Robert Silverberg - Das Buch der Veränderungen

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Das Buch der Veränderungen: краткое содержание, описание и аннотация

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Furvain hatte sogar schon einen Namen für die Dichtung gefunden. Sie sollte Das Buch der Veränderungen heißen, denn die Veränderung war das eigentliche Thema, der ewige Fluss der Jahreszeiten, das ständige Auf und Ab der Ereignisse und im Gegensatz dazu die tiefere Bestimmung Majipoors. Könige kamen und gingen und starben, Bewegungen entstanden und verebbten, doch die Gemeinschaft lebte weiter wie ein gewaltiger Fluss und folgte dem Weg, den das Göttliche ihr vorbestimmt hatte. Alle ihre Veränderungen waren nichts weiter als Stationen auf diesem Weg. Ein Weg, der durch Herausforderung und Abwehr gekennzeichnet wurde, durch die ständige Kollision gegensätzlicher Kräfte, damit die unausweichliche Synthese erreicht werde — der notwendige Triumph Dvorns über die Anarchie, der notwendige Triumph Stiamots über die Metamorphen und — eines Tages in der Zukunft — der notwendige Triumph der Sieger über ihren eigenen Sieg. Dies war der Kern, den er herausarbeiten musste. Die Ordnung, die sich aus dem Lauf der Zeit ergab und die zeigte, dass alles, selbst die große, unvermeidliche Sünde der Unterdrückung der Metamorphen, ein Teil eines unerschütterlichen Ganzen war, der unausweichliche Triumph der Ordnung über das Chaos.

Wann immer er nicht unmittelbar am Gedicht arbeitete, bekam Furvain Angst vor der ungeheuren Aufgabe angesichts der Unzulänglichkeit seiner eigenen Fähigkeiten, da er dieses gewaltige Werk schreiben sollte. Tausendmal am Tag kämpfte er das Verlangen nieder, die Dichtung einfach aufzugeben. Doch er konnte nicht anders, er musste weitermachen. Du musst dein Leben ändern, hatte Lady Dolitha ihm damals auf dem Burgberg gesagt. Es schien Jahrhunderte her zu sein. Ja. Ihre strengen Worte hatten die Kraft eines Befehls. Er hatte tatsächlich sein Leben verändert, und sein Leben hatte wiederum ihn verändert. Und so musste er fortfahren, dies war ihm klar, bis er das große Gedicht erschaffen hatte, das er der Welt als Entschädigung für all die vergeudeten Jahre hinterlassen würde.

Auch Kasinibon drängte ihn gnadenlos diesem Ziel entgegen. Er spionierte nicht mehr, fragte nicht einmal mehr nach dem Gedicht, doch er beobachtete Furvain genau und maß die Fortschritte an den hageren Gesichtszügen und den übernächtigten Augen des Dichters. Er wartete, forschte mit Blicken und in stillem Verlangen. Gegen diesen schweigenden Druck konnte Furvain sich nicht zur Wehr setzen.

Er arbeitete weiter, zog sich in seine Gemächer zurück, als sei er im Kloster, und kam abgesehen von den Mahlzeiten nur selten heraus. Er ruhte nie lange und stürzte sich bald wieder in Trance. Es war wie eine Reise durch eine verborgene Region seines eigenen Bewusstseins. Voll böser Vorahnungen streifte er auf beschwerlichen gewundenen Wegen durch die Dunkelheit. Manchmal bekam er stundenlang das Gefühl, seinen Führer verloren zu haben, er kannte das Ziel nicht und empfand alle möglichen Schrecken, er schauderte, zitterte, schwitzte und war in innerem Aufruhr. Doch dann wurde er von einem wundervollen Licht eingehüllt und auf jungfräuliches Weideland geführt, wo es Gesang und Tanz gab, majestätische Klänge und heilige Visionen, und die Worte strömten aus ihm heraus, als seien sie seiner bewussten Beherrschung entzogen.

Die Monate vergingen. Er war jetzt schon im zweiten Jahr mit seiner Aufgabe beschäftigt. Der Stapel des Manuskripts wurde immer höher. Er arbeitete nicht chronologisch, sondern wandte sich dem Teil zu, der am dringendsten seiner Aufmerksamkeit bedurfte. Der einzige Gesang, den er als abgeschlossen betrachten konnte, war der zentrale fünfte, der die Schlüsselszenen über Stiamot enthielt. Der größte Teil des Melikand-Gesangs und der Teil über Dvorn waren fertig, außerdem große Teile der Einleitung, die sich um die erste Besiedlung drehte. Einige andere Abschnitte, die weniger dramatischen vor allem, waren bloße Fragmente, und am neunten Gesang hatte er überhaupt noch nicht gearbeitet. Teile der Stiamot-Geschichte, die frühen und späteren Phasen, waren ebenfalls unvollendet. Es war eine zerfahrene Weise zu arbeiten, doch er wusste nicht, wie er es besser machen sollte. Er war nur sicher, dass alles zu seiner Zeit behandelt werden würde.

Hin und wieder fragte er Kasinibon, ob auf die Lösegeldforderungen bereits Antworten eingegangen wären. »Nein, bisher haben wir noch nichts gehört«, lautete die Antwort unweigerlich. Es spielte kaum eine Rolle. Nichts war wichtig außer der Arbeit.

Als er gerade eben drei Strophen des neunten und letzten Gesangs vollendet hatte, fühlte Furvain sich plötzlich, als stehe er vor einer undurchdringlichen Barriere oder vielleicht auch vor einem unendlich tiefen dunklen Abgrund. Auf jeden Fall erreichte er in der noch unvollendeten großen Aufgabe eine Stelle, wo er nicht mehr weiterkam. Momente, in denen Furvain sich so gefühlt hatte, hatte es auch schon früher gegeben, viele sogar. Doch dies war etwas anderes. Bei jenen anderen Gelegenheiten hatte er einen Widerwillen empfunden, noch weiter zu gehen, woraufhin rasch genug das Gefühl folgte, dass er sich die Schmach ersparen wollte, etwas Unfertiges zu hinterlassen. In diesem Augenblick aber empfand er eine tiefe Unfähigkeit, das Gedicht weiter zu schreiben, weil er vor sich nur Schwärze sah.

Hilf mir, betete er, ohne zu wissen zu wem, und führe mich.

Doch es kam weder Hilfe noch Führung. Er war allein. Und allein hatte er keine Ahnung, wie er den Stoff, der in den neunten Gesang eingehen sollte, behandeln musste. Die Versöhnung mit den Gestaltwandlern — die Sühne für die große, unvermeidliche Sünde, die sich die Menschheit gegenüber den Ureinwohnern dieser Welt hatte zuschulden kommen lassen — die Absolution, die Buße und sogar die Wiedergutmachung — er hatte keine Ahnung, wie er damit fortfahren solle. Dies war Majipoor, fast zehntausend Jahre nach Dvorn und viertausend Jahre nach Stiamot. Welche Aussöhnung war denn bisher mit den Metamorphen herbeigeführt worden? Welche Beichte und welche Buße hatte es gegeben? Sie waren nach wie vor in ihrer Heimat im Dschungel von Zimroel gefangen, ihre Bewegungsfreiheit auf diesem Kontinent war strengen Regelungen unterworfen, und es war ihnen ganz und gar verboten, sich je auf Alhanroel zu bewegen. Die Welt war einer Lösung des Problems der Gestaltwandler nicht näher als am Tag, an dem die Siedler gelandet waren. Lord Stiamots Lösung — sie besiegen und auf ewig im Süden Zimroels einsperren und den Rest der Welt den Menschen vorbehalten — war überhaupt keine, sondern nur ein brutaler Behelf, wie auch Stiamot selbst bereits erkannt hatte. Stiamot war bewusst gewesen, dass es zu spät war, die Besiedlung des Planeten wieder rückgängig zu machen. Majipoors Geschichte konnte nicht ungeschehen gemacht werden. Und so hatten für die Milliarden menschlicher Siedler Millionen Ureinwohner ihre Freiheit verlieren müssen.

Wenn Stiamot keine Lösung für das Problem gefunden hat, so überlegte Furvain, wie soll ich dann eine finden?

In diesem Fall konnte er allerdings den neunten Gesang nicht vollenden. Und, noch schlimmer, er kam zu der Überzeugung, dass er auch die früheren unvollendeten Gesänge nicht weiterschreiben konnte. Als er nun sah, dass er sich keine Hoffnung machen könne, das Gebäude mit dem vorgesehenen Schaugiebel zu bekrönen, schien ihn jegliche Inspiration zu verlassen. Wenn er jetzt versuchte, sich zum Weitermachen zu zwingen, würde er vermutlich nur entwerten, was er bisher schon geschrieben hatte, und die Kraft des Werks mit minderwertigen Abschnitten schmälern. Selbst wenn er es irgendwie zu Ende brachte, er hatte in seiner Hoffnungslosigkeit und Verzweiflung das Gefühl, er könne das Gedicht niemals der Welt zeigen. Niemand würde glauben, dass er es geschrieben hätte. Man musste denken, er habe eine Art geistigen Diebstahl begangen, einen Betrug, und man würde ihn verhöhnen, wenn er den wahren Verfasser nicht nennen konnte. Da war es besser, überhaupt kein Gedicht zu veröffentlichen, als die Blamage hinzunehmen, die ihm zuteil werden musste.

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