Natascha Neumann - Anders Sein

Здесь есть возможность читать онлайн «Natascha Neumann - Anders Sein» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Anders Sein: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Anders Sein»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Der Roman erzählt die Geschichte des vierzehnjährigen Matthis. Aufgewachsen Ende des 19. Jahrhunderts auf dem Hof seiner Eltern wünscht er sich nichts mehr, als seine Zukunft selbst zu gestalten. Anders als seine Brüder möchte er fort vom Hof. Der Zufall hilft ihm, als Lehrling in einer anderen Stadt zu leben, aber schon bald merkt er, dass auch dies nicht seine Bestimmung ist. Aber Matthis macht seinen Weg – mit einer ungewöhnlichen und neuartigen Lösung.

Anders Sein — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Anders Sein», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

»Hoppla!«, rief der in seiner unnachahmlichen Art und drückte sie liebevoll an sich. Jetzt war es um die Fassung der Frau vollends geschehen. Sie riss sich los, raffte die Röcke und rannte, so schnell es ging. Matthis und Paul lachten aus vollem Hals, Sieker und Hannah brachen in schallendes Gelächter aus.

Als der Tag zu Ende ging, wurde Sieker klar, dass der liebe Gott es gut mit ihm meinte. Ja, Joni hatte einen Anfall gehabt, ja, er, Jakob Sieker war überfallen worden, aber er hatte wunderbare Menschen kennengelernt. Der junge Matthis war so eifrig, so hilfsbereit, ganz anders als sein Ziehsohn Hannes, den er vor Jahren aufgenommen hatte. Hannes war oft mürrisch und seine Aufgaben in Haus und Werkstatt erledigte er lustlos. Statt dankbar zu sein, betonte er immer wieder, dass er fortgehen würde, sobald wie möglich. Während seiner Lehrzeit, die heute schon fünf Jahre zurücklag, hatte Hannes sich wenig Mühe gegeben. Dieser Junge hier, der würde sein letztes Hemd geben für eine Lehre bei ihm.

Außerdem war da diese Frau. So winzig war sie, und doch erschien sie vor seinem geistigen Auge riesengroß und drängte alles andere aus seinen Gedanken. Wie fachmännisch sie ihn untersucht hatte, wie leicht ihre Berührungen waren. Ihr Lachen schien ihm das Schönste zu sein, das er je gesehen hatte. Gut, sie hatten einen Idioten als Sohn, aber der war ja allerliebst, wie ein arg tapsiger, unbeholfener Bär. An ihm erkannte Sieker, dass diese Hannah zu echter Hingabe fähig war.

Er seufzte, nahm sich vor, sie bald wieder zu besuchen, drehte sich um und schlief ein.

10.

Drei Wochen später ergab sich für Jakob Sieker die Gelegenheit, mit einem fahrenden Händler zurück in seine Heimatstadt zu fahren. Es war reiner Zufall, dass dieser so früh im Jahr hier unterwegs war, und er würde im Übrigen mindestens zwei Tage brauchen, aber Sieker brauchte nicht laufen und konnte sich so weiter schonen. Er hätte außerdem Gesellschaft, falls es er kränkeln würde oder Hilfe benötigte. Der gutmütige Händler kam schon seit Jahren auf den Hof, sodass er bekannt war, und es freute ihn, behilflich zu sein. So wurde ausgemacht, am nächsten Tag die Reise anzutreten.

Matthis war enttäuscht und traurig. Sieker hatte Abwechslung in sein Leben gebracht, erst dadurch, dass er bei der Pflege helfen durfte, dann durch das gemeinsame Tischlern und nicht zuletzt hatten sie sich befreundet. Der Tag bei Tante Hannah hatte ihm Freude bereitet, die Begegnung mit der alten Klara, die Sieker so souverän gemeistert und Paul so grandios aufgelöst hatte – das alles war lustig gewesen. Matthis hatte sich wohlgefühlt mit ihm, und umgekehrt, so schien es, war das auch so. Mittlerweile war diese Zeit vorbei, Matthis würde wieder seinen langweiligen, ungeliebten Alltag leben. Vier weitere Wochen Schule, dann die feierliche Entlassung, am Sonntag darauf die Konfirmation und danach? Arbeit, Schweine, Dreck. Keine Stunden mehr beim Pastor, der ihn wenigstens verstand und immer aufregende Begebenheiten zu erzählen wusste, keine sonnigen Nachmittage mehr am Schmiedebach mit Walter. Die anderen Jungs hätten dann keine Zeit mehr, schon im letzten Schuljahr war das faule Herumlungern kaum möglich gewesen, sie alle wurden häufiger auf ihren Höfen in die Arbeit einbezogen.

»So war es immer, darum dreht sich alles!«, sagte der Vater gern, und grundlegend gab der Junge ihm recht. Hier auf dem Hof, war alles, wie es sein muss: es wurde gepflanzt, geerntet und bevorratet, es wurden Kälber und Ferkel geboren, großgezogen und zu Fleisch verarbeitet, es wurden Kinder geboren, die groß wurden und das Land bebauten.

Am Firstbalken des Hofes stand es ja zu lesen, das waren die ersten Worte, die er lesen konnte: » Müh‘ und Arbeit sind umsunst, so du nicht hast auch Gottes Gunst - Karl Meyer zu Ollerdissen, Anno Domini 1598.«

Eine wahrhaft uralte Tradition, die hier in gepflegt wurde, seit der Großvater seines Großvaters es gebaut hatte. Matthis war das alles bewusst und das Seltsame war, er liebte es. Dieses Verwurzeltsein, diese Zugehörigkeit zu etwas Altem, Beständigem, das gab ihm Sicherheit, seit er denken konnte. Der Hof, das Haus, die uralten Ulmen rundherum, die Kirche aus grauer Vorzeit, die Nachbarn, die er schon ein Leben lang kannte. Die Väter seiner Schulkameraden waren mit seinem Vater zur Schule gegangen. Nur eben Walter nicht, sein bester Freund. Der Lehrer war ‚neu’ im Dorf, wohnte erst seit zwölf Jahren hier, für die Alteingesessenen fast ein Fremder. Matthis und Walter waren von Schulbeginn an Freunde, denn in Walter hatte er jemanden, der eine andere Welt jenseits des Dorfes kannte und davon erzählen konnte. Die vielen Bücher, die Briefe des Missionars, das alles war so reizvoll. Matthis liebte eben das Fremde genauso, das Andere. Aber mit diesen Träumen war jetzt endgültig Schluss. Die Episode mit Sieker war so etwas wie ein Abschied aus der Welt ‚da draußen‘, er musste seine Träume begraben. Er wollte nicht Knecht sein, nicht auf dem Hof arbeiten – aber was er stattdessen wünschte, das wusste er nicht. »Ich bin jetzt so gut wie erwachsen, also muss ich endlich der Tradition folgen!«, dachte er etwas hochfliegend.

»Eine so günstige Gelegenheit, danke, dass Sie mir das ermöglicht haben. Überhaupt: Danke für alles, das kann ich nie wieder gut machen!« Sieker stand in der guten Stube vor Karl und Martha. Karl winkte ab.

»Das war selbstverständlich. Wir freuen uns, dass es Ihnen wieder so gut geht.«

»Ja, dafür würde ich mich gern auch bei Ihrer Schwiegertochter und bei Matthis bedanken, aber vorher wollte ich noch etwas mit Ihnen besprechen, wenn Sie Zeit haben?«

Es war längst dunkel, die Tiere versorgt, das Abendbrot gegessen. Übermorgen in aller Frühe würde Sieker aufbrechen.

»Setzen Sie sich! Natürlich haben wir Zeit für Sie!« Karl stand auf, zog seinem Gast den Sessel ans Feuer, holte ein Kästchen aus dem Schrank hervor, stellte es dann wieder fort und nahm ein anderes, ähnlich Aussehendes in die Hand. Er öffnete es und hielt es Sieker hin.

»Hier, die sind selbst gerollt – also beinah selbst«, er grinste, »ich habe einen Vetter in Bünde, der dort Zigarren herstellt. Die sind wirklich gut!« Sieker bedankte sich höflich, während Karl sich wieder ihm gegenüber auf das Sofa setzte.

»Nun aber, was können wir für Sie tun?«, fragte er dabei und schaute seinen Gast erwartungsvoll an. Der zögerte ein bisschen mit der Antwort, er vermochte nicht so recht voraussehen, wie der Bauer reagieren würde, aber es war sein vorletzter Abend hier.

»Sie wissen, dass ich Tischler bin und eine kleine Tischlerei mit zwei Gesellen habe? Wir stellen dort vor allem Möbel, aber auch Böden her. Darum war ich ja hier, wegen des Holzes.«

»Ja, das haben Sie erzählt. Johannpeter ist zuverlässig und macht vernünftige Arbeit zu guten Preisen, da können Sie sicher sein. Sie waren sich doch schon einig mit ihm?«

»Sicher, alles in Ordnung. In den Wochen bei Ihnen ist mir aufgefallen, wie anstellig und geschickt Ihr Matthis ist«, Martha setzte sich auf, hielt die Luft an und schaute den Tischler gespannt an.

»Er kommt ja bald aus der Schule. Bestimmt können Sie ihn hier gut gebrauchen, aber -«, er kam ins Stocken. Es lag nicht in seiner Absicht, seine Gastgeber zu verärgern, doch diese Idee, die er vor einigen Tagen hatte, ließ ihn nicht los.

»Ich habe schon längere Zeit keinen Lehrling mehr ausgebildet, aber Matthis ist aufgeweckt und klug. Ich würde ihn gern als Lehrling haben!«

Martha legte spontan ihre Hand beschwichtigend auf Karls Arm. Dieser saß völlig verblüfft mit offenem Mund neben ihr. Sie schaute ihn an, sagte selber aber nichts.

»Wie stellen Sie sich das vor? Wollen Sie uns den Jungen wegnehmen? Wir bekämen ihn ja gar nicht mehr zu Gesicht?« Karl war aufgesprungen und lief aufgeregt in der Stube hin und her. Sieker erhob sich ebenfalls, legte seinem Gastgeber die Hand auf die Schulter, schaute ihm ins Gesicht: »Wir reden doch erst einmal nur!« Er blieb äußerlich gelassen und hoffte, Ollerdissen würde sich dadurch gleichermaßen beruhigen.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Anders Sein»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Anders Sein» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Anders Sein»

Обсуждение, отзывы о книге «Anders Sein» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x