Jürgen Kehrer - Mord im Dom
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- Название:Mord im Dom
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Das sollte das Land sein, in dem Milch und Honig flossen?
Leo rümpfte die Nase. Kühe sah er zwar, und auch Bienen. Aber nichts, was der herrlichen Größe des alten Rom gleichkam. Anstatt wie ein Wanderer auf bloßer Erde zu nächtigen, unwürdig einem Nachfolger Petri, wäre er jetzt lieber in Rom, mochte es im Juli dort auch glühendheiß und stickig sein. Doch zuvor mußte er sich seiner Gegner und Neider entledigen.
Wie würde sich der riesenhafte, fettleibige Franke entscheiden? Der Papst kannte die Wankelmütigkeit Karls, seine Neigung, schwierige Beschlüsse vor sich herzuschieben, bis er schließlich mit einem Gefühlsausbruch den Knoten zerschlug. So hatte Karl sich verhalten, als ihm die eigene Mutter die Langobarden-Prinzessin als Frau aufdrängte. So war er auch mit dem Wunsch Kaiserin Irenes verfahren, den byzantinischen Thronfolger mit einer seiner Töchter zu vermählen. Erst als nach jahrelanger Verlobung die Hochzeit unmittelbar bevorstand, hatte Karl erklärt, daß er seine Tochter nicht hergeben wolle.
Und was würden Karls Berater empfehlen? Der König war kein Mann von Bildung, nicht einmal schreiben hatte er richtig gelernt. Gerade in kirchlichen Fragen würde er auf den Rat seiner Bischöfe hören.
Leo bedauerte, daß Abt Alkuin nicht in Paderborn war. Der Brite stand auf seiner Seite, wie er aus mehreren Schreiben wußte. Dagegen gehörte der Westgote Theodulf mit Sicherheit nicht zu seinen Fürsprechern. Mit unverhohlener Ironie hatte der Bischof von Orleans die Argumente des Kardinals zurückgewiesen. Und die Erzbischöfe Hildebald und Arn hatten sich hinter undurchdringlichen Mienen verschanzt.
Nein, der Papst konnte nicht darauf vertrauen, daß sich die Lage von allein zu seinen Gunsten entwickeln würde. Er mußte etwas finden, mit dem er den König überzeugen konnte, etwas, das seine Gegner überraschen würde. So wie ein kluger Schachzug, mit dem der Gegenspieler nicht rechnete.
Leo überlegte, was er dem Frankenkönig anbieten sollte. Welchen Wunsch gab es, den sich dieser mächtigste Mann Europas noch nicht erfüllt hatte?
Und plötzlich fand er die Lösung. Der Gedanke war so klar und einleuchtend, daß sich der Papst wunderte, warum er nicht schon längst darauf gekommen war.
Hathumar betrachtete den Skorpion, der vor ihm auf dem Tisch lag. Das Exemplar maß eine Handbreite in der Länge und hatte eine gelbliche Farbe. Trotz des Ekels, den er empfand, konnte der Mönch dem Insekt eine gewisse Schönheit nicht absprechen. Der Vorderkörper mit den Greifzangen sah aus wie eine Krabbe, die Beine ähnelten denen einer großen Spinne, und der gegliederte Schwanz mit dem Giftstachel hatte etwas Schlangenartiges. Wie eine Kreuzung der niedrigsten Tiere, die Gott erschaffen hatte.
Zu gern hätte Hathumar das Geheimnis des Tieres ergründet. Wo hatte es gelebt? Wer hatte es nach Paderborn gebracht? Wenn er wenigstens die genaue Art bestimmen könnte. Sehnsüchtig dachte der Mönch an die riesige Bibliothek in Corbie. Hier gab es nur wenige Bücher. Und doch - ein Versuch war es wert.
Hathumar ging in den kleinen Leseraum, in dem die Bücher standen. Mit raschen Handgriffen blätterte er die ledergebundenen, vielfach mit Intarsien geschmückten Werke auf und überflog die Inhalte. Beinahe hätte er die Hoffnung schon aufgegeben, da entdeckte er das Gesuchte: ein Buch über die Fauna. Nach der Schrift zu urteilen, war es einige hundert Jahre alt. Eine Kostbarkeit, die eine Laune der Geschichte nach Paderborn verschlagen hatte.
Mit klopfendem Herzen legte Hathumar das Buch auf den Tisch und begann zu lesen. Er erfaßte die Systematik des unbekannten Autors und verschlang alles, was dieser über Insekten geschrieben hatte. Und tatsächlich - da war die Beschreibung des Skorpions, der in seiner Zelle lag. Länge, Farbe, alles paßte. Es handelte sich um einen Buthus occitanus, dessen Stich sehr schmerzhaft, manchmal sogar tödlich sein konnte. Die Länder, in denen der Skorpion nach Ansicht des Autors vorkam, waren von der Weltkarte verschwunden. Aber Hathumar kannte ihre heutigen Namen: Spanien und das südliche Frankenreich.
Der Mönch stellte das Buch zurück. Die freudige Erregung über den Fund wich der Enttäuschung. Insgeheim hatte er gehofft, daß der Skorpion nicht aus Spanien kam, daß er einen Beweis für die Unschuld Felix' von Urgelis präsentieren konnte. Doch so, wie es aussah, blieben der ehemalige Bischof und sein schwachsinniger Diener die Hauptverdächtigen.
Wieder in seiner Zelle, schob Hathumar den Skorpion zur Seite. In den letzten Stunden hatte er sich mit dem Epos beschäftigt, das Abt Adalhard von ihm erwartete. Er überflog die Zeilen, die er bereits zu Papier gebracht hatte.
Es ist da ein berühmter Ort, wo Pader und Lippe fließen; er liegt auf der Höhe in einer kahlen Ebene,
ringsum dehnt sich weit das Gelände.
Von der Höhe des Hügels kann man das Heer,
den langen Zug der Krieger überschauen,
das Lager der Herzöge und der Grafen,
die schimmernde Rüstung der Krieger.
Dorthin kommt Karl, der Held,
von vielen Tausenden gefolgt,
hier beschließt er, Quartier zu machen.
War das nicht zu sachlich, zu wenig ergreifend, zu gefühllos für ein Gedicht, das den König feiern sollte? Vergleiche Karl mit Augustus, hatte Adalhard gefordert. Aber Augustus war ein Kaiser und Karl nur ein König. Vielleicht der mächtigste, den es seit langer Zeit auf der Welt gegeben hatte, doch ein König blieb ein König. Wie konnte er Karl da Augustus nennen?
Hathumar seufzte. Er schaffte es nicht, sich auf das Gedicht zu konzentrieren. Wieder fiel sein Blick auf den Skorpion. Und dann faßte er einen Entschluß.
Die Leibgardisten hatten sich zunächst gesträubt, ihm den Weg zu dem Verlies freizugeben, in dem Aio eingesperrt war. Hathumar mußte auf seine Vollmachten pochen, die ihm König Karl erteilt hatte.
Jetzt stand er dem buckligen Diener des Felix' von Urgelis gegenüber, dessen Hände und Füße mit Ketten gefesselt waren. Der Mann hockte auf dem steinernen Boden, seine blutunterlaufenen Augen blickten traurig zu dem jungen Mönch auf.
Hathumar schlug das Leinentuch auf und hielt Aio den Skorpion vors Gesicht.
Der Diener schrak zurück. „Scorpio", sagte er mit einer unnatürlich heiseren Stimme.
„Hast du diesen Skorpion schon einmal gesehen?"
Aio schüttelte heftig den Kopf.
„Hast du ihn von Urgelis hierher, nach Paderborn, gebracht?"
Erneutes Kopfschütteln. „Non visus sum."
„Sag die Wahrheit, Aio! Dein Herr steht unter dem Verdacht, einen Bischof ermordet zu haben. Wenn du den Skorpion in der Bibel versteckt hast, mußt du die Tat gestehen!"
„Innocens", krächzte Aio. „Innocens sum."
Dann versenkte er den Kopf in den verschränkten Armen und brummte eine monotone Melodie, wobei er mit dem Oberkörper schaukelte, wie ein verängstigtes Kleinkind, das sich unsichtbar machen will.
Hathumar ließ den Skorpion im Tuch verschwinden. Es hatte keinen Zweck, weiter in den Mann zu dringen. Offenbar wollte Aio seinen Besucher vergessen.
Mit beruhigender Stimme sprach der Mönch ein Gebet. Aio brummte und schaukelte, als würde er nichts hören.
Der Papst wählte seine Worte mit Bedacht. Der Mann auf dem Klappthron, dem er gegenüberstand, entschied über sein Schicksal. Karl konnte ihn wie einen gewöhnlichen Verbrecher behandeln oder seine Autorität als Bischof von Rom anerkennen. Leo mußte den Frankenherrscher überzeugen, ihn und seine Berater.
„Da es in den Ländern des Oströmischen Reiches keinen rechtmäßigen Kaiser mehr gibt, weil, wie Ihr wißt, die Kaiserinmutter ihren Sohn hat blenden lassen, wodurch der Thronerbe zu Tode gekommen ist, und da Kaiserin Irene sich, in ihrer Ruchlosigkeit, zur Alleinherrscherin ausgerufen hat, obwohl nach altem Gesetz einer Frau der Titel des Basileus nicht zusteht, halten Wir, und mit uns die gesamte Christenheit, es für angemessen und richtig, das nomen imperatoris Euch, dem Frankenkönig, zu übertragen."
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