Marlene Streeruwitz - Die Schmerzmacherin

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Leute werden verschleppt, verschwinden, werden eingesperrt oder gefoltert. Amy arbeitet für einen privaten Sicherheitsservice, sie kann die Korruption und Gewalt nur ahnen, die sich als Abgrund hinter den geheimen Operationen abzeichnet. Als sie beschließt auszusteigen, gerät sie endgültig in die Fänge einer undurchsichtigen, aber brutalen Organisation.
Amys Verlorenheit korrespondiert mit dem Ringen um die Wahrnehmung der Realität. Was kann sie glauben? Wer ist sie selbst? Und vor allem: Was passierte an dem Tag, an den sie sich nicht erinnern kann?
Marlene Streeruwitz entwirft in ihrem meisterhaften Roman ein unheimliches und unvergessliches Szenario und fragt nach dem Ort des Individuums in einer zunehmend privatisierten Öffentlichkeit.
>Die Schmerzmacherin.< wurde mit dem Bremer Literaturpreis ausgezeichnet und stand auf der Shortlist für den Deutschen Buchpreis.

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Sie müsse sich diesen grünen Kittel anziehen und die Hände da desinfizieren, sagte die Frau. Über dem Behälter mit Desinfektionsmittel war ein Plakat mit schematischen Zeichnungen, wie man die Hände zu desinfizieren hatte. Am Ende war vorgeschrieben, das Desinfektionsgel mit kleinen kreisenden Bewegungen in den Handflächen zu verreiben. Amy drückte mit dem Hebel das grünliche Gel auf die Hand und folgte den Anweisungen. Die Krankenschwester hatte sich zu einer anderen an einen kleinen Tisch gesetzt. Sie tranken Kaffee. Die beiden Frauen deuteten ihr, den schmalen Gang hinunterzugehen.

Sie trat in einen großen dämmrigen Raum. An einem Schreibtisch links eine Krankenschwester in einer himmelblauen Uniform. Die anderen hatten blau und weiß gestreifte Kittel angehabt. Sie schrieb unter einer Schreibtischlampe. Im Dämmer sah das tief unten aus. Zwei Betten waren beleuchtet. Drei andere standen in der Dämmerung. Sie sah sich um. Ein Pfleger kam auf sie zu.»Denning. «fragte er. Sie nickte. Er ging voraus. Ganz links unten. Das eine beleuchtete Bett. Gino lag halbaufgerichtet. Die Arme in Gips. Die Beine. Der Kopf verbunden. Das Atemgerät. Ein dicker Schlauch im Mund. Mit grünem Klebeband festgeklebt. Das Gerät sog auf und zischte Luft aus. Der Herzmonitor fiepte. Regelmäßig. Das Blutdruckmessgerät pumpte sich auf. Entließ zischend die aufgepumpte Luft. Der Pfleger ging an die Seite.»Er freut sich, dass Sie da sind. «sagte der Mann.»Sein Blutdruck ist gestiegen. «Amy konnte nur starren.»Ich weiß ja nicht einmal, dass etwas passiert ist. «Der sachliche Ton kam ihr selber komisch vor.»Reden Sie mit ihm. Das tut ihm gut. «Der Mann stellte hinten etwas ein und ging nach vorne weg. Er ging ans andere Ende des Saals. Das Bett da. Eine sehr alte Frau lag da. Aus der Entfernung konnte sie nur ein kleines verschrumpeltes Gesichtchen sehen. Die Frau hob die Hand. Der Pfleger ging auf sie zu. Was sollte sie mit Gino besprechen. Was sollte sie sagen. Was hatte Gino gemacht. Warum war Cindy draußen. Und warum war Samstagmorgen.

«Das war gestern wieder die Hölle. Und ich habe das Abendessen versäumt. Der Kurtchen. Der hat mir dann noch ein Brot gemacht. Und eine Suppe. Eine von seinen selbstgemachten Tomatensuppen. Die, die er nur uns gibt. Weil die Gäste sowieso die ›Campbell’s‹ lieber haben und die ja auch billiger ist. Der Kurtchen. Der wollte mir ein Zwiebelbrot geben. Weil er gerade Gulasch angerührt hat. Aber ein Zwiebelbrot. Das könnte ich nicht essen. Du könntest das auch nicht. Oder. Könntest du ein Zwiebelbrot essen. Du weißt schon. Ein dunkles Brot. Nicht zu dünn. Und die heißen gerösteten Zwiebeln und dann salzen. Es ist natürlich besonders gut beim Kurtchen. Weil er Schweineschmalz nimmt. Dann haben die Zwiebeln schon ein bisschen Schwein. Du weißt doch, wie er redet. Dabei bekommt er von dem Zwiebelrösten sicherlich extragroße Pickel. Das kann für die Haut nicht gut sein. Und deshalb wollte ich auch kein Zwiebelbrot von ihm. Stell dir vor. Der Dampf. Der verdampft ja dann auch von seinem Gesicht. Und es ist eine Schande, dass der Kurtchen nicht die Zeit bekommt, zu einem Arzt zu gehen. Aber er will ja auch nicht. Der Arzt würde ihn berufsunfähig schreiben. Glaubt er jedenfalls. Na, jedenfalls. Es sind ja alle da. Das Rundschwein. Die Faltenferkel. Die Biosäue. Du weißt schon. Dieses Paar, das alles nur Bio haben will und sich über das Chlor im pool aufregt. Aber mit Sauerstoffdesinfektion wird der pool auch nicht sauberer von ihrer Biologie. Es muss high life gewesen sein. Alle in der Bar. Aber das musst du ja. Also. Ich bin so schnell hergefahren, wie es ging. Ich hab den Autoschlüssel nicht gleich. Und sonst war ja niemand da. Wenn der Kurt nicht schon wieder. Der hat mit dem Frühstücksbuffet begonnen und das Telefon gehört. Und.«

Der Pfleger kam vom anderen Bett wieder herüber. Sie verstummte. Sie musste tief Luft holen. Sie hatte in einem fort geredet. Sie hatte Gino nicht einmal angesehen. Sie hatte zu ihren Schuhspitzen gesprochen. Der Mann ging um das Bett herum. Er griff nach Schläuchen und zupfte an Ventilen. Sie konnte sehen, wie bräunliche Flüssigkeit in den Urinbeutel tropfte. Sie schaute den Pfleger fragend an. Ja. Innere Verletzungen. Man müsse abwarten. Ob sie sich setzen wolle. Aber dann könnte ihr Mann sie nicht hören. Jedenfalls nicht so gut. Nein, nein, wehrte sie ab. Sie bliebe stehen. Sie stünde lieber. Aber sie wusste nichts mehr zu sagen oder zu erzählen. In ihrem Kopf taumelten Wortfetzen herum, und es ließ sich nichts zu einem Satz zusammensetzen. Sie weinte. Sie bemerkte es erst, weil die Feuchtigkeit am Hals kühl wurde. Sie begann ihre Taschen nach einem Taschentuch zu durchsuchen. Der Pfleger ging zum Tisch, an dem die Krankenschwester schrieb, und brachte ihr eine Schachtel Kleenex. Sie hielt die Schachtel und zog sich ein Tuch nach dem anderen heraus. Sie begann, gegen das Weinen zu reden. Tonlos. In Stößen. Als wäre sie schon bei der Prüfung. Sie leierte auswendig aus der Erinnerung. Sie schaute Gino an. Die Atemmaschine zischte. Das Blutdruckmessgerät pumpte sich regelmäßig auf.

«The Use of Force. — The smallest amount possible is the right amount of force. You do not need to. To go through six months of training to recognize that it is a monumental waste of effort. — To swat a fly with a ten-pound sledgehammer when a one-ounce plastic fly swatter will achieve the same result. Common sense. — Yes. — Common sense comes heavily into play in this area. — Expect to see test questions. Das steht so im Manual. Expect to see test questions that ask you what the proper amount of force is for an officer to use when physical control is necessary — and what kind of force is appropriate — from the choices you are given. Prison administrators. — Deswegen muss ich das lernen. Verstehst du. Man muss das alles wissen, damit man Sicherheit planen kann. Das kommt dir komisch vor. Ich weiß. Es ist ja auch komisch. So geschrieben. Da ist das komisch. Aber das ist nur so ein Durchgangsstadium. Ich will ja mit solchen Sachen nichts zu tun haben. Das ist nur theoretisch. — Prison administrators are always concerned about potential brutality lawsuits and do not want to hire someone who cannot exercise the appropriate amount of control. — Ich lerne das, damit ich das beurteilen kann. Wenn ich nichts darüber weiß. Wie das funktioniert. Innen. Drinnen. Was das für eine Welt ist. Ich weiß ja gar nicht, mit wem ich es zu tun habe. Insgesamt. Verstehst du. Das ist ja auch eine ganz andere Welt. Von der wissen wir alle nichts. Oder warst du im Gefängnis. Einmal. Das kann ich mir nicht denken. — Your position. — Du machst das ja auch. Auf deine Weise kannst du ja auch die Probleme beurteilen. Du solltest halt dein Psychologiestudium wiederaufnehmen. Ich würde das tun. Ich wollte, ich hätte Psychologie angefangen. Dieses blöde BWL. Da fehlt einem jede Einsicht. Deine Mädels. Du verschwendest ja sicherlich deine Potenz auch nicht so irgendwie. Oder. — Your position will require you to communicate effectively with inmates to diffuse violent situations. — Force. Force should always be your last resort. When answering judgment questions, keep in mind that the test makers know that the best officer will use the least force possible in all situations.«

Gino war mit breiten Laschen an das Bett gesichert. Sein Oberkörper schräg hochgelagert. Die Beine leicht abgewinkelt. Gino war nackt. Ein Tuch über die Hüften. Schläuche kamen unter dem Tuch hervor und hingen schwer. Das Weinen wurde aber so stark. Bei» Force«. Das Schluchzen überwältigte sie, und sie beendete den Paragraphen mit hoher quietschender Stimme.

Sie stand am Bett und bekam keine Luft und musste dann fast schreiend Atem holen. Die Krankenschwester stand auf und kam zu ihr. Sie nahm sie am Ellbogen und führte sie zum Eingang zurück. Sie wollte bleiben. Konnte aber nichts sagen. Sie wurde an den Tisch mit den zwei Frauen in den gestreiften Kitteln gesetzt und bekam einen Kaffee vorgesetzt. Milch. Sie mochte keine Milch. Das Schluchzen wurde wieder schlimmer, und sie bekam keine Luft. Sie bekam einen Kaffee ohne Milch. Aber Zucker. Und sie solle trinken. Eine Decke wurde ihr umgehängt. Der Kaffee wurde ihr eingeflößt. Die Frauen hielten sie an den Schultern, und wenn das Schluchzen die Schultern gar so hochriss, streichelten sie die Schultern und murmelten, dass alles wieder gut werden würde. Am Ende hatte sie den Kaffee getrunken. Sie hatte sich den Mund verbrannt und hatte noch einmal so schrecklich weinen müssen. Weil es aber schmerzte, konnte sie die Beherrschung langsam wiederfinden. Die Schmerzen im Mund lösten ein armseliges Weinen aus. Sie konnte ruhig dasitzen und vor sich hin weinen.

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