Natascha Neumann - Anders Sein

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Der Roman erzählt die Geschichte des vierzehnjährigen Matthis. Aufgewachsen Ende des 19. Jahrhunderts auf dem Hof seiner Eltern wünscht er sich nichts mehr, als seine Zukunft selbst zu gestalten. Anders als seine Brüder möchte er fort vom Hof. Der Zufall hilft ihm, als Lehrling in einer anderen Stadt zu leben, aber schon bald merkt er, dass auch dies nicht seine Bestimmung ist. Aber Matthis macht seinen Weg – mit einer ungewöhnlichen und neuartigen Lösung.

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»Matthis, du übst ja gar nicht deine Lieder für den Sonntag!«, rief er mit einem breiten Lächeln, »wie soll ich dich denn da an Ostern konfirmieren, wenn du nichts kannst?«

»Ach, Herr Pastor«, Matthis ging unbefangen auf den Scherz ein, Sieker staunte insgeheim über den freundschaftlichen Ton zwischen Pastor und Konfirmand, »ich habe so viel geübt, manche kann ich fast schon rückwärts singen!«

Sieker kam hinter der Werkbank hervor, wischte sich die Hände an den Arbeitshosen ab, die ihm ein bisschen zu lang waren – Karl hatte ihm welche geliehen, seine Kleidung war ja völlig zerrissen und schmutzig gewesen – und stellte sich förmlich vor.

»Guten Tag, Herr Pastor Keller, ich bin Jakob Sieker aus Enger. Sie haben vielleicht schon gehört …«, er begann, heftig zu husten. Sein Kopf lief rot an, er quälte sich. Er hustete, schnappte nach Luft, hustete, beugte sich dabei vor, dann machte er sich grade, hob die Arme, all das nutzte nicht, er hustete weiter. Keller hatte ihn beim Arm gefasst und nach draußen vor den staubigen Schuppen geführt. Er brachte Sieker zum Hauklotz und half ihm, sich hinzusetzen. Matthis war inzwischen losgerannt und in Sekundenschnelle mit einem Becher Tee zurückgekommen. Seine Stimme quiekste ein bisschen, als er dem Tischler den Becher reichte und erklärte: »Anna hat doch gesagt, Sie müssen den wenigstens fünf mal täglich trinken!« Sieker trank in winzigen Schlucken, schnappte dazwischen immer wieder nach Luft, aber in kleinen Schritten wurde es besser. Keller atmete auf, aber er hatte ja schon bei vielen auch todkranken Menschen gesessen und erkannte schnell, dass dies keine harmlose Erkältung war.

»Waren Sie schon bei Hannah?«, fragte er den Kranken besorgt. »Vielleicht hat die ja noch eine Idee gegen diesen Husten?«

Matthis schüttelte betrübt den Kopf und sah dem Pastor ins Gesicht. »Pastor Keller, Sie wissen ja ... «

»Das ist ’ne gute Idee, Pastor. Gleich morgen Nachmittag bringst du unseren Gast zu Tante Hannah, ja, Junge?« Karl stand da, beide Hände in den Taschen und wandte sich an Sieker: »Die Schwester meiner Frau hat Anna alles beigebracht und gilt als richtige Heilerin! Dass ich daran nicht gedacht habe!« Er stapfte weiter in Richtung Schweinestall, Matthis schüttelte ungläubig den Kopf und Keller schmunzelte in sich hinein. »Na, das ist ja mal wenigstens ein Anfang«, sagte er, verabschiedete sich und spazierte, ein Lied summend davon.

Das große Haus, in dem Matthis mit seinen Eltern und Geschwistern lebte, war ein altes Hallenhaus aus dem vergangenen Jahrhundert. Matthis Urgroßvater hatte es gebaut und den Hof gegründet. Auf der rechteckigen Grundfläche hatte es einst im hinteren Drittel des Hauses in der Mitte eine große offene Feuerstelle gegeben, an der gekocht wurde und um die man sich nach getaner Arbeit versammelte. Hinter und neben der Feuerstelle hatten Alkoven gestanden, in denen Bauer, Familie und Gesinde geschlafen hatten. In den beiden vorderen Dritteln waren früher, durch die große Deele getrennt, links und rechts die Stallungen für Pferde und Kühe. Heute gab es die Kochstelle längst nicht mehr, durch Einziehen von Wänden waren im hinteren Bereich des Gebäudes einige Zimmer und die Wohnküche entstanden. Vorn im Haus gab es lange schon keine Tiere mehr, wenn man von Hofhund einmal absah. Auf der einen Seite waren die alten Stallungen zu Lagerräumen umgebaut worden, auf der anderen Seite waren neben der üblichen Gesindekammer zwei große Zimmer dazugekommen. Im vorderen schliefen Peter und Anna, im hinteren Erich, die kleine Kammer auf der linken Seite war Matthis´ Reich, und auf der rechten war der Gast untergebracht. An normalen Tagen aß die Familie in der Wohnküche am ausladenden Küchentisch. Nur an Festtagen wurde auf der Deele getafelt, mit allen Knechten, Mägden und Verwandten von nah und fern. Neben dem großen Haus gab es mittlerweile ein vor langer Zeit gebautes ‚Altenteil‘, ein Häuschen mit drei Zimmern, in dem bis zum letzten Jahr der Großvater gewohnt hatte. An die Großmutter erinnerte Matthis sich nicht mehr. In dieses Häuschen würden seine Eltern einziehen, wenn Annas Kind auf der Welt und getauft sein würde, dann würden sie den Hof an Peter, ihren Ältesten, übergeben. So war es Sitte und Brauch. Beinah zur gleichen Zeit würde Matthis konfirmiert werden und die Schule beenden. Er wäre erwachsen in den Augen seiner Eltern und der Gemeinde, aber es war ihm klar, wenn er auf dem Hof bleiben würde, dann wäre er immer nur »der Junge« oder »der Kleine«. Niemals nähmen seine Eltern oder die Brüder ihn für voll, selbst im Dorf würde er immer der »kleine Ollerdissen« sein, sonst nichts. Matthis grübelte und überlegte seit Jahren, wie er dieser Falle entrinnen konnte, aber es war nur ein Traum – er sah keinen Weg. Weglaufen, wie sein großer Bruder Anton es getan hatte, war für ihn nicht die Lösung, denn er hatte keine Ahnung, wohin er sich wenden sollte. Anton, ja der hatte schon früh vom Meer geschwärmt, das er nie gesehen, von dem nur der Lehrer in der Schule berichtet hatte. Der hatte genau gewusst, was er wollte, wohin er wollte. Ob es ihm gut ging? Matthis schickte ein stummes Gebet für seinen Lieblingsbruder gen Himmel. Er, Matthis, wäre gern weiter in die Schule gegangen, er lernte gern und schnell, alles Neue fand er spannend und er liebte es, den Dingen auf den Grund zu gehen. Aber Vater würde das niemals erlauben. Erstens kostete das eine Menge Geld, zweitens brauchte er ihn auf dem Hof und drittens gehörte sich das nicht, weil ein Bauernsohn eben nur Bauer werden sollte. Die einzige halbwegs denkbare Ausweichlösung war, eine Lehre zu machen, das durften in den Augen seines Vaters sogar Bauernsöhne. Nur er selbst nicht, er wurde ja hier gebraucht. Wie fast jede Nacht lag er hier in seinem Kämmerchen, zermarterte sich das Hirn und versuchte, gleichzeitig zu schlafen – was nicht gelang. Zum Lesen drang längst nicht mehr genug Licht ins Zimmer. Unnütz eine Lampe benutzen war ihm nicht erlaubt. Er drehte sich auf die andere Seite und kuschelte sich in seine Bettdecke. Würde er Schlaf finden, wenn er versuchte, das Lied aus dem Konfirmandenunterricht im Kopf herzusagen? Er begann »Jesu, geh voran, auf der Lebensbahn …«, da hörte plötzlich ein lautes Poltern, dann einen leisen Schrei. Er war schon beim Poltern aus dem Bett gesprungen und zur Kammertür gelaufen, aber irgendetwas sagte ihm, dass es besser wäre, nicht nachzusehen. Vorsichtig öffnete er die Tür ganz, draußen auf der Deele war alles dunkel und scheinbar friedlich. Dann erkannte er die Stimme seines Vaters.

»Martha, das wollte ich nicht. Martha, ehrlich, es tut mir leid!« Seine Mutter antwortete etwas, aber Matthis konnte sie nicht verstehen. Die Deelentür öffnete sich und wurde zugeschlagen, er hatte kaum Zeit, sich hinter seiner Tür zu verstecken. Seine Mutter lief an ihm vorbei, jedenfalls meinte er, sie in der Dunkelheit erkannt zu haben. Dann wieder die Deelentür, der Vater.

»Martha, warte! Wo willst du denn hin? Entschuldige bitte, bitte mein Verhalten, bitte Martha!« Die Mutter war stehen geblieben, der Vater stand ihr im Dunkeln gegenüber. Matthis Augen hatte sich an die Dunkelheit gewöhnt, er sah, dass sie die Schultern hängen ließ und mit einer müden Bewegung die offenen, langen Haare aus dem Gesicht strich.

»Karl, lass mich einfach. Du willst, das alles bleibt, wie es immer war, aber so ist das Leben nicht. Alles ändert sich, immerzu. Selbst hier auf dem Land, denk nur an den Pastor!« Matthis sah, wie sein Vater einen Schritt auf die Mutter zuging, die reglos da stand. Nie hatte er einen von beiden so aufgelöst gesehen, schon gar nicht beide.

»Komm zurück in die Stube, wir reden nochmal.«

»Ach, Karl, ich bin so müde. Wir haben so oft darüber geredet. Der Junge ist nicht wie Peter oder Erich, sieh das doch ein.« Matthis hielt die Luft an. Sie stritten seinetwegen? Er zog sich tiefer in seine Kammer zurück und wünschte, er hätte die Tür nie geöffnet, die er nicht ohne Geräusche schließen konnte. Das alles erschien ihm zu peinlich, er sollte das nicht miterleben, das war ihm klar. Als er sich in Bett legte, hörte er seinen Vater seufzen: »Nein, Martha. Er ist wie Hannah – und du!« Er hörte die Tür ins Schloss fallen, dann wurde es still.

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