Julia Franck - Die Mittagsfrau

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Die Mittagsfrau: краткое содержание, описание и аннотация

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Eine idyllische Kindheit in der Lausitz am Vorabend des ersten Weltkriegs, das Berlin der goldenen Zwanziger, die große Liebe: So könnte das Glück klingen, denkt Helene. Aber steht ihr die Welt wirklich offen? Helene glaubt unerschütterlich daran, folgt ihren Träumen und lebt ihre Gefühle — auch gegen die Konventionen einer zunehmend unerbittlichen Zeit. Dann folgt der zweite große Krieg, Hoffnungen, Einsamkeit — und die Erkenntnis, dass alles verloren gehen kann. Julia Franck erzählt in ihrem großen neuen Roman ein Leben, das in die Mühlen eines furchtbaren Jahrhunderts gerät, und die Geschichte einer faszinierenden Frau.

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Kaufen, sage ich Ihnen, kaufen, kaufen, kaufen. Erich saß Carl und Helene an der Tafel gegenüber. Er hatte seinen Arm auf Fannys Stuhl abgelegt und schwenkte ein Glas mit Cognac. Erichs Sportlerhals erschien Helene heute noch massiger als sonst. Wir werden davon profitieren, glauben Sie mir. Das Platzen der Spekulationsblase ist für uns in Europa nur von Vorteil.

Sie sehen keine Gefahr?

Ach, New York. Sie sind noch jung, Carl. Sie haben vermutlich kein Geld. Aber hätten Sie welches, ich würde Ihnen den guten Rat geben. Der Zusammenbruch in Amerika wird uns nutzen. Erich beugte sich über den Tisch und sagte hinter vorgehaltener Hand, damit Fanny, die neben ihm saß und sich mit dem Herren zur anderen Seite unterhielt, ihn nicht hörte: Sie wird bald wieder eine reiche Frau sein. Ich konnte sie über reden, eine Hypothek auf die Wohnung aufzunehmen. In Kürze wird sie das ganze Haus kaufen, glauben Sie mir.

Fanny stand jetzt auf und erhob ihr hohes Kristallglas. Sie schlug den Löffel dagegen, aber das Glas war so dick, dass es kaum klirrte. Sie bat ihre Gäste um Aufmerksamkeit. Fanny lobte ihre Freunde, sie zählte die Jubiläen und Ehren einiger aus den letzten Wochen auf, nach jeder Preisung klatschte die Gesellschaft. Helene und Carl waren froh, dass sie ihre Prüfungen und Ergebnisse nicht erwähnte, sie nicht aufstehen, würdig in die Runde nicken und sich stolz zeigen mussten.

Carl lehnte sich zu Helene und sagte leise: Stolz ist etwas für Philister. Helene schlug die Augen nieder, sie gab ihm recht. In ihren Augen widersprach das behaglich stolze Nicken der Herren jeder Würde, obwohl es gerade um deren Darstellung ging.

Am fortgeschrittenen Abend stand Helene zwischen dem Baron und Pina Giotto. So sehr sie deren Geplauder nicht mehr ertragen konnte, so wenig wollte sie von ihrer Seite weichen, weil Erich sie über den ganzen Abend mit seinen gierigen Augen verfolgte. Durch die offene Tür der Veranda sah Helene, dass Carl dort mit Leontine, Martha und einem unbekannten Paar saß und sich unterhielt. Pina Giotto wollte den Baron überreden, mit ihr am nächsten Tag in eines der großen Kaufhäuser zu gehen, sie wünschte sich eine Federboa. Der Baron suchte Ausflüchte, vermutlich ahnte er, wie teuer eine solche Boa war. Boa Boa, Pina Giotto gab keine Ruhe. Feder Boa Boa Feder. Lange Federn, leichte Federn, glänzend oder matt? Pfauenfedern, fremde Feder, Federkleid. Helene musste vor lauter Federn an ihre Mutter denken. Im letzten Brief hatte es geheißen, es ginge ihr etwas besser. Keine Verwirrung mehr, Spaziergänge möglich. Es war gegen elf, als sich die ersten Gäste in den Flur begaben, sie ließen sich ihre Mäntel bringen. Die einen wollten zur Mitternachts-Revue, die anderen lockte es ins Ballhaus. Ihr kommt mit, bestimmte Fanny und verlor eine eingemeindende Geste über den Köpfen vom Baron, seinem Fräulein Giotto und Helene. Als Fanny unter ihren späten Gästen Helene erkannte, rief sie mit Lallen: Du auch, du alte Kanaille!

Helene hielt Ausschau nach Carl, doch in der Veranda saßen jetzt zwei Männer, die an dem niedrigen Tisch Armdrücken übten. Während das Fräulein Giotto dem Baron deutlich machte, dass der Brillant, den sie heute Mittag beim Juwelier gesehen hätten, eine schöne Größe habe und gut für eine einfache Kette geeignet sei, erfasste Helene eine Unruhe. Wohin sie auch sah, sie konnte weder Carl noch Martha und Leontine erblicken. Trotz der Gefahr, dass Erich ihr folgen würde, entschuldigte sie sich fast unhörbar und schlenderte so gelassen wie möglich durch die angrenzenden Zimmer. Nirgends konnte sie die Vermissten entdecken. Gerade als sie das Berliner Zimmer durchquert hatte und sich noch einmal umsah, zurücksah, entdeckte sie sich in Erichs Fadenkreuz. Er war ihr schon gefolgt und kam jetzt mit großen Schritten auf sie zu. Helene öffnete die Tür in den hinteren Teil der Wohnung. Das Licht im Flur ließ sich nicht anzünden, sie hastete an den ersten zwei Türen vorbei, als sie hinter sich Schritte hörte. Für einen Augenblick verschwand der Lichtkegel, der aus dem Berliner Zimmer zu ihr in den Flur fiel. Erich hatte die Tür geschlossen. Plötzlich panisch tastete Helene mit der Hand an der Tapete entlang, bis sie den Türrahmen und die Klinke spürte. Es musste ihr altes Zimmer sein, das, in dem Leontine und Martha wohnten. Stimmen und Lachen drangen durch die Tür. Erich hatte am anderen Ende des Flures offenbar die Orientierung verloren. Sie hörte sein Schnaufen. Doch die Tür ließ sich nicht öffnen. Helene rüttelte an der Klinke.

Einen Augenblick, sagte eine Stimme aus dem Inneren des Zimmers. Es dauerte Sekunden, bis ihr geöffnet wurde. Martha ließ Helene eintreten.

Du bist es, Martha war offenbar erleichtert und bat Helene, sie möge schnell eintreten. Hinter Helene verschloss Martha die Tür. Ohne sich weiter um Helene zu kümmern, setzte sie sich auf das schmale Bett, auf dessen Rand Leontine mit der fremden Frau saß, die vorhin unter den anderen auf der Veranda gesessen hatte. Die fremde Frau trug die Federboa, von der Pina Giotto träumte. Dunkle, violette Federn brachten ihre markanten Wangenknochen und die schattigen Augen gut zur Geltung, eine feine Dauerwelle lag schmal am Schädel, ein wohlgeformter Schädel, lang. Carl saß mit dem Rücken zu Helene am Waschtisch, er stand jetzt auf und zeigte sich erstaunt, Helene zu sehen. Helene bemerkte, wie er die kleine silberne Dose unter seiner Hand auf dem Tisch zu dem fremden Mann schob, den Helene vorhin mit Blick auf die Veranda für den Ehemann der Frau gehalten hatte, die nun allerdings auf dem Bett saß und sich mit Leontine küsste. Die violetten Federn verdeckten Leontines Gesicht. Helene erschrak, als sie sich bewusst wurde, wie sie ihre Augen aufriss, beiläufig versuchte sie in eine andere Richtung zu sehen. Nur wohin jetzt? Sie wusste, um welche Dose es sich handelte, und das heimliche Zuschieben dieser Dose zwischen Carl und diesem Mann konnte nur bedeuten, dass Carl Helene nicht ins Vertrauen ziehen wollte.

Die anderen brechen auf. Fanny möchte, dass wir mitgehen, tanzen.

Sie will immer in diesen Königsklub, sagte Martha etwas enttäuscht. Lasst uns ins Silhouette gehen, da ist es schöner. Martha schloss die Tür auf.

Gut, gehen wir. Carl sagte das förmlich. Kaum hörbar zog er die Nase hoch. Er trat jetzt zu Helene und fasste sie am Arm. Gehen wir tanzen, meine Liebe.

Helene stimmte zu, sie wollte sich nichts anmerken lassen.

Erst als sie später in einem schwach beleuchteten Ballsaal tanzten und Carl seine Hände nicht von ihren Hüften nahm und sie überall dort streichelte, wo er es sonst im Beisein anderer nicht tat, er sie bestürmte, als hätten sie sich seit Tagen nicht gesehen und sich nicht noch am Morgen geliebt, konnte sie ihre Gedanken nicht beruhigen und sich nicht länger zurückhalten. Also rief sie ihm zum Trotz der lauten Musik ins Ohr: Schnupfst du öfter?

Carl hatte sie verstanden, er musste ahnen, dass sie die Dose gesehen hatte. Carl hielt Helene jetzt mit ausgestreckten Armen von sich weg, senkte die Stirn leicht und sah sie an, er schüttelte den Kopf. Es war ihm ernst, sie musste ihm glauben. Sie glaubte ihm, nicht nur, weil ihr nichts anderes übrig blieb. Ihre Körper gehörten zueinander, wie er sie hielt beim Tanz, wie sie einander losließen und wiederfanden, sein Blick in ihre Augen, die Suche und Ungewissheit, in das Innere, zum Vertrauten, sein Kuss auf ihren Lippen, und die Zugehörigkeit, die sie zwischen ihm und sich spürte, war eine, die kleine Geheimnisse und Verschiedenheiten nicht zugestand oder gestattete, sie feierte die Geheimnisse, unbedingt.

Helene tanzte mit ihm bis in den Morgen. Einmal rief sie ihm zu: Hamburg oder Freiburg?

Helene, rief Carl zurück. Er zog sie an sich und flüsterte ihr ins Ohr, wo du bist, will auch ich sein, seine Zunge berührte ihre Ohrmuschel, wenn meine Frau mich begleitet, gehen wir nach Paris.

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