Gemma Malley - Das letzte Zeichen

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»Er ist kein Irrer«, erwiderte Evie, noch bevor sie es verhindern konnte. »Du weißt gar nichts.«

Christine starrte sie entgeistert an. Sie war es nicht gewöhnt, dass man ihr widersprach. Nicht in einer Sache, über die alle sich einig waren. »Evie«, flüsterte sie. »Nimm ihn nicht in Schutz, bloß weil du seinen Bruder heiratest. Das brauchst du nicht. Lucas weiß doch auch, dass Raphael ein Irrer ist. Genau deshalb lässt er ihn nicht aus den Augen. Mein Bruder ist mit Raphael in die Schule gegangen und sagt auch, dass er unheimlich ist. Dauernd stellt er so seltsame Fragen. Und er hat seltsame Augen. Wenn du mich fragst, dann wird er genauso enden wie sein Vater. Und das geschieht ihm auch recht, wenn du mich fragst. Man sieht ihm das Böse richtig an. Er ist ein K, Evie. Ein K mit Ansage.« Sie schüttelte traurig den Kopf und seufzte tief.

Evies Magen krampfte sich zusammen vor Wut und vor Angst. Man redete nicht einfach so über den K-Rang. Niemals. Außerdem hatte Christine unrecht: Raffys Augen waren nicht seltsam, seine Augen waren faszinierend, ausdrucksvoll und nachdenklich. Augen voller Leidenschaft, voller Fragen, voller Sehnsucht.

»Okay, das System ist wieder hochgefahren«, rief jemand vom Hintereingang des Gebäudes her, einer der Abteilungsleiter. »Gehen Sie bitte zügig und in einer Reihe zurück ins Gebäude, wenn Ihre Abteilung aufgerufen wird. Abteilung Eins zuerst, bitte. Wie gesagt, das war eine Routinesache. Aber Sie werden außerhalb dieser Wände kein Wort darüber sagen. Das System wird Sie beobachten. Danke.«

Alle setzten sich in Bewegung und gingen wieder zurück ins Gebäude. Evie warf noch einen letzten Blick zu Raffy hinüber in der vergeblichen Hoffnung, dass er vielleicht aufschauen könnte, dass er vielleicht …

»Evie. Tut mir sehr leid wegen der Unterbrechung.« Sie wandte den Kopf. Lucas stand neben ihr. Er lächelte ihre Aufseherin an. »Wir sehen uns dann drinnen«, meinte sie zu Evie. Neben all seinen anderen Vorzügen war Lucas offenbar auch noch charmant.

Mrs Johnson brachte die übrigen Mädchen zurück ins Gebäude, und Evie versuchte, den Köpfen, die sich alle nach ihnen umdrehten, keine Beachtung zu schenken. Er war ja nicht nur ein angesehener Abteilungsleiter, sondern außerdem hochgewachsen und gut aussehend. Er lächelte ihr zu, und sie forschte in seinen Augen, nach einem Flackern vielleicht, nach etwas, das sie fühlen ließ oder verstehen, das ihr Hoffnung gab, sie heilte, sie errettete. Aber da war nichts als Blau, ein weiter, leerer Ozean von Blau, der ihr nichts sagte. Kein Verlangen. Keine Leidenschaft.

»Nur ein Neustart«, meinte Lucas mit einem leichten Achselzucken. »Lästig, sonst nichts. Bei dir alles in Ordnung?«

»Bestens«, antwortete sie und zwang sich, die Augen auf ihn gerichtet zu halten, nicht mit dem Blick hinüberzuflackern, dorthin wo Raffy stand, wie sie wusste, und sie anstarrte und wollte, dass sie seinen Blick erwiderte. »Und bei dir? Geht’s dir gut? Und deiner Familie?«

»Sehr gut.« Selbst wenn Lucas lächelte, bekam sein symmetrisches Gesicht kaum Falten. Er war vollkommen, genau wie alle immer sagten. Sein Blick würde niemals flackern, denn As flackerten nie. Flackern war Schwäche. Lucas wusste nichts von Gefühlen, Ängsten oder Träumen, die einen verzehrten und erschreckten. Er trug seine Haare zweckmäßig kurz und seine Kleidung war nie zerknittert. Nie hatte sie erlebt, dass sein Temperament mit ihm durchging, dass er die Beherrschung verlor. Das genau war es, was gut sein bedeutete – jetzt verstand sie es ganz plötzlich.

Und genau deshalb hassten die Menschen Raffy. Christine sah nicht Leidenschaft in seinen Augen, sondern nackte, gefährliche Maßlosigkeit.

»Und dein Bruder?« Der Satz war ihr herausgerutscht, bevor sie es verhindern konnte. Es gab keine Rettung für sie. Es gab keine Hoffnung. »Ich habe gesehen, dass er …«

»Raphael geht’s gut«, warf Lucas rasch ein. Das Lächeln war auf seinem Gesicht eingefroren. »Es wird ihm jedenfalls gut gehen. Das System wird ihn genau im Auge behalten.« Er schob den Ärmel zurück und sah auf die goldene Armbanduhr, die Raffy so verachtete. Die Armbanduhr war am Tag nach der Festnahme des Vaters an Lucas’ Handgelenk aufgetaucht; Raffy meinte, das sei die Belohnung dafür gewesen, dass Lucas seinen Vater verraten hatte. Evie bemerkte nun, dass auch sie beim Anblick der Uhr unwillkürlich zurückschreckte. Das System wollte Raffy also im Auge behalten. Was genau bedeutete das? Woher wusste Lucas Bescheid? »Noch wichtiger ist aber«, fuhr er fort, »ich muss an einem der nächsten Abende bei euch zu Hause vorbeikommen. Ich werde mir morgen bei deinem Vater die Einladung besorgen. Falls es dich glücklich macht?«

»Aber natürlich«, sagte Evie und wünschte, es würde sie wirklich glücklich machen und nicht in Verzweiflung stürzen.

»Wunderbar. Dann gib acht auf dich. Bis bald, Evie.« Er beugte sich vor, um sie zu küssen. Evie hatte ihn noch nie geküsst und sie erstarrte. Was sollte sie tun? War das erlaubt, hier bei der Arbeit? Gerade noch rechtzeitig fiel ihr ein, dass Lucas nicht nur Abteilungsleiter war, sondern auch ihr Verlobter. Also war es erlaubt – wenn es von ihm ausging. Sie neigte sich ihm entgegen, wandte das Gesicht aber im letzten Moment ein kleines bisschen ab, sodass Lucas ihre Lippen nicht ganz traf und der Kuss etwas seitlich landete. Ein sparsamer Kuss. Ganz anders als Raffys Küsse. So schnell, wie er den Kopf zu ihr hinbewegt hatte, zog er ihn wieder zurück; noch ein kurzes Lächeln, und weg war er, unterwegs zum Unterabteilungsleiter.

Evie sah ihm einen Augenblick lang nach und fragte sich, was er wohl dachte. Dann fiel ihr ein, dass er überhaupt nicht dachte. Er konzentrierte sich auf die Arbeit, darauf, produktiv zu sein und ein guter Bürger. Genau wie der Bruder sagte: Ein wirklich guter Bürger dachte ziemlich wenig. Das Denken besorgten das System und der Große Anführer für ihn. Man brauchte nur zu tun, was von einem verlangt wurde, mit Anstand und mit Entschlossenheit für das Gute, ehrenhaft und treu ergeben.

Langsam drehte Evie sich um und ging zurück ins Bürogebäude. Sie wollte gerade durch die Tür, als sie hinter sich Schritte hörte – rasche, hastige Schritte. Sie blieb stehen, trat zur Seite und erstarrte. Es war Raffy und sein Aufseher rannte hinter ihm her. »Raphael, nicht rennen. Kommen Sie zurück. Kommen Sie …«

Als er an ihr vorbeirannte, stolperte Raffy und fiel auf sie; Evie keuchte, vor Schreck darüber dass sie ihn berührte, und vor Überraschung und Erregung über sein Gewicht auf ihr.

»Küss ihn nicht noch einmal«, zischte er leise, während er sich mit der Hand an der Wand abstützte und sich hochzog, sodass es aussah, als sei er unabsichtlich gestürzt. »Nie wieder.«

»Na los!«, brummte der Aufseher ungeduldig. »Tut mir leid«, meinte er zu Evie.

»Nein, ich … kein Problem«, entgegnete sie.

»Entschuldigung«, sagte Raffy laut zu ihr und zu dem Aufseher. »Ich bin ausgerutscht. Es tut mir wirklich leid.«

Der Aufseher seufzte müde und führte Raffy ins Gebäude. Während er sich abwandte, formte Raffy mit den Lippen »Bis heute Nacht«, dann war er fort. Evie blickte den beiden nach und ging dann rasch in ihre Abteilung zurück.

»Wenn das nicht Liebe ist – du siehst furchtbar aus«, spottete Christine leise herüber, als Evie sich kurz darauf wieder an ihren Platz setzte. »Kannst du es wirklich nicht aushalten, eine Minute ohne ihn zu sein?«

Evie lief feuerrot an, während der Computer hochfuhr. Sie wusste keine Antwort auf diese Frage. Christine sprach natürlich über Lucas, aber Evie sah nur Raffys Lippen und seinen wütenden, verletzten Blick. Und dazu Lucas’ Stimme, die ihr sagte, dass man Raffy im Auge behalten würde. Und da war ihr mit einem Mal klar, dass sie Schluss machen musste, dass es aus war zwischen ihr und Raffy. Weil er niemals auf einem Pferd in die Abteilung geritten kommen und sie an einen Ort entführen würde, von dem sie wusste, dass es ihn nicht gab. Sie würde Lucas heiraten, und zu hoffen, dass das nicht geschehen würde, machte die Sache für alle nur noch schlimmer.

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