Julia Franck - Die Mittagsfrau

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Die Mittagsfrau: краткое содержание, описание и аннотация

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Eine idyllische Kindheit in der Lausitz am Vorabend des ersten Weltkriegs, das Berlin der goldenen Zwanziger, die große Liebe: So könnte das Glück klingen, denkt Helene. Aber steht ihr die Welt wirklich offen? Helene glaubt unerschütterlich daran, folgt ihren Träumen und lebt ihre Gefühle — auch gegen die Konventionen einer zunehmend unerbittlichen Zeit. Dann folgt der zweite große Krieg, Hoffnungen, Einsamkeit — und die Erkenntnis, dass alles verloren gehen kann. Julia Franck erzählt in ihrem großen neuen Roman ein Leben, das in die Mühlen eines furchtbaren Jahrhunderts gerät, und die Geschichte einer faszinierenden Frau.

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Carl nahm ihr die Kastanie aus der Hand und wartete auf ihre Antwort. Ihre Augen waren hell, in dem gelben Licht der untergehenden Sonne wirkten ihre Augen fast grün. Ihre Augen lächelten. Wir müssen?

Er nickte, er konnte es nicht erwarten. Werd meine Frau.

Helene musste sich kaum strecken, um ihn auf den Mund zu küssen. Ich bin dein, flüsterte sie.

Im Frühjahr? Er wollte sich versichern, er nahm ihre Hand und ging voran.

Im Frühjahr, bestätigte sie. Sie ließ sich nicht ziehen, sie holte auf und ihrer beider Schritte wurden immer schneller. Sie waren eingeladen. In der Achenbachstraße brannten schon die Lichter. Fanny war noch mit Vorbereitungen beschäftigt, sie brauchte die Hilfe ihres Personals und bat Carl und Helene, mit Cleo eine Runde zu gehen. Als sie später zurückkehrten, war die Wohnung voller Gäste. Aus dem Trichter klang eine knarzige Stimme und beklagte ihre Zeit. Der Vetter aus Wien, den Helene nur flüchtig kannte, stürzte sich schon beim Eintreten an der Tür auf sie. Er freue sich so sehr, Helene zu sehen, und habe ihr schönes Gespräch vor zwei Jahren nie vergessen können. Helene überlegte, welches Gespräch er wohl meinte. Sie erinnerte sich nur vage, es ging um Kindererziehung. Es sei zu schade, sagte der Vetter mit seiner feuchten Aussprache, dass sie kein Französisch spreche. Jetzt legte er seine große weiche Hand auf Helenes Arm. Er habe schon überlegt, ob er ihr ein Angebot als Privatlehrerin für seine Töchter machen könnte. Erstaunt sah Helene ihn an. Es wäre zu schön, wenn Sie nach Wien kämen. Sie könnten unser Mädchenzimmer haben, wir sind doch Verwandte.

Ob sie die Mäntel abnehmen dürfe? Otta fragte offenbar nicht zum ersten Mal. Helene drehte sich erleichtert zur Seite, zog ihren Mantel aus und tauschte mit Carl, der geduldig neben ihr wartete, einen Blick. Helene ergriff seine Hand.

Wie ich von Fanny gehört habe, ist Ihnen die Reifeprüfung prächtig gelungen? Na, wer hätte was anderes erwartet. Ich bin sicher, dass Sie meine Töchter wunderbar unterrichten werden, es sind zwei.

Mein Verlobter, Carl Wertheimer, sagte Helene jetzt mitten in den Satz des Vetters hinein. Der Vetter schluckte, sein Blick fiel zum ersten Mal auf Carl.

Freut mich. Der Vetter streckte Carl die Hand entgegen. Sie haben also das Glück, der Vetter musste offenbar nachgrübeln, welches Glück er annahm, dass Carl es hätte. Das Glück, hob er ein zweites Mal an, diese schöne junge Frau in die Ehe zu führen.

Carl verheimlichte weder Freude noch Stolz. Es war das erste Mal, dass Helene ihn als ihren Verlobten vorgestellt hatte. Wir werden Sie zur Hochzeit einladen, sagte Carl freundlich. Sie entschuldigen uns? Carl schob Helene vor sich her, um durch die im Flur wartenden Gäste in den Salon zu gelangen. Dort saßen und standen die Menschen dicht beieinander. Martha unterhielt sich mit den neuen Untermietern, sie wirkte neben den Leuten groß und blass und nüchtern. Sie hielt ein Glas in der Hand und Leontine veranlasste, dass ihr Wasser nachgeschenkt wurde. Zu Helenes Überraschung entdeckte sie neben Leontine die wohlbekannte Stirnglatze des Barons. Er stand mit dem Rücken zur Tür und sah Helene nicht kommen.

Wie schön, Sie zu sehen, sagte Helene, sie tippte ihm an die Schulter.

Helene, der Baron breitete mit leicht gekrümmten, nach oben geöffneten Händen seine Arme aus, eine Geste, die zugleich Distanz ausdrückte. Er nahm Helenes Hand und küsste sie.

Geht es Ihnen besser, konnten Sie sich erholen?

Keine Spur. Bei meiner Ankunft diagnostizierte der Arzt: Erkältung des Herzens, Helene, was sagen Sie dazu? Einen Augenblick sah es so aus, als wolle sich der Baron vor allen Leuten bloßstellen. Der Baron sah forsch in die Runde, doch schon beeilte er sich herzhaft zu lachen. Davos ist längst nicht mehr, was es war. Ein paar Siechende, denen man besser nicht begegnen will, und viele Hysteriker, die den lieben, langen Tag Krankengeschichten austauschen und wie getrieben durch die Kurparks eilen. Sie pilgern in Grüppchen zum Waldsanatorium.

Nicht wahr? Sagte jetzt eine kleine schmale Person, die He lene noch nicht kannte. Offenbar bewunderte das zarte Wesen den Baron, es lauschte mit dem Finger am Ohr.

Aber dort erhält der Normalsterbliche ja nicht einmal Einlass. Der Baron freute sich, endlich Zuhörer zu haben. Da behauptete ich einfach mit wichtiger Miene, ich sei mit einem Monsieur Richter verabredet. Der Name fiel mir gerade so ein. Der Portier nickte, ihm war das recht, und er ließ mich eine Zeitlang in einem großen Sessel versinken. Ich tat, als würde ich warten. Unerträglich, diese Gesellschaft dort, furchtbar.

Wie wahr, sagte das zarte Wesen jetzt und schob eine kupferne Haarsträhne aus dem Gesicht.

Die Aufgekratztheit des Barons freute Helene, seine Erholung war sichtbar.

Carl Wertheimer, sagte der Baron jetzt, er bemühte sich um einen erfreuten Ausdruck. Wie schön, dass Sie auch gekommen sind.

Wir haben uns verlobt. Helene blickte den Baron herausfordernd an.

Ja, äh, ja, das habe ich schon gehört. Der Baron kratzte sich am Ohr. Leontine hat mir davon erzählt. Da möchte ich Glückwunsch sagen. Als falle ihm eben dies schwer, legte der Baron nun seine flache Hand auf die Stirnglatze und zupfte selbstvergessen mit Zeige- und Mittelfinger im dünnen Haar. Das zarte Wesen neben ihm trat unruhig von einem Bein auf das andere, es schaute freundlich in die Runde.

Mein Gott, ja, was wollte ich gerade sagen? Ich wollte Ihnen von dem philosophischen Symposium erzählen, dem Streit, der uns in Davos nicht erspart geblieben ist. Aber vielleicht stelle ich Ihnen zuerst das Fräulein Pina Giotto vor, wir haben uns in Arosa kennengelernt.

Dieselbe Pension, ja, das zarte Wesen pflichtete ihm jetzt erleichtert bei.

Das war so, nun, die Preise in Davos, davon machen wir uns hier keine Vorstellung. Und Arosa, ach, das gehört ja fast dazu. Der Baron nestelte an seinem Haar, sein Blick hing an Helene, er vergaß das Blinzeln.

Und liegt noch höher, behauptete das zarte Wesen jetzt.

Der Baron riss sich aus seiner Betrachtung und sah seine Begleitung unsicher an. Nur vorsichtig wagte er eine sanfte, aber abwehrende Handbewegung in ihre Richtung und ergriff das Wort.

Sie wissen sicherlich davon, Carl, der Streit zwischen Cassirer und Heidegger hat den ganzen Ort in Aufregung versetzt.

Schrecklich, ja, nickte das Fräulein Giotto. Der eine ist einfach abgereist.

Heidegger kündigte an, Cassirers Philosophie zu vernichten.

Ja, und da ist der eine einfach abgereist. Wo gibts denn sowas? Ich habe zum Heini gesagt, der ist ein Feigling. Kneifen tut man nicht.

Der Baron errötete jetzt und Schweiß brach auf seiner Stirn aus. Ihm war die Äußerung von Fräulein Giotto wohl nicht ganz geheuer. Nun, es war etwas anders. Entschuldigend blickte der Baron von Carl zu Helene und wieder zurück zu Carl. Ich möchte Ihnen das erklären. Der Baron fuhr sich mit dem Taschentuch über die Stirn und die glänzende Schneise auf seinem Kopf entlang. Es ging um Kant. Heideggers verwandelte Seinstheorie ist fundamental, sie ist radikal, er ließ Cassirer kaum zu Wort kommen, vielleicht fühlte sich Cassirer nicht ernst genommen. Ihm ging es um die symbolischen Formen. Er sprach immerzu vom Symbol. Vielleicht erschien seine über eilte Abreise den meisten deshalb als Zeichen, als Symbol seiner Niederlage.

Helene vermied es, mit Carl Blicke zu tauschen. Sie wollte ihn nicht verraten. Waren es nicht eben diese zwei Herren, denen Carl nach Hamburg und Freiburg Briefe geschickt hatte und auf deren Antwort er seit einigen Wochen wartete?

Als die Gesellschaft später um den großen Tisch Platz genommen hatte und nach vielen Gängen schließlich ein Soufflé auf Äpfeln gereicht wurde, unterhielt sich Carl mit Erich über die jüngsten Entwicklungen der Wirtschaft.

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