Natascha Neumann - Anders Sein

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Der Roman erzählt die Geschichte des vierzehnjährigen Matthis. Aufgewachsen Ende des 19. Jahrhunderts auf dem Hof seiner Eltern wünscht er sich nichts mehr, als seine Zukunft selbst zu gestalten. Anders als seine Brüder möchte er fort vom Hof. Der Zufall hilft ihm, als Lehrling in einer anderen Stadt zu leben, aber schon bald merkt er, dass auch dies nicht seine Bestimmung ist. Aber Matthis macht seinen Weg – mit einer ungewöhnlichen und neuartigen Lösung.

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»Was gibst du dich mit so einem ab? Bist selber ein Idiot!«, das war noch das freundlichste, was er zu hören bekommen hatte. Aber er hatte immer zu Paul gehalten, seine Hand genommen, wenn der Junge sich vor den Kindern fürchtete, und hatte ihnen nach gerufen: »Haut ab, geht, und fragt den Pastor. Paul ist etwas ganz Besonderes!«

Aber Paul vor den Nachbarskindern verteidigen, war nur das eine. Selbst sein Vater und die älteren Brüder sprachen voller Abscheu und Hass von ihrem Neffen und Vetter, schimpften über Tante Hannah und zogen ihn, Matthis, auf.

In dem kleinen Kotten saß Paul am Küchentisch und trank die Zuckermilch, die Matthis hatte stehen lassen. Er grinste zufrieden und unbekümmert vor sich hin, den Ärger hatte er längst vergessen. »Matthis bleibt heute bis abends, dann geht er heim, kommt aber immer wieder!«, erklärte er seiner Mutter gerade. Hannah nickte und ergänzte:»Ja, Matthis ist dein Freund und Vetter, und er wird dich nicht im Stich lassen.«

»Die bösen Jungs …«

»Matthis passt auf dich auf und Mama passt auf, Anna passt auf. Der Pastor …«

»…und alle!« Paul klatschte in die dicken Hände, lachte und forderte Matthis auf: »Komm, erzählen!«

»Ja, erzähl mir von Anna. Wann kommt das Baby? Du musst mich holen, wenn es kommt, ja?«

Auf dem Heimweg ließ Matthis sich jede Menge Zeit, er rannte nicht, er schlenderte. Er nutzte den Fahrweg, statt über die Wiesen zu laufen und zottelte, tief in Gedanken versunken, am Rand der breiten Fahrspur. Nur ab und zu hob er den Kopf, wenn ein Vogel vor ihm aufflog oder ein Feldhase über den Acker sprang. Alles war noch leer, nur die Obstbäume und Hecken zwischen den einzelnen Parzellen wurden langsam grün.

Er hatte seiner Tante alles erzählt, von Sieker, wie er ihn gefunden hatte und Anna bei seiner Pflege geholfen hatte, und dass ihm das Freude bereitet hatte. »Ich helfe gern im Stall und auf dem Feld, ehrlich, Tante, ich bin nicht faul« – sie hatte den Kopf geschüttelt, nachdem er sie fragend angesehen hatte – »aber dabei zu sein, wie ein Mensch gesund wird, ihm dabei zu helfen, zu unterstützen …«, ihm hatten die Worte gefehlt, er redete selten viel. Die Tante hatte in seine glänzenden Augen gesehen und verstanden. Sie kannte dieses Glücksgefühl ja selbst. Sie hatte ihm – und unzähligen anderen Kindern – in die Welt geholfen, hatte den Alten Kräutertees gegen ihre Schmerzen gebracht und sich um die kleinen Verletzungen ihrer Nachbarn gekümmert. Allerdings nur bis … ja, bis sie Paul bekam. Niemand beanspruchte eine Hebamme, die ein Wechselbalg geboren hatte, niemand nahm Arzneitee von einer, die ein Monstrum großzog. Sie erschrak und wurde rot, als sie merkte, dass sie all dies laut ausgesprochen hatte. »Anna sagt, sie will, dass ich komme. Aber ob Peter und dein Vater das erlauben werden? Ich müsste ja Paul mitbringen, du weißt ja, dass man ihn nicht allein lassen kann!«

Matthis war in höchstem Maße erschüttert. »Tante Hannah, es tut mir so Leid. Ich wollte nicht….«

Nie zuvor hatte sie so mit ihm geredet, von sich.

Sie hatte ihn abgelenkt, ohne auf seine tröstenden Worte einzugehen. »Sieh mal, Paul!«, hatte sie gerufen, und gelacht, weil der große, schwere Junge wie ein Kätzchen zusammengerollt vor dem Küchenherd eingeschlafen war. Dann hatte sie gesagt: »Das ist die Antwort auf deine Frage. Aber jetzt wird es Zeit, dass du nach Hause kommst, du weißt, der Vater wird sonst wütend! Ich komme in den nächsten Tagen vorbei, ich helfe deiner Mutter bei den Vorbereitungen. Nun lauf!« Sie hatte ihm quasi die Jacke angezogen und zur Tür hinausgeschoben, ehe er bemerkt hatte, wie ihm geschah.

Der Fahrweg bog hier nach rechts ab und führte direkt ins Dorf, Matthis aber wendete sich nach links in den schmalen Pfad zwischen den Feldern. Man gelangte geradeso auf dem breiten Weg zum Hof, – die Fuhrwerke und Heuwagen, und natürlich die Sonntagskutsche benötigte einen befestigten Weg - aber der Fußweg war kürzer. Noch zehn Minuten, vielleicht fünfzehn, und er wäre zu Hause. Er verlangsamte sein Tempo, betrachtete eingehend den Löwenzahn auf dem Weg. Wieso erkannte er das Besondere, das Gute in Paul, und die meisten anderen, allen voran sein Vater, sahen nur mit Abscheu und Ekel auf seinen Vetter?

6.

»Schau, wenn du den Hobel so hältst, hast du es wesentlich leichter!« Sieker zeigte Matthis den entsprechenden Handgriff und beobachtete dann, wie dieser vorsichtig und gewissenhaft an dem Brett entlang fuhr. »Ja, genau, und jetzt hier an diesem Teil. Da ist es etwas schwieriger!«

Seit er vor etwa zwei Wochen zum ersten Mal am Familientisch gesessen hatte, hatte sich sein Zustand stetig verbessert. Er lernte mit Matthis an der Seite das Gehen neu, schulte seine Muskeln, die durch die Zeit im Liegen gelitten hatten und half in Haus und Stall mit. Anna riet ihm, da sein Husten hartnäckig anhielt, l viele Pausen einzulegen. Den Weg nach Hause könne er erst in ein paar Wochen antreten, wenn seine Lunge frei und er insgesamt kräftiger sei. Vor einigen Tagen hatte er einen Brief an seine Familie geschickt, damit diese endlich wusste, wo er war und was passiert war. Er hatte er an jenem Abend seinen Gastgebern erzählt, dass er auf dem Heimweg von einem Besuch von, als drei Männer scheinbar grundlos angegriffen und verprügelt worden war. »Sicher, ich hatte etwas Reisegeld dabei und Proviant, eine kleine Tasche mit Werkzeugen – aber das alles war es kaum wert, mich zu berauben«, hatte er erklärt, dann aber auf weitere Fragen zu diesem Überfall nicht antworten können. »Ich bin Tischler und Zimmermann, ich arbeite mit Holz, manchmal auch bei Leuten zu Hause. Mein Sohn wird ja gut versorgt, auch wenn seine Mutter tot ist. Ich habe zwei Schwestern, die sich um ihn kümmern.« Er schüttelte den Kopf, wandte sich seinem Essen zu und sagte leise: »Ich weiß einfach nichts mehr.«

Heute hatte er sich wieder einmal mit Matthis in den Holzschuppen begeben. Die beiden arbeiteten an einem Regal für die Küche. Mutter hatte schon lange gesagt, dass sie zusätzlichen Platz brauche, und nun half Matthis Sieker dabei, das Alte zu erweitern. »Ich würde gern mehr über Holz und über das Tischlern lernen«, hatte Matthis dem Genesenden erklärt, und der wiederum war froh, dass er sein Wissen weitergeben durfte. Der Junge war willig und begabt, darüber hinaus freundlich und höflich. Warum nicht, so lange er hier war?

»Ist der Junge schon wieder mit Sieker zusammen? Ich will das nicht!« Der Bauer lief in der Küche auf und ab, stampfte mit dem Fuß auf und schimpfte. »Du verwöhnst den Jungen viel zu sehr. Er kommt bald aus der Schule, er ist kein Säugling mehr. Aber nein, der Junge muss ja mindestens zweimal im Monat seinem vertrottelten Vetter den Arsch abwischen gehen und dann die Pflege von Sieker, ja ich weiß, Anna ist schwanger, aber das hätte sie doch wohl allein geschafft! Und nun rennt der Junge - dein Sohn! - dem hinterher wie ein Hündchen und springt, wenn der ruft. Und ich, sein Vater, muss sehen, wer mir bei der Arbeit hilft! Warte es ab, der setzt ihm irgendwelche Flausen in den Kopf! Dabei hat er davon wirklich schon genug!«

Martha schwieg. So ein Wutanfall ging wieder vorüber, nie so schnell, wie er gekommen war, meist völlig aus dem nichts, aber er verging. Früher hatte sie dagegengehalten, versucht, sich und ihren Standpunkt zu verteidigen, jedoch wenn Karl so schimpfte, war er Worten nicht mehr zugänglich. Sie holte das Mehl aus dem Schrank, bestäubte die Arbeitsfläche vor sich und nahm stumm den Brotteig in Angriff. Karl stapfte weiterhin in der Küche hin und her. Manchmal musste sie heimlich in sich hinein lächeln, denn er wirkte dann oft wie ein Kind, das seinen Willen nicht bekommt, und diese Reaktion kannte sie. Anton, ihr dritter Sohn, hatte sich, wenn sein Zorn zu groß wurde, sogar hingeworfen und mit den Fäusten den Boden bearbeitet … Da war er vier oder fünf gewesen. Was er jetzt wohl macht? »Lieber Gott, gib, dass es ihm gut geht und an nichts fehlt«, betete sie im Stillen, wie mehrmals am Tag, seit er damals seinen Sachen gepackt und verschwunden war. Sie hatte ihn nicht wiedergesehen, fünf Jahre war das jetzt her.

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