53Der bürgerliche Name lautet Hugo Höppener. Den Namen „Fidus“, den er als Pseudonym verwendete, verlieh ihm sein Lehrer Karl Wilhelm Diefenbach.
54Fidus’ Werk, insbesondere die Ikonografie der Lichtanbeter, wird nachfolgend diskutiert.
55Vgl. Friedrich Wolf: Die Natur als Arzt und Helfer. Das neue naturärztliche Hausbuch. Stuttgart 1928. Wolf war überdies als Dramatiker sehr erfolgreich und er bekannte sich zum Kommunismus. Dass er trotz seiner politischen Ausrichtung dennoch Eingang in diese Arbeit findet, liegt vorwiegend darin begründet, dass seine politische Haltung auf anderen Feldern deutlich zum Ausdruck kommt und für die vorgestellten Beispiele nicht von Relevanz ist.
56Wolf stand 1908 gemäß seiner Publikation als Tübinger Student Modell für August von Frorieps Lehrbuch Anatomie für Künstler. Er veröffentlichte hierzu eine Fotografie, die ihn in der Pose des klassischen Muskelmanns zeigt und angeblich in Frorieps Anatomiebuch einging. Tatsächlich gab es 1908 keine Auflage des Anatomiebuches. In der 1913 erschienenen vierten Ausgabe und in den nachfolgenden damit identischen, befinden sich weder ein Muskelmann noch andere Bilder, die Wolfs Angabe belegen. Die darin enthaltenen ganzseitigen Bildtafeln entstanden sämtlich vor Wolfs Geburt. Allerdings werden auf der Rückseite der vierten Auflage Lehrtafeln beworben, die explizit für den Aktsaal des Anatomieprofessors August von Froriep angefertigt wurden. Möglicherweise spielt Wolf auf diese an, vgl. Wolf 1928, S. 197 sowie August Froriep: Anatomie für Künstler. Kurzgefasstes Lehrbuch der Anatomie, Mechanik, Mimik und Proportionslehre des menschlichen Körpers (in der vierten und fünften Auflage). Leipzig 1913 und 1917.
57Vgl. Katalog zur gleichnamigen Ausstellung: Zuteilungsreif. Bausparergeschichten aus dem Südwesten (anlässlich der Ausstellung im Haus der Geschichte Baden-Württemberg, von Dez. 2005 bis Juli 2006; hrsg. vom Haus der Geschichte Baden-Württemberg). Stuttgart 2005, S. 14–17.
58Auch dieser Aspekt wird nachfolgend eingehend behandelt, so dass an dieser Stelle ein kurzer Hinweis genügen soll.
59Vgl. Möhring 2004, S. 25.
60Die um 1900 virulente Debatte um die Kultur, die als Kulturkrise benannt den historischen Hintergrund bildet, hat Anteil an dieser Neukonstituierung der Termini. Hier sollen die spezifisch lebensreformerischen Antwortmodelle aus der wesentlich umfassenderen Thematik herausgehoben werden.
61[Vorn. unbek.] Heberlin: Körper-Kultur, in: Der Kunstwart. Halbmonatsschau über Dichtung, Musik, Theater, bildende und angewandte Künste 17, 2 (1904), S. 409–414, hier S. 409, in: https://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/kunstwart17_2/0499(zuletzt abgerufen am 27.09. 2018).
62So beispielsweise zu lesen bei Hermann Dames: Aufruf zur Begründung eines Bundes allseitiger Lebensreform des gesamten Deutschtums, in: Hellas. Illustrierte Schriftenfolge für Natur und Kultur, Kunst und Schönheit, Wissenschaft und Sozialleben 1 (1907), S. 15f.
63Fritz Winz: Fidus und die Gegenwartskunst, in: Junge Menschen. Blatt der deutschen Jugend. Stimme des neuen Jugendwillens, 2 (1921), S. 85f., hier S. 86, zitiert nach Conti 1984, S. 112.
64Andrea Seier: „Überall Cultur und kein Ende“. Zur diskursiven Konstitution von ‚Kultur‘ um 1900, in: Hannelore Bublitz, Christine Hanke, Andrea Seier: Der Gesellschaftskörper. Zur Neuordnung von Kultur und Geschlecht um 1900. Frankfurt am Main 2000, S. 112–178, hier S. 145. Seier verweist auf die These Georg Simmels, der die Kultivierung als Vollendungsprozess beschrieb, vgl. dazu Georg Simmel: Vom Wesen der Kultur, in: Österreichische Rundschau, 15 (1908), S. 36–42, hier S. 38. Der Soziologe Norbert Elias definierte etwa dreißig Jahre später die Unterscheidung der Begriffe „Zivilisation“ und „Kultur“ als Phänomen, das sich sprachlich und inhaltlich nur im deutschen Kulturraum finden lässt. Auch er spricht von einem Vollendungsprozess, bei dem die Zivilisation jedoch die Vorstufe zur Kultur bildet, vgl. Norbert Elias: Über den Prozess der Zivilisation. Soziogenetische und psychogenetische Untersuchungen. Wandlungen des Verhaltens in der weltlichen Oberschicht des Abendlandes, Bd. 1. (Norbert Elias. Gesammelte Schriften, hrsg. v. Heike Hammer, Johan Heilbron, Peter-Ulrich Merz-Benz, Annette Treibel, Nico Wilterding, Bd. 39). Amsterdam 1997, hier insbes.: S. 89–98 und S. 400f.
65Cornelia Klose-Lewerentz: Der „ideale Körper“ und seine „Herstellung“ – Körperdiskurse der Lebensreformbewegung zwischen Utopie und Normativität, in: Cluet, Repussard 2013, S. 147–159, hier S. 154.
66Heberlin 1904, S. 414.
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