Claudia Parhammer - Schönheit, Kraft und Jugend

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Die Intention der Lebensreformbewegungen war es, das Bild vom Körper ‒ respektive das Aktbild ‒ von sittlichen und moralischen Fesseln zu befreien. Doch inwiefern wurde dieser Anspruch auch bei männlichen Bildprotagonisten umgesetzt? Tatsächlich erweist sich, dass besonders bei diesen eine facettenreiche und ambivalente Bildsprache entstand. Einerseits wurden neue und avantgardistische Darstellungsmodi eröffnet, andererseits prägen Stereotype und Restriktionen die Bildwelt. Diese Studie analysiert die besondere Entwicklung solcher Ikonografien und untersucht deren Funktion sowie Rezeption. Dabei wirft sie ein neues Licht auf die Wechselbeziehung zwischen der künstlerischen Entwicklung des Männerbildes und der lebensreformerisch geprägten Körperkultur.

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Der Fokus dieser Arbeit liegt sehr stark auf den Lebensreformen, die sich aus einer bürgerlichen Mitte heraus etablierten. Ausgeklammert bleiben daher kommunistisch oder sozialistisch geprägte Lebensformströmungen, die mit Namen wie Adolf Koch, Hans Paasche oder Magnus Hirschfeld in Verbindung zu bringen wären. 24Mit Magnus Hirschfeld wird eine Persönlichkeit benannt, die sich nicht nur als Sexualreformer hervorgetan hat, sondern auch als Mitbegründer der Homosexuellen-Bewegung gilt. 25Homosexualität, wie überhaupt das Verhältnis der Geschlechter zueinander, bildet eine der Problemstellungen, die sich in der Lebensreform durch größte Ambivalenz auszeichnet. Aspekte dieser – für eine emanzipatorische Bewegung erstaunlichen Haltung – werden in dieser Arbeit aufgegriffen. Es wird jedoch darauf verzichtet auf das Thema Homosexualität dezidiert einzugehen, da hierfür der Fokus deutlich stärker auf eine sexualhistorische Richtung gelenkt werden müsste, als es dieser kunsthistorisch grundierten Untersuchung angemessen ist.

1.2 Forschungsstand und -kritik

Anlässlich des 100-jährigen Jubiläums der ehemaligen Künstlerkolonie Mathildenhöhe eröffneten die Stadt Darmstadt und das dortige Institut Mathildenhöhe Darmstadt im Jahr 2001 eine umfangreiche Ausstellung mit dem Titel Die Lebensreform – Entwürfe zur Neugestaltung von Leben und Kunst um 1900. In mehreren thematischen Modulen, von denen eines dem Thema „Körper“ gewidmet war, 26präsentierte diese Schau eine außerordentliche Vielfalt an Kunstobjekten und Alltagsgegenständen, die teilweise in der Dauerausstellung verblieben sind. Zwei umfangreiche Katalogbände, die auf über tausend Seiten einen reichen Fundus an Texten sowie Abbildungen bieten, begleiteten diese Ausstellung. 27Der bereits im Titel vorgetragene Ansatz, die Lebensreform unmittelbar mit Kunst zu assoziieren, ihr sogar das Potenzial zuzuschreiben, zu einer „Neugestaltung von Kunst“ beigetragen zu haben, blieb für lange Zeit in der Lebensreformforschung einmalig. Abgesehen von einigen monografischen Arbeiten zu einzelnen Künstlern, die sich unmittelbar als Protagonisten der Lebensreform betätigten, zeigt sich die kunsthistorische und bildwissenschaftliche Forschung bis dato eher verhalten. 28Hervorzuheben ist jedoch die Dissertation von Doris Hansmann, in der am Beispiel von Paula Modersohn-Beckers Selbstakten die Wechselwirkungen von lebensreformerischer Nacktkultur und Entwicklungen der Kunst intensiv erörtert werden. 29

Dem Mangel an kunsthistorischen Forschungen steht eine außerordentliche Fülle an sozial-, religions- und sportwissenschaftlichen Publikationen gegenüber. Ferner werden in einigen Studien Aspekte der lebensreformerischen Körper- und Freikörperkultur partiell unter ikonografischem und kunsttheoretischem Blickwinkel betrachtet, doch ohne der Lebensreform einen so ursächlich kunstprägenden oder durch Kunst geprägten Charakter zuzugestehen, wie dies Doris Hansmann und die Darmstädter Kuratoren unternahmen. 30Herausragend ist weiterhin eine Publikation von Corona Hepp, die bereits 1986 die Lebensreform in einen breiteren kulturellen Rahmen stellte und mit (künstlerischen) Avantgardebewegungen kontextualisierte. 31Doch erst in jüngster Zeit scheint sich dieser panoramaartige Blick, der die Wechselwirkungen von Kunst, Kultur und Lebensreform analysiert, allmählich zu etablieren.

Christiane Barz, Literaturwissenschaftlerin und Kuratorin der Ausstellung Einfach. Natürlich. Leben. Lebensreform in Brandenburg 1890–1939, die im Jahr 2015 in Potsdam stattfand, beschreibt die Lebensreform als ein genuin zur Entwicklung der Moderne zugehöriges Phänomen, das „neben der Weltanschauung und Lebenspraxis auch die Ästhetik der Zeit“ geprägt habe, und deutliche Spuren in der bildenden Kunst hinterließ. 32Die Kunsthalle Schirn in Frankfurt am Main intendierte im gleichen Jahr mit der Ausstellung Künstler und Propheten. Eine geheime Geschichte der Moderne. 1872–1972 Einflüsse und Auswirkungen der Lebensreform auf moderne und postmoderne Kunst aufzuzeigen. 33Eine Sonderschau zur Jugendbewegung, die das Germanische Nationalmuseum Nürnberg 2013/14 präsentierte, führte die Verknüpfungen von Jugendbewegung und Lebensreform anhand zahlreicher Grafiken, Gemälde und Alltagsobjekten vor Augen. 34

Von großem Interesse an der Lebensreform als kulturellem Phänomen zeugen weiterhin einige literaturwissenschaftliche Arbeiten, die die Schriftquellen der Lebensreform vor dem Aspekt ihrer ästhetischen Kontexte analysieren. 35Es scheint überfällig, den von den Darmstädter Kuratoren vor etwa zwei Jahrzehnten angestoßenen Ansatz, die Lebensreform in breitere ästhetische und kulturelle Zusammenhänge einzubetten, weiterzuverfolgen.

Kritisiert wird diese Sichtweise in einer der jüngsten Publikationen zur Lebensreform. 36Bernd Wedemeyer-Kolwe vertritt die These, dass der Lebensreform eine kulturelle Bedeutung übergestülpt wurde, die dieser nicht gerecht würde und als Resultat eine „definitorische Beliebigkeit“ ausgelöst habe. 37Besonders nachdrücklich kritisiert Wedemeyer-Kolwe den thematisch und disziplinär breit angelegten Darmstädter Katalog, implizit den Beitrag Klaus Wolberts sowie sich daran anschließende Forschungsarbeiten, folgendermaßen:

„Wenn Wolbert eine angeblich zentrale Bedeutung der Lebensreform für moderne Kunstströmungen wie Symbolismus, Jugendstil, Expressionismus und Abstraktion konstatierte – alles rücke ‚näher zusammen als dies von der Kunstgeschichte üblicherweise gewollt ist‘ – und 15 Jahre später in einem Katalog zum Thema Brücke und die Lebensreform dann verkündet wird, dass ‚die moderne Kunst in Deutschland grösstenteils im Kontext der Lebensreform entsteht‘ – eine Behauptung, die in ihrer Unbedingtheit zu belegen wäre –, so zeigt sich hier ein fataler Rezeptionsstrang, der aus Unkenntnis entsprechender Quellen und Fachliteratur an historischer Beliebigkeit und sachlicher Ungenauigkeit nicht zu überbieten ist.“ 38

Wedemeyer-Kolwe verfolgt mit seiner Publikation das Ziel, die Lebensreform wieder auf ein Lebensmodell gesellschaftlicher Außenseiter einzugrenzen, wie er dies den früheren Forschungen, vor allem nach Krabbe, entnimmt. Bildwelten, die in und um lebensreformerische Gruppierungen herum entstanden, seien demnach nur ein Ausfluss beziehungsweise Substitut der Selbstinszenierung. So schreibt er beispielsweise über die Aktfotografien der FKK-Publikationen der Weimarer Zeit, dass diese „im Wesentlichen der Ideologie und Selbstdarstellung geschuldet“ 39seien.

Wedemeyer-Kolwes Kritik ist jedoch entgegenzuhalten, dass die Thematik der „Ideologie“ und „Selbstdarstellung“ ganz wesentlich dem kunsthistorischen und bildwissenschaftlichen Forschungsinteresse angehört. Auch lässt sich aus dem tatsächlich nicht immer expliziten Kunstschaffen-Wollen der jeweiligen Protagonisten dennoch nicht schließen, dass Einflüsse aus der Kunst und in die Kunst hinein nicht vorhanden sein können. Darüber hinaus sind Wechselwirkungen zwischen dem, was Wedemeyer-Kolwe als originäre Lebensreform bezeichnet wissen möchte, und tangierenden Bewegungen, die sich mit deren Ideen auseinandersetzen, anhand der textlichen wie bildlichen Quellen durchaus zu belegen. Die Kritik an der zu breiten Definition der Lebensreform mag also weniger das Ergebnis einer sachlichen Ungenauigkeit, als vielmehr die reflektierte Überzeugung ihrer ideengeschichtlichen Wirkungskraft sein. Dass die Lebensreform tatsächlich essenziell auf die Entwicklung moderner Kunstströmungen einwirkte, wie von Wolbert angedeutet, kann und soll insbesondere anhand der Visualisierungen und Inszenierungen von Körperbildern in dieser Arbeit aufgezeigt werden.

Einen ersten Ansatz, die zugrundeliegenden Körperkonzepte der Nacktkultur zu analysieren – allerdings ohne diese explizit in den Bezugsrahmen der Lebensreform einzubinden – legte Maren Möhring mit ihrer Dissertation zu den sogenannten Marmorleibern vor. 40Mithilfe einer diskursanalytischen Methodik, ausgehend von Michel Foucault, Jürgen Link und Judith Butler, unterzieht sie die Körperkonzepte der Nacktkultur einer Analyse, bei der auch geschlechtsspezifische Differenzierungen innerhalb der Praxis und Ästhetik thematisiert werden. Möhring konzentriert sich hierzu auf eines der Körpermodelle, den sogenannten Marmorleib, den sie als „normalisierendes“ und „normierendes“ Konzept beschreibt. 41Der Einsatz von Bildquellen blieb dabei sehr zurückhaltend, was jedoch der gewählten Methodik angemessen ist.

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