Natascha Neumann - Anders Sein
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»Hörst du mir eigentlich zu? Dein Sohn …«
»Hallo! Ist jemand da? Hallo!« Von der Deele her hörten sie jemanden rufen. Scheinbar bekamen sie Besuch, ungewöhnlich um diese Zeit. Martha lugte vorsichtig hinaus, erschrak und band in Windeseile ihre Schürze ab.
»Schnell, Vater, zieh dir ein Hemd an und wasch dich, es ist der Pastor!« Fahrig wusch sie sich die Hände in der Waschschüssel, strich sie ihr Kleid glatt, und stand Sekunden später auf der Deele dem Pastor gegenüber. Sie begrüßte ihn freundlich, aber ein wenig verlegen.
»Herr Pastor Keller, was bringt sie denn hierher, wir waren gar nicht, wir haben nicht …«
Sie streckte ihm beide Hände zum Gruß entgegen, versteckte sie aber schnell wieder hinter dem Rücken und lief rot an. Auf ihren Armen klebten deutliche Spuren des Teigs, den sie soeben geknetet hatte. Zum Glück trat jetzt auch Karl zu ihr und dem Geistlichen.
»Pastor! Komm, wir gehen in die gute Stube, und die Frau macht uns ’nen Kaffee. Und bring uns den Klaren dazu, hörst du?«, gab er an seiner Frau auf. Er hob seinen Arm, als wolle er ihn dem Pastor um die Schulter legen und wandte sich dem Wohnzimmer zu. Martha verschwand schnell wieder in der Küche. In der Stube hatte Karl dem Pastor inzwischen Platz angeboten und holte aus dem Schrank ein schmales Holzkistchen, das er öffnete und auf den Tisch stellte. »Schau, Pastor, nur das Beste! Kaffee ist auch gleich soweit, die Frau …«
»Nun bleib mal ruhig, Bauer. Ich möchte, dass deine Frau auch dabei ist, wenn ich euch sag, warum ich gekommen bin.« Er sprach Hochdeutsch, aber man hörte ihm seine rheinische Heimat an. Das hiesige Platt beherrschte er gar nicht.
Er saß dort auf dem selten benutzten Sofa, roch genüsslich an er dicken Zigarre, die er aus dem Holzkästchen genommen hatte, nahm ein Streichholz aus der Schachtel, die er einstecken hatte und zündete die Zigarre an. Er nahm sich Zeit dazu und konzentrierte sich scheinbar ganz auf die Zigarre. Der Pastor war jung, Anfang dreißig, hatte eine recht grobschlächtige, kräftige Figur und schon nur wenig Haare auf dem Kopf, diese aber waren dicht und dunkel. An den Falten in den Augen- und Mundwinkeln sah man, dass er häufig gelacht hatte in seinem Leben, auch die großen, rauen Hände passten nicht so recht in Karls Bild von einem Geistlichen. Der Pastor war er vor zwei Jahren hierher versetzt worden, als der alte Decimus mit bald achtzig Lenzen zu seinem Schöpfer gegangen war. Decimus, das war ein Pastor gewesen, so wie es sich gehört: alt, klein, feinsinnig, ein bisschen schwächlich und beinahe zart. Dieser hier hatte die Landbevölkerung gleich zu Anfang in Aufregung versetzt, weil er sich nicht wie ein Pastor verhielt. Er trug wochentags keinen schwarzen Anzug, eigentlich gar keinen Anzug, sondern oft billige Arbeitskleidung, wie Karl selbst. Als er im Herbst vor ein paar Jahren beim Presbyter Niehaus vorstellig wurde, war dieser dabei, Kartoffeln auszumachen. Eine nervtötende, anstrengende Arbeit, zumal der Boden nass und schwer gewesen war durch den beständig fallenden Regen. Pastor Keller hatte seinen Mantel ausgezogen und dann nach Kräften mitgeholfen. Erst nachdem die Erdäpfel aus der Erde und die Helfer in der Scheune waren, um sie zum Trocknen auszubreiten, hatte er sich Niehaus vorgestellt. Dieser war fast aus allen Wolken gefallen, die Geschichte hatte sich damals wie ein Lauffeuer verbreitet. Vielleicht war seine Kirche deswegen immer gut besucht. Erst war es nur die Neugier auf den Neuen, die Lust an der Sensation, nun kamen sie, weil er offene Worte fand in der Sprache, die hier ein jeder verstand. Karl hatte eine Schwäche für den Mann, aber ein Pastor war das nicht. So hatte ein Geistlicher nicht zu sein!
Martha hatte sich die Arme fast wund gescheuert, man sah es, als sie jetzt mit dem Kaffee und den Gläsern in die Stube kam und den Tisch deckte. Sie schickte sich an, den Raum zu verlassen, jedoch der Pastor wies auf den Sessel neben seinem und sagte: »Setzen Sie sich ein wenig zu uns, Frau Ollerdissen! Das geht auch Sie an.« Er lächelte freundlich und Martha nahm vorn auf dem Sessel Platz und schenkte den Kaffee ein. Karl schüttelte den Kopf. »Was ist los, Pastor?«, fragte er, »Hat der Junge was angestellt? Dann leg ich ihn über Knie!« Pastor Keller schmunzelte: »Na, lange kannst du das nicht mehr, Bauer, so’n großen Jungen, eines Tages wehrt der sich!« Er lachte herzlich. »Nein, ganz im Gegenteil«, meinte er dann, »Matthis ist ein guter Junge. Fleißig, ordentlich, soweit Jungs ordentlich sein können«, wieder schmunzelte er, »und vor allem ist er klug, wissbegierig und hat ein großes Herz! Was habt ihr vor, wenn er aus der Schule kommt?« Martha rückte, womöglich, etwas weiter nach vorn auf ihrem Sessel.
»Er möchte …«
»…das spielt keine Rolle, Mutter, darüber haben wir oft genug gesprochen! Er wird seine Brüder hier auf dem Hof unterstützen, Pastor. So ist es Brauch seit alters her.« Fast ein bisschen trotzig schaute er den Geistlichen an, der erst einmal in aller Ruhe seine Tasse zum Mund führte, um einen großen Schluck zu nehmen. »Oh, der ist gut! Schön kräftig, vielen Dank«, lobte er und wandte sich Martha zu, als hätte Karl gar nicht gesprochen. »Er möchte was? Was will Matthis?« Sie warf einen stummen Blick auf ihren Mann, jedoch der sagte nichts. Nur seine Augen wirkten dunkler, auf seiner Stirn sah man deutlich eine Ader hervortreten, seine Ohren waren rot geworden.
Er ist zornig, schloss sie. Er wird mich nicht schlagen, nicht hier und jetzt, weil der Pastor da ist.
»Er möchte irgend etwas anderes machen. Er liebt die Tiere, aber nur melken, misten, melken, das reicht ihm nicht. Und er liest so gern. Er ist nicht…«.
»Schluss, Martha! Matthis hilft seinen Brüdern, er wird Knecht hier auf dem Hof, und aus! Ich lasse nicht noch einen Sohn gehen!« Karl war aufgesprungen und schlug mit der Faust auf den Tisch. Eine der Tassen fiel dabei zu Boden und zerbrach, der warme Kaffee traf die Hose des Pastors, dieser fluchte und sprang ebenfalls auf. Martha war einen Moment lang starr vor Schreck, dann eilte sie hinaus, um ein Tuch und einen Besen zu holen. In ihrer Eile bemerkte sie nicht, dass Sieker ins Haus gekommen war. Sie rannte ihn fast um.
»Hoppla«, sagte er, »was ist denn los?« Da erst merkte sie, dass sie weinte.
»Nichts«, schluchzte sie, »Alles ist gut. Nur eine kaputte Tasse …« Sie wischte sich mit ihrer Schürze die Augen trocken, atmete tief durch und eilte weiter, in Richtung Küche.
Die Tür zur guten Stube stand einen Spalt offen, daher hörte Sieker jetzt die sonore Stimme des Pastors: »Du wirst ihn verlieren, wenn er hierbleiben muss. Nur wenn du ihn gehen lässt, wird er eines Tages zurückkommen. Martha hat doch auch mit Anton einen Sohn verloren und trotzdem will sie, dass Matthis seinen Weg geht. - Nein, sei ruhig, jetzt rede ich! Der Junge könnte weiter zur Schule gehen oder in eine Lehre. Ich würde euch helfen, mich darum kümmern, dass er was Ordentliches bekommt!«
Sieker sah Martha aus der Küche kommen und sprang zur Seite. Er hatte gelauscht, es war ihm peinlich, aber es brachte ihn auf eine Idee. Jetzt, wo Frieda bei ihm wohnte und seinen Haushalt führte, könnte er wieder einen Lehrling aufnehmen. Schnell begab er sich zurück in den Holzschuppen.
Pastor Keller hatte Karl eindringlich ins Gewissen geredet, seinen Kaffee getrunken und in aller Gemütsruhe seine Zigarre geraucht. Der Bauer hatte sich derweil beruhigt und am Ende sogar versprochen: »Ich werde mal mit dem Jungen reden, vielleicht kann ich ja noch einmal über alles nachdenken.« Keller war nicht sicher, was dieses Versprechen wert war, er kannte den sturen und altmodischen Menschenschlag zu Genüge. Jetzt wollte er sich auf den Heimweg machen, als er Stimmen aus dem Holzschuppen hörte. Matthis‘ helles Jungenlachen, eine dunkle Stimme, die ebenso fröhlich klang, nur ab und zu unterbrochen von einem ungesund klingenden Husten. »Ah, der Gast und Patient, den würde ich gern kennenlernen«, mutmaßte er bei und klopfte an die offene Tür.
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