Monika Zeiner - Die Ordnung der Sterne über Como

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Die Ordnung der Sterne über Como: краткое содержание, описание и аннотация

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Wie viel Liebe verträgt eine Freundschaft? Dieser Roman handelt vom verpassten und verspielten Glück und von dem Unglück, im rechten Moment die falschen Worte gesagt zu haben. Er erzählt die Geschichte zweier Männer und einer Frau, die ihre Freundschaft und ihre Liebe aufs Spiel setzen. Tom Holler, halbwegs erfolgreicher Pianist und frisch getrennt von seiner Frau, tourt mit seiner Berliner Band durch Italien. In Neapel hofft er seine große Liebe wiederzutreffen: Betty Morgenthal. Doch je näher ihre Begegnung rückt, desto tiefer taucht Tom in die Vergangenheit ein. Denn vor vielen Jahren verunglückte Marc, sein bester Freund und Bettys Lebensgefährte. Er hat keine andere Wahl, als die fatale Dreiecksgeschichte noch einmal zu erleben. Berlin und Italien, Leichtsinn und Schwermut, Witz und Dramatik, die lauten und die leisen Töne — dieser Debütroman ist voller Musik. „Es ist unerhört selten, dass eine Frau mit dieser Gerechtigkeit, jenseits aller Klischees, über einen Mann schreibt. Was für ein Roman!“ Michael Kumpfmüller „Untergründig und scharfsinnig und im nächsten Moment sehr poetisch und heiter." Rainer Merkel

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Im Treppenhaus hatten sie bereits neuen Putz aufgetragen. Die verblassten Jugendstilornamente waren unter der Glätte des frischen Mörtels verborgen. Auch die abgeblätterten Stuckgesimse im Eingangsbereich hatte man entfernt. Es war Nachmittag, und durch die schmalen Buntglasfenster im Treppenhaus strömte mildes Licht, legte sich in Rauten auf den alten, schmutzigen Linoleumbelag. Wie oft war er mit Marc diese Treppe hinuntergerannt? Wie oft waren sie nebeneinander diese Stufen gegangen, hatten ihre Hände über dieses Geländer gleiten lassen?

Er schloss die hohe Wohnungstür auf, wunderte sich, dass sein Schlüssel noch immer passte. Der Flur war dämmrig und kühl, nur aus einem der Zimmer, Marcs Zimmer, ganz am Ende drang ein matter Lichtschein, der die rotbraunen Dielen heller färbte. Die nackte Glühbirne baumelte im Luftzug, der durch das Öffnen und Schließen der Tür verursacht worden war. Tom blieb stehen, stellte die Reisetasche neben sich auf den Fußboden und achtete auf nichts als die Stille. Kein Geräusch war zu hören, außer seinem eigenen Schlucken, einem Knacken in den Ohren.

Langsam ging er in die Küche. Der Tisch war leer, bis auf einen kleinen karierten Zettel, darauf stand:»Lieber Tom«, Komma, sonst nichts, Bettys Handschrift. Er nahm das Papier in die Finger, ungläubig, befühlte es vorsichtig, wie etwas Lebendiges, und ging damit zum Sofa hinüber. Wie immer war es mit Zeitungen bedeckt, die er zur Seite strich, bevor er sich setzte. Er nahm einige zur Hand, überflog Daten und Meldungen: Der Waffenstillstand zwischen Israel und der Hisbollah war gebrochen worden. George Clooney hatte einen Film gedreht. Eine Rentnerin war in Friedrichshain ermordet worden. Und noch vieles mehr war geschehen. Er überlegte, ob ihn all das damals interessiert hatte. Er wusste es nicht. Er wunderte sich über den Staub, der auf allen Dingen lag. Auf den Regalen, dem Geschirr, dem alten Küchenradio am Fensterbrett, selbst auf dem Topf mit vertrockneter Kresse, überall lag eine bleierne Schicht, die im letzten schrägen Lichtstrahl aufleuchtete, bevor sie verlosch, unsichtbar wurde. Ranziger Holzgeruch. Ein Hund bellte irgendwo, vielleicht im Nachbarhaus. Langsam wurde es dunkel, er hätte Licht anschalten müssen, aber er ließ es sein. Noch immer saß er in Jacke und Schal auf dem Sofa, Bettys Zettel in der Hand. All die Gegenstände, die Teller und Kochbücher, die Blumenvase, die halbgefüllten Spirituosenflaschen auf dem Küchenbuffet, darunter die blinden Scheiben, an denen vergilbte Postkarten steckten, ein Paar Turnschuhe neben dem Türrahmen. Alles das war ebenso sprachlos wie er selbst.

«Was ist das Wichtigste im Leben, sagen Sie es mir«, hatte ihn Volker Hermanns einmal gefragt. Er konnte sich nicht erinnern, was er damals erwidert und womöglich für richtig gehalten hatte. Plötzlich glaubte er, die Antwort zu kennen: Der Tod ist das Wichtigste im Leben. Er saß noch lange so da.

Erst als es Nacht geworden war, ging er in Bettys Zimmer hinüber. Es war leer, an der Wand leuchteten einige weiße Vierecke, hinterlassen von Postern, die sie abgenommen hatte. Als er Marcs Zimmer betrat, wunderte er sich, dass das Geräusch der Dielen, die unter seinen Schritten knarrten, noch immer das gleiche war. Auch in diesem Zimmer war nichts mehr, nur der Schein des Straßenlichts, das helle Rechtecke am Fußboden ausbreitete.

Er ging ins Wohnzimmer hinüber. Der Flügel, in der Mitte des Raums, hing wie ein Schatten in der Luft und spiegelte sich in der blauen Glasscheibe der Balkontür. Ein Ast draußen schwankte und schlug sacht ans Fenster. Gedämpfter Lärm, der von der Kneipe auf der anderen Straßenseite herüberflog. Und auf dem Deckel des Instruments, dem er sich langsam näherte wie einem Tier, das bei einer zu raschen Bewegung aufschrecken und fortspringen könnte, lag, wie er sah, ein weiterer Zettel. Es war das gleiche karierte Papier, aber nicht mit Bettys Schrift, sondern einer fremden, die er nicht kannte.»Lieber Tom«, war zu lesen,»behalte ihn und spiel auf ihm, Marc hätte es so gewollt.«

Ein Marienkäfer lief über das Blatt, kletterte am geriffelten Ende des Papiers in die Höhe, spreizte die Flügel und flog ein Stück, aber er schwankte in der Luft, sackte schwer wieder zu Boden. Tom nahm an, dass er hier überwintert hatte, sein neuer Mitbewohner.

«Vielleicht schenke ich ihn dir mal«, hatte Marc gesagt, am Tag eins ihrer Freundschaft. Aber er hatte den Flügel nicht verdient. Auch nicht den riesigen Karton mit Kompositionsfragmenten Marcs, den er in seinem eigenen Zimmer vorfand. Nicht die Schachtel mit Briefen, handschriftlich adressiert an Marc Baldur, Le Coste Avenue, Berkeley. Es dauerte Minuten, bis Tom begriff, dass dies seine eigene Schrift, seine eigenen Briefe waren, in einem anderen Leben an seinen Freund gerichtet, der sie nicht in Kalifornien auf den Müll geworfen, sondern mitgeschleppt und jahrelang aufbewahrt hatte. Noch lange saß er so da, auf dem Fußboden, vor dem Karton voller Luftpostumschläge, und erkannte am dünnen Papier, das sich wellte, sich mit dunklen Flecken bedeckte, dass er weinte.

DER AUFSTIEG

Was geschieht, wenn sich aus einem Planetensystem der größte der Himmelskörper entfernt? Wenn der mächtigste der Planetengruppe, um den alle anderen Gestirne sich anordneten, um den sie auf ihren konzentrischen Bahnen kreisten, was, wenn diese Mitte verglüht, implodiert, in sich zurückfällt in die Ewigkeit des ausdehnungslosen Punkts? Sie sind aus ihrer Bahn geworfen, driften auseinander, rasen Äonen von Lichtjahrentfernungen in die Dunkelheit des Alls und kehren nicht wieder.

Tom fand eine Wohnung im nördlichen Prenzlauer Berg. Er nahm die erste, die ihm angeboten wurde. Ein-Raum-Küche-Bad, gerade so groß, dass der Flügel hineinpasste und ein Bett. Alles andere warf er auf den Müll oder übergab es Didi, dem es leidtat um die Bücher, um die Noten, und der Teile davon auf dem Flohmarkt verkaufte oder behielt. Tom wollte nichts mehr, wollte eigentlich auch nicht den Flügel, allein ein Hauch von Ungewissheit, ob es Marc vielleicht wirklich gutheißen würde, wie Lisa annahm — Lisa, die nichts wusste, nichts ahnte —, veranlasste ihn dazu, das Instrument doch zu behalten.

Oft saß er stundenlang auf seinem Bett und betrachtete das Erbstück, dessen gleichermaßen an Wald und Weihrauch erinnernde Ausdünstungen — mehr noch als dessen Ausmaße — in der frisch tapezierten Enge des Zimmers überdimensioniert erschienen. Tom saß mit verschränkten Armen, schaute auf den Flügel und versuchte, eine Ordnung zu bahnen in all seine Gedanken, die letztlich nichts waren als ein einziger langer Gedanke, der sich in seinem Kopf verwirrt hatte. Es sind nicht die Ideen, sagte er sich staunend, es ist nicht der Geist, der weiterlebt. Sondern es sind die Dinge. Die Dinge sind es, die überleben. Die Telefone, die Computer, die Tische, die Stühle, die Klaviere. Es sind die Hosen, die Bonbons, die Pullover der Toten, die überleben. Deren Schuhe und Briefe. Nicht das Materielle ist vergänglich, sondern der Geist.

Er trank viel, aß wenig, damit der Alkohol besser wirken konnte und diese Erkenntnis, wenigstens zeitweise, verschleierte.

Der Gedanke an Betty war der zweite endlose Gedanke, der sich mit dem anderen verknotete. Er wusste von Ulrich, dass sie nach Tübingen zurückgegangen war, dass sie ihr Medizinstudium wiederaufgenommen hatte, und oft dachte er daran, sofort dorthin zu fahren, sie zu suchen, die gesamte Stadt, die Welt, wenn es sein müsste, nach ihr abzusuchen. Aber es durfte nicht sein, es war unmöglich. Einzig im Kopf konnte er es tun. Er ging hin, stellte sich alles genau vor, seine Zugfahrt, die Bahnhöfe, das Wetter in Süddeutschland in vielen Varianten, die mittelalterlichen Häuser, die engen hohen Gassen, die Studentencafés mit den Filmplakaten der siebziger Jahre an den Wänden, und immer wieder Betty vor wechselndem Hintergrund, Betty, wie sie ihn anblickt, fragend oder zärtlich oder abweisend. Da war sie längst schon in Italien.

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