Sonnleitner Alois - Die Höhlenkinder im Pfahlbau

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Es ging langsam. Die nicht gespannten Fäden verwirrten sich immer wieder, und das Entwirren hielt auf. Als Eva abends ihr Lager aufsuchte, wurde auch sie, wie sonst Peter, vom Denkfieber des Erfinders gepackt. Sie mußte noch dahinterkommen, wie sie die Fäden am Verwirren hindern konnte! Endlich schlief sie ein und beschäftigte sich auch im Traum mit dieser Schwierigkeit. Beim Erwachen am frühen Morgen war es ihr, als sei ihr im Schlaf eine Lösung eingefallen.

Im Licht der aufgehenden Sonne stand Eva vor ihrem einfachen Gerät und band, wie sie es im Traum getan hatte, längliche Steine als Gewichte an die Enden der Fäden. Es war nicht leicht, sie so aufzuhängen, daß sie sich nicht aneinander und an den Fäden rieben; aber schließlich hingen alle Fäden senkrecht. Mit der Linken hob sie jeden zweiten Faden und führte mit den Fingern der Rechten den Querfaden abwechselnd darunter und darüber. Anfangs schob sie die Querfäden mit den Fingern dichter zusammen, bald aber fand sie in einer dreifach geteilten Zweiggabel ein besseres Werkzeug. Sooft sie einen Querfaden aufgebraucht hatte, knüpfte sie den nächsten daran. So ging das eine Weile, aber auch wieder viel zu langsam, wie Eva fand. Freilich wäre die Matte recht dicht geworden, aber die Flechterin wurde so ungeduldig, daß sie die Längsfäden abknüpfte, als sie einen kaum drei Finger breiten Gürtel geflochten hatte. Ihr war ein neuer Gedanke gekommen: Sie knotete die Fäden kreuzweise, das ging schneller und ergab eine Art Netz. Dichtmachen wollte sie sie später durch eingezogene Bastbänder. Jetzt ging die Arbeit ungehemmt vonstatten, schnell und schneller knüpften und flochten die Finger.

Eva war glücklich, daß ihr das Werk so gut von der Hand ging. »Gidlio — gidlio«, flötete ein Pirol. Ein Kuckuck rief, ein anderer gab Antwort. Rotschwänzchen und Drosseln, Amseln und Wasserschmätzer sangen und pfiffen um die Wette. Inmitten dieses Maienjubels saß Eva an ihrem ersten Webstuhl und sah ihr Werk wachsen. Sie war so glücklich wie schon lange nicht mehr.

Flechtnadel

Erst am dritten Tag war Eva mit dem Grundgeflecht ihres Lendenschurzes fertig. Es war leider nicht sehr dicht geworden; dem half die Weberin ab, indem sie breite Baststrähnen durch das Geflecht zog. Es war ein richtiger Rock geworden, der bis unter die Knie reichte, wo jeder Bastfaden mit einem Knoten abschloß. Als Eva ihr neues Kleidungsstück zum erstenmal anlegte, scheuerten die Knoten so stark, daß sie diese mit einem Stein flach- und weichklopfen mußte.

In der Höhle, in die sie sich vor einem Platzregen geflüchtet hatte, trug sie wieder ihren alten Fellschurz, dessen Haarseite fast kahl war.

Auch Peter mußte etwas Frohes erlebt haben. Mit vergnügtem Gesicht kehrte er im strömenden Regen heim und rief, als ob kein Verdruß zwischen ihnen stünde: »Everl, ich bring‘ dir was Gutes!« Bei der Erinnerung an das, was Peter im Frühling unter »etwas Gutes« verstand, erwiderte sie: »Behalt‘s, ich mag‘s nicht!« und ging in ihre Schlafkammer hinauf. Einschlafen konnte sie lange nicht. Sie hörte Peter am Herdfeuer herumstochern, Reiser knicken und auflegen; bald roch sie einen eigenartigen Bratenduft, den sie nicht kannte.

Aber ihr Eigensinn war stärker als ihre Neugierde. In Gedanken beschäftigte sie sich mit ihrer nächsten Aufgabe: Der Schultermantel mußte besser werden als der Rock. Sie dachte an die Schwierigkeit, die Querfäden mit den Fingern abwechselnd unter und über den Längsfäden durchzubringen. Und dann fiel ihr ein: Wenn ich den Faden durch eine Nadel zöge? Ließe er sich nicht leichter durchschieben als mit den bloßen Fingern? Im Halbschlaf träumte sie, sie säße vor der begonnenen Arbeit am Sonnstein. Plötzlich fand sie sich an einer verlassenen Feuerstelle mit einem leicht angekohlten Zweigstück in der Hand, das sie an einem Granitbrocken zu einer fingerlangen flachen Nadel zurechtschliff und mit einem Hartsteinbohrer durchlochte.

Dann schlief sie tief und traumlos bis zum Morgen. Frühzeitig strebte sie ihrem Werkplatz zu. Unterwegs fand sie an einer verlassenen Feuerstelle zu ihrer großen Verwunderung ein Zweigstück, das dem im Traume geschauten glich. Sie schliff und bohrte, bis die lange Webnadel fertig war, wie sie sich‘s hatte träumen lassen.

Um die Längsfäden zu spannen, band sie nicht mehr Steine daran, das dauerte viel zu lange. Sie ersetzte sie durch länglichrund geformte Lehmgewichte, die sie an einem Ende durchlochte und in der Sonne trocknete. Am nächsten Tag war es soweit, mühelos ließen sich die Lehmklunker an die Fäden binden, und dann begann sie zu arbeiten, sehr hastig, um die verlorene Zeit hereinzubringen. Aber die neuen Fadengewichte waren spröde und zerbrechlich. Zwei davon, die etwas heftig aneinanderschlugen, brachen an der durchlochten Stelle auseinander und mußten doch wieder durch Steine ersetzt werden. Von da an arbeitete Eva sehr behutsam — und es ging. Der durch das Aufwickeln auf die Webnadel kurz gewordene Querfaden ließ sich flink über und unter die Längsfäden führen. Die locker eingelegten Querfäden schob sie mit einem groben Kamm von halber Armlänge zusammen; den hatte sie sich aus einem flachgeschabten Holzstück und daran festgebundenen Querstäben gebastelt.

Eva arbeitete bis zur Dämmerung. Erst hatte sie nur ein Schultermäntelchen machen wollen, jetzt aber war sie dabei, ein ärmelloses Leibchen herzustellen. Es sollte aus zwei Teilen bestehen, die über den Schultern so weit aneinandergenäht wurden, daß der Kopf hindurchging. Auch für die Arme mußten links und rechts breite Schlitze bleiben, unter denen das Vorderteil mit dem Rückenteil zusammengeheftet wurde. Nach zwei Tagen unverdrossener Arbeit war das Gewebe fertig, die Fransen des unteren Randes waren zu einem losen Maschengewebe kreuz und quer verflochten und mit Knoten abgeschlossen. Eva tauchte das Bastleibchen ins Wasser, klopfte dann alle Knoten flach und legte es an, feucht wie es war, zog und zupfte daran, bis es paßte, und überließ es ihrer Körperwärme, das neue Kleidungsstück am Leibe zu trocknen.

Vor lauter Arbeitseifer hatte sie in den letzten Tagen zuwenig gegessen. Von Hunger gepeinigt, redete sie sich ein, es müßten ja nicht gerade Muttertiere sein, die Peter oben briet, und lief quer über das Steinfeld dem Moorbach zu, wo sie Rauch aufsteigen sah. Unterwegs zog sie die verwelkten Blumen aus ihrem Stirnband und ersetzte sie durch große Maßliebchen. Am Moore angelangt, fügte sie weiße, duftende Narzissen hinzu. Es war hoher Mittag, schwer lag die Hitze über dem stillen Grund, kein Vogel ließ sich hören. Eine weiche Stimmung kam über Eva; sie machte sich Vorwürfe, daß sie Peter so schlecht behandelt hatte. Was wäre aus ihr im Winter geworden, wenn sie ihn nicht gehabt hätte? Grob war er ja, war er aber nicht auch gut? Wie er sie wohl aufnehmen würde, wo sie ihn unlängst so schroff abgewiesen hatte?

Am Moorbach aufsteigend, kam sie zu einer Stelle, wo zwei gerade Reihen von Stäben in schräger Richtung von beiden Ufern aus stromaufwärts zur Mitte des Baches führten und einen schmalen Durchlaß bildeten. Die Stabreihen waren mit Weidenruten so durchflochten, daß sich hinter dem Geflecht das Wasser schwach staute. Oberhalb dieser niederen Zäune war das Bachbett von groben Steinen gesäubert und ein kleiner, flacher Tümpel entstanden. Der wurde oben von einem Geflecht begrenzt, das das Bachbett quer absperrte. In diesem Geflecht staken Tannenzweige und beschatteten den Tümpel. Wozu das? Vom würzigen Duft brennender Wacholderzweige verlockt, wandte sie sich vom Bach ab und entdeckte im Schutz eines überhängenden Felsens ein qualmendes Feuer. Davor stand Peter mit einem aufgeschlitzten Fisch in der einen Hand, mit der anderen drückte er Spannhölzchen zwischen die Bauchseiten. Im Rauch hingen an Waldrebenranken eine Anzahl Forellen. Von ihnen ging jener eigentümlich appetitliche Duft aus, den sie sich nicht hatte erklären können.

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