Ulf Ziegler - Nichts Weißes

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Nichts Weißes: краткое содержание, описание и аннотация

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Dies ist die Geschichte von Marleen, die sich, noch ehe sie Lesen lernt, in die Welt der Buchstaben verliebt. Hineingeboren in eine erfolgreiche Werber- und Illustratorenfamilie, träumt sie früh von wahrhaft Großem: der perfekten Schrift.
An der Kunsthochschule hat sie Rückenwind, kann Marleen sich selbst Kontur verleihen. Ihr Pioniergeist treibt sie voran, bald steckt sie mittendrin in der Jobwelt der Achtziger — und erliegt deren Verheißungen. Die Medien erfahren einen Schub, plötzlich geht alles rasend schnell, schon hat man den Halt verloren. Sie muss erste Rückschläge einstecken, berufliche wie private. Flexibilität ist gefragt, schon in den Anfangszeiten der Globalisierung, und Marleen gibt sich flexibel, koste es, was es wolle — in der Hoffnung, dass ihr Traum weniger flüchtig ist als die Welt, gegen die es gilt, ihn wahrzumachen.
Mit Nichts Weißes legt Ulf Erdmann Ziegler den Roman einer Generation vor, für die das Hereinbrechen des Computerzeitalters identisch ist mit dem eigenen Erwachsenwerden. Randscharf, raffiniert, brillant.

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In der Nacht zum Dienstag erschienen ihr Cristinas Augen, fragend, mutierend zu den bittenden Augen Franzens, dann ging der Traum über in Grau, terrain vague, und kehrte am frühen Morgen zurück. Jetzt waren es die Augen Tom Bryans, so nah, dass sie ineinanderflossen wie auf einem kubistischen Gemälde. Er war warm und roch nach Borke. Als sie erwachte, standen ihre Brüste wie Zitronen. Sie warf sich einen Pullover über, floh zu den anderen in die Küche und ergänzte den fehlenden Buchstaben, das» e«. Es war ein Auge.

«Wie nennen wir das?«

«Wie nennen wir was?«

«Den Font.«

«Marleen.«

«Blauer Engel.«

«Glyph.«

«Stealth Font.«

«Broome Script.«

«Broome Street Glyphs.«

Marleen:»Genug! Wie nennt man Dinge, von denen man nicht genau weiß, was sie sind?«

David:»Aliens.«

Kjell:»Bullshit.«

David:»Niemals nennt man das Bullshit.«

Kjell:»Disambiguities.«

David:»Dingbats.«

Marleen:»Wie heißt das?«

David:»Das, wo einem der Name nicht einfällt? Dingbat.«

In dieser Woche vor dem vierten Advent entwarf Marleen ihre Geheimschrift, gab am Donnerstag eine Fassung bei Muddy ab, wusch sich am Freitagmorgen gründlich die Haare und betrat um elf Uhr dreißig das Zimmer von Gene Sloane. Der war bei IOM zum Leiter des Büros für Schriftentwicklung befördert worden, ein Mann wie aus einem Nachkriegsfilm, die kupferblonden Haare artig gekämmt, Brille in Gold, gestreifter Schlips, von undurchdringlicher Freundlichkeit.

«Ich bin Marleen Schuller.«

Sloane musste lachen.»Erzählen Sie mir lieber etwas Neues.«

«Ich würde gern bei IOM arbeiten.«

«Wer würde das nicht? Haben Sie eine Greencard?«

«Noch nicht.«

«Was wollen Sie tun?«

«Was ich ganz gut kann, ist, Systeme zu überwachen, Fonts installieren.«

«Gewiss. Aber sehen Sie, für diese Aufgabe werden Sie von Paris aus bezahlt. Wir sind für die Flüge aufgekommen, bisher. Es ist für uns wenig attraktiv, Posten zu übernehmen, wenn wir nicht unbedingt müssen.«

Marleen war für einen Moment unschlüssig. In ihrer Jackentasche hatte sie ein Bündel gelber Zettel aus der Küche der Broome Street. Sie zog sie heraus und versuchte, sie zu glätten. Mit ihren aufgerissenen Perforationen sahen sie ziemlich schäbig aus auf Sloanes perfektem Schreibtisch.

«Ein funny Font«, sagte er.

«Was ist ein funny Font?«, fragte sie.

«So nennen wir auffällige Schriften, solche zum Beispiel, die asiatisch anmuten, obwohl sie lateinisch sind. Das hier ist offenbar ein Hieroglyphenalphabet für Kinder.«

«Dingbat«, sagte Marleen stolz.»Für Erwachsene. Das Auge ist ein ›e‹, der Davidstern ein ›i‹, der Mond ein Ypsilon.«

Sloane lehnte sich in seinem Drehstuhl, der ihn überragte, zurück und fixierte sie, rätselhaft grinsend.

«Dingbat … Dingbats! Und woher weiß der Anwender, welches Symbol welchen Buchstaben meint?«

«Per Software.«

«Das heißt …?«

«Wenn einer auf Dingbats schreibt, drückt er die Taste» e«, und es erscheint das Auge. Und andersherum auch.«

«So simpel! Das ist gut. Haben Sie das schon lizenziert?«

Marleen nahm die U-Bahn downtown. Die Ansprachen der Bettler klangen wie die Tiraden von Bußpredigern. Sie sah in ihre Gesichter, die stumpfen und die glänzenden. Gegenüber saß ein Herr im Wintertweed mit passender Mütze, die New York Times gefaltet auf das halbe Format. Sie las die Überschrift:»New Parliament Meets in Reichstag«.

Als sie nach Hause kam, war niemand da. Sie prüfte die Uhrzeit. Es war halb zwei nachts in Deutschland. Sie nahm das Telefon, hämmerte die Nummer in die Tastatur, die dabei Töne von sich gab, und lauschte der Leitung unter dem Ozean, wie sie sich knisternd vergabelte bis in die Pomona 133. Noch in der Mitte des ersten Rufzeichens legte sie auf.

Sie ging durch die Schatten des Lofts bis zum Fenster am West Broadway. Langsam bewegten sich die Autos durch den Schnee. Das Brummen der Stadt war noch da, aber gedämpft. Sie schob das Fenster hoch, ein Fenster wie eine Guillotine. Sie sah hinunter auf den Fußweg, erhellt von den Strahlern der Bar, die Fußgänger Punkte mit Beinen.

Sie machte sich kein Licht. In der Dunkelheit erinnerte das Loft an Gabors Wunderkammer in einer von Muddys Zeichnungen, unbegreiflich und uralt. Im Vorbeigehen ertastete Marleen Tom Bryans Garderobe. Sie schlich vor bis in die Küche, die Farne in Zeitlupe schwarz winkend wie Fabelwesen. Sie kehrte um und lugte in Antoines Hütte. Das Schlaflämpchen war hell genug, um die Gegenstände unterscheiden zu können. Von der Wand grinste der Bursche mit den zwei Gesichtern. Sie beschloss, Franz zu vergessen, wenn möglich.

Auf dem Rückweg zum Fenster, das noch offen stand, schienen ihr die Hochbetten wie Häuser, das Loft wie eine Stadt im Kleinen. Wie Kjell sie ins Leben gezogen hatte. Wie amüsant David war. Wie ihr Herz schlug beim Gedanken an die Rückkehr von Tom Bryan. Sie lehnte sich wieder aus dem Fenster. Es waren keine Autos mehr zu sehen, aber deren Spuren hatten sich in die verschneite Straße gezeichnet wie Notenlinien, Linien ohne Noten. Sie meinte, den Song bereits zu hören, wenn ihr auch nicht einfiel, wie er hieß. Sie würde schon noch draufkommen.

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