mit sich zurechtkommt. Helfen lassen möchte er sich aber auch nicht. Und schon gar nicht von mir.
Sina dagegen ist eine militante Veganerin und würde am liebsten mit uns Fleischessern nicht einmal am gleichen Tisch sitzen. Zwinge ich sie dazu, führt dies unweigerlich zu einem flammenden, hochemotionalen Vortrag über Massentierhaltung und Tierquälerei, unterstützt durch die Vorführung grausamer Handyvideos. Sie hat sich von ihrem Taschengeld ein privates Pfannen- und Topfset für die Zubereitung ihrer Speisen gekauft, damit diese auf keinen Fall mit unseren „Sündenpfuhl-Lebensmitteln“ in Berührung kommen. Die Töpfe trägt sie nach dem Abwaschen in ihr Zimmer – zur Sicherheit. Dort lagern auch ihr Privatbesteck- und -geschirr sowie vegane Aufstriche. Sogar einen privaten Kühlschrank musste Phil ihr kaufen. Ein „Bitte, bitte, bitte! Daaaad!“ genügte, damit mein Mann mit ihr zum Elektrogroßhandel fuhr.
Sinas konsequenter Veganismus ist natürlich für Raphael das sprichwörtliche „gefundene Fressen“, wenn es darum geht, einen Streit mit der großen Schwester zu provozieren. Raphael reizt Sina bis aufs Messer, im wahrsten Sinne des Wortes. Er verwendet ihr Geschirr bevorzugt für seine Wurstbrote, die er dann vor ihren Augen dekorativ zerkleinert. Sinas darauffolgendes Geschrei ist seine Belohnung für die böse Tat. Ich kann Sina verstehen: Raphael ist einfach ein Meister der Provokation.
Na ja, und ich versuche seit der letzten Geburt mein Gewicht zu reduzieren.
Die Kombination der diversen Zubereitungsvarianten ist daher eine echte Herausforderung. Ich mache mir Gedanken über Kalorien, die Wünsche meiner Familie und achte penibel auf die Vorgaben von Sinas Topf- und Kochwahnsinn. Außerdem koche ich jeden Tag frisch, wenn ich von der Arbeit und dem anschließenden Einkaufen nach Hause komme. Meine beste Freundin Anne rät mir schon lange, ich solle mit „diesem Theater“ aufhören. Ich hoffe aber immer noch inständig, dass ich so meine Lieben alle wieder an einen Tisch bekomme oder wenigstens einmal am Wochenende zu einer gemeinsamen Mahlzeit. Ist es nicht meine Aufgabe als Hausfrau und Mutter zu kochen? Meine Schwiegermutter sieht das auf jeden Fall so. Sie erweckt ohnehin den Anschein, in allem perfekt zu sein, und teilt mir ihre Anschauung auch immer wieder gerne mit.
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