Beate Morgenstern - Lieber Liebe

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Liebe hat sich Lena anders vorgestellt.
Sie lebt im Ostberlin der achtziger Jahre zwischen zwei Männern. Für den einen fühlt sie sich verantwortlich, dem anderen, verheirateten Mann ist sie sexuell verfallen. Noch fürchtet sie, von ihrem Geliebten verlassen zu werden wie all die anderen Frauen vor ihr. Allmählich wünscht sie sich, dass das Warten auf einen Anruf von ihm, auf sein plötzliches Erscheinen aufhört. Dann greift die Wende in ihr Leben ein, macht manches schwerer, anderes leichter.

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Nach dem Aufwachen packte sie ihre Sachen. War offenbar doch zu paar Stunden Schlaf gekommen. Wie immer hatte die Bäuerin in der Küche ein Frühstück bereit. So plötzlich!, meinte die Bäuerin, als sie ihr mitteilte, sie müsse gleich abreisen. Ich hab mit Berlin telefoniert, sagte sie. Ich hab ein Angebot. Das muss ich mir anhören. - Arbeit geht vor, sagte die Bäuerin, bestellte Grüße an Bruder und Schwägerin. Über ihren Bruder war sie zu dieser Adresse gekommen. Bevorzugt, wer eine private Unterkunft an der See wusste. Der Freie Deutsche Gewerkschaftsbund hatte die Küste fest im Griff.

Sie fuhren von der Insel. Er nannte den Namen einer Stadt als nächstes Ziel. Was immer er ihr vorschlug, sie war einverstanden. Einfach mal durch die Gegend kutschieren. (Jo fuhr ungern. War er auf Suche nach Schauplätzen für einen Film, saß sein Kameramann am Steuer. Sie kamen selten weiter als bis zum Stadtrand und im Sommer ans Schwarze Meer.) Nie grelle Sonne. Die Zweige gegenüberliegender Bäume trafen sich und gaben ein Dach ab. Kaum noch existierten Feldwege mit Obstbäumen, Hecken am Rande. Die großräumige Bewirtschaftung des Bodens ließ dies offenbar nicht mehr zu. Wenigstens durchzogen Alleen die hügelige Landschaft, Eis hatte den Boden gedrängt, geschoben. Die Dörfer bescheidene Siedlungen wie eh. In diesem Landstrich, sagte man, würde auch ein Weltuntergang erst hundert Jahre später bemerkt. Sie fuhren durch Buchen- und Mischwälder. Manchmal sah sie auf ihn, sein Profil, hohe Stirn, schmale Nase, vorgewölbter Mund. Traf sie ein Lächeln, wurde ihr schwindlig.

Auf breitem Platz vor einem Schloss parkten sie. Das Schloss, die Sommerresidenz der Großherzöge von Schwerin, gerade restauriert, so Harald, Dreigeschossig, die Geschosse voneinander abgesetzt, das ebene Dach von Balustraden umgeben, ein niedriger Turm über dem Eingang. Vom Schloss gleich zwei Alleen hinunter auf einen tempelähnlichen Bau. Sie umrundeten das Schloss, die rückwärtigen Seitenflügel. Gingen die Hauptachse hinunter zu dem Tempel. Seitlich der Alleen eingeschossige Häuser für Bedienstete, eines am anderen. Plätze taten sich auf. Das Zeichen über dem schmucklosen Zentralbau, ein von einem X durchkreuztes P auf der Kuppel, machte ihn als Kirche kenntlich. Hätte auch ein Theater sein können oder eben ein Tempel. Soll ich das nun schön finden? - Merkwürdig, sagte Harald. - Das ja. Auf dem Weg zurück zum Schloss wies Harald auf einen Marmorstein im langen Rasenstück zwischen den Alleen. Gedenkstätte für 200 ermordete Antifaschisten aus 11 Nationen des KZ Reiherhorst, las sie. Die Amerikaner haben fünfundvierzig die Einwohner gezwungen, die Toten des KZ's hierherzubringen und zu beerdigen, sagte Harald. Hier zwischen ihren schönen Schlossalleen, auf denen die Adligen Sonntags zur Kirche ritten. - Sehr gut!, sagte sie, die in der Schule stark antifaschistisch Erzogene. Ein Wasserlauf aus dem Städtchen verbreiterte sich am Schlossplatz zu einem See. Das Wasser wurde in einem Kanal aufgefangen, stürzte ein Wehr abwärts, nahm seinen Weg in einen Wald hinein. Harald legte seinen Arm um ihre Schulter. Gingen so, folgten dem Wasser. Beidseitig ebene Wege zum Flanieren. Der Kanal, bis fast zum Rand mit Wasser gefüllt, verbreiterte sich plötzlich, das Wasser fiel hinab in ein breites Becken. Springquellen tummelten sich. Brücken, Wehre folgten. Floss das Wasser dann wieder ganz mählich, spiegelten sich Bäume und Himmel in ihm. Hell war es. Auf den Anhöhen seitlich der Flanierstrecke Buchen im ersten Grün. Immer geradeaus, und dann bist du auf einem Feld, sagte Harald. Gingen vom Kanal weg in den Wald. Sie sah auf moderndes Laub, die glatten grausilbernen Buchenstämme, die einen dunkler als andere. War mit einem Mal wie ein Traum. Wollte sie unbedingt, der Traum sei kein Traum. Strengte sich an, sich aus dem tranceähnlichen Zustand zu befreien. Schien ihr, sie könne das Leben, das sie bisher geführt hatte, kaum noch aushalten. Na du? Harald strich ihr mit der flachen Hand über das Gesicht. Na du, antwortete sie, verzog das Gesicht zu fröhlicher Grimasse. War ja schön hier, so unsagbar schön. Eben das machte sie traurig. Konnte den Gedanken nicht ertragen, diesen Wald wieder zu verlassen, stellte sich vor Harald, legte ihren Kopf an seinen, wiegte sich, schob seine Hand an ihre Kehle, drückte darauf. Na?, sagte er bedenklich, Sie schaute die Bäume hinauf. Endlich hörte der Schmerz auf. War sie noch glücklich. Sollte es diesen einen Augenblick geben bis in Ewigkeit und danach keinen mehr.

Nicht so weit der Endpunkt der heutigen Fahrt: eine alte Stadt, viele Backsteinbauten. Der Wind hatte genug Platz in ihr. Die Stadt großzügig angelegt, war sicher mal von wirtschaftlicher Bedeutung gewesen. Alte Getreidespeicher fielen ihr auf. Die Stadt leistete sich zwei große gotische Kirchen und dazu ein Rathaus mit der für den Norden typischen gestaffelten, das Dach überragenden Giebelwand. Wanderten im Sturmschritt hindurch. Als würde er was versäumen!, dachte sie.

Hatte Harald einem Schriftsteller versprochen, zur Lesung zu kommen. Vielleicht konnte er einen Artikel über dessen neuestes Buch unterbringen in überregionaler Kulturzeitschrift, wenn der Mann auch nicht zu den ganz interessanten Autoren des Landes gehörte. Harald - wusste sie inzwischen - hatte mal Kulturwissenschaft studiert, heute machte er alles, was eine politische Stellungnahme nur in Maßen forderte: Kultur, Wissenschaft, Technik, Wirtschaft, Regionales. Die Redaktion der Zeitung, in der er mal festangestellt war, nahmen ab, schlugen auch selbst vor. Der Saal wohlgefüllt. Der Schriftsteller ein rundgesichtiger, dicklicher Mann, die schwarzen Haare lichteten sich. Las im Schein einer Leselampe, leise, etwas nuschelnd, hintereinander weg, ohne etwas besonders hervorzuheben. Dieses Dahinreden fast ohne Pause, Zögerer, hatte auf sie Wirkung. Wie im Einschlafen, doch ohne einzuschlafen, hörte sie die Worte, standen vor ihr Bilder auf. An einer Wand lehnte Harald, schaute ein-, zweimal durch die Kamera, ging durch den Raum, als gäbe es keine Zuhörer. Sein Gang leicht, schleichend, unter diesen Umständen besonders leicht. So und so hockte er sich vor den Lesenden, richtete die Kamera auch auf die Zuhörer. Setzte sich neben sie, kritzelte auf seinen Schreibblock von den Antworten des Mannes vorn, der mit unverständlicher Geduld auf seine Zuhörer einging. Anscheinend froh über geistige Erbauung und Belehrung, verließen die Leute den Raum. Sie blieb am Ausgang stehen, sah auf Harald und den Schriftsteller. Haralds Hände verhakten sich ineinander, lösten sich zu solchen und solchen Gesten, sein Gesicht ebenfalls in Bewegung von Grinsekatze bis ernst-langer Miene. Die beiden gaben sich förmlich die Hand, in Haralds Gesicht sein gewinnendstes, breites Lachen. Der Schriftsteller schaute ihm nach. Als sein Blick auf sie traf, sah er beiseite. Ja, heute gehört er mir, dachte sie.

Ihr Gepäck schon auf dem Zimmer, so dass sie gleich in den Gastraum des Hotels gingen. Iss, was du willst, sagte Harald. Ich lad dich ein. - Ich verdiene selbst! - Das nächste Mal lädst du mich ein!, sagte er. Das nächste Mal! Sie ließ den Satz nachklingen. Er soll so was nicht sagen, wenn er es nicht so meint!, dachte sie, bestellte, was er bestellte. Dir schmeckt's anscheinend. In seinem Lächeln musste Spott nicht unbedingt liegen. Wusste man bei ihm nie, woran man war. Mir schmeckt's, wiederholte sie, dachte daran, dass sie die Nacht miteinander verbringen würden und ob es am nächsten Morgen doch keinen Abschied für immer geben würde.

Der Gang ins Doppelzimmer nun für sie doch nicht selbstverständlich. Ohne weitere Vorrede zog er sich aus, seine Haut nirgendwo heller. Hatten ihre Hände schon von seinem Körper erzählt, so dass Schönheit sie nicht wunderte. Machte sie also auch keine Umstände, dachte sich an einem FKK-Strand. Mochte er sie jetzt oder später ansehen. Standen für einen Augenblick nackt-unschuldig da, klammerten sich im nächsten aneinander, als herrsche ein Orkan und ohne einander wären sie verloren. Erfolgten heftige wortlose mündliche Austausche, schnappten endlich nach Luft wegen so atemraubender Tätigkeit. Ihre Hände erkundeten eine Rückenlandschaft, von Schultern angefangen. Ihre Hände so furchtbar tastsüchtig, gelangten mit einem Mal in hübscheste mittige Gegend. Regte sich das Leben so sehr, dass sie auflachte über solches Wachsen und Gedeihen im Nu und wie sehr und dass sie sich Schönstes versprach von nächstem Tun. Fielen hinein ins noch nicht bezahlte Lager. Auf einmal hatte sie kein bisschen Geduld, nahm ihren lieben Herrn, den Herrlichen, bei der Hand, selbst erstaunt über nie zuvor bemerkte Eigenmächtigkeit. Gab ihm noch den einen Hinweis, er brauche sich nicht vorzusehen. Er sah sich nicht vor, in keiner Weise, wurde immer erstaunter, weil sie alles wollte, was er wollte. Manche Frauen fürchten ihn, sagte er. - Ich nicht, sagte sie, ich hab vor keinem Mann Angst. Ich habe nur Angst vor Enttäuschung. - Du willst viel! Er lachte. - Alles!, bestätigte sie. Männermörderin! Weißt du, dass in einem Mann eine Urangst ist, er würde nicht reinkommen. - Soll er auch nicht. Nicht gleich. Ich will was von haben. Er lachte, strich über ihren Körper. Du hast eine schöne Haut. Man merkt, du bist noch jung. Das hatte sie nun noch nie gehört und glaubte es auch nicht. Ich bin vierunddreißig, gab sie zu bedenken. - Siebzehn, sagte er. Siebzehn, siebenundsiebzig und siebenhundert. Du hast die Erfahrung von siebenhundert Jahren. Und du siehst aus wie siebzehn. Wenn du liebst, siehst du aus wie ein ganz junges Mädchen. Du müsstest dich mal anschauen. Es kommt mir direkt unanständig vor, mit einem so jungen Mädchen zu schlafen. Er wandte ihr den Rücken zu, verlangte, dass sie dicht bei ihm blieb und immer weiter streichelte. Erzählte, seine Mutter hätte ihn als kleinen Jungen so streicheln müssen, sonst sei er nicht eingeschlafen. War also ein verwöhntes Balg gewesen. Ihr fiel somit eine Aufgabe zu. Und da sie Aufgaben ernst nahm, war schon von Lehrern als gewissenhaft und gründlich eingeschätzt worden (stand so in ihren Schulzeugnissen), wandte sie sich spät von ihm ab. Als er sie weckte, dämmerte es erst. Durch Abgeschundenheit mancher Glieder ließen sie sich nicht abhalten von mehrgängigem Früh-Stückchen. Schliefen noch mal ein. Später saß sie im Hotel-Restaurant als hoffnungslose Frau. Ach, da schnitt sich der Gefährte wunderbarer Nacht sein Brötchen auf und hatte einen Appetit. Für sie war es eventuelle Galgenmahlzeit, da hatte sie nicht die geringste Esslust. Mochte Begräbnisse erst recht nicht am Morgen. Labte sie wenigstens ihre Seele an letzten Anblicken: seine Haut, seine Augen honigfarben, ja, jetzt wusste sie es, bei hellem Licht honigfarben. Der Schimmer seines Kopfhaars eher dunkel blond als hellbraun. Du musst essen!, sagte der tüchtige Kämpe. Du hast schließlich was geleistet. - Kann nicht, sagte sie und nach langem Auf-ihn-Sehen endlich mit Stimme fast ohne Ton: Sehen wir uns wieder? - Dummkopf, erwiderte er. Das schien ihr eine handfeste Antwort. Doch so müde-matt kriegte sie ihre Ängste nicht unter Kontrolle. Konnte nur hoffen, dass ihr das Schlimme (Folter bis Todesstrafe für sich oder jemanden ihr Liebem) erspart blieb, das aus so einer Nacht zwangsläufig folgte. Sie fragte nach nichts, schob so mögliche schlechte Botschaften noch hinaus. Zum Beispiel, dass er noch andere Termine hätte, sie mit dem Zug nach Hause fahren müsste. Da er nichts darüber verlauten ließ, blieb Trennung aufgeschoben, jedoch nicht aufgehoben. Zogen sie aus dem Hotel aus und fuhren weiter landeinwärts, bis sie - irgendwann - dann doch die Ausläufer allerhässlichster Großstadt, ihre Krakenarme, erreichen würden. (Dass sie immer so dachte, wenn sie mal weg von der Stadt war. Nachher ließ es sich doch leben in ihr!) Schaute auf ihren Herrn Harald, der nichts ahnte von ihrem Unglück, ihrer Fassungslosigkeit. Seine Hände auf dem Steuer lang, kräftig und wohlgeformt. Handarbeiter vielleicht noch sein Großvater gewesen, sein Vater wohl nicht mehr. (Zu Gesichtern sah sie immer auch Hände, war Übereinstimmung wie Dissonantes aufschlussreich.) Liebte schon allein diese Hände. Blieb ihre Linke schließlich nicht in ihrem Schoß mehr liegen, strich über seine Jeans, legte sich dort hin zur Ruhe. Darf ich? - Wenn du Biest nicht auf andere Ideen kommst. Im Lachen verging ihre Traurigkeit. Müdigkeit machte gleichgültig bis in übernächste Stunde.

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