Wilfried Steiner - Schöne Ungeheuer

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Der Physiker Jan Koller wird am Vorabend eines Kongresses tot aufgefunden. Wenig später wird die Täterin verhaftet: Seine Forscherkollegin Jelena Karpova hat den Mord gestanden. Doch nicht alle sind von Jelenas Schuld überzeugt: Ihre Anwältin Eva Mattusch glaubt, dass Karpova durch ihr Geständnis den wahren Täter schützen will. Gemeinsam mit dem Wissenschaftsjournalisten Georg Hollaus beginnt sie zu ermitteln.
Ihre Nachforschungen führen sie nach Genf und tief hinein in das faszinierende Forschungszentrum CERN. Sie tauchen ein in die Welt besessener Wissenschaftler, die nicht weniger ergründen wollen als die Entstehung des Universums, eine Sphäre voller komplexer physikalischer Theorien, aber auch reich an Eitelkeiten und Eifersucht. Verbirgt sich hier die Lösung des Rätsels um Jelena Karpova? Oder hat die Stadt Genf noch andere Antworten zu bieten? Schließlich wurde hier nicht nur Wissenschafts-, sondern auch Literaturgeschichte geschrieben: Zweihundert Jahre zuvor entstand in der Villa Diodati der Roman «Frankenstein», der von der Hybris der Wissenschaft erzählt und von ihrem Scheitern.
Die Literatur und die Naturwissenschaft, der Journalist und die Juristin: Sie alle treibt die Suche nach der Wahrheit um, nach der einen Erzählung, die alles erklärt. Wilfried Steiner gelingt es, diese konträren Welten zusammenzuführen in einem ebenso inspirierenden wie unterhaltsamen Roman, der den Blick weitet für die Wunder einer verborgenen Welt.

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Im Herbst 1921 brach er auf, die Zeitung im Gepäck. Mit der Transsibirischen Eisenbahn reiste er durch den Ural und über Krasnojarsk 4800 Kilometer weit bis nach Kansk. Was er fieberhaft suchte, waren ein Einschlagkrater und Spuren des Meteoriten in der Erde. Er sprach mit zahllosen Einheimischen, notierte jeden noch so geringen Hinweis, verteilte Fragebögen und untersuchte den Boden Quadratmeter für Quadratmeter.

Doch da war nichts. Hatte er sich geirrt? Davon wollte er nichts wissen.

Er stöberte in Archiven und fand weitere Zeitungsberichte. Daraus schloss er, dass er sich am falschen Platz befand. Sechshundert Kilometer zu weit südlich. Der Himmelskörper musste woanders eingeschlagen sein, in der Nähe des Flusses Steinige Tunguska.

Nach seiner Rückkehr in die Hauptstadt sprühte er vor Enthusiasmus. Nichts auf der Welt würde ihn davon abhalten, eine Expedition zu diesem Ort auszurichten.

Außer den Behörden.

Obwohl er einen angesehenen Posten am Mineralogischen Museum in Petrograd bekleidete und wegen seiner revolutionären Aktivitäten gegen den Zar über einen guten Ruf im Sowjetstaat verfügte, schlug seinem Vorhaben Misstrauen entgegen. Die Akademie der Wissenschaften reagierte zurückhaltend. Was sollte das sein, ein Meteoriteneinschlag in der Taiga, von dem man in Moskau oder Petrograd noch nie etwas gehört hatte? Außerdem misstrauten die Professoren den rückständigen Naturvölkern in der Region, ihren seltsamen Schamanen, die mit Hilfe von Fliegenpilzen durch die Zeit reisten und ihre Ahnen besuchten, ihren Naturreligionen, die sie auch in der atheistischen UdSSR weiter pflegten. Mit amanita muscaria im Blut ist es nicht so abwegig, Feuerbälle durch die Luft fliegen und rotglühende Trümmer in der Erde stecken zu sehen.

Doch Leonid Kulik war kein Mann, der leicht aufgab. Als leidenschaftlicher Lyriker wusste er, dass man seinen Inspirationen trauen musste. Seine Besessenheit ebnete ihm schließlich den Weg. Einige einflussreiche Wissenschaftler, angesteckt von seiner Begeisterung, setzten sich für ihn ein, und die Akademie bewilligte das Projekt doch noch.

Im März 1927 startet die Expedition. Es ist die Zeit der Schneestürme, nur mühsam kommen die Pferdeschlitten voran. Erst Wochen später erreichen sie ihre erste Station: das Handelsdorf Wanawara. Hier sollen die Druckwellen Häuser abgedeckt, Fenster und Türen eingedrückt haben. Entfernung vom geschätzten Epizentrum: fünfundsechzig Kilometer. Wieder beginnt er mit seinen Befragungen. Die Menschen erweisen sich als wenig hilfsbereit, fast als hätten sie Angst, dass sie das Unglück erneut heraufbeschwören könnten, wenn sie darüber sprächen. Sie erzählen vom Feuergott Agdy oder Ogdy, der vom Himmel herabsteigt, wenn man ihn verärgert.

Doch immerhin erfährt Kulik, dass der Hauptort der Verwüstung weiter nördlich liegt. Rentierhirten vom Volk der Tungusen hätten die Explosion aus nächster Nähe beobachten können. Kulik und sein Tross ziehen weiter nach Norden. Auch die Tungusen sind misstrauisch und halten sich bedeckt. Mit viel Verhandlungsgeschick schafft es Kulik, einen alten Hirten als Vertrauten und Führer zu gewinnen. Der erzählt ihm, was er erlebt hat:

„Ich stand“, sagt er, „in einer grell erleuchteten heißen Nacht.“ Später habe er die blauweiß leuchtenden Fäden am Himmel gesehen, wie Leuchtspurraketen, nur viel, viel heller. Es sei wie ein langsamer Sternregen, ein Sternschnuppenregen bei Tag gewesen. In einem Moment sei es ihm erschienen, als husche ein ungeheures Licht über die Sonne, das sie für einen Augenblick überblendete. Am Ende seien Blitze aufgeflammt, gefolgt von hellem Donnern, das ihm beinahe das Trommelfell zerrissen hätte.

Gemeinsam erreichen sie den Flusslauf der Steinigen Tunguska, zäh geht es voran, stromabwärts. Mit jedem Tag wird Leonid Kulik unruhiger. Sie müssen dem Zentrum der Katastrophe nun ziemlich nahe sein. Doch weit und breit ist nicht die winzigste Spur eines Kraters zu sehen. Im April entdeckt er in einem Seitental an die tausend umgeknickte Bäume, ihre Spitzen zeigen alle in dieselbe Richtung. Kein Zweifel, die Druckwelle des Meteoriten hatte sie niedergemäht. Mit ihren Packpferden kämpfen sie sich nordwärts. Mittlerweile ist es so kalt, dass Vögel im Flug erfrieren und vom Himmel fallen. Kulik findet eine Stelle, an der Hunderte Lärchen und Birken entwurzelt worden sind. Diesmal zeigen ihre Stämme in alle Richtungen. Doch auch hier gibt es keinen Krater.

Nach mehreren Wochen, gezeichnet von Schwäche und Krankheiten, stoßen die Forscher auf ein besonders stark zerstörtes Gebiet. Langsam bekommt Kulik eine Ahnung, welches Ausmaß das Ereignis neunzehn Jahre zuvor gehabt haben muss. Und er entdeckt etwas, das ihn verblüfft: Mitten im Kreis der Verwüstung stehen einige Bäume aufrecht. Ihre Äste und Blätter sind verschwunden, das Feuer hat ihre Rinde geschwärzt. Wie geteerte Telegrafenmasten ragen sie zum Himmel. Näher vermag man der Stätte des Einschlags nicht zu kommen.

Wie kann es sein, dass selbst hier keine Spuren eines Impaktors zu sehen waren?

Trotzdem ist Kulik davon überzeugt, dem Beweis für seine Meteoritentheorie ganz nahe zu sein. Doch er muss das Unternehmen vorerst beenden, die Vorräte werden knapp.

Im Herbst 1927 treffen Kulik und seine Mitreisenden in Leningrad ein. Er kommt mit leeren Händen und befürchtet ein Ende des Geldflusses der Akademie. Zu seiner großen Überraschung lösen seine Berichte aber nicht nur in Russland, sondern auch in London und New York ein gewaltiges Medieninteresse aus. Von Forschungsstationen der ganzen Welt treffen Messdaten und Aufzeichnungen von seismischen Wellen aus dem Jahr 1908 ein, die bisher niemand zuordnen konnte. Kulik hält Vorträge und fesselt sein Publikum mit einem apokalyptischen Szenario:

„Wäre der Meteorit um nur vier Stunden und achtundvierzig Minuten früher niedergegangen“, sagt er, „so hätte im Explosionszentrum das damalige St. Petersburg gelegen und niemand weiß, was dann davon übriggeblieben wäre.“

Die Akademie finanziert eine neue Expedition, sie dauert mehrere Monate, doch Kulik findet nichts Neues. Er weiß nun: Er muss es mit Tiefenbohrungen versuchen. Irgendwo unter der sibirischen Erde liegen Bruchstücke des Himmelskörpers, das weiß er ganz genau! Er kehrt nach Leningrad zurück; mit dem Mut der Verzweiflung rüstet er eine weitere Erkundungsreise in das Absturzgebiet aus. Mit den besten Bohrern, die die damalige Technik zu bieten hat. Es gelingt ihm, mit diesen Geräten bis zu vierunddreißig Metern Tiefe vorzudringen. Und er entdeckt: nichts. Nichts von dem, was er finden hätte müssen, wenn es schon keinen Krater gibt – vermehrte Eisen-, Nickel- und Iridium-Vorkommen. Die klassischen Bestandteile eines Geschoßes aus dem All.

So unermüdlich er auch gräbt: nichts.

Er bricht ab.

Niedergeschlagen und ausgezehrt trifft er in Moskau ein. Nun erheben die Kritiker ihre Stimmen: Man könne an der Meteoritentheorie nicht länger festhalten. Es müsse ein Komet gewesen sein, der einige Kilometer oberhalb des Bodens detoniert sei. Ein Komet würde sowohl die Beobachtungen des „Feuerballs“ erklären, als auch die Tatsache, dass keine Impaktorspuren auffindbar seien, da er ja vor dem Aufschlag explodiert sei. Kulik lässt sich davon nicht überzeugen. Die neue These, so findet er, ignoriere die Brandspuren an den Bäumen.

1938 beauftragt er ein Unternehmen, Luftbilder der Region aufzunehmen. Die Fotos sind wunderschön, die Zone der Verwüstung hat die Form eines Schmetterlings. Wissenschaftlich aussagekräftig sind die Ergebnisse nicht.

1941, nach dem Überfall Hitlerdeutschlands auf die Sowjetunion, meldet sich Leonid Alexejewitsch Kulik zu einer Reservetruppe. Er gerät in deutsche Kriegsgefangenschaft und wird in ein Lager bei Spas-Demensk deportiert.

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