Anke Jablinski - SECRET

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Josephine ist eine obdachlose Porträtzeichnerin und entpuppt sich als blinde Passagierin auf Peters Jacht, als dieser sich von Split aus auf den Weg ins Ionische Meer macht. Peter akzeptiert Josephines Anwesenheit und gemeinsam befahren sie das östliche Mittelmeer, besuchen Inseln wie Kreta, Rhodos und Zypern. Im Laufe der Zeit öffnen sie sich einander und erzählen sich ihre Lebensgeschichten, die große Ähnlichkeiten aufweisen und doch völlig unterschiedlich zu erzählen sind. Und am Ende der Reise landen sie auf Malta …
Die Geschichte vom Verlust geliebter Menschen, von Obdachlosigkeit und dem Kontrast zwischen arm und reich ist schließlich auch die Geschichte einer Liebe zwischen zwei Menschen – und zum Meer.

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»Schön, dich wiederzusehen, wo sind die anderen?«, fragte der Kellner.

»Oh, keine Ahnung. Wir sind uns alle nur zufällig hier begegnet. Wir wollten alle gut essen, und das nicht allein. Bald sind wir alle wieder in der Welt verstreut«, lachte er.

Ein wenig geknickt darüber, nun allein zu Abend essen zu müssen, beobachtete er wie so oft die Leute in den unterschiedlichen Bars und Restaurants. An einem Tisch saß eine Gruppe kroatischer Mädchen. Sie alle trugen dieselbe Frisur, langes, gefärbtes Haar, alle waren stark geschminkt, sogar die Augenbrauen, und die Fingernägel sowieso. Das gab es nicht, als wir jung waren , dachte er, damals waren die Mädchen viel natürlicher. Schöner war das, es hatte etwas Wirkliches, die Mädchen waren keine Barbiepuppen . Die Globalisierung gefiel ihm, denn die Menschen mischten sich; weniger aber gefiel ihm daran, dass alles immer gleicher wurde, auch das Aussehen der Menschen, die Mode.

Die Mädchen am Tisch kicherten, und jedes spielte an einem der kleinen Spielzeuge herum, wie immer sie auch hießen, Tablets, Smartphones oder iPhones, all die Dinger, die er noch nie besessen hatte. Neben jedem Stuhl stand ein kitschiges Handtäschchen. Die Brüste der Mädels fielen fast aus den Blusen und Shirts heraus. Den Kopf fassungslos wiegend, trank Peter seinen Kaffee. An einem anderen Tisch saßen zwei junge Männer, die bekifft aussahen und es wahrscheinlich auch waren. Er konnte nicht verstehen, was sie sagten, denn auch sie sprachen Kroatisch.

Wo ich mich auch aufhalte, überall sitzen Mädchen und Jungs getrennt, dachte er. Was sind das für Entwicklungen? Als wir Teenager waren, saßen wir oft in gemischten Gruppen zusammen, schön war das. Die Mädchen wollten sich befreien von all dem Druck, immer gut auszusehen, gestylt, geschminkt, zurechtgemacht. Sie trugen Jeans und Shirts, wie die Jungs. Ist das alles nun vorbei?

So war es wohl. Wo er auch hinschaute, sah er entweder kroatische Männer oder kroatische Frauen an einem Tisch sitzen. Von Touristen war weit und breit keine Spur. In der hintersten Ecke saß eine verwahrloste Frau undefinierbarer Herkunft in einer zu großen Hose und mit wüst abstehendem Haar, trank Wein und starrte in sich gekehrt und leer in die Luft.

Peters Fisch wurde serviert, seine Leibspeise. Er genehmigte sich ein Eis zum Nachtisch, öffnete das in rote Rohleinen gebundene Büchlein und schrieb:

Endlich in Kroatien, wie oft hatte ich das schon vor? Immer habe ich mich davor gedrückt. Nun aber ist viel Zeit vergangen, mein Lieber. Ich habe nicht mehr das Gefühl, es nicht zu dürfen. Das Wetter wird endlich besser, es klart auf und ich freue mich auf einen griechischen Frühling. Heute sitze ich schon wieder alleine beim Dinner. So sehr ich die Einsamkeit suchte und liebte, die einsamen Abende nagen an mir. Ich habe mir ein Hotelzimmer genommen, um ein paar Leute einzuladen, aber das Hotel ist leer. Mein Glas auch. Tschüss! Bis bald!

Er schlenderte in Richtung Hotel zurück und verweilte noch ein paar Minuten nachdenklich auf einem Felsen. Wenig später zog er seine Chipkarte hervor, die er zum Öffnen seines Zimmers brauchte. Im Flur des Hotels sah er eine Frau an sich vorbei huschen, ganz flüchtig, wie einen Schatten. Neugierig schlich er ihr nach, denn es schien sich um die heruntergekommene Frau zu handeln, die er am Jachthafen aus der Ferne gesehen hatte.

Sie war um die Ecke gebogen. Peter versteckte sich, nahm aber ihren Geruch wahr. Sie roch ungepflegt und ein wenig nach Hund. Das Licht ging aus. Peter hörte es rascheln, die Frau schien etwas in Plastiktüten zu stecken. Vorsichtig schaute er um die Ecke. Tatsächlich. Die Frau war dabei, etliche Proben Shampoo von dem hier vergessenen Wagen der Putzkolonne einzustecken, ein Handtuch verschwand bald in einer Tüte, und auch eine Rolle Toilettenpapier.

Peter schlich den Flur zurück und ging auf sein Zimmer. Die Frau schien ihn nicht bemerkt zu haben, oder es war ihr egal. Im Hotelzimmer ließ er das Licht aus, schenkte sich wie jeden Abend ein großes Glas Wasser ein, und nahm auf seinem geräumigen Balkon Platz.

Es war ein milder Abend, und klar war der Himmel, er konnte den Stuhl zurückklappen und die Sterne betrachten. Neugierig stand er auf, als er hörte, dass dort unten jemand im Meer zu schwimmen schien. Er hatte ein lautes Planschen vernommen, und hörte nun eine Frau vor Kälte stöhnen. Ihm war sofort klar, dass es sich wieder um die Frau mit dem wüsten Haar handelte, deren Namen er nicht kannte. Sein Zimmer befand sich im zweiten Stock, sodass er alles gut erkennen konnte. Die Frau riss mehrere Shampooproben auf, seifte sich übergründlich ein, sichtlich froh darüber, endlich wieder ein Seifenbad zu nehmen. Sie stöhnte immer wieder, denn das Meer war noch sehr kalt, Peter schätzte die nächtliche Temperatur auf elf oder zwölf Grad, und er kannte sich diesbezüglich bestens aus. Die Frau schüttelte sich wie ein Hund, als sie aus dem Wasser kam. Sie trocknete sich ab, zog sich warm an und band sich eine Gürteltasche um die Hüfte. Dann setzte sie sich beim kleinen Kieselsteinstrand auf ein Handtuch. Mit einem weiteren Handtuch auf dem Kopf sah sie zum Meer hinaus.

Nun konnte er sehen, dass sie eine Flasche Wein mitgebracht hatte, die schon entkorkt worden war. Sie trank in großen Schlucken aus der Flasche, so wie es nur Menschen tun, die an reichlich Alkohol gewöhnt sind. Peter holte sich ein zweites Glas Wasser, um die Frau weiter zu beobachten. Sie sprach, schimpfte lauthals und haderte mit sich selbst, und da hörte er, dass sie deutsch sprach, so wie er selbst auch vor langer Zeit und heute mit sich selbst.

Secret

Alles wurde immer auswegloser. Josephine atmete genervt aus. Sie hatte eine Nacht am Strand von Podstrana unter geklauten Handtüchern geschlafen, eine weitere auf einer Parkbank, nun aber plagten sie unerträgliche Rückenschmerzen, gegen die sie Unmengen Wein trank, was zur Folge hatte, dass sie verkatert oder betrunken zu arbeiten versuchte, was nur misslingen konnte. Zum ersten Mal seit langer Zeit wollten die Kunden nicht von ihr porträtiert werden, obwohl sie neue Reklamebilder gemalt und von Andrea Schutzhüllen geschenkt bekommen hatte, und nach ihrem Bad im Meer auch nicht mehr so ungewaschen roch. Vom Alkoholkater bekam sie zusätzlich Kopfschmerzen, und die Augen bereiteten ihr beim Zeichnen mehr Probleme, als sie sich anfänglich hatte eingestehen wollen. Zwar hatte sie für nur fünfzehn Kuna eine Lesebrille erworben, diese war aber gleich wieder kaputtgegangen, wie auch der Schirm der Frau, über den sie sich so sehr gefreut hatte.

Sie wunderte sich längst schon nicht mehr darüber, dass so viele Dinge bei ihr immer gleich wieder verschwanden oder kaputtgingen. Es machte einen Unterschied, ob man Anfang dreißig oder Anfang vierzig war, musste sie sich eingestehen, und zum ersten Mal bekam sie ernst zu nehmende Zukunftsängste. Während sie sonst immer versuchte, ihre gegenwärtigen Probleme in den Griff zu bekommen, und gar keine Zeit fand, lange über die Zukunft nachzudenken, rissen sie ihre Ängste seit zwei Tagen geradezu aus der Gegenwart heraus, sodass sie erstarrte und unfähig war, sich beim Porträtieren zu konzentrieren und Mühe zu geben. Die Kunden waren unzufrieden mit ihren Bildern, fanden sich in ihnen nicht wieder, ja, es gab sogar solche, die schimpften und die Bilder zerrissen, natürlich ohne zu zahlen. Sie wurde gedemütigt, beleidigt und einmal auch getreten, und so kam es, dass sie vom Porträtieren auf der Straße innerlich Abstand nahm.

Ja, plötzlich fragte sie sich, warum sie so viele Jahre nichts anderes zustande gebracht hatte, obwohl sie die Antwort eigentlich kannte. Sie hatte es satt. Sie konnte die anderen Porträtzeichner nicht mehr ertragen, wollte keinem von ihnen begegnen, und erst recht keine Kunden mehr zeichnen. Sie zerknüllte ihre Kohle- und Bleistiftzeichnungen, und warf sie mit den Worten »Scheiß Promis« zum anderen Müll im Hafenbecken. Sie wollte sich sammeln, endlich einmal nachdenken, ohne vom Alkohol benebelt zu sein, obgleich sie sich fragte, ob sie dazu überhaupt noch in der Lage war.

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