Jürgen Kalwa - Der Stoff, aus dem die Helden sind

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Man kennt die Namen und ihre Triumphe. Was man oft nicht weiß: Wieviel Einsatz und mentale Stärke stecken eigentlich dahinter?
Man wird emotional mitgerissen, wenn sie Titel und Trophäen gewinnen. Aber was man gewöhnlich nicht nachvollziehen kann: Wie werden Athleten zu lebenden Legenden, deren Geschichten noch Generationen später faszinieren?
Und weshalb verehren wir sie überhaupt, wenn sich bei großen Skandalen immer wieder offenbart, dass sie doch nur Menschen sind wie wir?
Dieser Sammelband enthält die Antworten auf solche – und andere – Fragen und zeichnet auf eine sehr persönliche Weise eine ungewöhnliche Archäologie des Sports von heute, aufgeblättert in 33 Reportagen, Essays und Interviews in all ihren Fasern, Farben und Facetten.
Den Part der Helden spielen:
JOHN CARLOS und TOMMIE SMITH
STEFFI GRAF und ANDRE AGASSI
VENUS und SERENA WILLIAMS
DIRK NOWITZKI und MICHAEL JORDAN
TIGER WOODS und BERNHARD LANGER
MUHAMMAD ALI und FLOYD MAYWEATHER
und viele andere
Der Stoff, um den es dabei geht:
AGONIE und ARBEITSETHOS
DOPING und DURCHHALTEVERMÖGEN
GELD und GEBETE
NARZISSMUS und NOSTALGIE
PHILOSOPHIE und POLITISCHE HALTUNG
TEAMGEIST und THEATRALIK

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Einer, der in solchen Momenten schmerzlich vermisst wird, ist der Mann, dem man vor der Eishockeyhalle in St. Paul ein Bronzedenkmal in Lebensgröße errichtet hat: Trainer Herb Brooks. Der war in den 1970er-Jahren Coach der Collegemannschaft der University of Minnesota und mit ihnen dreimal US-Meister geworden. Er hatte für die Olympischen Spiele eine Phalanx aus Repräsentanten seiner Heimatregion zusammengestellt: zwölf der 20 Spieler im Kader kamen so wie Buzz Schneider aus Minnesota. Sowie fast alle Mitglieder im Betreuerstab.

Ein Jahr nach dem Sieg von Lake Placid macht er ebenfalls einen Abstecher in die Schweiz, als er beim HC Davos einen Vertrag bekommt. Später arbeitet er in der National Hockey League und betreut die New York Rangers , dann die Minnesota North Stars, die New Jersey Devils und schließlich die Pittsburgh Penguins. Seine Rückkehr an die Bande bei den Olympischen Spielen 2002 in Salt Lake City ist der Grundstein für eine Silbermedaille der amerikanischen Mannschaft. Brooks verliert am 11. August 2003 bei einer Fahrt außerhalb von Minneapolis die Kontrolle über seinen Wagen, wird herausgeschleudert und stirbt an Ort und Stelle.

„Er war der richtige Mann, der uns zur richtigen Zeit trainiert hat“, hat Ken Morrow mal gesagt, der später mit den New York Islanders viermal den Stanley Cup gewann. „Ich glaube mit jemand anderem hätten wir nicht gewonnen.“

Ein Trainer mit vielen taktischen Einfällen. Buzz Schneider: „Herb Brooks selbst hat an Olympischen Spielen teilgenommen und oft in der Nationalmannschaft gespielt. Ich weiß nicht mehr genau wie oft. Er wusste, wie die Russen und die Tschechen spielen, wie sie den Puck kontrollieren und flexibel sind, wenn es um die Positionen geht. Er hat sie lange studiert. Ich weiß, dass er einige dieser Lektionen an der Universität von Minnesota in den 70er-Jahren angewandt hat. Puckkontrolle und Positionswechsel – das war nicht das alte, traditionelle nordamerikanische Eishockey, bei dem die Flügel hoch und runter an der Bande entlang unterwegs sind. Er glaubte nicht an dump and chase . Wir wussten also, dass wir einen Vorteil hatten. Wir hatten 20 Spieler, die alle schnell waren und mit dem Puck umgehen konnten. Wir waren in sehr guter körperlicher Verfassung. Und wir konnte andere Teams mürbe machen.“

Aber Brooks ist jemand, der mit seinen eigenen Spielern sehr distanziert umgeht. „Ich glaube, er wäre sicher gerne Teil unserer Gruppe gewesen, aber irgendwie konnte er das nicht“, weiß Mike Eruzione, der Kapitän der Goldjungs von Lake Placid. Dafür befeuert er sie mit seinen Sprüchen, die die Spieler antreiben sollen. Und die Eruzione und zwei Mannschaftschaftskollegen in einem Booklet sammeln, das sie Brooksisms nennen. Es enthält jene Sätze, die nach seinem Tod im Miracle -Film genutzt werden, um seinen Umgang mit den Spielern zu illustrieren:

„Gentlemen, ihr besitzt nicht genug Talent, um ausschließlich auf der Basis von Talent gewinnen zu können.“

„Lasst uns idealistisch sein, aber gleichzeitig auch praktisch.“

„Ihr könnt nicht normal sein. Denn der normale Mensch schafft es nirgendwo hin. Ihr müsst unkonventionell sein.“

Vor dem Spiel, im engen Umkleideraum Nummer 5 vom Olympic Field House , gibt er ihnen diese Botschaft mit auf den Weg, die dem Projekt eine messianische Note gibt: „Ihr seid als Sieger geboren worden. Ihr wart dazu bestimmt, hier zu sein. Das ist euer Augenblick.“

„Ich habe mit Herb nie ein Problem gehabt“, sagt Buzz Schneider. „Er war ein Mann, der zu seinem Wort stand. Solche Leute gibt es heute gar nicht mehr.“

*

Übrigens wird in der Erinnerung an die Leistung der amerikanischen Spieler und an ihren emotionalen Erfolg meistens gerne unterschlagen, was aus dem Gegner wurde, der an diesem Freitag 1980 zur eigenen Verblüffung die vermutlich härteste Niederlage in der stolzen Geschichte des sowjetischen Eishockeys erleidet.

Es dauert Jahre, ehe man sich in Amerika dafür interessiert, das Schicksal der Geschlagenen filmisch aufzuarbeiten. Gabe Polsky, Sohn russischer Einwanderer und ein ehemaliger College-Eishockeyspieler, dreht die Dokumentation Red Army und bringt sie 2015 in die Kinos. Im selben Jahr wird die Fernsehproduktion Of Miracles and Men ausgestrahlt. Beide zeigen eindrücklich die andere Seite der Medaille: die nachhaltige Enttäuschung.

Was war damals in den zwei Stunden im Olympic Field House von Lake Placid passiert? Wie konnte eine derart glanzvolle Truppe in einem solchen Moment versagen?

Für die Spieler ist die Sache heute klar: Trainer Wiktor Tichonow, ein erfolgsverwöhnter Autokrat und genialer Kopf, hatte nach dem ersten Drittel unmittelbar nach dem Ausgleich der Amerikaner zum 2:2 völlig überraschend seinen legendären Torwart Wladislaw Tretjak vom Eis geholt und den Ersatzmann Wladimir Myschkin rausgeschickt. „Keiner im Team war glücklich über die Entscheidung“, verrät Sergej Makarow Jahre danach. „Tichonow war in Panik geraten. Er hatte sich nicht mehr im Griff.“

Zwar gehen die Sowjets danach im zweiten Drittel mit 3:2 erneut in Führung und fühlen sich zunächst scheinbar sicher. Doch die Amerikaner geben sich nicht geschlagen.

Tichonow gibt hinterher seinen Spielern die Schuld. Sie hätten sich selbst über- und den Gegner unterschätzt, giftet er seine Stars an: „Das ist eure Niederlage. Das ist eure Niederlage.“

Dass die Mannschaft beim Turnier immerhin Silber gewinnt, ist für die Verlierer kein Trost. „Ich habe meine Medaille nicht mehr“, gibt Makarow Jahre danach gegenüber dem amerikanischen Sportjournalisten Wayne Coffey während der Recherchen zu dessen Buch The Boys of Winter zu. 51„Ich glaube, sie ist in einem Mülleimer in Lake Placid gelandet.“

Anders ergeht es der Goldmedaille, die Buzz Schneider mit nach Hause bringt. Er holt sie in den vier Jahrzehnten danach ziemlich oft aus der Vitrine. Und so geht das Verbindungsstück zur Schleife kaputt, mit dem man sich die Memorabilie um den Hals hängen kann.

Kein Problem. Das Wunder ist ja vollbracht. Und das Echo darauf scheint nie wieder abzuebben.

(2021)

48 Ein Begriff, der, wie die New York Times herausfand, bei NBC Sports 1992 während der Sommerspiele von Barcelona von Chefproduzent Terry O’Neil geprägt wurde, um die Praxis zu beschönigen, aufgezeichnete Übertragungen kosmetisch so aufzuwerten und sie so zu präsentieren, als würden sie in dem Augenblick stattfinden.

49 Es war nicht die erste Verfilmung des Jahrhundert-Triumphs. Bereits ein Jahr nach dem Erfolg kam ein Dokudrama mit dem Titel Miracle on Ice ins amerikanische Fernsehen. In der Hauptrolle: der damals bereits 69 Jahre alte Hollywood-Schauspieler Karl Malden ( Endstation Sehnsucht, Die Straßen von San Francisco ). Ein deutlicher Kontrast zum echten Herb Brooks, der in Lake Placid gerade mal 42 gewesen war. Er wurde in der Neuauflage 2004 fürs Kino von Kurt Russell ( Elvis, Die Klapperschlange) , der bei den Dreharbeiten im selben Alter war wie Brooks in Lake Placid, sehr viel plausibler als komplexer Charakter auf die Leinwand gebracht. Weshalb die Produktion (Drehbuch: Eric Guggenheim und Mike Rich, Regie: Gavin O’Connor) als einer der 50 besten amerikanischen Sportfilme gilt. Das Werk von 1981 hingegen hinterließ keinen bleibenden Eindruck. Unter anderem auch deshalb nicht, weil er nach Meinung von Kritikern nicht verstanden hatte, die Essenz der Sportart Eishockey einzufangen und die zentralen Figuren erstaunlich hilflos in Karikaturen ihrer selbst verwandelt hatte.

50 In der letzten Phase seines Lebens sorgte Mark Pavelich für neue Schlagzeilen, die so gar nicht in das Image des Eishockey-Helden passten. Im Sommer 2019 wurde er verhaftet, weil er einen Nachbarn körperlich angegriffen hatte, mit dem er auf einem gemeinsamen Angelausflug gewesen war. Er wurde jedoch für nicht verhandlungsfähig erklärt und in eine geschlossene Therapieeinrichtung überstellt. Familienangehörige äußerten die Vermutung, dass er schon länger unter der Gehirnerkrankung Chronische Traumatische Enzephalopathie (CTE) litt, die zu Verhaltensveränderungen führen kann. Er nahm sich im März 2021 das Leben (siehe auch Wie viele kleine Autounfälle über die in den letzten Jahren gereiften Erkenntnisse über die Langzeitrisiken von Sportarten wie Fußball, Football und Eishockey auf Seite 297ff.

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