Claudia Parhammer - Schönheit, Kraft und Jugend

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Die Intention der Lebensreformbewegungen war es, das Bild vom Körper ‒ respektive das Aktbild ‒ von sittlichen und moralischen Fesseln zu befreien. Doch inwiefern wurde dieser Anspruch auch bei männlichen Bildprotagonisten umgesetzt? Tatsächlich erweist sich, dass besonders bei diesen eine facettenreiche und ambivalente Bildsprache entstand. Einerseits wurden neue und avantgardistische Darstellungsmodi eröffnet, andererseits prägen Stereotype und Restriktionen die Bildwelt. Diese Studie analysiert die besondere Entwicklung solcher Ikonografien und untersucht deren Funktion sowie Rezeption. Dabei wirft sie ein neues Licht auf die Wechselbeziehung zwischen der künstlerischen Entwicklung des Männerbildes und der lebensreformerisch geprägten Körperkultur.

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Die Konzeptionen moderner Männlichkeiten wurden ausführlich in der Publikation des Historikers George L. Mosse sowie im Sammelband Männlichkeiten und Moderne, herausgegeben von Ulrike Brunotte und Rainer Herrn, dargestellt. 42Teilweise wurden in diesem Kontext auch Aspekte der reformerischen Körperkultur behandelt.

Eine der beachtlichsten Ausstellungen der Weimarer Republik, die den Körper in ein Diskursfeld von Reformen, Naturwissenschaften, Hygiene und Sport stellte, war die sogenannte GeSoLei 43, die im Jahr 1926 in Düsseldorf stattfand. Dieser Ausstellung widmete sich im Jahr 2002 ihrerseits eine Ausstellung, die aus einer Kooperation des Stadtmuseums Düsseldorf mit dem Seminar für Kunstgeschichte der Heinrich-Heine-Universität entstand. Einen wesentlichen Aspekt bildete die Verflechtung von Kunst und Sport beziehungsweise Kunst und Leibesübung. 44Dieses Forschungsprojekt befasste sich in bislang einmaliger Weise mit Aspekten der Körperkultur und Körperkunst der Weimarer Republik.

Im Hinblick auf die Winckelmann-Rezeption untersuchte Esther Sophia Sünderhauf in ihrer Dissertation die Rolle antiker Vorbilder für die Lebensreform. Insbesondere das Modell einer „Überwindung“ antiker Vorbilder, das sie dabei im Verweis auf Wolbert erstellt, bleibt zu hinterfragen, scheint es doch vielmehr so, dass vor allem die Antike bis in die späten 1920er-Jahre hinein eines der einflussreichsten Referenzmodelle war. 45

Der Darstellung des Männeraktes vor dem Hintergrund der lebensreformerischen Körperkultur widmete sich ein Segment der bereits erwähnten Ausstellungen in Wien und Paris. 46In diesen wurde der Fokus auf Freilichtakte gerichtet, die zwar eines der wichtigsten Sujets lebensreformerischer Ikonografie repräsentieren, aus deren Vielfalt jedoch nur einen Ausschnitt darstellen.

1.3 Aufbau und Methodik

Die Rückkehr zu einer „naturgemäßen Lebensweise“ war das oberste Ziel aller lebensreformerischen Bestrebungen. Die Gesamtheit der lebensreformerischen Ideen und Ideale spannt sich demnach maßgeblich vor dem zentralen Schlüsselbegriff der Natur auf. Daher ist es zunächst notwendig, den speziellen Naturbegriff im Kontext der Lebensreform zu analysieren. Als zivilisationskritische Bewegung wollte man die Harmonisierung mit der Natur wesentlich über eine Kulturneuschöpfung erreichen. Inwiefern sich der Leitbegriff Natur von dem der negativ besetzten Zivilisation abgrenzt und wie sich die Kultur daraus definiert, soll zunächst anhand einiger Vorüberlegungen dargestellt werden. Daran schließt sich der Hauptteil der Arbeit an, der sich in drei thematische Abschnitte unterteilt.

Die Begriffe „Schönheit“, „Kraft“ und „Jugend“ bezeichnen drei zentrale Eigenschaften, die den Idealtypus des Lebensreformers auszeichnen sollten und anhand derer diese Arbeit inhaltlich gegliedert sein wird. Dabei kommen jeweils verschiedene Facetten der spezifischen Ästhetik der Bilder des Mannes zur Betrachtung. Eine Besonderheit der Lebensreformbewegung war es, dass der Mensch in der modernen Körpergeschichte erstmals unter dem Aspekt der Ganzheitlichkeit betrachtet wurde. Körperliche, seelische und geistige Qualitäten wurden als sich wechselseitig ergänzend betrachtet. Im Rückschluss bedeutete dies, dass Erscheinung, Wesen und Handlungen eines Menschen voneinander abhängig seien. Daraus resultierten Vorstellungen einer Ästhetik, die als Ausdruck einer ausgewogenen Balance dieser drei Qualitäten des Menschen verstanden wurden. Die innerliche und äußerliche Verfasstheit eines Menschen spiegelten sich demnach gegenseitig wider.

Unter dem Aspekt der „Schönheit“ geht es verstärkt um Aktmotive, Körperideale und die daraus resultierende Entwicklung besonderer und neuer Bildsujets. Der Aspekt der „Kraft“ nimmt Bezug auf die substanzielle Aufladung des Körpers. Beleuchtet werden hierbei insbesondere ideengeschichtliche Hintergründe und Vorbilder. Motive der Inszenierung und Selbstinszenierung als besonders charismatisch erachteter Künstler und sogenannter „Propheten“ gehören in den Themenkreis der spezifischen Stärkemetaphern. Mit dem Begriff der „Jugend“ wird schließlich auf die reformspezifische Sehnsucht nach ewiger Jugend und nach einer völlig neuen, frischen Kunst und Kultur eingegangen. Die Jugendbewegung als eine der großen, die Lebensreform tangierenden Erneuerungsbewegungen soll hier hinsichtlich ihrer spezifischen Ästhetik betrachtet werden. Abschließend wird die Sehnsucht nach dem (irdischen) Paradies – dem zentralen Topos reformerischer Utopien –, in dem alle drei behandelten Eigenschaften sich vollkommen vereinen könnten, behandelt.

Die Auswahl der Künstler und Bilder orientiert sich vorwiegend an zeitgenössischen Rezeptionen und Publikationen. Die sogenannten Schönheit-Propheten, 47Künstler, die in lebensreformerischen Publikationen als besonders vorbildlich vorgestellt wurden, werden bevorzugt behandelt. Weiterhin wird der Bereich der Fotografie, implizit der Laienfotografie, die eines der wichtigsten Medien vor allem der Freikörperkultur darstellte, einen breiten Raum einnehmen. Betrachtet werden soll im Folgenden also eine Bildwelt, die sich aus spezifisch historischen und sozialen Kontexten heraus entwickelte. Hierzu bietet sich das Instrumentarium der Ikonografie und Ikonologie als methodisch sinnvoll an.

Die Inszenierungen und Visualisierungen des männlichen Körpers erschienen jedoch nicht nur im Bereich der musealen Kunst, sondern vielfach auch im Alltag in Form von Werbegrafiken, Lichtbildern, Kinofilmen oder Postkarten sowie in Gestalt sich selbst inszenierender Leitgestalten. Die Grenzen von künstlerischem versus nicht-künstlerischem Bild wurden innerhalb lebensreformerischer Publikationen immer wieder neu ausgelotet und verhandelt. Die deskriptive Erfassung dessen, was der männliche Körper oder der Mann an sich sein und darstellen sollte, welche Gestalt und welchen Ausdruck er zeigen und wovon er sich abzugrenzen hatte, leistete eine umfangreiche Zeitschriften- und Ratgeber-Publikation.

Die Einschreibungen und Subtexte, die Verflechtung von Wort und Bild und die ideologischen Aufladungen verweisen auf eine stets unterschwellig wirkende Mythisierung. Dies erfordert die Ergänzung durch ein bildwissenschaftliches Instrumentarium, das diesen Aspekten Rechnung trägt. Insbesondere der Mythos-Begriff nach Roland Barthes’ Definition kommt hierbei zur Anwendung. 48Barthes beschreibt den Mythos als „reines ideographisches System, in dem noch die Formen durch den Begriff motiviert sind, den sie repräsentieren, ohne jedoch auch nur annähernd die Totalität der möglichen Repräsentationen abzudecken.“ 49Der Mythos nach Barthes kann sich „jeden möglichen Gegenstand – Mensch, Körper, Geste, Profession, Ding, Gerät, Material, Lebensmittel – zu eigen machen und sprachlich oder bildlich bearbeiten.“ 50Insofern ist er eine visualisierte Aussage, die an jeweilige historische und soziale Rahmenbedingungen gebunden ist. Er fungiert als Interpretationsmuster, das ein kollektives Einvernehmen voraussetzt. So verweist beispielsweise der für die Lebensreform zentrale Begriff des „Neuen Menschen“ auf einen Mythos. Der „Neue Mensch“ verkörpert ein Ideal, ein Wunschbild, dem aus spezifischen historischen und sozialen Kontexten heraus mythisierte Eigenschaften eingeschrieben und künstlerisch inszeniert wurden.

2Warum dieser vereinheitlichende Begriff differenziert zu betrachten ist, wird nachfolgend und vor allem in Kap. 1.1 dieser Arbeit, dargelegt.

3So gab beispielsweise Die Zeit in ihrer historischen Reihe ein eigens der Lebensreform gewidmetes Heft heraus, vgl. Benedikt Erenz, Volker Ullrich (Hrsg.): Zeit Geschichte. Epochen, Menschen, Ideen. (Anders leben. Wilder denken, freier lieben, grüner wohnen. Jugendbewegung und Lebensreform um 1900), 2 (2013).

4So lautete einer der Spottnamen mit dem die Lebensreformer in der Boulevardpresse oder Satireblättern belegt wurden, vgl. Jost Hermand: Der Schein des schönen Lebens. Studien zur Jahrhundertwende. Frankfurt am Main 1972, S. 58f.

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