Claudia Parhammer - Schönheit, Kraft und Jugend

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Die Intention der Lebensreformbewegungen war es, das Bild vom Körper ‒ respektive das Aktbild ‒ von sittlichen und moralischen Fesseln zu befreien. Doch inwiefern wurde dieser Anspruch auch bei männlichen Bildprotagonisten umgesetzt? Tatsächlich erweist sich, dass besonders bei diesen eine facettenreiche und ambivalente Bildsprache entstand. Einerseits wurden neue und avantgardistische Darstellungsmodi eröffnet, andererseits prägen Stereotype und Restriktionen die Bildwelt. Diese Studie analysiert die besondere Entwicklung solcher Ikonografien und untersucht deren Funktion sowie Rezeption. Dabei wirft sie ein neues Licht auf die Wechselbeziehung zwischen der künstlerischen Entwicklung des Männerbildes und der lebensreformerisch geprägten Körperkultur.

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Tübingen, im Januar 2022 Claudia Parhammer

1Claudia Parhammer: Die Darstellung und Inszenierung des Körpers im Kontext der Lebensreformbewegungen (unveröffentlichte Magisterarbeit, eingereicht an der Philosophischen Fakultät der Universität Tübingen, WS 2013).

1. Einleitung – Die Lebensreform als Gegenstand der Kunstgeschichte?

Die sogenannte Lebensreform 2fand als Modell alternativer Lebensentwürfe mit ökologischer und freiheitlicher Prägung in jüngster Vergangenheit vermehrt Aufmerksamkeit in der öffentlichen Wahrnehmung und in den Medien. 3Einige ihrer Fragestellungen hinsichtlich Medizin, Ökologie, Gesundheit, Wohnformen und Ernährung scheinen wieder höchst aktuell zu sein. Das vermeintlich einfache und gesunde Leben gilt hier als Sehnsuchtspunkt einer Zeit, die als rasant, ungesund und überfordernd empfunden wird, was gleichfalls einer der zivilisationskritisch motivierten Auslöser der Lebensreformen um 1900 war. Verspottet als „Kohlrabi-Apostel“ 4erschienen die Lebensreformer in wollenen Tuniken in den Großstädten, sie verkündeten ihre Ideen von Vegetarismus, Nacktkultur und einer Rückkehr zur Natur. All dies scheint vorrangig nichts mit Kunst zu tun zu haben, und in den Medien wird häufig reflexhaft das Bild Lichtgebet des Lebensreformers und Künstlers Fidus als Paradebeispiel einer ikonischen Formel der Lebensreform zitiert. Auch in der aktuellen Forschung scheint die Berechtigung der Lebensreform als kunsthistorisches Sujet ein noch umstrittenes Problemfeld zu sein. Allein die Fülle an Forschungsliteratur aus unterschiedlichsten Fachdisziplinen, von denen jedoch der kleinste Teil tatsächlich aus der kunsthistorischen Forschung stammt, spiegelt diese Problematik deutlich wider.

Einigermaßen erstaunlich wirkt daher die These Peter Sloterdijks, der die Lebensreform als originär kunsthistorisches Phänomen lokalisiert. Man müsse sich „vor dem Fehlschluß hüten, das Thema ‚Lebensreform‘, das seit den Romantikern und den Frühsozialisten in der Luft lag, allerdings erst nach 1900 auf den Gipfel seiner Ausstrahlung gelangte, für eine sektiererische Schrulle zu halten“, warnt er in seiner 2014 veröffentlichten Schrift Du mußt dein Leben ändern. Denn vielmehr, so begründet er, sei die Lebensreform das „Renaissanceprogramm selbst, aus der bürgerlichen Kunstgeschichte in die Arena um die Kämpfe um den wahren modus vivendi der Modernen versetzt.“ 5Es stellt sich bei dieser Aussage eine Reihe von Fragen, unter anderem, was unter einer „bürgerlichen Kunstgeschichte“ eigentlich zu verstehen sei. Besonders fraglich erscheint aber, in welche Kontexte zur Lebensreform diese sich stellen mag. Sloterdijk liefert kaum Begründungen und Erklärungen für seine These und lässt sie gleichsam im Raum stehen als verstünde sie sich von selbst. Er stellt die Lebensreform in ein äußerst breites ideengeschichtliches Spektrum und legitimiert sie aufgrund ihrer Herkunft zugleich als Gegenstand der kunsthistorischen Forschung.

Auch diese Arbeit basiert auf der Annahme, dass die Lebensreform ein historisches Phänomen ist, das unmittelbar zentrale kunsthistorische Fragen berührt und zumindest partiell daraus entstand. Denn betrachtet man im Sinne Sloterdijks die Lebensreform als eine der vielen Ausprägungen eines eigentlich breiteren Reformwillens, der sich tatsächlich bereits in der Mitte des 19. Jahrhunderts andeutete, so lassen sich zahlreiche Anknüpfungspunkte zur Kunstgeschichte finden. Ohne allzu viel vorwegnehmen zu wollen, lassen sich in vielerlei Hinsicht romantische Wurzeln, beziehungsweise Nachklänge der Romantik in der Lebensreform wiederfinden. Auch im Arts and Craft Movement, im Jugendstil oder in den Kunstschulreformen zeichnet sich ein ästhetischer Wille ab, der, wie im Folgenden noch detailliert ausgeführt wird, in die Lebensreform mit einfloss. Zur Lebensreform zeitlich parallel verlaufende, kunsthistorische Entwicklungen, wie etwa die Gründung des Deutschen Werkbundes oder des Bauhauses zeugen von einem Impetus, das Leben an sich und den Alltag zu reformieren. Kleidung, Wohnen, Alltagsgegenstände sollten von überbordendem Beiwerk befreit werden und einer geschmackvollen Eleganz Platz machen. Mit dem Entwurf von licht-und luftdurchfluteten Wohnräumen reagierten namhafte Architekten auf die Wohnmisere, die in vielen Großstädten herrschte, und die unter anderem einer der Hauptkritikpunkte der Lebensreformer war. Viele Protagonisten diverser Reformbewegungen, ob Künstler, Kunstkritiker, Mäzene, Architekten oder Schriftsteller, standen in engem Austausch zueinander und haben sich in ihrem Bestreben, einer breiten Gesellschaftsschicht zu einem schöneren, einfacheren und gesünderen Leben zu verhelfen, gegenseitig inspiriert.

Sieht sich die Lebensreform in der Forschung immer wieder dem Verdacht ausgesetzt, sie habe sich lediglich der Kunst bedient und mit deren Hilfe eigene Interessen nobilitiert 6, so soll dieser Annahme hier deutlich widersprochen werden. Die Lebensreform wird in dieser Arbeit nicht als Phänomen betrachtet, das sich auf einige sektiererische Vegetarier im härenen Gewand kapriziert, sondern vielmehr als unbedingt der Kunst zugehörig. Ziel dieser Arbeit ist es, diese Rolle der Lebensreform für essenzielle Entwicklungen in der Kunst offenzulegen. Dem Desiderat an kunsthistorischer Forschung soll damit begegnet werden, jedoch ohne stilistische oder monografische Ausrichtung, sondern vielmehr in einem breit angelegten Spektrum, das der ideengeschichtlichen Fülle und ikonografischen Vielfalt gerecht wird. Zunächst gilt es jedoch noch einmal einen Schritt zurückzugehen und genau zu definieren, was das Spezifische der Lebensreform ist, und worin sie sich von anderen Reformbewegungen unterscheidet.

1.1 Eingrenzung des Forschungsfeldes und Fragestellungen

Eine der grundsätzlichen Schwierigkeiten der Forschung liegt darin, die Lebensreform zu definieren, ihre inhaltlichen, ideengeschichtlichen und historischen Konturen sowie ihre Auswirkungen klar einzugrenzen. Tatsächlich gab es keine einheitliche Bewegung, die Anzahl der Vereine, Bünde und Gruppierungen, die in Selbst- oder Fremdzuschreibung als lebensreformerisch bezeichnet wurden, waren so mannigfach wie ihre spezifischen Zielsetzungen. Verschiedene Methoden und Praktiken wurden jeweils als die einzig richtige oder besonders zu bevorzugende angepriesen. Darüber hinaus ergaben sich jedoch vielfältige personelle wie ideelle Schnittmengen. Den unterschiedlich gewichteten Definitionen der Forschung lassen sich daher einige verbindliche Parameter entnehmen, die als communis opinio der Forschung gelten.

Primär intendierte die Lebensreform, die Gesellschaft über das Leben jedes Einzelnen in all ihren Facetten zu reformieren. Erst ab etwa 1895 wurde sie erstmals unter diesem vereinheitlichendem Begriff genannt 7und 1907 veröffentlichte Hermann Dames seinen Aufruf zur Begründung eines Bundes allseitiger Lebensreform des gesamten Deutschtums 8, ein Entwurf der allerdings nie realisiert wurde. Der Ursprung der Lebensreform liegt in der Naturheilkunde und der Bewegung der Vegetarier um Eduard Baltzer in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. 9Aus deren Ideen und vor dem Hintergrund von zeittypischen Phänomenen, die als unnatürlich und schädigend empfunden wurden, entstand schließlich die Lebensreform. Den zunehmenden Belastungen durch Lärm, Hektik und Luftverschmutzung in den anwachsenden Großstädten, der Industrialisierung und Technisierung, Verwissenschaftlichung und Versachlichung, stellten die sogenannten Lebensreformer Programme, Visionen und Utopien entgegen, die die Menschen wieder zu einer „naturgemäßen Lebensführung“ 10zurückführen sollten.

Zur Kritik an äußeren, sozialen Umständen traten ein starkes Gefühl von subjektiv empfundener, innerer Entfremdung und der scheinbare Verlust moralischer und kultureller Werte. Die bislang sichere Orientierung, verankert in Normen und Werten der wilhelminischen Gesellschaft oder geboten durch Institutionen wie der Kirche, verlor zunehmend an Bedeutung und wurde kritisch hinterfragt. Das Bedürfnis nach neuen, sinnstiftenden Werten, Glaubensinhalten und Lebensentwürfen brach sich Bahn. Die Lebensreform bot sich dabei als gnostische 11und mit missionarischem Impetus auftretende Bewegung an.

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