Claudia Parhammer
Schönheit, Kraft und Jugend
Claudia Parhammer
Schönheit, Kraft und Jugend
Bilder des Männlichen im Kontext der
Lebensreformbewegungen (1890–1930)
Claudia Parhammer
Schönheit, Kraft und Jugend
Bilder des Männlichen im Kontext der Lebensreformbewegungen (1890–1930)
© Tectum Verlag – ein Verlag in der Nomos Verlagsgesellschaft, Baden-Baden 2022
ePub 978-3-8288-7815-0
(Dieser Titel ist zugleich als gedrucktes Werk unter der ISBN 978-3-8288-4720-0 im Tectum Verlag erschienen.)
Zugl.: Dissertation an der Eberhard Karls Universität Tübingen, 2019
Umschlaggestaltung: Tectum Verlag, unter Verwendung eines Ausschnitts dieser Abbildung: Franz Stassen, Adam, um 1904, Pastell auf Pappe, 68 x 60 cm, Berlin, Museen Tempelhof-Schöneberg, Bildnachweis: akg-images
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Bibliografische Informationen der Deutschen Nationalbibliothek
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der
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Inhalt
Vorwort
1. Einleitung – Die Lebensreform als Gegenstand der Kunstgeschichte?
1.1 Eingrenzung des Forschungsfeldes und Fragestellungena
1.2 Forschungsstand und -kritik
1.3 Aufbau und Methodik
2. Vorüberlegungen zum lebensreformerischen Begriff der Natur
2.1 Natur als vitalistischer Topos
2.2 Natur als Schöpferkraft und Basis der Kultur
3. Schönheit
3.1 Die Eroberung des Nackten
3.1.1 Die Tradition des Männeraktes
3.1.2 Akademiekritik
3.1.3 Die Problematik der „häßlichen“ Modelle
3.1.4 Juristische Restriktionen
3.2 Facetten der Schönheit
3.2.1 Analogie von Formungsprozessen in Kunst und Körperkultur
3.2.2 „Leibesarchitektur“ und Kanon der männlichen Schönheit am Vorbild von Kunstwerken
3.2.3 Körperkultur als Vorbild für die Kunst
3.2.4 Entwicklungen und Folgen der kanonisierten Körperschönheit
3.3 Die Verflüssigung der Leibesarchitektur in Rhythmik und Tanz
3.4 Der fotografische Freilichtakt als neues Bildsujet
3.4.1 Wilhelm von Gloeden und Hanni Schwarz – Inszenierungen männlicher Schönheit
3.4.2 Der sportliche Männerakt der zwanziger Jahre
3.5 Zwischenfazit und Ausblick
4. Kraft
4.1 Lichtkult und Lebenssymbole in der Kunst106
4.1.1 Das Lichtgebet: „Ikone“ der vitalistischen und sakralen Aufladung des männlichen Körpers108
4.1.2 Andachtsbilder als Objekte sakralisierter Lebensanbetung115
4.1.3 Das Licht als Symbol männlicher Lebenskraft
4.2 Der Mythos Nietzsche
4.2.1 Nietzsche im Kontext der Lebensreformen
4.2.2 Nietzsches Erben. Prometheus und Zarathustra
4.3 Der Mythos vom „Urvorfahren“
4.3.1 Sinnbilder von „Auserwählten“ in der Kunst
4.3.2 Die Erneuerung der Kunst durch „Rassekultur“148
4.4 Kunstideale und Künstler als Künder
4.4.1 Die reformierte Kunst als Sinnstiftungsmodell
4.4.2 Aspekte der Inszenierung von Künstlern als überzeitliche „Kraftmenschen“
4.4.3 Das „Prophetenporträt“ als Sujet der Selbstinszenierung
4.5 Zwischenfazit und Ausblick
5. Jugend
5.1 Der Jungbrunnen der Kunst
5.1.1 Das leibliche Prinzip der Jugend zwischen Eros und Unsterblichkeit
5.1.2 Badende Knaben und Quelltrinker als neues Sujet der männlichen Ikonografie
5.2 Landschaften und Jahreszeiten als Chiffren ewiger Jugend
5.2.1 Berge, Meer und Küste. Topoi der Zeitlosigkeit
5.2.2 Frühlingssturm und Morgenlicht. Symbole der Erneuerung
5.3 Im Frühtau zu Berge … Aufbruch der Jugend
5.3.1 Historischer Hintergrund und Charakter der Jugendbewegungen
5.3.2 Bildwelten der Jugendkultur
5.3.3 Die Ästhetisierung des Kriegsopfers
5.3.4 „Propheten“ der Jugendbewegung
5.4 Der Mythos Paradies
5.4.1 Narrationen des Paradieses
5.4.2 Über die Kunst zur ewigen Glückseligkeit
5.4.3 Der „Neue Mensch“ in Gestalt des Adam
5.4.4 Das Paradies – verklärter Sehnsuchtsort oder Topos der Moderne?234
6. Körperideen und Ideenkörper der Lebensreformen. Ein Fazit
6.1 Auswirkungen und Nachwirkungen der reformerischen Bildwelt
6.2 Der befreite Körper in der Kunst?
7. Anhang
7.1 Literaturverzeichnis
7.2 Abbildungsverzeichnis und Bildnachweis
Vorwort
Im Jahr 2010 befasste ich mich im Rahmen eines religionsgeschichtlichen Seminars zum Vegetarismus im östlichen und westlichen Kulturraum erstmals mit den Lebensreformen. Daraus entwickelte sich eine Faszination für dieses vielschichtige historische Phänomen und das Interesse dessen überaus vielseitige Bildwelt aus kunsthistorischer Perspektive zu erforschen. Insbesondere die Darstellung des (nackten) Körpers erwies sich hierbei als Thematik, der nur wenige Studien gewidmet waren. Die Visualisierung lebensreformerischer Körperkonzepte und -bilder war schließlich Gegenstand meiner im März 2013 vorgelegten Magisterarbeit. 1Dabei wurde deutlich, dass es einer vertieften Analyse des Themenkomplexes mit Blick auf geschlechtsspezifische Diskurse bedarf, was die Intention der vorliegenden Studie war. Bei dieser Arbeit handelt es sich um die überarbeitete Fassung meiner im Sommersemester von der Philosophischen Fakultät der Universität Tübingen angenommenen Dissertation. Prof. Dr. Ernst Seidl, der bereits meine Magisterarbeit betreut hat und mich in meinen Forschungsinteressen maßgeblich gefördert, unterstützt und begleitet hat, danke ich im Besonderen. Für die Bereitschaft das Zweitgutachten zu erstellen, bedanke ich mich sehr herzlich bei Prof. Dr. Sergiusz Michalski.
Die Diskussionen, Gespräche und Vorträge im Rahmen des Doktorandenkolloquiums haben mir wertvolle Impulse und Unterstützung in allen Arbeitsphasen gegeben. Für die Möglichkeit dieses Austauschs, die konstruktive Kritik und die Hilfestellungen danke ich Prof. Dr. Ernst Seidl sowie den Kommiliton*innen, insbesondere Roswitha Emele, Christian Bornefeld, Johannes Krause sowie Kristin Funcke.
Bei einer Themenstellung wie dieser bedarf es in besonderer Weise der Unterstützung durch Vertreter anderer Fachdisziplinen, die ich in vielfacher Hinsicht erfahren habe. Dr. Ulrich Hägele, Prof. Dr. Klaus Butzenberger und Dr. Frank Köhler, der sich darüber hinaus bereit erklärte das Manuskript einer ersten kritischen Lektüre zu unterziehen, danke ich herzlich. Ein besonderer Dank geht an Dr. Stefan Gerlach, der mir als Freund und Wissenschaftler mit viel Geduld, klarem Blick und kritischer Analyse auch in schwierigen Arbeitsphasen zur Seite stand.
Ich danke André Graf, Dr. Marina Lienert, Peer-Olaf Richter, Dr. Ulrich Pohlman und den Mitarbeiter*innen der zahlreichen Museen, Archive, Institutionen und Bibliotheken, die mir Text- und Bildmaterial zur Verfügung stellten, Hinweise gaben sowie ihr Wissen mit mir teilten. Ohne sie hätte diese Arbeit nicht entstehen können.
Sehr herzlich seien Dr. Susanna Brogi und Agnes Harder für ihre Unterstützung und das Korrekturlesen des Manuskripts gedankt. Den Mitarbeiter*innen des Tectum Verlags, insbesondere Alexandra Hamann und Tamara Kuhn, danke ich für die Umsetzung der Publikation.
Mein Vater und meine 2021 verstorbene Mutter haben das Entstehen dieser Arbeit mit viel Freude begleitet und mich auf großzügigste Weise unterstützt. Von ganzem Herzen danke ich meinem Lebensgefährten Andreas Hauck, dessen Geduld und Liebe mich durch die gesamte Zeit gestärkt und getragen haben. Ihm und meinen Eltern widme ich diese Arbeit.
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