Natascha Neumann - Anders Sein

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Der Roman erzählt die Geschichte des vierzehnjährigen Matthis. Aufgewachsen Ende des 19. Jahrhunderts auf dem Hof seiner Eltern wünscht er sich nichts mehr, als seine Zukunft selbst zu gestalten. Anders als seine Brüder möchte er fort vom Hof. Der Zufall hilft ihm, als Lehrling in einer anderen Stadt zu leben, aber schon bald merkt er, dass auch dies nicht seine Bestimmung ist. Aber Matthis macht seinen Weg – mit einer ungewöhnlichen und neuartigen Lösung.

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Nach und nach hatten die Nachbarn vergessen, dass Pauli anders und fremd war, doch Hannah vergaß nie. Selbst als sie wieder als Hebamme angefragt wurde, lehnte sie ab und sagte nur, sie habe so viel mit den Ziegen zu tun, da ginge es eben nicht. Aber sie lehrte Anna alles, was sie wusste und freute sich, dass dieses anständige Mädchen die neue Hausfrau auf dem Meyerhof werden würde. Sie selbst träumte weiter von einem neuen Anfang, irgendwo, wo sie niemand kannte.

9.

Matthis und Sieker wanderten ausgesprochen gemächlich über flache lehmige Feldwege. Auf den Äckern zeigte sich das erste Grün, alles glänzte vom Regen des vergangenen Tages. Matthis hatte den längeren, aber weniger beschwerlichen Weg über die Felder gewählt, damit Sieker nicht außer Atem kam, trotzdem hustete dieser seit geraumer Zeit immer stärker. Mittlerweile führte der Weg ein bisschen bergauf, Matthis bemühte sich, langsam zu trotten, und plauderte wahllos über dies und das.

»Schauen Sie, auf der linken Seite dort drüben ist der Hof von Ohmannsiek! Die halten Rinder, sehen sie, die Rotbunten da auf der Wiese? Das ist aber nur ein kleiner Teil, die haben noch viel mehr!« Matthis hielt an und wies mit dem Arm in die Richtung, sodass Sieker aufholen und gleichermaßen ein Weilchen stehen bleiben durfte. »Dort, wo die Schonung ist, fängt S. an. Wir sind gleich da, das dauert keine zehn Minuten mehr!« Der Junge betrachtete seinen Begleiter mit gerunzelter Stirn, sah, dass dieser außergewöhnlich schwitzte und ein tiefrotes Gesicht hatte. Nein, dieser Ausflug war eindeutig keine kluge Idee und zu früh gewesen, aber Sieker hatte darauf bestanden. »Ich muss ja irgendwann bald nach Hause zurück, meine Familie erwartet mich. Außerdem muss ich Geld verdienen, ich war viel zu lange weg! Wenn also deine Tante mir helfen kann, dann besuchen wir sie, und ich sehe dann auch gleich, wie es geht!«, hatte er am Abend zuvor gesagt, nachdem Matthis und Anna Bedenken geäußert hatten. Was hätte er, Matthis, darauf schon antworten können? Matthis nahm einen Rucksack von Rücken und entkorkte die Wasserflasche.

»Hier, können Sie leertrinken, bei Tante Hannah gibt es bestimmt guten Tee!« Sieker schüttelte den Kopf, doch Matthis zeigte auf einen Baumstumpf, der in unmittelbarer Nähe am Rand des Weges stand.

»Setzen Sie sich einen Moment und trinken Sie.« Sieker folgte dem gutgemeinten Vorschlag endlich, ließ sich nieder und nahm einen kleinen Schluck, setzte aber die Flasche gleich wieder ab.

»Deine Tante, was ist eigentlich mit der? Lebt sie allein?«

»Nein, sie lebt mit Paul, das ist ihr Sohn. Onkel Paul, also ihr Mann, ist von einem Hengst totgeschlagen worden, als Paul und ich noch ganz klein waren. Er war Schmied, ein riesengroßer Mann und so breite Schultern«, er zeigte die Breite mit den Händen. »Habe ich eigentlich schon von Paul erzählt?« Sieker schüttelte stumm den Kopf.

»Paul ist jünger als ich und äh, ungewöhnlich. Aber er ist sehr lieb und nett. Tante Hannah auch.«

»Was heißt ungewöhnlich?«, hakte Sieker nach. Scheinbar erfrischte ihn die Pause. Er atmete jetzt wieder gleichmäßiger, hustete nicht mehr ständig, den zehnminütigen Weg zum Kotten würde er vermutlich schaffen. Matthis fragte sich lieber nicht, wie er ihn heute Abend zurückschaffen würde. Er legte einen Finger an den Mund, holte tief Luft, schüttelte dann den Kopf und sprudelte los: »Der Pastor sagt, das heißt mon-go-lo-id. Paul braucht viel mehr Zeit, etwas zu lernen, und er -« Matthis zuckte mit den Schultern »Ich weiß nicht. Er ist so, wie ein wirklich kleiner Junge. Und er hat alle Menschen gern!« Sieker schaute ernst und blickte Matthis aufmerksam an.

»Warum erzählst du mir das erst jetzt? Ich meine, warum hast du, hat auch sonst niemand mir schon vorher von Paul erzählt?«

Wieder zuckte der Junge mit den Schultern, schaute verlegen zu Boden und murmelte: »Wir sprechen nicht über Paul. Vater nicht und wir Kinder auch nicht. Die Leute sagen …«.

»Die Leute?« Sieker war aufgestanden und hatte seinen Stock, den er als Wanderstock benutzte, wieder aufgenommen. »Was sagen die Leute?« Er betonte die letzten beiden Worte so, als wäre es ein Schimpfwort. Paul lief langsam hinter ihm her.

»Dass er ein Idiot ist, ein Wechselbalg, ein Monstrum. Aber das stimmt nicht! Der Pastor hat streng verboten, so über Paul zu reden, und keiner tut es, wenn er es hören könnte, oder wenn von uns einer dabei ist, aber die Kinder in der Schule, also nicht alle, aber manche …« Matthis brach ab, weil Sieker ihm die Hand auf die Schulter gelegt hatte, und sah den Mann an.

»Du magst deinen Vetter, nicht?«

»Ja, ich mag ihn«, bekam er fast trotzig zur Antwort.

»Die Leute!-«, wieder klang es, als spucke Sieker diese Worte aus, »die Leute haben keine Ahnung. Alles, was nicht nach Regel und Maß geht, das verabscheuen sie, weil sie es fürchten. Ihr habt es mir nicht erzählt, weil ihr Angst hattet, ich würde ihn auch verabscheuen, oder?«

»Vater war der Meinung, sie würden sich vielleicht von Tante Hannah nicht helfen lassen, weil sie ein, äh, weil sie eben ein Kind wie Paul hat.«

»Aber er hat mich doch hierher geschickt?«

»Nein, eigentlich war das meine Mutter. Hannah ist ihre Schwester.«

»Weißt du, was das beste ist gegen das Gerede der Leute?«

Matthis zuckte mit den Schultern. Sah aber Sieker erwartungsvoll an.

»Geh auf sie zu und sprich sie an, auf das, was sie da sagen. Frag nach. Da sie meistens Unsinn erzählen oder nur irgend etwas weitertratschen, wissen sie darauf keine Antwort und manchmal nehmen sie sich dann mehr in Acht.«

Matthis war nicht sicher, ob er das verstanden hatte, aber er kam nicht dazu, nachzufragen.

Sie hatten jetzt beinah den Ortsrand erreicht. Rechts in einer kleinen Mulde weideten ein paar Ziegen, eine Frau saß etwas erhöht am Rand der Senkung. Ein ziemlich großer, ungelenker Junge kam von hinten auf sie zu, rief »ich hab dich!«, und stieß sie an, sodass sie ins Gras fiel. Noch im Fallen umarmte sie das ungestüme Kind und beide rollten unter lautem Lachen den sanften Hügel hinab in die Mulde, mitten zwischen die Ziegen. Diese ließen sich dadurch aber nicht bei ihrer Mahlzeit stören, die Frau sprang auf, der Junge, ein bisschen tollpatschig, auch, sie lief mit erhobenen Armen auf ihn zu: »Hab dich!«

Matthis grinste breit, er machte eine komisch gemeinte kleine Verbeugung und wies mit der geöffneten Hand auf die beiden Ziegenhirten.

»Herr Sieker, darf ich Ihnen meine Tante Hannah Ahrendt und Paul, ihren Sohn, vorstellen?«

Hannah trug die übliche Kleidung der Frauen auf dem Land, ein knöchellanges dunkelblaues Kleid, darüber eine längsgestreifte Schürze, die Haare unter einem im Nacken gebundenen Kopftuch. Sie schien alles andere um sich herum vergessen zu haben, nur das Kind und ihr Spiel. Aus ihrem Tuch hatten sich ein paar rotbraune Haare gelöst, sie strich sie in einer kurzen Bewegung hinter die Ohren. Sie reichte ihrem Sohn eben bis ans Kinn, war rundlich, aber an den richtigen Stellen. Jetzt hatte der große Junge die beiden Besucher entdeckt, rief laut: »This!«, und rannte, so schnell er in seiner Tollpatschigkeit konnte, auf seinen Vetter zu. Dabei breitete er die Arme aus und lachte von einem Ohr zum Anderen. Matthis ging ihm entgegen und nahm ihn wie selbstverständlich in die Arme.

»Pauli, schau, ich habe Besuch mitgebracht!« Er wandte sich mit seinem Vetter zu Sieker um. Der starrte die Frau, die ihrem Sohn gemächlicher folgte, mit einem Blick an, den Matthis nicht recht deuten konnte, an. Jedenfalls ist er sehr blass, dachte Matthis. Sieker streckte die Hand zur Begrüßung aus und ging einen Schritt auf Hannah zu – und sackte zusammen. Fast augenblicklich knieten Matthis und Hannah neben ihm.

»Leg ihn auf den Rücken, aber die Beine hoch, Paul, hol Wasser aus dem Trog.«

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