Gemma Malley - Das letzte Zeichen

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Evie schüttelte den Kopf. »Aber nein.« Sie konnte nicht erklären, dass sie heute gern reden wollte, und zwar über alles und nichts, damit sie nicht darüber nachdenken musste, was sie tun sollte – was sie tun musste –, um den Träumen ein Ende zu machen und zu verhindern, dass das Böse Besitz von ihr ergriff.

»Na dann … iss auf. Wir müssen gleich los.« Achselzuckend ging ihre Mutter aus der Küche.

Evie begutachtete ihr Frühstück, dann stand sie auf, packte es in eine Dose für später und ging wieder nach oben, um sich die Zähne zu putzen.

Punkt 8.45 Uhr verließ sie mit ihren Eltern das Haus und sie gingen hintereinander wie alle Familien aus ihrer Straße in Richtung Versammlungshaus.

Lächelnd überholten sie andere Gruppen und gingen umso schneller, je näher sie dem Ziel kamen. Evie wollte sich von der Spannung anstecken lassen und nur fröhliche Dinge denken.

Die Versammlung war der Höhepunkt der Woche; alle kamen zusammen. Als sie noch kleiner war, konnte Evie von Freitag auf Samstag kaum schlafen vor Aufregung. Alle sahen so wunderbar aus und die ganze Veranstaltung war so herzlich und liebevoll. Erst durch die Versammlung bekam alles einen Sinn, sie entschädigte für alle Mühen, und Evie fühlte sich wie das glücklichste Mädchen auf der ganzen weiten Welt.

Heute bemerkte sie auf dem Weg zum Versammlungshaus, dass sie die Zusammenkunft dringender brauchte denn je.

Das Versammlungshaus war das größte Gebäude der Stadt. Alle 5000 Einwohner der Stadt passten hinein, und wie immer war die Halle schon halb gefüllt, als sie ankamen. Mit Freuden nahm sie das warme Versammlungsgetränk entgegen, das an der Tür gereicht wurde, trank es und suchte sich einen Platz ganz am Ende einer der vorderen Sitzbänke, neben ihren Eltern. Sie beobachtete die ankommenden Familien, die Paare und die wenigen, die allein kamen. Einige ältere Bewohner wurden von einem Betreuer hereingeführt. Die As saßen ganz vorn, dann die Bs, hinten die Cs. Auch gemischte Gruppen saßen weiter hinten – Familien mit verschiedenen Rängen. Das war nicht üblich, aber es kam ab und zu vor, meistens wenn ein junger Mensch einen höheren Rang innehatte als seine Eltern. Eheleute sorgten dafür, dass sie ihrem Partner bei einem Rangwechsel möglichst bald folgten; sie waren verantwortlich füreinander und beeinflussten sich gegenseitig. Manchmal konnten die Kinder einen Rangwechsel vermeiden und manchmal liefen sie ihren eigenen Eltern den Rang ab. So wie Lucas. Evie sah genau zu, wie er (A) hereinkam, gefolgt von Raffy (C) und seiner Mutter (B). Keiner wusste so recht, wie man mit gemischten Familien umgehen sollte, also trennte man sie von den anderen. Ein Bereich an der Seite war den Ds vorbehalten, die mit gebeugtem Kopf zu ihrem Platz gingen und bis zur Eröffnung der Versammlung unruhig auf dem Sitz herumrutschten.

Musik erklang, erbauliche Klänge, bei denen Evie lächelnd mitsummte. Sie saß da und fühlte sich geborgen. Sie wusste, dass alles gut werden würde. Hier mitten unter ihren Mitbürgern brauchte sie sich keine Sorgen zu machen. Hier war sie in Sicherheit – so wie alle hier.

Dann kam der Bruder in seiner langen roten Samtjacke. Der Große Anführer war zu alt, um an den Versammlungen teilzunehmen; er war zu gebrechlich, um sein Haus zu verlassen. Was er zu sagen hatte, verkündete der Bruder für ihn.

Er ging nach vorn, und wer sich noch nicht gesetzt hatte, suchte sich nun einen Platz. Sekunden später war es ganz still im Saal.

»Meine Freunde, Brüder und Schwestern«, begann der Bruder. »Es ist schön, euch alle hier zu sehen, wie immer. Lasst uns dem Großen Anführer danken.«

»Wir sagen alle Dank«, sprach Evie laut, gemeinsam mit allen anderen.

»Lasst uns dieser wunderbaren Stadt danken.«

»Wir sagen alle Dank.« Die Stimmen waren jetzt lauter und eindringlicher.

»Und lasst uns schließlich dem System danken, uns selbst, unserer Arbeitsleistung, unserer Liebe und unserer Fähigkeit, uns gegenseitig und uns selbst zu schützen.«

»Wir sagen alle Dank.« Evie konnte schon spüren, wie sich ihre Nackenhaare ahnungsvoll sträubten.

»Und nun, da wir gedankt haben, wollen wir die Augen schließen für einige Momente der Einkehr. Wir wollen unser Geschick bedenken, unsere Gemeinschaft und unseren Platz darin.«

Stille breitete sich aus, als jeder sich in sich selbst versenkte und sein Leben betrachtete. Oder sich, wie in Evies Fall, auf das wunderbar behagliche Gefühl konzentrierte, das sie bei jeder Versammlung durchströmte, auf die Hoffnung, dass sie doch noch gerettet werden könnte, dass sie kein schlechter Mensch war und dass ihre Träume keine Bedeutung hatten. Mit geschlossenen Augen dachte sie so intensiv, wie sie nur konnte, an ihre Eltern, an ihre Arbeit, an das Essen auf dem Tisch, an das Dach über dem Kopf und an den Frieden innerhalb der Mauern der Stadt. Ich habe Glück, formte sie mit den Lippen. Ich habe großes Glück.

»Evie.« Sie riss die Augen auf und sah nach rechts. Das Blut wich aus ihrem Gesicht. »Du bist gestern Nacht nicht gekommen.« Er flüsterte ganz leise, aber es genügte, um Evie in Panik zu versetzen. Wenn das jemand hörte … Wenn das jemand sah …

Sie sah sich um, suchte den ganzen Versammlungssaal ab, und als da nichts war als ein Meer von geschlossenen Augen, da kam wieder Farbe in ihre Wangen, doch sie wurde nicht ruhiger. Sie schüttelte heftig den Kopf und bedeutete Raffy, er sollte an seinen Platz zurückgehen.

»Wo warst du? Ist alles in Ordnung?«

»Ja«, antwortete sie lautlos. »Ich meine, nein. Raffy, ich kann nicht kommen. Nie mehr. Ich werde Lucas heiraten. Ich kann mich nicht mehr mit dir treffen.«

Sie drehte den Kopf hastig wieder nach vorn und schloss fest die Augen. Raffy musste jetzt gehen, denn in wenigen Sekunden würden alle wieder die Augen öffnen.

Die Menschen um sie herum waren noch tief ins Gebet versunken. Zögernd drehte sie sich um. Tatsächlich, dort saß Raffy, ein paar Reihen hinter ihr. Er starrte sie an. Als ihre Blicke sich trafen, schüttelte er den Kopf und formte mit den Lippen ein »Nein«. Neben ihm saß Lucas, die Augen geschlossen, mit entspannten Zügen. Evie drehte sich schnell wieder nach vorn. Ihr Herz pochte heftig. Raffy war verrückt. Wenn er entdeckt worden wäre … Sie durfte gar nicht daran denken. Ihre Wangen glühten und ihre Handflächen waren nass von Schweiß.

»Wir halten die Augen weiter geschlossen und atmen ruhig ein und aus. Spürt die Energie, wenn der Atem in euren Körper strömt, und spürt, wie das Ausatmen euch reinigt und eure Sorgen, eure Schmerzen und die fruchtlosen Gedanken, die euer Urteil trüben, mit sich nimmt.«

Evie atmete ein und aus, genau wie der Bruder es befahl, genau wie sie es immer tat. Ein und aus. Aber es beruhigte sie nicht. Ihr wurde übel davon, so als würde ihr Körper hin und her geworfen. Sie spürte, wie Raffys Blick sich in ihren Rücken bohrte, wie er sich verraten fühlen musste, was für einen ungeheuren Verlust sie selbst erlitt, der sie von allem abschnitt, was ihr teuer war. Und trotzdem wusste sie, dass sie das Richtige tat. Sie musste nur stark bleiben. Für sie beide.

»Nun wollen wir, ohne die Augen zu öffnen, die Hand der Person neben uns fassen. Haltet diese Hand fest, Brüder und Schwestern, und denkt an den Bund, der uns eint, der uns stark macht, gut und rein.«

Evie saß am Ende der Reihe; rechts von ihr saß niemand und sie streckte die Linke aus, fand die Hand ihres Vaters und hielt sie fest. Sie fühlte sich stark an, entschlossen, und Evie erinnerte sich, wie oft sie als Kind und als Jugendliche von dieser Hand gezüchtigt worden war. Diese Hand hatte sie gelehrt, die Regeln zu befolgen. Nun war sie endlich so weit, die Anforderungen zu erfüllen. Sie musste.

»Und nun legt eure eigenen Hände ineinander, Brüder und Schwestern. Legt eure eigenen Hände ineinander und fühlt die Wärme des Blutes, das in euren Adern fließt und euch am Leben erhält. Genau so erhält der Glaube, der euch durchströmt, diese Stadt am Leben. Und genauso erhält uns das System, unser wunderbares System, das jeder von uns kennt, das uns leistungsfähig hält, in Frieden, jeder an seinem Platz.«

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